Donnerstag, 5. Januar 2017

Palästina im Sonderangebot: Eine arabisch-palästinensische Tragödie

Eine neue Runde im Niedergang meines palästinensischen Heimatlandes wurde gerade eingeläutet: die Fortsetzung des sogenannten „Friedensprozesses“. Die Totengräber der palästinensischen Sache möchte ich im Folgenden anklagen: Mahmoud Abbas, Abdallah II. von Jordanien, Abdallah von Saudi Arabien und Hosni Mubarak von US-israelischen Gnaden immer noch, nach fast 30 Jahren, Präsident von Ägypten. 

Der erste unter den Angeklagten wird auch Abu Mazen genannt, der von Berufs wegen ewiger Verhandler und Ausverkäufer Restpalästinas ist. Um seinen VIP-Status und den seiner Hofschranzen zu sichern, ist er bereit auch noch die Reste Palästinas an die Zionisten zu verschachern. Er hat sein Verkaufstalent als „israelischer“ Grundstücks- und Landmakler, bereits 1993, als Yasser Arafat ihn mit Ahmad Qurei, genannt Abu Alaa, nach Oslo schickte, unter Beweis gestellt. Mit Oslo wurde zur Beruhigung des Westens und für Israel ein Feigenblatt geschaffen, damit es in Großmaßstab weiteres Land zu enteignen und es sich einzuverleiben, den Siedlungsbau zu verstärken, Häuserzerstörung in großem Umfang zu betreiben und den Menschen obdachlos zu machen, ethnische Säuberung zu forcieren, Tausende Palästinenser zu internieren, noch mehr Checkpoints einzurichten, seine Politik der Demütigungen, Erniedrigung und Entmenschlichung der Palästinenser fortzusetzen und zu guter Letzt, in Gaza ein Open Air-Gefängnis, das eher einem Ghetto gleicht, für 1,5 Millionen Menschen unter dem Beifall des Westens und massiver tätlicher Unterstützung ihrer arabischen Quislinge, insbesondere durch die Autonomiebehörde in Ramallah und Ägyptens Mubarak, zu schaffen. 

In Oslo hat Abbas mit dem Ausverkauf Palästinas begonnen. Nachdem er, mit Wissen Arafats, den ahnungslosen Ahmad Qurei, nach Hause geschickt hatte, damit dieser seinen Zementgeschäften mit Israel nachgehen kann, saß schließlich Abbas alleine den israelischen erfahrenen Experten, die mit allen Wassern gewaschen waren, insbesondere in punkto Völker- und Vertragsrecht, Verhandlungsgeschick, -taktik und Erfahrung am Verhandlungstisch gegenüber. 

Der palästinensische Nationalrat hat herausgefunden, dass der Familienbetrieb von Ahmad Qurei, „Al-Quds Zement“, Zement aus Ägypten nach Israel, für den Bau der Segregations-Apartheidmauer, verschiffte. Beste finanzielle Aussichten für einen „Freiheitskämpfer“ von einst zum Wohle seines Volkes! Bis heute gehört er dem Nationalrat an und darf unbeschadet seinen lukrativen Zementgeschäften nachgehen. 

Um die Strapazen der Oslo-Verhandlungen gut zu überstehen, kam öfter der Sohn des damaligen norwegischen Außenministers, inzwischen verstorbenen, Johan J. Holst, herein und versorgte Abbas mit ausreichendem Whisky und erkundigte sich, ob die Herren zur Erfrischung weitere Pausendrinks benötigten. So konnte wenigstens Abbas die erniedrigenden israelischen Diktate von und in Oslo benebelt besser ertragen. Auf alle Fälle haben zumindest die Funktionäre und Schmarotzer der Fatah von diesem „Friedensprozess“ profitiert. Ihre Privatschatullen wurden voller und voller, die Bäuche immer fetter, die Villen in Jordanien und in anderen arabischen Diktaturen größer und protziger und die Maßanzüge von den Nobeldesignern immer teurer. Als Besatzungsprofiteure gönnte man sich ja sonst nichts. Aber dem Rest des leidenden Volkes ging es seit Oslo kontinuierlich schlechter. Warnende in- und ausländische Stimmen, sogar aus den eigenen Reihen, wurden überhört. Konzessionen gegenüber Israel wurden, auf Teufel komm raus, immer großzügiger. Auch als man dachte, die Palästinenser hätten nichts mehr, worauf sie verzichten könnten, haben die Fatah-Funktionäre Schlupflöcher gefunden. Auf die Frage an den damaligen palästinensischen Generaldelegierten in Deutschland, Abdallah Frangi, bei einem Diskussionsabend in Aachen im Jahre 1995: „Können die Palästinenser noch mehr Konzessionen machen?“ Antwortete er eindeutig und dreist mit „Ja“, worauf ich den Saal verlassen habe, weil ich das nicht mehr glauben wollte und konnte. Man kann daraus schließen, dass es geplant war, Israel soviel wie möglich zu geben, um den eigenen Machterhalt und Reichtum für die einstigen Fatah-Freiheitskämpfer, die schnell kampfmüde wurden, zu sichern. 

Es war aber nicht so, dass erst nach Arafat die Korruption überhand genommen hat. Arafat, genannt Abu Ammar, hat die Korruption gefördert, indem er selbst seiner Elite die Korruption beigebracht hatte. Und zwar so, dass er als einziger über das gesamte Geld verfügte. Jede Ausgabe musste von ihm genehmigt werden. Er selbst lebte bescheiden und war genügsam, aber den anderen gegenüber war er stets großzügig. Da die gesamte Fatah praktisch gekauft war, mussten sie seinen Befehlen und Wünschen folgen. Als man die Proteste des Volkes nicht mehr überhören konnte, setzte Arafat eine Untersuchungskommission ein. Die Kommission deckte zahlreiche Missstände auf, geändert hatte sich nichts. Jeder blieb unbeschadet an seinem Platz und konnte die Gelder des armen Volkes weiterhin veruntreuen. 

Der Sicherheitschef in Jerusalem, Rechtsanwalt Tamimi, hat im TV-Sender Al-Hiwar aus London, unter Bedrohung seines Lebens, ausgepackt und Korruptions- und Sexskandale der Fatah-Elite öffentlich gemacht, u.a. eine der vielen Korruptionsgeschichten über Azzam Al-Ahmad, Mitglied des Zentralrates der Fatah, der stets gegenüber der Welt behauptet, Gaza braucht keine humanitäre Hilfe, weil sie von der Palästinensischen Autonomiebehörde täglich mit 200 Lastwagen voll mit Lebensmittel, Medikamenten, Brennstoff und allem Nötigen, versorgt werde. Eine dreiste Lüge. Dieselben hetzen Israel auf, um die Blockade enger und enger zu ziehen. Abbas hat auch Verständnis für das israelische „Selbstverteidigungs“-Massaker 2008/2009 gezeigt. Die Fatah-Schmarotzer in Ramallah wollten die Hamas in Gaza ausmerzen, nachdem ihr von Dahlan angezettelter Putsch gescheitert ist und dieser israelische Quisling Gaza verließ. 

Die Elite, einstiger Fatah-Freiheitskämpfer, hatte in Gaza, schon zu Zeiten Arafats, regelrecht gewütet und wie die Made im Speck gelebt. Sie haben für sich, für die Söhne, Verwandten und Nahestehende, alles unter den Nagel gerissen. Sie haben jedes Gewerbe, wie Bau, Handel, Computer u.a.m. monopolisiert. Kein anderer, der nicht dazu gehörte, hatte eine Chance. Zum Beispiel, Abu Qurei mit seiner Schiffsflotte und Zementhandel, um Israel für den Bau der Mauer zu versorgen. Die Söhne von Mahmoud Abbas haben Coca Cola und Bauunternehmungen unter ihren Fittichen. Der Sohn von Nabil Shaath hat in Amman ein Beratungsbüro. Der Vater hat seine Beziehungen im Dienste von Arabern, die in den Autonomiegebieten Geschäfte machen wollten, gesetzt. Dafür wurde das Beratungsbüro in Amman fürstlich belohnt. Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Jedoch eine weitere Anekdote erscheint mir noch erwähnenswert. Nur der Geist aus Aladins Wunderlampe könnte Mohammad Dahlan beim Andienen seiner Dienste an die USA und Israel übertreffen. Man könnte das bildlich so beschreiben, man reibe die Lampe und der Geist Dahlan kommt daraus und sagt zu seinen Freunden aus Israel und den USA: „ Edler Herr, befehle und ich gehorche.“ Dass er seine Dienste etwa so angeboten hatte, ist dokumentiert. Es ist ein entsprechendes Schreiben in seinen Akten an die israelische und die US-Regierung, nachdem er 2006 aus Gaza flüchten musste, gefunden worden. 

Die Fatah-Funktionäre, an deren Spitze Abbas und sein eingesetzter Ministerpräsident Salam Fayyad „regieren“, haben längst das Vertrauen der Palästinenser verspielt. Aber die Palästinenser können leider zurzeit nicht viel dagegen tun und daran ändern, da sie durch die PLO-Fatah-Miliztruppe, befehligt vom US-Generalleutnant Keith Dayton, dermaßen unter Druck gesetzt werden, dass jede Bewegung aus dem Volk strengstens kontrolliert wird. Dass die Fatah-Quislinge neue Wahlen fürchten, wie der Teufel das Weihwasser, ist wohl verständlich. 

Im Augenblick taumeln die Palästinenser wieder einmal in einen „Friedensprozess“, der gar keiner ist und nie einer war. Benyamin Netanyahu hat schon einmal wissen lassen, dass er zu dieser Farce sich nur von den USA einladen lassen wird. Das Nahost-Quartett ist für ihn eine Lachnummer und sollte sich schleunigst auflösen. Diese unendliche Arroganz und Frechheit, wohl begründet, da die übrigen drei, EU, UNO und Russland, sich diese Unverschämtheiten gefallen lassen. Als weitere Bedingung forderte Netanyahu, dass es keine Vorbedingungen für Verhandlungen geben dürfe. Den Wünschen der Israelis wurden somit von Seiten der USA voll entsprochen. Mahmud Abbas hatte, als (Schein!) Bedingung für die Aufnahme von Gesprächen einen Stopp des israelischen Siedlungsbaus im Westjordanland, gefordert. Das schien angeblich auch Präsident Obamas Wunsch zu sein. Doch mehr als ein Moratorium für einen teilweisen Baustopp ließen sich die Israelis nicht abringen, das schon Ende September ausläuft und sowieso nie eingehalten worden ist. Für den Fall, dass in der Erklärung des Quartetts eine Verlängerung des Moratoriums empfohlen werden sollte, haben einige israelische Minister bereits ihren entschiedenen Protest angekündigt. Es heißt, Obama ließ Abbas wissen, wenn du die Verhandlungen, auch ohne Vorbedingungen, ablehnst, gibt es keine Gehälter für deine Bande. Von Abbas hört man seither keine Forderung mehr. Denn nachdem im Vorfeld so ziemlich alles nach israelischen Vorgaben gelaufen ist, lässt sich leicht ausmalen, was weiter passieren wird. Abbas erklärt schon, um die Erwartungen zu dämpfen, dass er auf alle Fälle, aus Verantwortung, an den Verhandlungen teilnehmen wird und die Palästinenser gar keine Vorbedingungen zu stellen haben. Konform erklärt Lieberman, er glaube nicht, dass nach einem Jahre irgendwelche Ergebnisse zu erwarten seien. Beste Voraussetzungen für den nimmermüden Verhandler! 

Mit den USA als „Fairer Makler“ und Moderator kann Israel gut leben. Die Israelis werden wie in Camp David den USA ihre Bedingungen diktieren, diese werden sie als die ihren den Palästinensern vortragen, und daraus wird dann ein „Kompromiss“ gezimmert. Abbas wird bei diesen „Friedensverhandlungen“ nichts mehr und nichts weniger als eine totale Unterwerfung unter dem Diktat der Israelis abverlangt wie damals Arafat in Camp David. Ob Abbas und seine korrupten Quislinge ebenso standhaft bleiben werden, ist zumindest zweifelhaft. 

Was haben die Palästinenser eigentlich verbrochen, dass Gott oder Allah sie mit Mahmoud Abbas, Salam Fayyad, Mohammed Dahlan, Yasser Abed Rabbo, Azzam al-Ahmad, Saeb Erekat u.v.a.m., namentlich nicht genannte, bestrafen muss, außer dass sie eine illegitime, eher völkerrechtswidrige Teilung ihres Landes, durch die Vereinten Nationen, sowie die weitere Annexion nach dem so genannten zionistischen Befreiungskrieg hingenommen haben, und 2006 in freien, demokratischen und geheimen Wahlen ihre Volksvertreter gewählt haben? 

Diese Teilung ging nicht mit rechten Dingen zu. Dennoch, wenn man behauptet, insbesondere die Zionisten, dass die arabischen Palästinenser eine Teilung Palästinas kategorisch ablehnten, und dem Ruf des Muftis von Jerusalem, Haj Amin al-Husseini, dem neu gegründeten jüdischen Staat den „Vernichtungskrieg“ zu erklären, was die Juden bzw. Zionisten angeblich gezwungen hatte, sich dieser militärischen Lösung zu stellen. Das heißt, sich, durch den Krieg, ihre Befreiung zu erzwingen. Befreiung von was? 

Verantwortlich für das Desaster der Palästinenser sind die verbrecherischen Taten der Nazi-Deutschen. Also sollten die Deutschen nicht nur für die Verbrechen an den Juden, sondern auch an denen durch die Israelis an den Palästinensern begangenen bezahlen. Warum geben sie den Juden nicht Mecklenburg-Vorpommern? Genscher hat es einmal zutreffend bezeichnet, dass die Palästinenser die Opfer unserer Opfer sind, womit er vollkommen Recht hat. 

Auch wenn die Araber jedes Recht dazu hätten, die Kolonisierung ihres Landes, auch mit Krieg, zu verhindern, entsprach diese propagandistische Behauptung nicht der ganzen Wahrheit. Richtig war, dass der Mufti, mit Recht, sich gegen die Teilung stellte, anfangs folgte jedoch die Mehrheit der arabischen Palästinenser diesen Ruf zu einem Heiligen Krieg gegen den Retortenstaat Israel nicht, auch wenn sie gegen diese Teilung waren und sie gegen ihren Willen zur Stande gekommen war. Vor der sogenannten Unabhängigkeitserklärung Israels am 14. Mai 1948 hatten sich viele palästinensische Führer und Gruppen bemüht, eine annehmbare Übereinkunft, einen Modus Vivendi, zu finden. Die Palästinenser dürfte man als pragmatisch betrachten. Sie ahnten von den Machenschaften des Haschemiten Emirs Abdallah mit den Zionisten. Um seinen Machtbereich zu erweitern und ein „Großsyrien“, dass Syrien, Libanon, Transjordanien und den Rest Palästinas umfassen sollte, unter seiner Herrschaft bringen zu können, machte er eine geheim-konspirative Sache mit den Zionisten. Die übrigen Araber erahnten, dass etwas zwischen Abdallah und den Zionisten im Gange war, jedoch nichts Genaueres. Deshalb waren sie nur halbherzig dabei, als der 1948er Krieg ausbrach. Zumal die innere Lage dieser Länder alles andere als stabil war. Ihre Armeen waren, durch den Kampf zur Befreiung vom Joch der französischen und britischen Kolonisation, geschwächt, nicht geordnet und nicht richtig aufgestellt. Also hatten die Palästinenser wenig zu erwarten von ihren arabischen Brüdern. Daher war für die Palästinenser ein Modus Vivendi das kleinere Übel. Erst der entschiedene Widerstand David Ben Gurions gegen die Schaffung eines palästinensischen Staates hat einige auf die Seite des Muftis getrieben. 

Einen Blick zurück zu den Wahlen von 2006. Dem palästinensischen Volk wurden die Machenschaften und die Korruption der Fatah-Elite überdrüssig, deshalb wurden sie abgewählt. Seitdem hat sich die Autonomiebehörde gegen die Hamas verschworen. Sie paktierte und paktiert noch mit Israel, den USA, Ägyptens Präsidenten Hosni Mubarak und Jordaniens König Abdallah II., um die erste frei und demokratisch gewählte Regierung in der arabischen Welt zu stürzen. Die Regierungsübernahme durch die Hamas und ein demokratischer Staat Palästina passten nicht in das Konzept der westlichen, freiheitlich-demokratischen Welt und ihrer Lakaien in der arabischen Welt. Sie setzten alles daran, um die neue Regierung zu isolieren und zu boykottieren, um sie zu stürzen. Israel und der Westen konnten es nicht ertragen, dass neben der sogenannten „einzigen Demokratie des Nahen Ostens“ ein wirklich demokratischer arabischer Staat entstanden ist. Er hätte ja als Vorbild für Amerikas despotische und kriminelle Freunde wirken können. Der amerikanische Demokratieexport a’ la Irak sollte als einziges Vorbild gelten. Schließlich wollten die Fatah-Funktionäre unter Führung des Quislings Dahlan, unter Anleitung Israels und der USA, die Hamas-Regierung durch einen Putsch von der Macht vertreiben. 

Doch dieser Schuss ging nach hinten los. Die Hamas bekam Wind von diesem teuflischen Plan und kam Dahlan und seinen kriminellen Freunden zuvor und verjagte sie aus Gaza. Seitdem verschärft sich die völkerrechtswidrige Blockade gegen Gaza, und das alles, um die Hamas, die einzige legitime Regierung der Palästinenser zu eliminieren.Israel und ihre Quislinge von der Abbas-„Regierung“ verfolgen die Anhänger und Mitglieder der Hamas in der West Bank und stecken sie ins Gefängnis. Selbst die frei gewählten Volksvertreter werden von Israel und den Abbas-Hofschranzen und Milizen interniert und gefoltert. Ein Komplott, an dem die Fatah, Mubarak, Israel, die USA und die westliche Welt sich weiterhin beteiligten. Da diese Verschwörung gegen die Hamas keinen Erfolg zeitigte, überfiel Israel mit Zustimmung von Abbas und Mubarak den Gaza-Streifen und massakrierte über 1400 Menschen, mehrheitlich Frauen und Kinder und verletzte über 5000, die meisten von mit schweren Dauerbehinderungen. Der Westen hielt dieses Massaker für legitime „Selbstverteidigung“, und Angela Merkel gab seinerzeit unverzüglich Hamas die Schuld. 

Welche Rolle spielt „Präsident“ Abbas in diesem teuflischen israelischen Plan? Er tritt vor die Weltöffentlichkeit und behauptet felsenfest, er würde sich nie mit weniger zufrieden geben, als mit der Erfüllung der elementaren Rechte des palästinensischen Volks. Dazu gehörten: die Grenzen vom 4. Juni 1967, das Rückkehrrecht der Vertriebenen, Ost-Jerusalem als Hauptstadt, alle Siedlungen müssen aus der Westbank verschwinden, ebenso muss die Apartheidmauer vom palästinensischen Boden abgerissen werden. Es handelt sich dabei in der Regel um legitime und gerechtfertigte Forderungen der Palästinenser, die bereits, und aus pragmatischem Grund, auf mehr als 78 Prozent ihres historischen Landes, nach den Arrondierungen in den Jahren 1948 und 1949, zu Gunsten Israels verzichtet haben. 

Denn diese Teilung Palästinas an sich kann nur als eine flagrante Verletzung des Völkerrechts betrachtet werden. Um seine Quislinge bei Laune zu halten, droht er ihnen mit der Frage: „Wollt ihr Ende des Monats euer Gehalt aufs Konto haben, oder nicht?“ Also machen sie anschließend als Polizisten mit, und erhalten die Anweisung vom Generalleutnant Keith Dayton, der die Nationalen Sicherheitskräfte, genannt PA-Miliz, befehligt. Diese PA-Miliz besteht aus 30.000 Mann, ist erst nach der Ermordung Arafats im Jahre 2004 durch Abbas möglich geworden, mit anderen Worten, sie wird rekrutiert und mit 100 Millionen US-Dollar von den USA finanziert. Diese Miliz sorgt lediglich für die Sicherheit Israels und muss gegen die eigenen Landsleute vorgehen, die gegen dieses unwürdige Spiel protestieren, Handlanger der israelischen Besatzer zu sein. Sie sind an zentralen Brennpunkten in der Westbank stationiert: Nablus, Jenin und Hebron, um jeden palästinensischen Widerstand gegen den Besatzer im Keime zu ersticken. 

Nun zu einem der zwielichtigsten Gestalten im Nahen Osten: der Urenkel des Haschemiten Königs Abdallah, genannt Abdallah der Zweite. Sein Markenzeichen ist seine unendliche Loyalität und Hörigkeit gegenüber den USA. Von dort bekommt er nämlich seine Spielschulden beglichen und seinen ausschweifenden und luxuriösen Lebensstil bezahlt. Es scheint seiner königlichen Familie im Blut zu liegen, dass sie ihre Macht auf Verrat, Verschwörung und Konspiration begründet. Abdallah der Zweite hat noch etwas von seinem Vater Hussein geerbt, und zwar politische Raffinesse und vom Großvater seines Vaters die konspirative Zusammenarbeit, unter dessen Herrschaft der Ausverkauf Palästinas, durch geheime Absprachen mit den Zionisten, begann. Vor den Augen seines Volks lässt er Tonnenweise Hilfsgütern nach Gaza bringen. Israel lässt diese „Fressnapf“-Konvois des Freunds ohne Schwierigkeiten passieren. Es erleichtert das Durchgehen verdeckter Gemeinheiten gegen die Interessen des palästinensischen Volks. Öffentlich steht er auf der Seite von Abbas und unterstützt seine Machenschaften voll und ganz. Auch er schreit gegen den Wind und behauptet stets, die Verwirklichung aller legitimen Rechte der Palästinenser, sei Voraussetzung für einen gerechten Frieden. In Wirklichkeit kollaboriert er mit Israel, Abbas und Mubarak gegen die legitimen Interessen des palästinensischen Volkes. 

Einige arabische Regimes handeln nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Israels Feind, der es angeblich mit seinen nicht-existenten Atombomben bedroht, ist Iran. Saudi Arabiens Feind, der das reaktionär-fundamentalistische Wahabitenregime bedrohen soll, heißt auch Iran. Die offizielle Erklärung des kriegslüsternen Westens, der Iran bedrohe Saudi Arabien auch mit seinen „Atombomben“. Ergebnis: Israel und Saudi Arabien sind dicke Freunde. Sie haben nämlich denselben Feind und machen gemeinsame Sache und paktieren gegen den Iran. Schön und gut, aber das stimmt nicht ganz. Israel will keine Macht neben sich im Nahen Osten haben. Es bedroht und will den gesamten Nahen und Mittleren Osten hegemonial dominieren. Deshalb will es die USA mit in einen Krieg mit Iran hineinziehen, was sich Amerika, zumindest in der gegenwärtigen Lage in Irak und Afghanistan, nicht leisten kann. In Wahrheit fürchtet Saudi Arabien nicht die nicht-existierenden iranischen Atombomben, sondern den Einfluss des schiitischen Irans. Das fundamentalistische saudi-arabische Regime bangt um seine Macht und den Reichtum und paktiert deshalb mit dem Erzfeind der Araber, den Zionisten Israels. 

Die Entdeckung des Öls bei den Saudis Anfang des 20. Jahrhunderts versah die korrupte und autokratische 'königliche' Saud Familie mit unvergleichlichem Reichtum. Die Sauds stürzten sich in einen währenden Kaufrausch, stellten ihre gestohlenen Reichtümer in grotesken Palästen und einem ausschweifenden luxuriösen Lebensstil ganz unverblümt zur Schau. Gleichzeitig verharrte die Mehrheit der Bevölkerung Saudi Arabiens in Armut. Die Sauds wurden auch wegen ihrer Zügellosigkeit, Trunkenheit, Glücksspiele und Gier (hauptsächlich in Europas Casinos) berühmt-berüchtigt. Zur gleichen Zeit verhängten sie eine strenge und puritanische islamische Gesetzgebung. Für die USA war es unerlässlich, ihren Einfluss dort zu etablieren und immer weiter auszubauen. Es stand fest, das Land der Beduinen nie wieder zu verlassen. So wurde Saudi Arabien, gefolgt von den kleineren Golfstaaten, in denen sich die USA mit ihre Militärbasen in Qatar, Bahrain, Kuwait etc. auch festgebissen hatten, vom Beißer abhängig. 

Ebenso verwerflich verhält sich das Regime von Hosni Mubarak. Bei ihm liegt der Fall in gewisser Hinsicht ähnlich. Es ist stets eine Frage der Macht und des Geldes. Ägypten hängt am Tropf der USA, wird mit Weizen und Geld von dort am Leben gehalten. Als Gegenleistung muss Mubarak seine Politik nach israelischen Vorstellungen ausrichten. Dies bedeutet, dass er sich auf die Seite von Abbas und die israelisch-amerikanische Allianz schlägt und den Druck auf die Abbas-Bande erhöht, Rest-Palästina den Zionisten zu überlassen und ein Leben in Ghettos dem des Widerstandes vorzuziehen. Für das ägyptische Volk wird es allerhöchste Zeit, sich dieses Despoten zu entledigen. Es darf nicht akzeptieren, dass er seinen Sohn installiert, was die USA und Israel gerne sähen. 

Damit keiner sich vernachlässigt fühlt, ein Wort zu den übrigen Araberstaaten. Nordafrika ist ja weit vom Schuss. Saudi Arabien ist bereits oben erwähnt und paktiert lieber mit Israel als mit seinen Bruderstaaten. Die Golfstaaten haben unendliche Geldreserven, womit sie auch viel bewegen könnten, aber das Geld benutzen sie vorzugsweise dafür, dem westlichen Konsum zu folgen und nicht, um politische Interessen durchzusetzen. Sie zählen doch alle zu den „Ja- und Amin-Sager“. Nicht mehr und nicht weniger. 

Für das palästinensische Volk bleibt nur ein Weg, sein Selbstbestimmungsrecht durchzusetzen: Widerstand gegen den zionistisch-amerikanischen Kolonialismus und ihre arabischen Quislinge. Wie erfolgreich der Weg des Widerstandes ist, haben Hisbollah, Hamas, der Irak und Afghanistan gezeigt. Auch Iran lässt sich nicht von seinem legitimen Recht abbringen, die Atomkraft für friedliche Zwecke zu nutzen. Es stellt keine Bedrohung für seine Nachbarn dar. Die einzige Bedrohung für die Völker des Nahen und Mittleren Ostens und größte Bedrohung für den Weltfrieden sind die USA und Israels illegales Atomwaffenarsenal. Darüber muss endlich diskutiert werden. 


Erste Veröffentlichung im "Der Israelit" am 31. August 2010 
http://www.derisraelit.org/2010/08/palastina-im-sonderangebot-eine.html 


Shia-Forum:

https://www.shia-forum.de/index.php?/topic/39223-pal%C3%A4stina-im-sonderangebot/

2 Kommentare:

  1. Stellungnahme der Palästinensischen Gemeinde Deutschland (PGD)und der
    Deutsch Palästinensischen Gesellschaft (DPG) zum Vorhaben der SPD, Israel einen Wald zu finanzieren

    Tatsächlich gibt es immer noch Vorhaben, immer noch Pläne, die uns erstaunen und sogar erschüttern. Dazu gehört fraglos die Ankündigung der SPD-Spitze, Israel zum 65. Geburtstag einen Wald in der Negev zu schenken. Ein Vorhaben, das wahrlich an Geschmacklosigkeit kaum zu
    übertreffen ist.

    Die SPD-Führung spricht von der besonderen Verbundenheit ihrer Partei zu Israel. Das gibt uns das Recht, die Damen und Herren in der SPD zu fragen, mit welchem Israel bitte sie sich verbunden fühlen und solidarisieren? Mit einer Regierung und mit einem Land, das gerade vor ein paar Tagen einen abscheulichen Angriff auf Gaza gestartet und 150 Menschen den Tod gebracht hat? Oder mit einer Regierung und einem Land, das seit über sechs Jahrzehnten ein ganzes Volk terrorisiert und
    unterdrückt, seiner Menschenrechte beraubt und seine minimalsten Anstrengungen zur Normalität Tag für Tag ad absurdum führt?

    Meine Damen und Herren in der SPD: Sie als SPD schreiben sich groß auf Ihre Fahne, sich sozial zu engagieren und für Frieden, Menschenrechte und Menschenwürde einzutreten. Das Vorhaben Ihrer Parteispitze aber ist das komplette Gegenteil: Es ist die blanke Unterstützung eines
    Unterdrückerregimes, eines Staates, der internationales Recht und internationale Resolutionen nicht nur missachtet, sondern mit Füßen tritt.

    Einige Tatsachen über die Negev und das zionistische Vorgehen gegen die palästinensischen Ureinwohner sollten Ihnen die Augen öffnen über die Tragweite des Vorhabens Ihrer Parteispitze.

    * Seit der Vertreibung der Mehrheit des palästinensischen Volkes aus ihrer Heimat versucht Israel die verbliebenen Beduinenstämme in der Negev mit Zwangsansiedlung und Beschneidung ihrer elementaren Rechte ebenfalls aus der Heimat zu verdrängen.

    * Die Zerstörung von Häusern, Baracken und Zelten in den Dörfern der Negev gehört zum Alltag. Das letzte Beispiel in dem Dorf A´arakib beschäftigte unter anderem zahlreiche internationale und deutsche Menschenrechtsorganisationen.

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  2. Fortsetzung der Stellungnahme der Palästinensischen Gemeinde Deutschland:

    * Fast ein Drittel der Ureinwohner – und das sind immerhin über 86.000 palästinensische Beduinen – leben nach 65 Jahren israelischer Staatsgründung immer noch in so genannten „nicht anerkannten“ Dörfern. Sie sind unerwünschte israelische Staatsbürger. „Nicht anerkannte“ Dörfer bedeutet Menschenansammlungen, teilweise mehrere Tausend in
    jedem Dorf, ohne jegliche zivilisatorische Grundlagen – ohne Wasser, ohne Strom, ohne Straßen, ohne Schulen, ohne Gesundheitsversorgung. Also praktisch ein Leben, das dem Warten auf den Tod gleichkommt. So leben die Menschen in der so genannten Oase der Demokratie im Nahen Osten.

    * Die überwiegende Mehrheit der palästinensischen Beduinen in der Negev lebt von der Viehzucht – und das seit Jahrhunderten. Das israelische zionistische Regime versucht seit der Gründung des Staates diesen Menschen ihre Lebensgrundlage durch Ausdehnung der militärischen Sperrgebiete, Landenteignung und Siedlungsbau zu berauben.

    * Darüber hinaus sollte Ihnen bekannt sein, dass gerade das für den „Wald in der Wüste“ benötigte Wasser aus palästinensischen Quellen entnommen und den Palästinensern vorenthalten würde.

    Ihre propagierte Verbundenheit sollte Menschlichkeit und Würde sowie die Achtung der bürgerlichen Rechte der Menschen, die seit Jahrzehnten um ihr nacktes Überleben kämpfen, nicht konterkarieren. Sie verschenken einen Wald an ein Regime, das in den vergangenen 20 Jahren
    über 600.000 Olivenbäume und Zitrusbäume in der Nachbarschaft der Negev– im besetzten Palästina – abgeholzt hat. Ist dieser verschenkte Wald nicht buchstäblich mit blutigen Blättern versehen?

    Meine Damen und Herren in der SPD: Das Vorhaben Ihrer Parteispitze ist eine direkte Unterstützung, Hunderttausende von Menschen, zu unterdrücken und sie aus ihrer Heimat zu vertreiben. Ihr Vorhaben ist der blanke Hohn, eine Ohrfeige für Frieden, Menschenrechte und
    Menschenwürde.

    Hannover 13.12.2012
    Raif Hussein

    Kontakt
    Raif Hussein M.A.
    Friedhofsallee 16, 30519
    Hannover
    Tel.: 0160-99167775, E-Mail:
    raif@DPG_Netz.de

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