An: armin.laschet@landtag.nrw.de, "Bundeskanzlerin", "Außenminister Maas", "Fraktion CDUCSU", "Fraktion Grüne", "Fraktion Linke", "Fraktionsbüro SPD", "FDP", "AA Nahostreferat", "Menschenrechtsausschuss"
Sehr geehrter Herr Laschet,
ich identifiziere mich mit dem Brief, insbesondere schließe ich mich den Satz aus dem Brief, von Claudia Karas an Sie, an:„vorsorglich verweigere ich die von Ihnen von jedem deutschen Bürger geforderte "Staatsräson" für den Staat Israel“.
Ihre Ekelhafte Komplizenschaft mit dem Apartheidstaat Israel, der tagtäglich Verbrechen gegen das palästinensische Volk begeht, ist zu tiefst verachtenswert. Hier können und dürfen Sie nicht in meinem Namen reden! Das steht Ihnen wahrhaftig nicht zu.
Dr. Izzeddin Musa
Anschrift
Hier für Sie die Stimme einer
aufrechten Jüdin:
https://www.juedische-stimme.de/2021/05/15/rede-zum-tag-der-nakba/
Rede zum Tag der Nakba
auf der Demonstration von Palästina spricht – Palestine speaks
am 15. Mai 2021 in Berlin
von Lili Sommerfeld für die Jüdische Stimme für gerechte Frieden in Nahost
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Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
Ich stehe hier mit euch als jüdische Aktivistin und Teil der
Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost. Wir stehen hier zusammen,
vereint im Widerstand gegen die Besatzung, die Apartheid und die andauernde
Nakba.
Wir wissen, wie schwer es ist, in Deutschland gehört zu werden,
wenn man für ein freies Palästina spricht. Aber als Jüdinnen und Juden, die
sich Menschenrechten, Freiheit und Gerechtigkeit verpflichtet sehen, können wir
nicht anders, als ganz klar zu sagen: Israel spricht NICHT in unserem Namen!
Heute sind wir in Berlin, aber unser Herz ist bei den Opfern der
Gewalt im nahen Osten. Für unsere lebendige jüdische, israelische, muslimische,
christliche, palästinensische Berliner Gemeinschaft ist der nahen Osten nicht
weit weg. Wir alle haben nicht das Privileg, unsere Augen vor dem Unrecht
verschließen zu können. So wir hier stehen und demonstrieren, werden unsere
Brüder und Schwestern in Gaza ermordet. Hier und heute auf diesem Platz sind
Menschen, deren Familienmitglieder in der vergangenen Woche getötet wurden. Und
die deutsche Politik tut nichts, um der Gewalt ein Ende zu bereiten.
Wir wissen, dass sich die deutsche Regierung mit ihrer faktisch
bedingungslosen militärischen und diplomatischen Unterstützung Israels an den
Morden in Gaza mitschuldig macht.
Zu deutschen Politikerinnen und Politikern sagen wir: Die
Waffenlieferungen an Israel reinigen NICHT euer Gewissen von den Verbrechen der
Nazis. Es wird Zeit, dass ihr euch endlich an eure eigenen Standards haltet die
völkerrechtswidrige Expansionsstrategie Israels anprangert. Euer Blick auf
Israel darf nicht über die Gräber Palästinas hinwegsehen.
Zu den anwesenden Medienvertreter*innen sagen wir: Wir ertragen
es nicht mehr, dass eure Berichterstattung immer erst bei den Raketen aus Gaza
beginnt. Es wird Zeit, dass ihr die Öffentlichkeit aufklärt über die
Verbrechen, die seit Jahrzehnten von israelischer Seite verübt werden. In
Sheikh Jarrah, in ganz Ostjerusalem und im Westjordanland. Es wird Zeit, dass
ihr Euphemismen wie „Siedlungspolitik“ enttarnt als das was sie sind:
Vertreibung, Völkerrechtsverletzung und Landraub. Die aggressive Judaisierung –
from the river to the sea – IST die andauernde Nakba.
Zuletzt richten wir die Worte an die Berliner Polizei: Auf
unserer Demo in Neukölln vergangenen Mittwoch konnten wir erleben, dass es euch
NICHT gelungen ist Lehren aus den Verbrechen eurer Vorfahren zu ziehen. Wenn
vor euren Augen Juden und Palästinenser friedlich und gemeinsam demonstrieren,
sich gegen Unrecht, Gewalt, Rassismus und Unterdrückung wehren, sich einsetzen
für Menschenwürde unabhängig von Religion und Ethnie, dann solltet ihr
Deutschen in der ersten Reihe stehen. Eure Großväter haben meine Familie vor 80
Jahren ins KZ deportiert und ihr habt immer noch nichts verstanden: SHAME ON
YOU!
Doch es gibt auch Hoffnung: Mit jedem Tag wächst die Solidarität
mit Palästina, nicht nur hier in Deutschland, sondern auf der ganzen
Welt. Keine Besatzung dauert ewig. Kein Apartheidsystem bleibt für immer
bestehen. Wir bleiben zusammen in unserem Widerstand und keine Diffamierung der
Welt wird uns auseinander bringen. Free Palestine!
Anhang:
https://www.reuters.com/article/deutschland-nahost-laschet-idDEKCN2CY1CF
Laschet - Auch Bürger müssen Staatsräson zum Schutz Israels teilen
Guten Tag Herr Laschet, sehr geehrte Damen
und Herren aus den Parteien,
vorsorglich verweigere ich die von Ihnen von jedem deutschen Bürger
geforderte "Staatsräson" für den Staat Israel.
Meine Lehre aus der deutschen Geschichte ist, meine Stimme gegen Unrecht zu
erheben, und gegen Juden- und Menschenhass
im allgemeinen einzutreten mit der Verpflichtung, "dass sich der Holocaust
nicht wiederholen dürfe"!
Mein Gewissen und meine besondere Verantwortung als deutsche Bürgerin
schließt allerdings eine
besondere Verpflichtung für den Staat Israel kategorisch aus!
Zum einen ist der Staat Israel nicht - wie Sie es fälschlicherweise tun -
gleichzusetzen mit den hier in Deutschland lebenden Juden,
denn unzählige von ihnen wie beispielsweise die „jüdische Stimme für gerechten
Frieden“ waren ausgerechnet hier in Deutschland
aufgrund ihrer legitimen Kritik an der israelischen Politik und wegen ihres
kompromisslosen Eintretens für einen gerechten Frieden
infamen Diffamierungskampagnen und Antisemitismusvorwürfen (!) ausgesetzt und
wurden aus Hörsälen und Veranstaltungsräumen
vertrieben (!) – und ich kann mich nicht erinnern, dass Sie oder andere
hochrangige Politiker sich für DIESE Juden je eingesetzt haben;
zum anderen sind es die bekannten zahllosen israelischen Kriegs- und
Menschenrechtsverletzungen gegen das palästinensische Volk,
das seit Jahrzehnten unter brutaler völkerrechtswidriger israelischer
Besatzung lebt und peu à peu ihres Landes beraubt wird,
eben genau das unsägliche Unrecht, für das auch die Bundesregierung durch ihr
Schweigen mit verantwortlich ist und dadurch
wiederum große Schuld auf sich geladen hat.
All dies geschieht nicht in meinem Namen und
jedenfalls ich verwahre mich strikt dagegen, mich in Ihre beschämende
Komplizenschaft
mit den israelischen Völkerrechtsverbrechen hineinziehen zu lassen und dafür in
Haftung genommen zu werden.
Salam + Shalom
Claudia Karas, Frankfurt
Kein Friede ohne Gerechtigkeit!
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