Das jüdische Königreich der Khasaren
Gog und Magog - Auf die Spuren der Juden!
Dr. Izzeddin
Musa
12.12.2000, 20:07:00
Einleitung
Die Anregung zu dieser Abhandlung gab der englische, ungarisch-deutscher
Herkunft, Historiker und Schriftsteller Arthur Koestler. Gestützt auf einen
umfangreichen Literaturnachweis, beschreibt er, in seinem Buch "Der
dreizehnte Stamm", detailliert den Aufstieg und Niedergang des
Khasarenreiches und den Übertritt dieses Khasarenvolkes geschlossen zum jüdischen
Glauben.
Ziel dieser Arbeit ist zunächst, das fern verdrängte Geschichtsereignis
über den Ursprung der Juden wieder auf der Tagesordnung zu setzen, zu
beleuchten und versuchen, darauf eine plausible Antwort zu finden. Es wird
weiterhin ein Augenmerk auf die Tatsache fokussiert, dass die Volksstämme der
Khasaren während einer langen Geschichtsepoche existent waren und geherrscht
haben. Die Beziehung zwischen den Khasaren und den heute lebenden Juden wird
herausgestellt und, anhand historischer Fakten, nachgewiesen. Zum Schluss wird
auf die Frage eingegangen: "Sind khasarische Juden als die Vorfahren der
jüdischen Siedler in Osteuropa und damit der meisten heute lebenden Juden zu
betrachten?" Das heißt, es wird der Versuch gemacht, eine historische
Bestätigung für die These Prof. Israel Shahak's, "dass 92 Prozent der weltweit
13 Millionen Juden keine Semiten sind und aus der khasarischen Bevölkerungsschicht
in Europa/Russland
stammen", gesucht.
Die Abhandlung sollte auf alle diesen Fragen, in möglichst kürzester
Form eingehen um eine Antwort zu finden, ohne daraus einen Geschichtswälzer
werden zu lassen. Ohne Zweifel, es wird, in der komprimierten Form, keine
leichte Aufgabe sein, aber der Versuch
sollte sich lohnen.
Die
Khasaren
Einer der
frühesten tatsächlichen Hinweise auf die Khasaren ist in der syrischen Chronik
des sogenannten Zacharia Rhetor aus der Mitte des 6. Jahrhunderts zu finden.
Sie erwähnt in einer Liste von Vogelkern, die den Kaukasus bewohnen, auch die
Khasaren. Andere Quellen deuten an, dass die Khasarenstämme schon ein
Jahrhundert früher
sehr wohl bekannt waren.
Zuerst hatten die Khasaren unter hunnischer und dann unter Türkischer
Oberherrschaft gestanden. Nach dem Untergang des Westtürkischen Reiches in der
Mitte des 7. Jahrhunderts waren nun sie an der Reihe, das Königsreich im Norden
zu beherrschen.
Die Khasaren, ein Volk türkischer Herkunft, beherrschten vom 7. bis
in das 11. Jahrhundert ein großes Reich in Südrussalnd. Etwa um die Zeit, als
Karl der Große zum Kaiser des Westens gekrönt wurde, beherrschte ein jüdischer
Staat den zwischen dem Kaukasus
und der Wolga liegenden Raum Osteuropas.
Durch das lebenswichtige Tor zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen
Meer (Khasarisches Meer), besaß das Khasarenland eine strategische Schlüsselposition.
Es lag quer zu der natürlichen Linie des Vordringens der Araber als ihre Armeen
wenige Jahre nach dem Jahr 632 (Todesjahr des Propheten Mohammeds) nach Norden stürmten
und so die Eroberung Osteuropas verhinderte. Bedingt durch diese wichtige Lage
wirkte das Reich als ein Pufferstaat, der Byzanz vor barbarischen Stämmen und später
vor den Wikingern und Russen, aus den nördlichen Steppen, bewahrte. Ein, aus
heutiger, sicherlich auch früherer Sicht, noch viel bedeutenderer
historisch-politischer Grund war, dass sie die arabischen Armeen an der
Ausdehnung ihrer Eroberungen nach Osteuropa wirkungsvoll begegneten.
Die Kriege zwischen Arabern und Khasaren dauerten über ein Jahrhundert,
wo die letzte Schlacht im Jahre 737 stattfand und mit einer Niederlage der
Khasaren endete. Trotz dieses Sieges befanden sich die Araber bereits auf dem
Rückzug aus dem Kaukasus, ohne einen Brückenkopf im Norden gewonnen zu haben.
Der Übertritt der Khasaren zum Judentum
Wenige Jahre
nach der letzten Schlacht - etwa um 740 -, waren die Khasaren noch mächtiger
als zuvor, traten sie geschlossen, König, Hof und Volk zum jüdischen Glauben über
und schließlich wurde das Judentum zur offiziellen Staatsreligion erklärt.
Der ungarische Historiker, Antal Bartha, schreibt hierzu in seinem Buch
"Die ungarische Gesellschaft im 9.-10. Jahrhundert", Budapest 1968,
zu diesem Ereignis: "... Der jüdische Glaube wurde zur offiziellen
Religion der herrschenden Gesellschaftsschicht. ... Wir werden uns jedoch auf
die Bemerkung beschränken, dass dieser offizielle Übertritt - den christlichen
Bekehrungsversuchen zum Trotz, die von Byzanz ausgingen, und ebenso zum Trotz
dem Einfluss der Moslems aus dem Osten und in Abwehr des politischen Druckes
dieser beiden Mächte - zu einer Religion, die keinerlei Unterstützung von irgendeiner
politischen Macht erhielt, dafür aber von nahezu allen verfolgt wurde, dass
also für alle Historiker, die sich mit den Khasaren befasst haben, dies eine
ausgesprochene Überraschung ist und keineswegs als zufällig betrachtet werden
kann, sondern viel-
mehr als ein Zeichen der unabhängigen Politik gesehen werden muss, ..."
Zu Beginn des 8. Jahrhunderts war die Welt polarisiert durch die beiden
Großmachte, den Islam und das Christentum. Das Khasarenreich stellte eine
dritte Macht dar, die sich jeder einzelnen Supermacht als gleichwertig erwiesen
hatte, sowohl als Gegner als auch als Verbündeter. Diese Unabhängigkeit konnte
nur aufrechterhalten bleiben, wenn das Khasarenreich weder das Christentum noch
den Islam annahm. Eine naheliegende Überlegung verdeutlicht den Übertritt zum
Judentum und liegt darin begründet, dass wenn die Khasaren zum Islam oder zum
Christentum konvertiert wären, in beiden Fällen hätten sie als ein
Vasallenstaat des muslimischen Kalifen oder des römischen Kaisers fungieren müssen
und deren Autorität unterstellt. Der Übertritt zum Judentum ermöglichte dem Königreich
der Khasaren sich als dritte Kraft und als ein souveräner Eckpfeiler im Mächte-Dreieck
zu behaupten.
Es kann keinen Zweifel darüber bestehen, dass der Khasarenkönig bei
der Annahme des Judentums von machtpolitischen und, in gewisser Hinsicht,
mentalen Motiven getrieben wurde.
Die jüdische
Religion der Khasaren
"Talmud" heißt auf Neuhebräisch `das Lernen'. Er ist die
bedeutendste Zusammenfassung der Lehren, Vorschriften und Überlieferungen des
biblischen Judentums. Der Jerusalemer Talmud wurde im Jahre 370 und der
Babylonische Talmud im Jahre 500 abgeschlossen. Der Talmud, neben dem Alten
Testament legt die Grundlagen jüdischen Lebens und Verhaltens fest. Er ist das
Religions- und Gesetzbuch der Juden und bestimmt ihr Leben, Handeln,
zwischenmenschliche Beziehungen und diese zu Natur und anderen Lebewesen auf
der Erde, Weltanschauung, die Auslegung der Tora und alles, was hierzu an traditionellen
Erläuterungen erforderlich ist. Jedoch die Lehren aus dem Talmud zeugen Hass
und Überheblichkeit gegenüber Nichtjuden (Gojim), wie zum Beispiel: "Es wird
dreimal nacheinander gesagt, dass der Goj und die Goja verunreinigt sind"
Fol. 83a.
Stets unterscheidet der Talmud zwischen Juden und Nichtjuden. Diese
und viele andere Aussagen, Lehrweisen und Vorschriften veranlassten Israel
Shahak zu der Feststellung, dass der Talmud von Rassismus und Hass gegen alles
Nichtjude, Gojim genannt, erfüllt ist. Weiter predigt der Talmud, durch die
Hervorhebung der Juden über alle anderen
Nichtjuden, dass Juden die "Auserwählten Gottes" seien. Philip Roth,
zitiert bei Norman Finkelstein, meint hierzu, dass Juden nur eine Art Psychologie vererbt bekommen, die
sich in drei Worten ausdrücken lässt: "Juden sind besser." Diese
Einstellung aus dem
Talmud kam den kriegerischen Khasaren in ihrem mentalen Bestreben, eine ebenbürtige,
wenn nicht überragende, Macht, verglichen mit den beiden bestehenden, Islam und
Christentum, gerade recht. Aus diesem Grund erscheint der Übertritt der
Khasaren zum talmudischen Judentum plausibel und nachvollziehbar. Diese
Denkweise und entsprechendes Verhalten der Juden, "Wir sind immer die Auserwählten
und Besten", hat sich im kriegerischen Siedlerverhalten der Khasaren niedergeschlagen
und lässt sich, wie ein "Roter Faden" bei den Nachkommen im jüdischen
Staat in Palästina, bis heute deutlich
verfolgen.
Untergang des Khasarenreiches
Das Khasarenreich wurde im 12. Und 13. Jahrhundert zerstört, wonach
Stämme und Gemeinschaften hauptsächlich nach Russland und Polen einwanderten,
jene Gebiete Osteuropas, wo zu Beginn der Neuzeit Juden am dichtesten
siedelten. Dies hat viele Historiker zu der Annahme geführt, dass die Mehrheit
der Ostjuden und damit auch des
Weltjudentums khasarischer und nicht semitischer Abstammung sei. Die These von
Prof. Israel Shahak's in seinem Buch "Die jüdische Geschichte und die jüdische
Religion - eine Last von 3000 Jahren", dass 92 Prozent der weltweit 13 Millionen
Juden keine Semiten sind und aus der khasarischen Bevölkerungsschicht in
Europa/Russland stammen, findet auch hier ihre Bestätigung.
Einer der Vorkämpfer der Hypothese von einem khasarischen Ursprung der
Juden ist auch der Professor für mittelalterliche jüdische Geschichte an der Universität
von Tel Aviv, A. N. Poliak. Er schreibt in seinem Buch KHASARIA: "die
Tatsachen erforderten, ... eine neue Einstellung sowohl zum Problem des Verhältnisses
zwischen den khasarischen Juden und anderen jüdischen Gemeinschaften wie zu der
Frage, inwieweit wir diese (khasarischen) Juden als der Kern der großen jüdischen
Gemeinden in Osteuropa betrachten können. Die
Nachkommen der Siedler - jene, die blieben, wo sie waren; jene, die in den
Vereinigten Staaten und in andere Länder emigrierten, und jene, die nach Israel
gingen stellen heute die große Mehrheit des Weltjudentums dar." Auch
findet die Aussage Shahak's eine weitere Bestätigung.
Dies wurde geschrieben, bevor das gesamte Ausmaß jener Katastrophe bekannt
war, die das Judentum in Osteuropa vernichtete. Doch ändert das nichts an der
Tatsache, dass die große Mehrheit der überlebenden Juden aus Osteuropa stammt
und daher khasarischen Ursprungs ist.
Das bedeutet, dass ihre Ahnen nicht vom Jordan, sondern von der
Wolga kamen, nicht aus Kanaan, sondern aus dem Kaukasus, den man für die Wiege
der arischen Rasse hielt. Dies bedeutet wiederum, dass sie genetisch viel enger
mit Hunnen, Uiguren und Magyaren verwandt sind als mit dem Samen Abrahams,
Isaaks und Jakobs.
Epilog
Juden erheben Anspruch auf Palästina mit der Aussage, "Wir kommen nicht
nach Palästina, sondern wir kehren zurück". Nach den obigen kurzen Ausführungen
ist diese Behauptung, sowohl auch der Ausdruck "Antisemitismus" bar
jeder Bedeutung. Dies bekommt eine plastische Dimension, wenn man sich die
Frage stellt: Kann Samy Davis jr., ein zum Judentum Konvertierter, Anspruch auf
Palästina erheben und behaupten, "er käme nicht nach Palästina, sondern er
kehre dorthin zurück?"
Wenn es dem so wäre,
dass Samy Davis aus seinem neu erworbenem jüdischen Glauben Anspruch auf Palästina
erheben könnte und dürfte, dann hätten die Milliarden Christen dieser
Gotteserde viel mehr Anspruch auf Palästina. Denn, Jesus Christus und seiner
Mutter Maria lebten und starben dort. Ihre Geburts- und Grabstätten kann man
heute auch besuchen.
Im Gegensatz zu
den Juden, die seit 1967 in Jerusalem jedes Steinchen und jedes Staubkörnchen
ausgegraben, mehrmals auf den Kopf gestellt und untersucht haben. Vergebens,
nirgends fand sich ein Hinweis auf die Existenz eines angeblichen jüdischen
Tempels. Auch wenn sie irgendeinen Hinweis fänden, einen Anspruch zu stellen
und eine Berechtigung daraus abzuleiten, dürfen die, "zum Judentum übergetretene",
Juden in Palästina nicht. Wir wissen nun einmal, darin sind sich alle einig,
dass aus der Religion keine Gebietsansprüche abgeleitet dürfen. Dann würden,
wie oben schon erwähnt, alle Christen und alle Muslime der Welt nach Palästina
kommen wollen.
Faktum ist
jedoch, dass die Araber und Muslime, speziell die Palästinenser, anderen
Religionen, Glaubensrichtungen und -gemeinschaften, Toleranz und Respekt
entgegen bringen. Wenn jemand, zum Beispiel wie Martin Buber, nach Palästina
kam, um dort, aus tiefem Glauben, auf den Messias zu warten, wird er mit offenen
Armen aufgenommen. Er hat nicht im Traum daran gedacht, Gebietsansprüche zu
stellen. Er, Alfred Einstein, Mosche Menuhin und viele andere mehr, haben die Bildung
eines jüdischen Staates verdammt und bekämpft, nachdem sie hinter der
kolonialistischen Siedlerstrategie der Zionisten kamen.
Zum Schluss
sollte nicht unerwähnt bleiben, dass im 8. Jahrhundert, als die Araber im Jahre 711 Spanien eroberten,
das Arabische Weltreich ihre gerosste Ausdehnung hatte. Die Omajaden Herrschaft
mit Zentrum in Cordoba dauerte von 755 bis zum Niedergang des Kalifat dort im
Jahre 1066. Diese Geschichtsepoche wird der Inbegriff einer Zivilisation, deren
wissenschaftlicher, technischer und sozialer Stand das übrige Europa beschämt und
aus der Position eines ungebrochenen Selbstbewusstseins das Beispiel einer
toleranten Herrschaft liefert.
In den Genuss
der Toleranz kommen nicht nur die Christen, sondern auch die Juden, die stets
als Gradmesser gelten, von Güte und Härte eines Staates. Diese sephardische
Juden können in ihren Synagogen unbehelligt Gottesdienste verrichten, jeglicher
Tätigkeit nachgehen und frei umziehen, im Gegensatz zum christlichen
Europa werden sie nicht in Ghettos gezwungen. In der jüdischen Überlieferung heißt
diese Zeitepoche "Die Goldene Diaspora"!
All das ist umso
erstaunlicher, als es sich um eine Ära fortwährenden kriegerischer
Auseinandersetzung, der "Reconquista" - christlicher Wiedereroberung
Spaniens - handelt. Nach dem Niedergang des Kalifats Cordoba im Jahre 1066 und
den Fall Toledos im
Jahre 1085, fingen die Juden an wieder zu flüchten, Verfolgungen und Pogrome
kamen wieder auf der Tagesordnung Europas. Das sollten eigentlich gerade die
Juden nicht vergessen!
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Literarturhinweise:
Becker,
Hans-Juergen (übersetzt und kommentiert): Der Jerusalemer Talmud; Sieben ausgewählte
Kapitel, Reclam jun., Stuttgart, 1995
Finkelstein, Norman G.: The Holocaust Industry -
Reflections of the Exploitation on Jewish Suffering; Verso, London-New York,
2000
Glagau, Erich:
Der babylonische Talmud - Ein Querschnitt; Teil 1 und 2, Verlag Neue Versionen,
Schweiz, 1996
Koestler,
Arthur: Der dreizehnte Stamm - Das Reich der Khasaren und sein Erbe; Gustav Lübbe
Verlag, 1989
Lizenzausgabe 1991 für Manfred Pawlak Verlässiges.
Titel der englischen Originalausgabe: "The Thirteenth Tribe", 1976
P.S.: Das Buch ist längst vergriffen worden.
Poliak, A.N.:
Khasaria. Die Geschichte eines jüdischen Königreiches in Europa; Tel Aviv, 1944
und 1951
Information zur
politischen Bildung, Heft 140, 4. überarbeitete Auflage, 1985; Hrsg.:
Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn
Manuskript zur
Sendereihe des WDR: Die Araber und Europa; TR-Verlagsunion, München, 1991