Als Deutscher
palästinensischen Ursprungs interessiert mich alles, was meinem
Volk nützen könnte. So wurde ich aufmerksam auf den Artikel
von Johannes Gerster, Präsident der Deutsch-israelischen Gesellschaft,
in Ihrer Zeitung: Rettet Bethlehem. Die Überschrift weckt große
Erwartungen, aber der Inhalt ist um so hässlich einseitiger und
enttäuschender, weil er nur die rassistische und heuchlerische
Haltung des Westens und insbesondere Israels wiederspiegelt. War nicht
Gerster lange Jahre Vertreter der Adenauer-Stiftung in Israel? Er ist
befangen und ist nur ein Sprachrohr Israels. Wenn Gerster schreibt:
?Aus der Stadt Bethlehem, die Mitte des 20. Jahrhunderts fünfmal
mehr Christen als Muslime in ihren Mauern zählte, ist längst
eine muslimisch-arabische Stadt geworden. Es waren vor allem die Schikanen
und Gewalttätigkeiten der Muslime dort und in den letzten Jahrzehnten
auch der Nahostkonflikt, die die Christen veranlassten, ihre Stadt zu
verlassen.? Gerster hätte es eigentlich besser wissen sollen, dass
meine Landsleute in Bethlehem die Stadt nicht wegen ihren muslimischen
Mitbürgern verlassen haben, sondern wegen der Unerträglichkeit
der israelischen Besetzung. Ihre Leser sollten wissen, dass es trotz
muslimischer Mehrheit einen christlichen Bürgermeister gibt, und
die Hamas hat Christen auf ihren Listen und im Parlament. Gerster und
seine israelischen Freunde hätten es wohl gerne, wenn sich christliche
und muslimische Palästinenser bekriegen würden.
Gerster
schreibt weiter: ?Das Leben in Bethlehem ist trist und grau, für
viele hoffnungslos. Eine hohe Betonmauer trennt Bethlehem von Jerusalem,
und doch finden sich ein halbes Dutzend Schleichwege, auf denen findige,
oft jugendliche Palästinenser ohne jede Kontrolle Jerusalem erreichen
und manches Mal auch mit Bombengürteln bewehrt sind.? Hier erübrigt
jeder Kommentar. Gerster, der Präsident der DIG, hat anscheinend
Dreck am stecken, damit er auch akzeptiert wird! Haben das die Katholiken
in Deutschland das wirklich nötig, wie sich der Katholik Gerster
in Israel die Sporen verdienen will? Gerster betreibt in Deutschland
das üble Geschäft der Israellobby, indem jedes Verbrechen
Israels gerechtfertigt werden soll.
Weiter
Gerster: ?Wer jahrelang mit Israelis und Palästinensern in Jerusalem
gearbeitet hat, der glaubt an den Wunsch der Mehrheit auf beiden Seiten,
diesen todbringenden Konflikt endlich durch faire Kompromisse zu beenden.
Aber es fehlt vor allem auf palästinensischer Seite an Persönlichkeiten,
die den Weg des Ausgleichs und des Verzichts auf Maximalforderungen
gehen und ihr Volk auf diesem Weg mitnehmen.?
Gerster
scheint wirklich hinter der Apartheidmauer stecken geblieben zu sein.
Und mit dieser Unterwürfigkeit kann ich mich als Deutscher Bürger
nicht identifizieren. Ich weise sie weit, sehr weit, von mir ab. Ich
frage: ?können sich meine deutschen Landsleute wirklich mit so
viel Unterwürfigkeit identifizieren?? Das glaube ich nicht. Gerster
und die politische Klasse in Deutschland sprechen eine andere Sprache.
Sie schieben das alles auf ihre schwarze Vergangenheit, und damit soll
alles legitimiert werden. Mit den Deutschen Verbrechen an den Juden
haben wir Palästinenser nichts zu tun. Warum stellen Sie nicht
Hessen oder Schleswig-Holstein ihren OIpfern zur Verfügung. Wir
Palästinenser wollen nicht länger die Opfer der deutschen
Opfer sein.
Warum bringt
eine katholische Wochenzeitung nicht einen Beitrag des lateinischen
Patriarchen von Jerusalem, Michel Sabbah, der in seiner Weihnachtsbotschaft
Bethlehem als "Stadt des Todes und der Zerstörung" bezeichnet
hat, die die israelische Besatzung verursacht habe. Gerster schreibt,
dass die palästinensischen Händler "wie Raben über
die wenigen Pilger" herfielen. Eine ekelerregende, zynisch-rassistische
und menschenverachtende Äußerung. Weiß doch dieser
Lobbyist, dass Israel mein Volk seit 40 Jahren stranguliert und aushungert.
Wie würden sich die Deutschen verhalten, wenn sie einer israelischen
Unterdrückung seit 40 Jahren ausgesetzt wären? Vielleicht
würden sie sich bei ihren Peinigern noch bedanken, so wie es deutschem
Nationalcharakter entspricht. Werfen Sie die Erpressungen der jüdischen
Lobby über den Holocaust ab und kommen Sie zu sich! Schauen Sie
sich endlich wieder in den Spiegel. Wachen Sie auf. Die jüdische
Lobby will meine deutschen Landsleute für ewig in Geiselhaft nehmen
und erpressen. Und die politische Klasse hier, wie Gerster und Gleichen,
lässt sich gern überführen. Ich gehöre Gott sei
Dank nicht dazu und wehre mich dagegen. Die deutsche Büßermentalität
verachte ich.
Eine weitere
rassistische Äußerung von Gerster besteht darin, dass er
behauptet, dass auch an den Weihnachtsfeiertagen gearbeitet werde und
der Marktlärm die kirchlichen Glocken übertönt. Mein
Volk hat dies bei dieser brutalen und bestialischen Unterdrückung
auch nötig. Die Verbrechen Israels sind so gravierend, dass man
es nicht für möglich hält. Aber die Deutschen scheinen
selbst für die übelsten Verbrechen einer jüdischen Besatzungsmacht
vollstes Verständnis aufzubringen.
Der Alltag
ist besonders grau und trostlos in Palästina. Wer die unmenschliche
Mauer sieht, dagegen war die Berliner Mauer niedlich und harmlos, kann
nur Verachtung für diesen Lobbyisten empfinden und für Ihre
Zeitung, die diesen menschenverachtenden Rassismus druckt und verbreitet.
Für den "Bombenterror" der Palästinenser, wie dieser
Lobbyist schreibt, ist Israel durch seine menschenverachtende Politik
verantwortlich. Wer meinem Volk die Lebensgrundlage entzieht, indem
sie das Land wider das Völkerrecht raubt, ihnen jeglichen Zukunft
verbaut, sie mit amerikanischen Massenvernichtungswaffen bekämpft,
ungesetzlich durch fliegende Hinrichtungskommandos unschuldige Menschen
liquidiert braucht sich nicht zu wundern, dass mein Volk zur letzten
Möglichkeit greift, die ihr zur Verfügung steht: Die Einsetzung
des eigenen Lebens gegen übelste Unterdrückung und absolute
Strangulierung. Ihr Christen solltet wissen, dass es nach eurer eigenen
Soziallehre ein legitimes Widerstandrecht gegen eine langanhaltende
Besetzung gibt. Vielleicht erfahren dies einmal ihre Leser. Christen
sollten sich immer für die Unterdrückten und nicht für
die Unterdrücker einsetzen, dies habe ich als Muslim wenigstens
von Jesus gelernt.
Nicht auf
palästinensischer Seite fehlt es an Kompromissbereitschaft wie
Gerster meint, sondern seit der Gründung Israels sind die zionistischen
Kolonisatoren darauf aus, meinem Volk das Land zu stehlen. Wer nur ein
wenig Ahnung von der zionistischen Ideologie hat, wird dies wissen.
Wie konnte Ihre Zeitung nur solch einen rassistisch-menschenverachtenden
Müll drucken? Dann kann ich das nur so deuten, dass Sie mit dem
Inhalt voll einverstanden sind, und im Fall Israel alle Kontrollorgane
abgeschaltet haben. Machen Sie 2007 weiter so! Israel wird es Ihnen
danken.
Wachtberg 2007
Wachtberg 2007
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