Rezension von Evelyn Hecht-Galinskis Buch "Das elfte Gebot: Israel darf alles"
"Die Rote Karte“ für Israel!
Von Izzeddin MusaDas Lebensmotto ihres
Vaters: „Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen“,
hat sich auch seine Tochter Evelyn Hecht Galinski zueigen gemacht. Es bewog
sie, sich für die Palästinenser, denen unsägliches Unrecht durch Israel angetan
wird, Partei zu ergreifen und für diese einzutreten.
Ihrem Motto treu, zum Unrecht nicht zu schweigen, tritt sie uneingeschränkt für die Rechte der Palästinenser, unter anderem für ihr verbrieftes Rückkehrrecht, ein, und wendet sich vehement gegen die Annexion Jerusalems, den Land- raub und die Vertreibung der eigentlichen Besitzer des Landes.
Wenn nicht für
diese entrechteten Menschen, für wen sonst? Das Lebensmotto, schlägt sich in
Form eines Buches: "Das elfte Gebot: Israel darf alles“, das vom Palmyra
Verlag herausgegeben worden ist, nieder. Darin lässt sich ihr Einsatz und
Engagement für die Palästinenser wie eine rote Linie verfolgen. Sie sagt,
Israel darf nicht alles dürfen, und damit zeigt sie Israel die „Rote Karte“.
Sie hat direkte
und deutliche Worte gefunden, um das Unrecht, das Israel gegen die
Palästinenser begeht, scharf anzuprangern. Genauso deutlich und ohne
Umschweife, geht sie mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, einer
Institution des öffentlichen Rechts, die mit Steuergeld gefördert wird, ins
Gericht. Dieses Klübchen verkommt immer mehr zum Sprachrohr und Handlanger der
Besatzungsmacht Israel. Neben dem Zentralrat geht sie mit allen anderen
Israel-Lobby-Gruppen hart ins Gericht. Auch Lobby-Politiker, Lobbyisten, ihre
willfährigen Helfer und Helfershelfer, sowie die einschlägigen Medien werden
nicht verschont.
Die Staatsräson,
die Unterwürfigkeit Merkels und Ihrer Regierung gegenüber Israel sind ihr
zuwider, ganz deutlich eine Form von Doppelmoral, und mit der Verfassung und
dem Grundgesetz nicht konform. Beide, Deutschland wie die USA, ja fast die
gesamte westliche Welt, werden, wie Tanzbären am Nasenring, von Israel durch
die Manege geführt.
Die Autorin
prangert den Missbrauch des Holocaust als Erpressungsinstrument an, das für sie
eine Beleidigung der toten Nazi-Opfer darstellt. Die Gleichsetzung von
Antisemitismus und Antizionismus ist absurd, deshalb erteilt sie dieser
Gleichstellung eine klare Absage. Sie bekennt sich dazu, eine Antizionisten zu
sein, denn sie betrachtet den Zionismus als eine rassistische und kolonialistische
Ideologie und fordert die Rückgabe des geraubten Landes an die rechtmäßigen
Besitzer.
Um Reden Taten
folgen zu lassen und Wirkung zu erzielen, damit die Forderungen der
Palästinenser nach Freiheit, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit, erfüllt werden,
ruft sie zu mehr Zivilcourage und zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen,
Sanktionen), gegen Israel auf.
Eine Kampagne
gegen das Engagement Evelyn Hecht-Galinskis in Form harscher Kritik,
Beschimpfungen, Verleumdung und Diffamierung gibt es schon lange - nicht nur
vom Zentralrat der Juden (ZRJ), dem ihr Vater mehrere Jahrzehnte vorstand,
sondern von der gesamten Israel-Lobby - jüdischen, deutsch-jüdischen wie
nicht-jüdischen Institutionen und Organisationen. Doch das hat sie nur noch
mehr darin bestärkt, gegen Unrecht einzutreten und ist von ihrem Lebensmotto
nicht abgewichen.
Das Buch ist
authentisch wie spannend und eine gelungene lobenswerte Aneinanderreihung
vorher bereits von ihr publizierter zahlreicher Artikel und Reden, die zu allen
Themen Stellung beziehen.
Das Vorwort von
Ilan Pappe, der für sein Tatsachenbuch: „Die ethnische Säuberung Palästinas“ in
Israel angefeindet und von den eigenen Kollegen an der Universität Haifa, wo er
einen Lehrstuhl inne hatte, bedrängt, geschnitten und schließlich gemobbt
wurde, sowie ein Nachwort vom Musiker und Aktivisten Gilad Atzmon, verleihen
dem Buch einen würdigen Rahmen.
Das Buch darf im
Regal von Nahost-Interessierten nicht fehlen. Und: Es muss unbedingt mehrmals
gelesen werden. (PK)
Dr. Izzeddin
Musa, geb. 1938 in Haifa, Palästina. Die Familie zog 1945 nach Nablus. Sie floh
vor den Übergriffen der Terrorgruppen Stern-Bande und Irgun. Ende 1956 beendete
er seine Schulausbildung mit dem Abitur in Nablus und kam Anfang 1957 nach
Deutschland. Hier studierte er Naturwissenschaften und promovierte. Als
Diplom-Geologe arbeitete in einem Ingenieurbüro in der Nähe von Köln und machte
sich dann selbstständig. 1991 gründete er zusammen mit einer Gruppe von
Deutschen und Deutsch-Palästinensern einen gemeinnützigen Verein: Gesellschaft
zur Humanitären Unterstützung der Palästinenser e. V. Seit einigen Jahren gibt
er eine Zeitschrift im Internet (www.palaestina-stimme.de) heraus. Inzwischen ist
er Rentner. Dr. Musa ist verheiratet, hat zwei Kinder. Früher lebte er in Köln,
jetzt in Wachtberg.
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17638
Online-Flyer Nr. 348 vom 04.04.2012
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