Sonntag, 16. Juli 2017

Die Bank für Sozialwirtschaft - "Wir sind Nachbarn. Alle"


Das Krokodil, Ausgabe 19 / Dezember 2016 

Licht für die Handlanger von Völkerrechtsbrechern


Die Bank für Sozialwirtschaft (BfS) hat den Verein „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ zum Ende des Jahres 2016 das Vereinskonto gekündigt, weil dieser sich gegen den Bruch des Völkerrechts wendet. Die „Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband“, der mit dem Spruch „Wir sind Nachbarn. Alle“ auftritt, deckt das Verhalten der Bank und damit das Völkerrechtsbruch. Deshalb hat Dr. Izzeddin Musa am 23. Dezember 2016 ein Schreiben an die Diakonie gerichtet. Darin heißt es: 

Ihr Schreiben zur Kündigung                                       23.12.2016 um 12:32 Uhr

  

Sehr geehrter Herr Georg Bloch-Jessen,

ich danke Ihnen für die allgemein gehaltene Antwort für Alle. Dass, das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung klar für das Existenzrecht Israels eintritt, macht Ihnen keiner zum Vorwurf. Ist auch Ihr gutes Recht.

Die BDS ruft aber nicht zum Boykott gegen Israel, sondern gegen Waren und Produkte, die aus den völkerrechtswidrig, auf palästinensischem Grund und  Boden errichteten Siedlungen, stammen. Dass, der BDS-Aufruf nun legitim sei, ist wohl sonnenklar. Ich hoffe, Ihnen ist jetzt ein Licht aufgegangen, worum es eigentlich geht. Ihr Vorgehen und Einstellung sind dementsprechend völkerrechtswidrig. Können Sie damit leben?

Ich hoffe, Ihnen hiermit gedient und zu Ihrer Aufklärung etwas beigetragen zu haben.

Mit vorzüglichster Hochachtung

Name und Anschrift


Herr Bloch-Jessen hatte am 22. Dezember 2016 folgendes wissen lassen:

22. Dezember 2016 um 16:44 Uhr

Betr.: Ihr Schreiben zur Kündigung



Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben Ihre Nachricht zur Kündigung des Vereinskontos der „Jüdischen Stimme e.V.“ erhalten. Der Vorstand bat mich Ihnen zu antworten, was ich hiermit gerne tue.

Die Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband nimmt wie folgt Stellung:

Der Vorstand der Bank für Sozialwirtschaft hat die Geschäftsbeziehung zu dem Verein „Jüdische Stimme e.V.“ beendet, da deren Unterstützung der Boykott, Desinvestition und Sanktion (BDS) Kampagne mit den Grundsätzen der Bank nicht vereinbar sei. Dies fällt in die operative Verantwortung des Bankvorstandes, der dies im Statement der Bank für Sozialwirtschaft (BFS) zur Kontokündigung „Jüdische Stimme“ wegen Unterstützung der Kampagne „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen (BDS)“ näher erläutert. 

Das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung tritt klar für das Existenzrecht Israels ein. Es unterstützt keine Projekte, die zum Boykott von Waren aus Israel aufrufen. Es tritt überall auf der Welt und so auch im Nahen Osten gegenüber allen Konfliktparteien für Frieden und Versöhnung, demokratische und rechtsförmige Formen des Interessensausgleichs und gewaltfreie Formen des Austragens von Konflikten sowie für den legitimen Raum von Zivilgesellschaften ein. 

Wir bitten Sie für weitere Fragen zur Entscheidung der Bank für Sozialwirtschaft direkt mit der Bank Kontakt aufzunehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr 

Georg Bloch-Jessen

Theologie | Vorstandsbüro

Telefon +49 30 652 11-1075 I Telefax +49 30 652 11-3075
georg.bloch-jessen@diakonie.de

Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Caroline-Michaelis-Straße 1 | 10115 Berlin | Telefon +49 30 652 11-0 | Telefax +49 30 652 11-3333


Wir sind Nachbarn. Alle

Für mehr Verantwortung miteinander –
Eine Initiative der Diakonie und der evangelischen Kirchen

www.wirsindnachbarn-alle.de | #WirSindNachbarnAlle 


Mail v. 24.12.2016 um 15:08 Uhr

Sehr geehrte Frau Rueth,
 
nun erfahre ich Ihre Mail-Adresse, gute Gelegenheit, meine Mail an Herrn Bloch-Jessen auch an Sie weiterzuleiten. Diese Zeilen gelten nämlich auch für Sie. Ich füge hinzu, dass der Weltsicherheitsrat nun Israels Besatzungs- und Besiedlungspolitik verurteilte, was genau auch die BDS-Bewegung fordert. Ist das für Sie etwa völkerrechtswidrig? Kann das Sie endlich überzeugen, dass Sie sich fehlverhalten haben? Hätten Sie soviel Zivilcourage, um von Ihrer Fehlentscheidung abzurücken? Das würde man Ihnen hoch anrechnen!!!
 
Dr. Izzeddin Musa