G . H . U . P . e.V. (gemeinnützig)
Gesellschaft zur Humanitären Unterstützung der Palästinenser
G.H.U.P. e.V., Rheinblick 3, 53343 Wachtberg
Ministerpräsident des Landes Bayern
Dr. Edmund Stoiber
Franz-Josef-Strauß-Ring 1
80539 München
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Wachtberg, 26.08.2002
Außen- und Sicherheitspolitik der CDU/CSU weit von jeder
Realität?
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
zum Thema Außen- und Sicherheitspolitik behaupteten Sie während
des gestrigen Duells mit dem Bundeskanzler, dass der Irak Massenvernichtungs-
waffen besitzt. Der ehemalige Leiter der UN-Waffeninspekteure
im Irak, Scott Ritter, sprach am 16. Juli im britischen Unterhaus, und
widerlegte umfassend das Argument, das von Kriegsbefürwortern permanent
wiederholt wird, dass Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen besitzt und
damit eine Gefahr für seine Nachbarn darstellt. Die Falken um Paul
Wolfowitz in der Bush-Regierung seien so fixiert auf einen Krieg gegen
den Irak, dass sie die Frage um die Massenvernichtungswaffen, für die kein
Beweis gibt, aufbauschen, weil ihre früheren Versuche, die irakische
Regierung in Verbindung mit Al Qaida, dem 11. September und die Milzbrand-
geschichte in Verbindung zu bringen kläglich versagten. Auch es ist eine
Illusion zu glauben, dass ein Krieg gegen den Irak das zusammengebrochene
Finanzsystem, wie der amerikanische Präsident glaubt, retten
wird. Wollen Sie sich Herr Ministerpräsident mit Ihrer Behauptung der
Riege um Paul Wolfowitz anschließen?
Meiner Meinung, wir sollten Scott Ritter (er muss es besser
wissen) hier wörtlich zitieren: "Der Irak hat vollständig abgerüstet, alle
Rüstungsprogramme wurden eingestellt. Wenn Inspektoren dorthin
geschickt würden, könnten sie feststellen, dass keines dieser Programme
wieder angelaufen ist. Zu einem Militäreinsatz außerhalb seiner Grenzen, ist
der Irak heute nicht in der Lage. Er stellt keine Gefahr für seine Nachbarn
dar, er bedroht weder die Region, noch die USA, noch die Welt." Die ehemaligen
UN-Chefinspektoren, Butler und Ikeus, äußern sich diesbezüglich gleichermaßen
und bestätigen die Aussagen von Scott Ritter. Wollen Sie das noch anzweifeln?
Inzwischen steht Präsident Bush (mit seiner Wolfowitz-Falken)
national und international relativ alleine mit seiner Angriffs-Kriegspolitik
gegen den Irak. Auch der treueste Verbündete in Europa, Tony
Blair, musste dem Druck aus dem Land, aus der Opposition aber auch aus den
eigenen Reihen, gegen einen Irakkrieg, langsam nachgeben. Aber
auch der Irak hat mehrmals gegenüber der UNO seine bedingungslose Bereit-
schaft, Waffeninspekteure ins Land zu lassen. Wollen Sie Herr
Ministerpräsident immer noch an Ihrer einseitigen Politik gegen
den Irak festhalten? Wissen Sie, dass die Opfer eines Kriegs stets
unschuldige Zivilisten sind? Entweder fehlt es Ihnen an
Sensibilität oder an Erfahrung bei außenpolitischen Fragen.
Haben Sie auch schon daran gedacht, dass in den Händen eines
mutmaßlichen Kriegsverbrechers, Ariel Sharon, Massenvernichtungsmittel,
die verheerend sind. Israel besitzt 300-500 Atomsprengköpfen, modernstes
Kriegsgerät, Atomare U-Boote (aus Deutschland) und ein unermeßliches Arsenal
an B- und C-Waffen.
Wenn Sie Herr Ministerpräsident und Dr. Wolfgang Schäuble, der
eindeutig einen US-Angriffskrieges gegen den Irak unterstützt, nicht an die
unkalkulierbaren Auswirkungen eines Krieges und Flächenbrandes
denken und in Betracht ziehen, dann ist das schlicht und einfach
unverantwortlich, unmoralisch und verwerflich.
Sie dürfen es auch, sollten Sie verantwortungsbewußt handeln,
nicht vergessen, daß der feige israelische Eine-Tonne-Bombe-Angriff vom
23.7.02 in Gaza gegen Zivilisten keine "irrtümliche Militär-
aktion" war, wie stets behauptet wurde. Der mutmaßliche Kriegsverbrecher,
Ariel Sharon, wartet nur auf einen Auslöser, um die gesamte
Region in Brand zu setzen, der nachweislich nicht auf dort beschränkt
bleiben wird. Die Folgen sind nicht übersehbar. Wollen Sie die Mitverantwort-
ung für eine einbrechende Katastrophe übernehmen? Oder wollen Sie mit
Menschenleben, Opfer des Krieges, nur auf Stimmenfang gehen? Dann wird man
Ihnen vor allem auch Mangel an menschlichen Maßstäben attestieren.
In der Hoffnung auf ein Ende von Doppelmoral, auf Frieden
und Gerechtigkeit, auf Wahrung der Menschenrechte und des Völkerrechts
G.H.U.P. e.V.
Dr. Izzeddin Musa
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