Montag, 18. Dezember 2017

Deutschland und Israel – Partnerschaft für die Zukunft

Leserbrief


Dr. Izzeddin Musa                                     18.05.2005
Anschrift


Chefredaktion der FAZ


 - Leserbriefe - Betr. Deutschland und Israel – Partnerschaft für die Zukunft, in: FAZ vom 18.5.2005


Sehr geehrte Leserbriefredaktion,

ich bitte um den Abdruck des folgenden Leserbriefes in Ihrer Zeitung: Die Jubel-Außenminister! Der Jubelbeitrag des deutschen und des israelischen Außenministers anläßlich des 40. Jahrestages der Aufnahme bilateraler Beziehungen ist ein Skandalon. Er ist geprägt durch die totale Verweigerung der Wirklichkeit und eine durch nichts zu überbietende Ignoranz. Über welche Länder schreiben Fischer und Schalom eigentlich? Über die Kolonialmacht Israel wohl kaum.

Als Deutsch-Palästinenser finde ich, dass mit der deutschen Selbstgeißelung und der moralischen Erpressung durch Israel und seine Lobby 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Schluss sein muss. Dass Fischer der beste Israel-Lobbyist ist, zeigt seine einseitige Parteinahme für dieses Land. Er hat für alle israelischen Völkerrechtsverbrechen rechtfertigende und verständnisvolle Worte; bei den zahlreichen Ehrendoktorhüten israelischer Universitäten und Ehrungen aller möglichen jüdischen Einrichtungen auch kein Wunder. Fischer als Dr. h. c. der Universität Haifa sollte sich für Professor Ilan Pappe einsetzen, der von Seiten der Universität in seiner Existenz bedroht wird, weil er sich für den Boykott israelischer Universitäten eingesetzt hat, da diese zur Okkupationspolitik bisher kein Wort der Kritik verloren haben.

Es bleibt für mich völlig unverständlich, wie die beiden Herren Israels brutales Besatzungs- und Unterdrückungsregime einfach ignorieren. Wenn sich Deutschland seiner wahren politischen Verantwortung bewusst wäre und die wirkliche Lehre aus den Holocaust-Verbrechen gezogen hätte, würde es seine Stimme gegen die Sharonsche Hinrichtungspolitik à la Apache-Kampfhubschrauber, der Ermordung von fast 600 Kindern und Jugendlichen in den letzten vier Jahren, des Vandalismus der israelischen Armee und der 
Strangulierungspolitik in den besetzten Gebieten äußern.

Dass Fischer und seinem Kollegen nichts zur völkerrechtswidrigen Errichtung der Mauer (Ihr Korrespondent Bremer hat dafür den Orwellschen Begriff der „Umfassungsanlage“ geprägt, FAZ 17.5.05) auf besetztem palästinensischen Land einfällt, verwundert nicht. Warum soll er hinter den Rechtfertigungen dieses Schandmals durch seinen Kollegen Otto Schily auch zurückstehen?
Der deutsche Außenminister – vom israelischen ist in dieser Sache sowieso nichts zu erwarten – beleidigt mit diesem Beitrag und seiner Haltung die Opfer der Opfer – uns Palästinenser - und trägt durch sein Schweigen über die israelischen Verbrechen eine moralische Mitverantwortung an der Zerstörung der Existenzgrundlagen meines Volkes. Zum Abschluss sei auf Artikel 25 Grundgesetz hingewiesen: Danach ist Deutschland verpflichtet, gegen jede Verletzung des Völkerrechtes von Rechtswegen vorzugehen.

Israel wäre dazu das geeignetste Land, da es seit 38 Jahre gegen die Normen des Völkerrechts verstößt.

Darauf hinzuweisen, gehört zur politischen Verantwortung Fischers und der deutschen Politiker, insbesondere im 40. Jahr des Jubiläums und 60 Jahren nach Ende des Zweiten Weltkrieges.


Mit freundlichen Grüßen
Dr. Izzeddin Musa
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Leserbrief an TZ Freitag

Dr. Izzeddin Musa
Am Bonner Graben 19
53343 Wachtberg                                             20.05.2005


Redaktion Freitag
Leserbriefe -


Sehr geehrte Redaktion, Ich bitte um die Veröffentlichung des folgenden Leserbriefes zum Artikel von Sophia Deeg „Wir haben es weit gebracht“ vom 20. 5. 2005. Ich kann den Tenor dieses Beitrages voll unterschreiben.

Auch ich habe diese Propaganda-Nummer der Zeitung „Das Parlament“ samt APuZ gelesen und fragte mich, ob ich im falschen Film bin. Als Deutsch-Palästinenser, der seit 47 Jahren in diesem Land lebt, fasse ich mich jedes Mal an den Kopf, wenn ich deutsche Politiker über Israel und den Nahostkonflikt reden höre: Entweder sind alle ahnungslos oder sie lügen bewusst. Der diese Geisteshaltung bis zur Perfektion getrieben hat, ist Joschka Fischer.

Dass sich aber Journalisten und die Bundeszentrale für politische Bildung für diese regierungsamtliche Propaganda einspannen lassen, zeugt von einer moralischen Verkommenheit, auf die auch Frau Deeg in ihrem Beitrag hingewiesen hat. Als Symbol dieser Haltung kann das Bild von Michel Friedman in einem Artikel über Frauenreisen gelten. „Paolo Pinkel“ ist in dieser Frage tatsächlich „Experte“! Frau Deeg hat zu Recht den Fischer- und Dressler-Beitrag herausgegriffen, weil sich beide als Wasserträger und Lautsprecher israelischer Propaganda betätigen. Dresslers Haltung kann nur als schäbig charakterisiert werden.

Ein Botschafter, der sich so servil und anbiedernd gegenüber einer Regierung verhält, die als Besatzungsmacht ein Volk gegen alle so genannten westlichen Werte, Moral und das Völkerrecht unterdrückt, sollte sofort seinen Posten räumen. Er ist eine Schande für dieses Land. Dressler sollte einmal in die besetzten Gebiete fahren, um das Verhalten der so genannten einzigen Demokratie des Nahen Osten hautnah zu erfahren; es würde einem normalen Menschen den Magen umdrehen. Beim Dressler zweifele ich daran.

Was aber viel bedenklicher ist, und darauf hat Frau Deeg nicht hingewiesen, ist die Verschwendung von Steuergeldern für Propagandazwecke. Insbesondere die Bundeszentrale hat meines Wissens einen Bildungsauftrag. Sie betreibt aber mit dem Abdruck dieses Artikels genau das Gegenteil.

Aber für Israel tut man ja alles, sei es auch noch so rechtswidrig, unmoralisch und verwerflich. Warum tut man nichts für die Opfer der Opfer, uns Palästinenser?

Meine deutschen Landsleute haben immer noch nicht die Lehren aus ihren Holocaust-Verbrechen gezogen, sonst würden sie nicht schon wieder auf der Seite der Unterdrücker und Täter stehen. Ihre Mentalität hat sich bis heute nicht geändert, deshalb ist größte Vorsicht gegenüber Deutschland weiterhin dringend geboten.




Mit freundlichen Grüßen
Dr. Izzeddin Musa

Sonntag, 17. Dezember 2017

Die Geschichte Palästinas in Bildern


Ich habe diese Geschichte aus der Schweiz bekommen und möchte sie öffentlich machen. Eindrucksvoll. Aber sie, die Kolonialisten, werden gehen, dorthin woher sie auch kamen.
Izzeddin Musa


Die Geschichte Palästinas in Bildern

08.02.2017

www.imparalavita.ch                    (Link in Befehlszeile einkopieren)


Metapher des Palästina-Konfliktes: der Grund des Problems

Nimm an, sehr geehrter Leser, dass Du mit Deinen fünf Söhnen, Deiner Frau und Deinen Eltern in einem Haus mit zwei Stockwerken wohnst. Dir gehören auch ein kleiner Garten, eine Garage, eine handwerkliche Werkstatt, ein Feld und ein Stall mit Kühen. Die Liegenschaft ist seit Generationen im Besitz Deiner Familie und Du lebst von den Produkten der Werkstatt, der Landwirtschaft und von der Viehzucht.

Eines Tages bittet dich ein Ausländer, ihn und seine Familie während einiger Tage unterzubringen. Du richtet ihnen das Gästezimmer im Erdgeschoß ein, wofür er dir eine kleine Miete bezahlt. Mit der Zeit werden SIE (die Zionisten), immer frecher: Sie benützen den Wäscheraum, den Garten, dein Auto und zahlen die Miete nicht mehr.

Eines Tages rufst du sie zur Ordnung, aber SIE drohen dich zu töten. Erschrocken flüchtest du zu Deinem Vetter. Während deiner Abwesenheit richten SIE sich im ersten Stockwerk ein. Nach deiner Rückkehr weigern SIE sich, Dich eintreten zu lassen, und Du bist gezwungen, im Gästezimmer im Erdgeschoß zu bleiben. Wenn Du versuchst, sie aus dem ersten Stockwerk zu vertrieben, verprügeln SIE Dich. Du rufst die Polizei, (die englische Verwaltung) aber die sagt, sie habe keine Zeit.

Eines Tages benützen SIE deine Werkstatt und vergrößern sie sogar auch. Mit ihrer Geschicklichkeit und ihren internationalen Beziehungen,  sowie mit der unterbezahlten Arbeit zweier Deiner Söhne sind SIE so erfolgreich, dass sie die Werkstatt zu einem kleinen Industriebetrieb erweitern können.

Eines Tages treffen weitere Familienmitglieder von IHNEN ein (die Flüchtlinge des II Weltkrieges), die sich in Schwierigkeiten befinden: Du wirst gezwungen, das Gästezimmer im Erdgeschoß zu verlassen, und du mußt in der Garage leben. Deine Söhne müssen in einem Zelt im Garten schlafen und deine Eltern sind gezwungen, auf der Straße zu kampieren.

Eines Tages hast Du die Kappe voll, und Du versuchst SIE mit Gewalt  zu vertreiben. Du tötest einen ihrern Söhnen, aber SIE schiessen zurück und töten einen von deinen Söhnen. Außerdem beschädigen SIE die Garage und zerstören das Zelt. Inzwischen ist im Haus und der Umgebung jede Spur von dir ausgelöscht worden und SIE haben überall ihre Flaggen aufgehängt. Du rufst die Polizei, aber sie weiß nicht was sie tun kann, dazu hat sie auch Angst vor IHNEN und schlägt Dir deshalb vor, bei Deinem Vetter zu wohnen.

Eines Tages endet der Fall vor dem Richter (die UNO) wo Sie behaupten, daß die Liegenschaft IHNEN gehöre, weil, als SIE ankamen, das Haus unbewohnt gewesen wäre, ihre Vorfahren vor 2000 Jahren dort gelebt, SIE die Wüste in einen Garten verwandelt und eine Industrie aufgebaut hätten, und daß jetzt, dank IHNEN, alles in Ordnung wäre. SIE erinnern auch an ihre Brüder, die in einem anderen Land (Deutschland) durch Banditen getötet wurden. Obschon du auch ein praktizierender Gläubiger bist, behaupten SIE (lügend), daß Gott zu IHNEN stehe, und daß deshalb euer Streit nur ein religiöser Konflikt sei.

Der Richter beschließt, angesichts der bestehenden Lage, und weil SIE alle Grundregister und alle Dokumente zerstört haben, salomonisch, dass das erste Stockwerk und die Werkstatt IHNEN gehöre und, dass das Erdgeschoß, das Feld mit dem Stall, der Garten und die Garage Dir zugeteilt wird.       

SIE töten den Assistenten des Richters (Bernadotte), und in der Nacht errichten SIEeinen Zaun, der dich daran hindert, zum Stall und zum Feld zu gelangen. Machtlos siehst du zu,wie SIE deine Kühe melken, deine Werkzeuge gebrauchen und Dein Land landwirtschaftlich nützen.

Wütend versuchst Du, mit Hilfe einiger Freunde (die arabischen Länder), Dein Haus zurückzuerobern, aber SIE schlagen den Angriff  zurück und verprügeln alle. Außerdem besetzen SIE die ganze Liegenschaft und auch die Gemüsegärten der Nachbarn (Golan, Sinai usw.) wo SIE sich des Gemüses bedienen.

Der Richter (UNO), erlaubt Deinen Söhnen, sich im Gästezimmer aufzuhalten, während Du in der Garage wohnen musst. Dazu musst du die Garage auf Deine Kosten reparieren. Gelegentlich stellen SIE Deine Söhne für kleine Arbeiten im Stall an.

Eines Tages, unterstützt durch einen mächtigen Freund (die USA), mit Drohungen und Bestechungen sowie durch die Rückgabe eines Teil des Gemüsegartens (Sinai), überzeugen SIE Deine Nachbarn, Dir nicht mehr zu helfen. Inzwischen planen SIE deine endgültige Ausweisung. Um Dich zu zwingen zu gehen, zerstören SIE die Garage, kontrollieren deine Post, deine Telefongespräche, deine Reisen, beschlagnahmen dein Kraftfahrzeug, beschädigen deinen Fernseher, usw. Um diese Interventionen zufinanzieren, zwingen SIE Dich, Dich an den Kosten zu beteiligen. Außerdem erhalten SIE auch eine Entschädigung für den Tod ihrer Brüder im Ausland. Während Du im Elend leben musst, bauen SIE ihren Wohlstand weiter aus. Der Richter weist Dir ein Zelt zu (rotes Kreuz) und beantragt eine kleine Rente (UNWRA) für deine Familienmitglieder (die Flüchtlinge), weil sie “vorübergehend“ dauernd im Garten eines Nachbars warten müssen. Zwei Söhne (die Palästinenser mit israelische Staats-Bürgerschaft), leben so gut wie möglich im Erdgeschoß des Hauses und ein Dritter ist in’s Ausland ausgewandert: Von Zeit zu Zeit, sendet er Dir ein wenig Geld.

Eines Tages stellen SIE ein Gitter am Eingang des Gartens und eines am Eingang des Hauses auf. Du kannst nicht mehr zu Deinen Söhnen, noch zu Deinen Familienmitgliedern, nicht zur Arbeit, nicht in die Schule, noch in’s Krankenhaus. Deine Familienmitglieder und dein ausgewanderten Sohn lassen SIE nicht mehr zurückkehren. Inzwischen treffen weitere Mitglieder (die zionistischen Siedler) IHRER Familie ein und richten sich in einem Wohnwagen ein, den SIE im Garten abgestellt haben. SIE töten auch deinen treuen Hund weil er ihres Erachtens, gefährlich werden könnte.

Eines Tages gibst Du deine Niederlage zu. Du akzeptierst, daß das Haus IHNEN zugeteilt wird im Austauscht mit der Möglichkeit, friedlich im Garten leben zu können und die Garage wieder aufbauen zu dürfen. SIE sind zufrieden, daß Du schließlich zugegeben hast, daß SIE die legitimen Eigentümer wären, aber über die restliche Bedingungen zögern SIE .“Grosszügig“ bieten SIE Dir die Möglichkeit an, Dich im übriggebliebenen Teil des Gartens einzurichten. Inzwischen beleidigen Dich einige von IHNEN (die extremistischen Zionisten), zerstören erneut dein Zelt, stellen Dir das Wasser ab und fällen auch die Olivenbäume die Dir als Nahrungsquelle dienen.

Eines Tages, als für Dich die Lage unerträglich geworden ist, schiesst du verzweifelt in Richtung des Hauses und verletzt dabei einen von IHNEN. Als Antwort töten SIE einen weiteren Sohn von Dir, verprügeln Dich und sperren Dich in den Abstellraum ein. Dazu verkündigen SIE, dass Du ein gefährlicher Terrorist wärst und erklären mit Dir solange nicht mehr zu sprechen, wie Du dich nicht beruhigst hast. Zwischenzeitlich wirft Dir Deine Frau (Hamas) Deine Unfähigkeit vor und droht zu gehen, um ihren eigenen Weg zu folgen.

Eines Tages, beginnen deine Söhne verzweifelt Steine (Intifada) gegen sie zu werfen. SIE antworten aber mit Feuerwaffen, Kanonen, Panzern, Bomben, Kampfhelikoptern und Flugzeugen, mit Drohungen, Zerstörungen und Verschleppungen. Dazu erstellen SIE eine gewaltige Mauer, die Dir den besten Teil des Gartens abschneidet und Dich einkesselt, usw. Die Leute, nur durch SIE informiert, denken, Du wärst gewalttätig und helfen dir nicht mehr. Viele Personen, einschliesslich der Richter, schweigen aus Angst vor dem mächtigen Freund von IHNEN oder weil sie sich durch den Mord der Brüder von Ihnen im Ausland betroffen fühlen. Jemand beginnt zu sagen, dass Du nur alles durcheinander bringst, dass dir zu helfen zu viel kostet, dass Du IHR großzügiges Friedensangebot akzeptieren müsstest, und dass es besser wäre wenn du gingest… Andere, obwohl sie die Lage verurteilen, wagen es nicht sich zu äussern oder es interessiert sie nicht.

Sehr geehrter Leser: Wenn Du in dieser unglücklichen Lage bist, kannst Du nur ein Palästinenser sein. Selbstverständlich sind SIE die Zionisten, die Engländer sind die Polizei, der Richter ist die UNO, die Leute sind die internationale Gemeinschaft, die Nachbarn sind Ägypten, Syrien, Jordanien und Libanon, der mächtige Freund von Ihnen sind die USA, usw. Wie kann man SIE jetzt überzeugen, das unrecht erworbene Gut zurückzuerstatten oder mindestens ein annehmbares Zusammenleben zuzulassen? 


Israel wird 65 - Zeit, in Rente zu gehen!


Globales
Israelische Haftanstalten: Massengräber für Palästinenser
Israel wird 65 - Zeit, in Rente zu gehen!
Von Izzeddin Musa


Langsam wäre es an der Zeit, dass sich das Gewissen der Welt rührt und nach 65 Jahren endlich Schluss macht mit der verlogenen Heuchelei! Am 14. Mai erreicht das von einstigen Mandatsmächten „versprochene“ Retortengebilde Israel sein Rentenalter. Es wird 65 Jahre, ist jedoch kein bisschen weise, sondern altersstarr. Es mordete und mordet und hat nie aufgehört zu morden.

Ebenfalls zum 65. Mal, nämlich am 9. April, erinnerten wir uns an das Massaker von Deir Yassin, eines der bestialischsten und grausamsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, begangen von Zionisten an wehrlosen Palästinensern. Kurz vor Staatsausrufung haben die radikal-zionistischen Terrorbanden Irgun und Lehi, angeführt von Menachem Begin, das Dorf Deir Yassin überfallen und etwa 254 Menschen abgeschlachtet. Schwangeren Frauen wurde bei lebendigem Leibe der Bauch aufgeschlitzt. Greise, Kinder und Frauen wurden getötet und in den Dorfbrunnen geschmissen. Da einige noch nicht tot waren und vor Schmerzen schrieen, haben die Mörder Bomben nachgeworfen.

In dieser Mord- und Terrorszene war Menachem Begin kein Unbekannter: Mit den gleichen Terrorbanden sprengte er am 22. Juli 1946 das King David Hotel in die Luft und tötete 176 Menschen. 1977 wurde der ehemals gesuchte Terrorist Menachem Begin Ministerpräsident von Israel. Das Massaker von Deir Yassin rechtfertigte er: „Ohne Deir Yassin wäre Israel nicht entstanden“. Diese seine „plausible“ Rechtfertigung der „Staatsgründung“ beweist eindeutig: Der Staat Israel ist entstanden auf den Gräbern von ermordeten Menschen und auf den Ruinen Hunderter ausradierter Dörfer – und seine Politik der ethnischen Säuberung hat sich bis heute nicht geändert. Nach diesen Massakern folgten einige Dutzend. 2008/2009 überfiel Israel den Gazastreifen und mordete 1500 Menschen, die meisten davon Zivilisten, Kinder, Frauen und Greise und verletzte etwa 5000, den Großteil davon schwer und mit Dauerschäden. Viele der Opfer wurden mit geächteten Phosphorbomben regelrecht verbrannt (1). Israels Hände triefen von Blut, ein Israel, das „jüdisch“ sein will, ist bis heute ein Fremdkörper im Herzen der arabischen Welt geblieben. Dieses Israel hat in der Region keine Existenzberechtigung. Es hat seine Existenzberechtigung verwirkt.

Nach all den Jahren seiner verfehlten Politik wäre es besser für alle, wenn es sein Rentenalter dort verbringen würde, woher seine Leute kamen, wieder zurück nach Russland und Birobidschan (2) – und daraus wieder „blühende Landschaften“ machen, oder zurück nach Polen, Resteuropa, USA und woher sie auch alle nach Palästina kamen, um es zu kolonisieren, oder dorthin wo der Pfeffer wächst, damit endlich Ruhe und Frieden in die Region einziehen können.   

Israel ist ein Unikum und hat sich nie geändert, und hat dies auch in Zukunft nicht vor.

In israelischen Folterkammern verstarb Maisarah Abu Hamdiyyah, ein 64-jähriger Familienvater, am 3.4.2013 an Krebs. Trotz seiner schweren Erkrankung und hohen Alters war er an Händen und Füßen gefesselt. Kurz vor seinem Tod, als sich sein gesundheitlicher Zustand so sehr verschlechtert hatte, brachte man ihn – immer noch gefesselt – ins Krankenhaus. Damit will man die Welt glauben machen, dass kranke Gefangene medizinisch ordnungsgemäß versorgt werden, was aber, wie immer, eine dreiste Lüge ist. Immer wieder wird Israel von Menschenrechtsorganisationen vorgeworfen, die medizinische Behandlung von Gefangenen zu unterlassen oder bestenfalls nur eine notdürftige Versorgung zuzulassen.

Das Vorgehen Israels ist kriminell, und verstößt gegen Regeln der Genfer Konventionen I bis IV:

I. Genfer Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken der bewaffneten Kräfte im Felde.

II. Genfer Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der bewaffneten Kräfte zur See.

III. Genfer Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen.
IV. Genfer Abkommen über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten.

Für die „westliche Wertgemeinschaft“ ist dies wie immer nur ein „hässliches Verbrechen“ und wie eh und je wird Israel wegen seiner unzähligen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ nicht belangt.

Wann wacht das Gewissen der Anständigen in der „Wertewelt“ auf?

Als Abu Hamdiyyah am 4.4. in Hebron zu Grabe getragen wurde, ermordete die israelische Armee kaltblütig zwei weitere junge Männer. Am 04.04. erhielt ich diese Nachricht:

Liebe Freunde,

gerade habe ich von unserem EAPPI-Teammate Roland Hortlund aus Tulkarem folgende Informationen bekommen, die das Geschehen gestern am 3.4. etwas durchsichtiger machen:

Gegen 22 Uhr (am 3.4.) näherten sich vier junge Männer (17 bis 21 Jahre) dem Wachturm am Anabta Checkpoint bei Tulkarem. Die Überlebenden behaupten, sie hätten nichts Verbotenes getan, die Soldaten sagen dagegen, sie hätten Molotowcocktails geworfen und sogar geschossen. Daher eröffnete die Soldaten der IDF (Israeli Defense Force) das Feuer mit scharfer Munition und trafen den ersten direkt ins Herz, so dass er sofort starb. Der Zweite bekam einen Schuss in den Unterarm, der Dritte, ebenfalls verletzt, wurde aber festgenommen, über ihn gibt es daher keine weiteren Informationen. Der Vierte wurde in den Rücken neben der rechten Schulter getroffen, die Kugel durchschlug den Körper und trat neben seiner Brust aus. Der Junge konnte entkommen. Gegen 3 Uhr 45 am 4.4. wurde er gefunden, gestorben an seinem hohen Blutverlust. Der Junge, der in den Arm geschossen wurde, kam ins Krankenhaus nach Tulkarem. Als der Vierte vermisst wurde, verbot die IDF, nach ihm zu suchen.

Die Freiwilligen von EAPPI erhielten gegen 23 Uhr am 3.4. von ihrer Kontaktperson Abdulkarim Dalba den Anruf, der sie über das Geschehen informierte. Ihr Kommentar zu den Behauptungen der IDF: Es ist nicht vorstellbar, dass sich Palästinenser einem Wachturm nähern, ohne vorher von den Soldaten daran gehindert zu werden. Hätten sie tatsächlich Molotowcocktails geworfen - was gegen einen Wachturm aus Beton überhaupt keinen Sinn macht -, so hätte man entsprechende Spuren an ihren Händen finden müssen. Der schwedische Freiwillige Roland Hortlund fügte hinzu: "Der angeschossene Junge musste Todesängste ausgestanden haben. Wohin hätte er flüchten können? Wie hätte er sich in Sicherheit bringen können? Er verblutete, ohne dass ihm jemand hätte zu Hilfe kommen dürfen."

Mit der Bitte um Weiterleitung
Ekki 
--
Ekkehart Drost

... und wann rührt sich endlich das Gewissen der Anständigen?

Vor Abu Hamdiyyah verstarb am 25. Februar der Palästinenser Arafat Dscharadat, bereits nach nur einer Woche Foltergewalt, im israelischen Gefängnis Megiddo. Der 30-jährige Familienvater von zwei kleinen Kindern, seine Frau erwartet das dritte Kind, wurde zu Tode gefoltert. Die Todesursache „extreme Folter“ wurde von dem palästinensischen Pathologen Saber Alul bestätigt, der auch bei der Autopsie Arafat Dscharadats, die von israelischen Experten durchgeführt wurde, anwesend war. Israel jedoch teilt der Öffentlichkeit mit, der Häftling sei an Herzversagen gestorben. Dieser Lüge wird von der Familie Dscharadat vehement widersprochen, denn Arafat Dscharadat war vor seiner Inhaftierung stets bei bester Gesundheit gewesen.

Israel hatte den jungen Familienvater festgenommen und in Untersuchungshaft gesteckt mit der Begründung, er habe Steine auf Israelis geworfen. Mon Dieu, welch ein Verbrechen!?!
Nach Dscharadats Foltertod waren mehr als 4500 palästinensische Häftlinge für einen Tag in den Hungerstreik getreten. Damit keine Protestaktionen im Westjordanland entstehen, forderte Benjamin Netanyahu seinen palästinensischen Polizeichef und Ordnungshüter Mahmoud Abbas auf, er möge gefälligst für Ruhe sorgen.

Am 22. März überfielen schwerbewaffnete Soldaten der israelischen Besatzungsarmee eine Grundschule in Hebron und nahmen 27 Kinder (!) im Alter zwischen sieben und fünfzehn Jahren fest. Diese kleinen „Schwerverbrecher“ sollen die Sicherheit des Retortengebildes Israel bedroht haben, weil sie Steine gegen die bewaffneten israelischen Soldaten geworfen haben.

Seit knapp neun Monaten befindet sich der 33-jährige Samer Issawi in einem israelischen Gefängnis im Hungerstreik aus Protest gegen seine Haftumstände und weil auch er ohne formelle Anklage festgehalten wird; man rechnet jeden Moment mit seinem Tod. Samer Issawi war 2011 bei einem Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hamas freigekommen, im vergangenen Jahr aber wieder eingekerkert worden. Über die grenzelose israelische Grausamkeit hat auch er Erschreckendes zu sagen. (4)

In den zehn israelischen Gefängnissen, Haft- und Folteranstalten sowie drei militärischen Internierungslagern werden die Palästinenser wie Dreck behandelt, egal ob Politiker, Volksvertreter, Arbeiter, Angestellte, Ärzte, Anwälte, krank oder gesund, alt oder jung, Frau, Mann oder Kind, unterschiedslos werden sie, meistens ohne Klagegrund, in Administrativhaft interniert, die in der Regel sechs Monate dauert, aber beliebig verlängert werden kann, was auch regelmäßig geschieht. Juristischer Beistand: Fehlanzeige. Diese staatliche Willkür kann sich nur Israel leisten, und zwar unter den Augen der „Anständigen“ dieser Welt, ohne dass deren Gewissen sich auch nur im Geringsten regt. Diese „Anständigen“, die für die Menschenrechte der Palästinenser nichts übrig haben, machen lieber verurteilten Gasprinzessinnen ihre scheinheilige Aufwartung.

Die „Anständigen“ ignorieren die in israelischen Folteranstalten einsitzenden Gefangenen, die nach Oslo 1993 hätten längst nach Hause entlassen werden müssen. Lediglich UNO-Generalsekreträr Ban Ki Moon, der normalerweise nach der US-Pfeife tanzt, hatte gefordert, dass die Inhaftierten entweder frei gelassen oder vor ein Gericht gestellt werden sollen. In den Folteranstalten befinden sich zurzeit knapp 5000 Gefangene, darunter sind Minderjährige, Frauen, Parlamentarier und ehemalige Minister.

... wann sagen die Anständigen etwas? Wo bleibt die Weltöffentlichkeit?

Es ist hier unmöglich, alle Fälle einzeln aufzuzählen, da es sich um unzählige Wiederholungen der gewohnheitsmäßigen und alltäglichen Verbrechen Israels handelt. Seit 1967 hat Israel eine knappe Million palästinensischer Menschen, aus allen Volksschichten, in seine Folter-Haftanstalten und Internierungslager gesteckt.

Was mit Kindern in israelischen Haftanstalten geschieht und was sie erleben müssen erfährt man aus dem Bericht von Unicef. (5)

Zu guter Letzt, wo keine Kläger, da sind auch keine Beschuldigte. Deshalb erscheint mir eine essentielle Frage mehr als berechtigt: Warum scheut der Präsident der „Autonomie“-behörde des geschundenen Palästina, Mahmoud Abbas, den Gang nach Den Haag, obwohl ihm dafür Israel Tag für Tag mehr als nur einen Grund liefert? Wir alle sind doch Zeugen dafür, dass sich Israel weder um die Genfer Konvention schert, noch um die UN-Charta für die Menschenrechte sowie eklatant und bewusst gegen alle nationalen wie internationalen Grundregeln, Gesetze oder Verfassungen verstößt. Warum übergibt dieser „Präsident“, dessen Amtsperiode längst abgelaufen ist, nicht endlich die Schlüssel seiner „Autonomie“-behörde an Israel, anstatt nur damit zu drohen?

Die Antwort kann nur so lauten: Abbas und seine Handlanger kriechen wie eh und je zu Kreuze. Er geht wieder einmal seine heimlichen Wege, um noch den allerletzten Rest Palästinas zu verscherbeln, und sich und seine Banditen finanziell abzusichern. Dafür nehmen sie die Erniedrigungen an den Checkpoints gerne in Kauf, denn ein Ehrgefühl kennen sie schon lange nicht mehr.

Vor kurzem war John Kerry auf Pendeltour in alle USrael-willigen arabischen Länder, um Rollen zu verteilen. Bedingung: Nichts sollte nach Außen dringen. Das lässt vermuten, dass er ihnen „etwas“ aufträgt, was den Menschen draußen nicht gefällt. Bekannt wurde indes, dass das Qatari Nilpferd Hamad bin Jassim Ende April eine Delegation aus den USrael-willigen Saudi Arabien, Ägypten, Marokko, Jordanien und Palästina, einschließlich der zahnlosen Qatar-Hamas-Connection, nach Washington führen soll, um sich einen „Frieden“ mit Israel diktieren zu lassen. Hamas zeigt sich willig und befindet sich mit ihrem neuen und alten Chef Khaled Meshal, der sich von der Option des Widerstands verabschiedet hat, nun ebenfalls auf dem Weg sinnloser Verhandlungen. Abbas, der ewige Verhandler, befindet sich in bester Gesellschaft und lässt grüßen.

Nichts Gutes kommt von den Orban (3), von Abbas und seiner Verräterbande! Jetzige und kommende Generationen in Palästina werden diese Volksverräter für alle Zeiten und durch die gesamte Geschichte hin verfluchen! Sie alle werden auf der Sondermüllhalde der Geschichte landen und entsorgt werden. Zum Teufel mit ihnen.

Das palästinensische Volk muss diese Wachsfiguren beiseite schieben und den Weg des Widerstands, der sie zu ihren verbrieften Rechten führt, unbeirrt gehen. Das steht ihnen zu. (PK)

  



Online-Flyer Nr. 403  vom 24.04.2013

Montag, 11. Dezember 2017

Al-Quds – Die ewige Hauptstadt Palästinas

Al Quds die ewige Hauptstadt Palästinas von Izzedin Musa

 

Al Quds die ewige Hauptstadt Palästinas von Izzedin Musa



http://sicht-vom-hochblauen.de/al-quds-die-ewige-hauptstadt-palaestinas-von-izzedin-musa/




   

FREIE PALÄSTINA-STIMME – IZZEDDIN MUSA

Der Geschichtserfinder Netanjahu ging nicht mehr darauf ein und verließ fluchtartig den Saal. Diese Geschichte ist kennzeichnend für die zionistische Lüge. Al-Quds ist die ewige Hauptstadt der Palästinenser damals und heute. Der US-Kongress entschied bereits 1995 die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen.

Artikel auf freiepalaestinastimme.blogspot.com lesen >



Vorgeschichte

Die 3000-Jahre-Lüge ist lediglich eine Fabel zionistischer Fantasien. Im Jahr 1993 wurde Netanjahu zum Chef des zionistischen rechtsgerichteten Likud-Blocks und folglich zum Oppositionsführer gewählt. Ende 1995 wurde er, Premierminister Israels in spe für die Wahlen 1996, als Gastredner von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Sankt Augustin eingeladen. An diesem Abend war ich auch anwesend. Der Likud-Chef Netanjahu, bekannt als notorischer Lügner, begann, wie üblich mit seiner Geschichtsklitterung, so, dass alle Historiker und Geschichtsforscher erblassen würden, wenn sie seine Ausführungen über die Geschichte Jerusalems gehört hätten. Unter anderem fantasierte und faselte er davon, dass Jerusalem erst seit David, also lediglich 3.000 Jahre alt und immer jüdisch gewesen sei.


Am Ende des Vortrags erklärte der Moderator, es stünden lediglich 20 Minuten zur Diskussion zur Verfügung. Just meldete ich mich als erster zu Wort. Ich wollte vom Redner wissen, worauf er sein "tiefgründiges" historisches "Wissen" gründe. Der Polemiker und selbsternannte "Historiker und Geschichtsforscher" holte aus, so dass keiner der Anwesenden nachvollziehen konnte, was er eigentlich sagen wollte. Er bekräftigte seine blödsinnigen Thesen, worauf er sich zwischendurch auf Mark Twain alias Samuel Langhorne Clemens bezog. Was Mark Twain mit der Geschichte Palästinas zu tun hat, blieb sein Geheimnis und keiner der Anwesenden konnte nachvollziehen, was er damit sagen wollte. Zu allem Überfluss nahm er die zur Verfügung stehenden 20 Minuten für sein Geschwätz in Anspruch. Er wollte sicherlich keine kritischen Fragen mehr beantworten, die ihn hätten in Verlegenheit bringen können. Für mich war es unerlässlich, dieses Lügen-Geschwätz nicht im Raum stehen zu lassen. Der Diskussionsleiter lehnte zunächst, wegen des engen Terminplans, ab. Als ich aber massiv auftrat und entgegnete, diesen Blödsinn könne nicht unwidersprochen bleiben, gewährte er mir ein paar Sätze.


Ich zitierte einen Artikel von Armin Wertz aus dem ,Kölner Stadtanzeiger" vom Sa./So., 29./30.Juli 1995: "Mit David fing nicht alles an". Zitat: "Jerusalem ist eben nicht 3000 Jahre alt. Die 5000 Jahre alten sogenannten Ebla-Tafeln (Die Tontafeln von Ebla, https://de.wikipedia.org/wiki/Ebla), die in der Nähe von Aleppo gefunden wurden, erwähnen zum ersten Mal einen Ort, der nach dem kanaanitischen Gott des Abendsterns Salem benannt war. Auf 4000 Jahre alten Scherben aus Ägypten tauchte erstmals der Name Urushalem auf (Canaanite Phoenician Jerusalem, Urushalim,) , was so viel wie "Gründung des Gottes Salem" bedeutet. Jerusalem ist ein Dorf, errichtet vor 2.500 Jahren v. Chr. auf einen Hügel. … Um diese Zeit, so berichtet die Genesis, traf "Melchisedek", der König von Salem, Abraham und segnete ihn (Gen. 14, 18). Als David schließlich um 1.000 v. Chr. Salem den Jebusitern (Jebusiter ein kanaanitischer Stamm) entriss und zur Hauptstadt seines Reiches machte, verwechselten die Hebräer den Namen Salem mit dem hebräischen Wort Shalom, das Friede bedeutet: So wurde aus dem alten Urushalem oder Salem die Stadt des Friedens - Yerushalavim". Als Abraham um 1.800 v. Chr. nach Kanaan kam, regierte der Kanaaniter König Melchisedek bereits in Jerusalem.


Der Geschichtserfinder Netanjahu ging nicht mehr darauf ein und verließ fluchtartig den Saal. Diese Geschichte ist kennzeichnend für die zionistische Lüge. Al-Quds ist die ewige Hauptstadt der Palästinenser  damals und heute.

Mehr davon bei:

Shlomo Sand: „Die Erfindung des Landes Israel: Mythos und Wahrheit“. und "Die Erfindung des Jüdischen Volks"


Balfour-Deklaration II

Der US-Kongress entschied bereits 1995 die US-Botschaft nach Jerusalem  zu verlegen. Keiner der Präsidenten in den USA hat es gewagt, diese schwerwiegende Entscheidung zu verwirklichen, bis ein konfuser, ich-bezogener Präsident, um die Gunst der zionistischen Lobby zu erhaschen, dem jüdischen Schwiegersohn und seiner konvertierten Tochter zu gefallen, voll ins Fettnäpfchen tappte und kritzelte seine seismographischen Schwingungen, „sog. Unterrscxhrift“, unter diesem Beschluss.

Seit der Balfour-Deklaration von 1917 stehen wir heute, genau nach 100 Jahren, vor einer zweiten Deklaration, ausgesprochen von einem Ignoranten, namens Donald Trump (genannt Dumpy Trümpi), in dem er den antijüdischen Lord Balfour nachzueifern versucht, als er Al-Quds zur Hauptstadt des zionistischen Retortengebildes Israel erklärt und die Verlegung der US-Botschaft nach dorthin veranlasste. Das bedeutet, eine totale Elimination Palästinas. Nichtahnend, dass er damit die Büchse der Pandora geöffnet hatte. Er hat nicht mit der Reaktion und Aufwallung der Volksmassen nicht nur  in Palästina, in der arabischen und islamischen Welt, sondern auch weltweit und sogar in Amerika vor dem Weißen Haus, gerechnet.

Diese Entscheidung hat einen tiefen Riss auf internationaler Ebene verursacht und die Staatengemeinschaft tief gespalten, USrael und Kollaborateure in der arabischen Welt Saudi Arabien, die Emirate und Bahrain auf der einen, die übrige Welt auf der anderen Seite. Trump glaubte, der Boden sei durch die Konflikte in der Region fruchtbar für seine Entscheidung, wo er auch zwei Wochen vor seinem Vorhaben,  den Verrätern im arabischen Lager, wie  Salman und seinen Sohn Mohammed, Al Sissi von Ägypten, Abdallah von Jordanien und Abbas der „Präsident“, wohlgemerkt nicht konsultiert, nur informierte,  nichtwissend, dass diese Quislinge bei den Volksmassen längst entlarvt sind.


Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Diese Entscheidung hat alle Resolutionen der Weltgemeinschaft und das Völkerrecht verhöhnt und zertrümmert. Aber die Antwort ließ nicht lange aus sich warten und  kam am nächsten Tag postwendend. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte gegen die US-Stimme Trumps einseitige Aktion.

Der Zweck des Vorhabens unterschied Balfour und Trump voneinander. Der erstgenannte wollte keine Juden mehr in England haben. Und genauso, wie die Entdeckerfahrten ab dem 15. Jahrhundert von Anfang an letztlich einem ethisch minderwertigen Zweck dienten, nämlich den Rest der Welt mit vorgehaltener Waffe für Europas Krise bezahlen zu lassen, so diente auch das zionistische Projekt von Anfang an einen verwerflichen Zweck, nämlich dem, Europa "judenfrei" zu machen, dergestalt, dass die christlichen Europäer den jüdischen Europäern die Möglichkeit gaben, auf Kosten der Palästinenser [den wahren Nachfahren der antiken Juden, wie Shlomo Sand (Es gibt kein jüdisches Volk) darlegt, auf älteren Forschungsergebnissen aufbauend] einen Staat zu gründen, in dem sie nach eigenem Gutdünken und Herzenslust schalten und walten konnten - außerhalb Europas, versteht sich.

Also kann Israel gar nicht anders als so zu handeln, wie es das tut. Andernfalls (wenn es nicht rassistisch gegenüber den Palästinensern wäre) würde es den ganzen Zionismus ad absurdum führen. Das darf freilich nicht bedeuten, dass wir davor die Augen zu verschließen hätten, nach der Devise: "Der Jude unter den Staaten (wie Israel von Broder genannt wurde und wird) muss halt so handeln, weil er der Jude unter den Staaten ist; also, wäre es antisemitisch, sich daran zu stören."

Das Gute daran

Man könnte  auch positive Teile aus dieser Entscheidung ziehen, nämlich, das marginalisierte Palästinaproblem wurde in die Spitze der politischen Agenda katapultiert und gab dem Osloer "Friedensprozess" den Todesstoß. Abbas ist nun unter enormen Druck, die Sicherheitskoordination mit Israel aufzukündigen. Auch Verhandlungen sind endgültig passe. Bei dieser Gelegenheit erscheint es unerlässlich zu erwähnen, dass nach 24 Jahren gescheiterter Verhandlungen, die keinen Nutzen sondern nur Nachteile brachten, wie Landraub, mehr Siedlungen und vieles mehr, es an der Zeit ist zu sagen, wir machen Platz für  Andere. Abbas denkt aber gar nicht dran, bis er Palästina auch den Gnadenschuss gegeben hat. Aber die Volksmassen werden ihm dieses Mal keine Gelegenheit mehr geben. Jordanien und Ägypten müssen auch handeln und  die diplomatischen Beziehungen zu Israel abbrechen oder zumindest einfrieren und ihre Botschafter aus Tel Aviv abziehen.

Eine einzige Alternative bleibt, Widerstand, auch der bewaffnete. Was man mit Gewalt genommen hat, kann man nur mit Gegengewalt zurück bekommen. Denn, es gibt keine Zwei-Staatenlösung, es gibt nur einen demokratischen Staat Palästina, für alle seine Bürger, Muslime, Christen und Juden, nur keine Zionisten und Siedler. Es gibt auch kein West- und Ost-Jerusalem, es gibt nur ein Al-Quds. Für ein zionistisches Retortengebilde Israel gibt es keinen Platz. Es muss auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt werden.         

Die Buraq Mauer

https://www.al-madina.com/article/87910/ Arabisch  von Dr. Taha Professor für Humanwissenschaften an der Najah-Universität in Nablus

Die Zionisten hallunizieren und haben seit der Balfour-Deklaration im Jahre 1917 begonnen, die Buraq-Mauer (Westmauer der Al-Aqsa Moschee) als ihre „Klagemauer“ zu bezeichnen. Deswegen gab es immer Zündstoff zwischen Muslimen und Juden. Im Jahre 1929 gab es Streiks, Aufstände und Unruhen in vielen Städten Palästinas, gegen die Weißbücher Großbritanniens (diese sind eine offizielle Grundsatzerklärung der britischen Regierung) und die Ansprüche auf die Klagemauer, bei denen 133 Juden, 116 Araber, vor allem von Briten getötet wurden. Jedes Palästina betreffende Weißbuch bekam den Namen des jeweiligen Kolonialministers: „Churchill-Weißbuch“ 1922; „Passfield-Weißbuch“ 1930; „MacDonald-Weißbuch“ 1939.

Im selben Jahr, während des britischen Mandats über Palästina, hat eine objektive wie unparteiische internationale Untersuchungskommission, angeführt vom ehemaligen schwedischen Außenministers Eliel Löfgren, festgestellt, dass es sich bei der sogenannten „Klagemauer“ lediglich um die muslimische „Buraq-Mauer“ handelt, und diese sei einzig und allein Eigentum der Muslime. Im Jahr 1930 hat die Kommission, nach Anhörung beider Seiten und Auswertung aller Dokumente, jüdische und arabische, einen Bericht an den Völkerbund gesandt, in dem ohne jeden Zweifel dokumentiert wurde, dass die Buraq-Mauer eindeutig ein Besitz der Muslime sei. Im Bericht steht, dass die westliche Wand der Al-Aqsa-Moschee (Al-Buraq-Mauer) ein unteilbarer Teil  des Territoriums des „Al-Haram Al-Sharif“ - Al-Aqsa Moschee und des Felsen Doms - ist. Diese sind ohne Zweifel Eigentum des Islamischen Waqf (Stiftung).

Fakt ist, dass Juden, sprich Zionisten, keinen Anspruch auf die sog. Klagemauer haben. Die Klagemauer, die es nicht gibt, kann den Juden gar nicht heilig sein. Lediglich der „zionistische Gott“ hat die muslimische Buraq-Mauer in eine Klagemauer umbenannt und für die Juden geheiligt, also heiliggesprochen, damit die Zionisten ihrem zerstörten und angeblichen  „Salomon-Tempel“ nachweinen und ihn wieder auf dem Tempelberg  errichten können.


Welche Wünsche hat der Präsident?
Die Fantasien der Zionisten kann man nur als ein Treppenwitz zionistischer Geschichte bezeichnen. Auch Trump, als erster US-Präsident, hat die Mauer besucht und einen frommen Wunsch eingesteckt, wahrscheinlich, dass er die Wahlperiode übersteht.


Auch First Lady hat Wünsche?


Wir werden die Geschichte der muslimischen Buraq Mauer  weiter näher beleuchten, damit  es auch die letzten Zionisten endlich begreifen.

Professor Mutawakel Taha, von der Universität Al-Najah in Nablus, hat in einer Studie aus dem Jahr 2011 nachgewiesen, dass Israel mit dieser Fälschung und Täuschung bisher leider Erfolg hatte. Israel beabsichtigt die Al-Aqsa Moschee zum Einsturz zu bringen, damit es seinen erfundenen Tempel an deren Stelle errichten kann.  Diese Studie bestätigt detailliert das oben erwähnte.

Wir fügen noch die Tatsche hinzu, dass seit  dem Sechs-Tage-Krieg 1967 eine große Schar israelischer Archäologen begonnen hat, nach Spuren des angeblichen zerstörten Tempels von Salomon auf dem „Tempelberg“ zu graben. Es wurden unendlich viele Tunnels unter der Al-Aqsa Moschee gegraben. Nie ist auch nur eine einzige Spur, die auf einen jüdischen Tempel hinweisen könnte, bis heute gefunden worden. Aber  die al-Aqsa Moschee ist durch die Grabungen bedroht und droht  einzustürzen. Das ist ganz sicher das erklärte Ziel der Zionisten.

Wir schließen damit ab, Free Palestine for ever, Palästina den Palästinensern - Muslime, Christen und Juden. Die Schaffung des zionistisch-rassistischen Siedler-Retortengebildes ist völkerrechtswidrig und gehört abgeschafft. Kein Platz in Palästina für Zionisten.

Schlusswort

Die Arabische Liga, eine „Saudi Occupied Territory“, vertreten durch die Außenminister, nur noch Schatten ihrer  selbst, hat sich versammelt, und wie immer ergebnislos. Paralysiert, untätig und bedeutungslos. Null Komma Null, daher vernachlässigbar. Der libanesische Außenminister, der einzige mutige Mann beim Treffen, Gebran Bassil, hat den verachtenswerten Minister-Schafen sehr deutlich und stolz die Leviten gelesen und verließ. Aber Tote kann man nicht wieder zum Leben erwecken.

Lieber fliegt der Verbrecher Mohammed Bin Salman mehrmals täglich nach Jemen, um dort Kinder, Frauen und Unschuldige zu morden und die alte Kulturwelterbe zu zerstören und zu verwischen.

MBS gibt bis jetzt nicht auf, Mahmoud Abbas das zionistische Jahrhundert-Deal, die „Elimination Palästinas“, unterzujubeln. 

Mahmoud Abbas und seine Bande sind inzwischen vermodert und verschimmelt. Sie müssen endlich, nachdem sie ein viertel Jahrhundert, mit ihrer Verhandlungsstrategie völlig gescheitert sind und das Meiste von Palästina verschachert haben, den Weg frei machen.  

Was getan werden muss

Ägypten und Jordanien müssen die diplomatischen Vertretungen schließen. Die Bauchkriecher, Saudia, Bahrain und die Emirate müssen auf die Müllkippe; Mahmoud Abbas muss die tote Leiche „Oslo-Friedensprozess“ und sich selbst begraben; jede Sicherheitskoordination mit Israel beenden; die Anerkennung des zionistischen Gebildes zurückziehen; die Rolle der USA als „ehrlicher fairer Makler und Vermittler“ endgültig im Sondermüll entsorgen,  jede Art von Verhandlungen strickt ablehnen und last but not least, er muss selbst, mit seiner Bande, verschwinden. Ihr Gestank ist unerträglich geworden.

Kurz vor Fertigstellung des Beitrags hat Hassan Nasrallah heute eine strategische Grundsatzrede gehalten, die die Fatahriege um Abbas wachgerüttelt hat. Man hat die Schließung des Büros in Washington und ein Totalboykott gegen die USA angekündigt. 

Epilog

Free Palestine for ever. Al-Quds und Palästina sind eins.  Al-Quds ist die Hauptstadt Palästinas in alle Ewigkeit. Ganz-Palästina den Palästinensern, Muslime, Christen und Juden, wo alle gleich sind. Keiner darf wegen seiner Abstammung, Hautfarbe, Muttersprache, Religion oder Geschlecht bevorzugt oder diskriminiert werden. Es gibt keine 67er Grenzen. Palästina wird nicht geteilt. Die Schaffung des zionistisch-rassistischen Siedler-Retortengebildes ist völkerrechtswidrig und gehört abgeschafft. Kein Platz in Palästina für Zionisten.



Izzeddin Musa
Wachtberg, eingestellt 12. Dezember 2017 


Der Beitrag ist auch erschienen in: Politonline.ch






Al-Quds - Die ewige Hauptstadt Palästinas 

Vorgeschichte - Die 3000-Jahre-Lüge ist lediglich eine Fabel
zionistischerPhantasien. Im Jahr 1993 wurde Netanjahu zum Chef des zionistischen rechtsgerichteten Likud-Blocks und folglich zum Oppositionsführer gewählt. Ende 1995 wurde er  - Premierminister Israels in spe für die Wahlen 1996 -  als Gastredner von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Sankt Augustin eingeladen. An diesem Abend war ich auch anwesend. Der als notorischer Lügner bekannte Likud-Chef Netanjahu begann, wie üblich, mit seiner Geschichtsklitterung; dies auf eine Weise, daß alle Historiker und Geschichtsforscher erblaßt wären, hätten sie seine Ausführungen zur Geschichte Jerusalems gehört. Unter anderem phantasierte und faselte er davon, daß Jerusalem erst seit David  - also lediglich 3.000 Jahre alt -  und immer jüdisch gewesen sei. 


Weiterlesen: 

http://politonline.ch/?content=news&newsid=2735




Ein Beitrag vom israelischen Philosoph Omri Boehm:

Jerusalem, unser Goldenes Kalb

Theologisch spricht nichts für die schwärmerische Identifikation der Israelis mit ihrer Hauptstadt. Es handelt sich im Gegenteil um einen götzendienerischen Messianismus              VON OMRI BOEHM

Im April 2010 schaltete Elie Wiesel ganzseitige Anzeigen in der New York Times, der Washington Post und dem Wall Street Journal. Sie enthielten ein Manifest für Jerusalem, ein Plädoyer für die jüdische Souveränität über die Stadt: »Jerusalem steht über der Politik. Die Stadt wird mehr als sechshundertmal in der Bibel erwähnt – und kein einziges Mal im Koran. (...) Für viele jüdische Theologen ist sie die jüdische Geschichte (...). Sie gehört dem jüdischen Volk. (...) Jerusalem ist das Herz unseres Herzens, die Seele unserer Seele.«

Den jüdischen Reaktionen auf Trumps Jerusalem-Entscheidung lag zumeist eine ähnliche Einstellung zugrunde. In der ZEIT von vergangener Woche schreibt Zeruya Shalev in diesem Sinne, dass Jerusalem bereits »vor dreitausend Jahren« unsere Hauptstadt war. Es habe einen jüdischen König in Jerusalem »Hunderte von Jahren vor Mohammed, vor dem Koran« gegeben. Trumps Erklärung stelle nicht nur »historische«, sondern auch »literarische Gerechtigkeit« her.

Diese vertrauten Klischees sind grob vereinfachend und irreführend. Zum einen ist das Herz unseres Herzens die Thora, und in der Thora kommt Jerusalem nicht vor. Andere städtische Zentren sind in dem Buch bedeutsam: Hebron ist stark mit Abraham verbunden, und in Bet-El wurde Jakob höchst symbolisch in »Israel« umbenannt. Moses hat nie von Jerusalem gehört und Josef nie von ihm geträumt. In der Theologie der Thora glänzt Jerusalem durch Abwesenheit.

Jerusalem gewinnt erst an Bedeutung, nachdem die Israeliten einen König verlangen, »wie ihn alle Völker haben« – nachdem sie also von einer weltlichen, politischen Obrigkeit regiert werden wollen statt unmittelbar von Gott (1. Sam 8, 5). Samuel versteht diese Forderung als einen götzendienerischen Akt des Betrugs, ein Urteil, das eindeutig auch dasjenige Gottes ist. Mit Verweis darauf, dass die Israeliten »anderen Göttern gedient« und ihn in der Wüste »verlassen« haben, erklärt Gott Samuel, dass die Israeliten direkt gegen die Gottheit rebellieren: »sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, dass ich nicht mehr König über sie sein soll« (1. Sam 8, 7–8). Neben dem Vorfall mit dem Goldenen Kalb ist die Forderung der Israeliten, einen König zu bekommen, »wie ihn alle Völker haben«, ein paradigmatisches Beispiel der Bibel für einen Götzendienst – einen der schlimmsten Frevel.

Von diesem Moment der Idolatrie an wird die jüdische Politik in Jerusalem zentralisiert. Mit Bau des Tempels festigte die weltliche Hauptstadt ihre politisch-theologische Macht. Diese Ursprünge haben Jerusalem dauerhaft besudelt: Ein angemessenes jüdisches Verhältnis zu der Stadt kann bestenfalls das einer zwiespältigen Liebe sein und nicht das einer schwärmerischen Identifikation.

Die Größe der jüdischen Propheten besteht auch in ihrer Kultivierung solcher Zwiespältigkeit. Sie wissen, dass Jerusalem nicht die Stadt Gottes ist, sondern ein allzu menschlicher Ort der Geistlichen, Politiker, Könige. Wenn es die Erbsünde der Stadt ist, aus dem Wunsch der Israeliten entstanden zu sein, wie »alle Völker« zu werden, dann ist es das Projekt der Propheten, die Israeliten zum Vorbild der Völker zu machen. Diese Umkehrung von Jerusalems götzendienerischem Vorbild liegt hinter der Formulierung des Propheten Jesaja, die Israeliten sollten durch »Gerechtigkeit« zum »Licht der Völker« werden (Jesaja 42, 6). Doch bleibt diese Umkehrung unvollständig; erst mit der Ankunft des Messias wird Jerusalem selbst zum Modell von Gerechtigkeit und Frieden für alle Völker: »Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. (...) Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.« (Jesaja 2, 3–4)

Tatsächlich verbietet das jüdische Gesetz jede jüdische Herrschaft über Jerusalem vor der Ankunft des Messias und der Erfüllung von Jesajas Prophezeiung. In sofern steht nicht nur Trumps Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels, sondern auch Ben-Gurions Verkündung von Israels Unabhängigkeit in scharfem Widerspruch zur jüdischen Religion. Die religiösen Zionisten vergaßen dieses Verbot nicht, sondern machten es vielmehr zur Grundlage ihrer Theologie: Sie erklärten den götzendienerischen zionistischen Wunsch, einen Nationalstaat zu begründen, »wie ihn alle Völker haben«, als athalta d’geula, den Beginn der Ankunft des Messias.

Diese Kombination aus Idolatrie und Messianismus hat den Fundamentalismus hervorgebracht, den wir heute von der religiös-zionistischen Siedlerbewegung kennen: eine Heiligung des Staates Israel, verbunden mit einer heidnischen Verehrung von Land. Durch diese giftige Mischung ist Jerusalem wahrlich zum Modell geworden, allerdings zu einem, das sehr weit von Jesajas Vorstellungen von Gerechtigkeit und Frieden entfernt ist.

Dieser messianische Götzendienst ist heute auch außerhalb der Siedlerbewegung oder Netanjahus Regierung weit verbreitet. Avi Gabbay, der Vorsitzende der größten israelischen Oppositionspartei, begrüßte Trumps Entscheidung: »Ein vereinigtes Jerusalem ist wichtiger als Frieden.« Eine Woche vorher hatte er bemerkt, Israels Linke habe »vergessen, was es heißt, ein Jude zu sein«. Gabbays Kommentare liegen auf einer Linie mit Wiesels Vorstellung, Jerusalem stehe »über der Politik«, weil es »das Herz« eines jüdischen »Herzens« sei. Eine verhängnisvolle Form von götzendienerischem Messianismus prägt zunehmend den jüdischen Konsens.

Unlängst erklärte mir der israelische Literaturwissenschaftler Nissim Calderon: »Jeder, der auch nur ein wenig Ahnung von der modernen hebräischen Literatur hat, sollte wissen, dass unsere hellsten Köpfe Jerusalem als Symbol für den neuen und souveränen Juden abgelehnt haben. Agnon in Gestern, vorgestern, Brenner, Alterman – ängstlich, widerwillig und ablehnend schrieben sie über Jerusalem.« In der Tat hatten sie alle, wie die Propheten, ein misstrauisches Verhältnis zu der Stadt – oder bestenfalls wie Agnon eines von zwiespältiger Liebe. Shalev hingegen sieht in Trumps Jerusalem Erklärung einen Ausdruck »literarischer Gerechtigkeit« und wünscht sich lediglich, sie wäre aus Obamas Mund gekommen statt aus dem des »lächerlichen und gefährlichen Präsidenten«. Literarisch aber passt es nur zu gut, dass der Immobilienmogul im Weißen Haus die vulgäre Verwandlung Jerusalems in ein Goldenes Kalb vorantreibt.

Es ist nicht Israels Linke, die vergessen hat, was es heißt, ein Jude zu sein. Jerusalem hat nie über der Politik gestanden und war nie das Herz unseres Herzens. Die unverzichtbaren Säulen des Judentums, das sind die Bedeutung der Thora und die Gerechtigkeitslehre der Propheten. Doch die Neigung, sie durch einen Jerusalem-Götzendienst zu ersetzen, ist uns von Beginn an vertraut.



Aus dem Englischen von Michael Adrian
Der israelische Philosoph Omri Boehm, Jahrgang 1979, ist Professor für Philosophie an der New School for Social Research in New York