Die König Fahad-Akademie
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
während des Duells am Sonntag mit Martin Schulz
haben Sie erklärt, dass Sie massiven
Druck auf die saudi-arabische Regierung ausgeübt haben, um die
Schließung der König Fahad-Akademie in Bonn zu erwirken. Sie haben aber nicht
gewusst (?), dass Sie damit 84 Familien der Angestellten die Existenzgrundlage
entzogen haben. Nicht wenige der entlassenen Familienernährer kommen mit der
Rente oder mit dem Arbeitslosengeld nicht aus und müssen in den meisten Fällen
dann auch noch im staatlichen Schikane- System Hartz4 landen, um aufzustocken. Diese Angestellten waren brave Steuerzahler, auch
das haben Sie unterbunden.
Rückblick: Nachdem die saudische
Schule, die 2003 wegen islamitischer Umtriebe in die Schlagzeilen geraten
war, sollte die Akademie eigentlich geschlossen werden. Viele Mandatsträger, ob
aus Köln oder Bonn haben sich weit aus dem Fenster hinausgelehnt und forderten
die Schließung, bzw. sie war bereits beschlossene Sache. Der saudische König
Abdallah intervenierte, darauf hat das Auswärtige Amt entschieden, die Akademie
nicht zu schließen. Der damalige Außenminister Joschka Fischer beendete damit
alle Spekulationen, und es herrschte Ruhe.
Im Schuljahr 2010/2011 kam ein
neuer Schuldirektor, der alle islamistische Tendenzen ausmerzte und die Öffnung
der Akademie nach Außen suchte, um Verständigung und Integration
voranzutreiben. Zu seinen zahlreichen Aktivitäten gehörte auch der jährlich begangene „Tag der offenen Tür“.
Laut einem Bericht der Tageszeitung General Anzeiger vom 5.9.2017, hat der SPD-MdB Ulrich Kelber für sich reklamiert,
dass die Schließung durch die Stadt Bonn und die Bezirksregierung in Köln
vorangetrieben wurde. Er unterschlug, dass dies im bereits erwähnten Jahr 2003
war. Der Undankbare hat auch nicht gesagt, dass er bei keinem „Tag der offenen
Tür“ der Akademie gefehlt hat. Nicht nur er war jedes Jahr bei diesem Tag
präsent, sondern alle, vom ehemaligen OB Jürgen Nimptsch, Landespolitiker
Bernhard von Grünberg, Bürgermeister, Bezirksbürgermeisterin, Stadtverordnete,
Kommunalpolitiker, Mitglieder verschiedener
Parteien, Journalisten und last but not least, fast die gesamte
Nachbarschaft und viele andere Besucher aus den angrenzenden Orten. Die
Akademie war also in aller Munde und der Direktor wurde von der Stadt Bonn, für
die Öffnung der Akademie und für seine Bemühungen in Richtung Verständigung,
Verständnis und Integration, ausgezeichnet. Großes Entsetzen und Unverständnis
herrschte bei Vielen, u.a. auch bei der Bezirksbürgermeisterin.
Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen, dass 70
Prozent der Abgänger der Akademie einen Hochschulabschluss mit Bravour
absolviert haben und erfolgreich als Ärzte, Apotheker, Ingenieure, Informatiker
u.ä. arbeiten. Andere haben mit dem Abitur einen entsprechenden Beruf erlernt
und einige arbeiten in den Betrieben ihrer Eltern. Alle, ob Bedienstete der
Akademie, die meisten Schülerinnen und Schüler sowie ihre Familien sind hier
voll integriert. Und Sie, Frau Bundeskanzlerin, und Ulrich Kelber, haben diese
Erfolgsstory zerstört.
Der Brief wurde am 9.9.2017 an die Bundeskanzlerin, Ulrich
Kelber, Innenminister, Fraktionen im Bundestag, General Anzeiger und an die
Presse verschickt.
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