Al Quds die ewige Hauptstadt Palästinas von Izzedin Musa
Al Quds die ewige Hauptstadt Palästinas von Izzedin Musa
http://sicht-vom-hochblauen.de/al-quds-die-ewige-hauptstadt-palaestinas-von-izzedin-musa/
FREIE PALÄSTINA-STIMME – IZZEDDIN MUSA
Der Geschichtserfinder Netanjahu ging nicht mehr darauf ein und verließ fluchtartig den Saal. Diese Geschichte ist kennzeichnend für die zionistische Lüge. Al-Quds ist die ewige Hauptstadt der Palästinenser damals und heute. Der US-Kongress entschied bereits 1995 die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen.
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Vorgeschichte
Die 3000-Jahre-Lüge ist lediglich eine Fabel zionistischer Fantasien. Im Jahr 1993 wurde Netanjahu zum Chef des zionistischen rechtsgerichteten Likud-Blocks und folglich zum Oppositionsführer gewählt. Ende 1995 wurde er, Premierminister Israels in spe für die Wahlen 1996, als Gastredner von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Sankt Augustin eingeladen. An diesem Abend war ich auch anwesend. Der Likud-Chef Netanjahu, bekannt als notorischer Lügner, begann, wie üblich mit seiner Geschichtsklitterung, so, dass alle Historiker und Geschichtsforscher erblassen würden, wenn sie seine Ausführungen über die Geschichte Jerusalems gehört hätten. Unter anderem fantasierte und faselte er davon, dass Jerusalem erst seit David, also lediglich 3.000 Jahre alt und immer jüdisch gewesen sei.
Am Ende des Vortrags erklärte der Moderator, es
stünden lediglich 20 Minuten zur Diskussion zur Verfügung. Just meldete ich
mich als erster zu Wort. Ich wollte vom Redner wissen, worauf er sein
"tiefgründiges" historisches "Wissen" gründe. Der Polemiker
und selbsternannte "Historiker und Geschichtsforscher" holte aus, so
dass keiner der Anwesenden nachvollziehen konnte, was er eigentlich sagen
wollte. Er bekräftigte seine blödsinnigen Thesen, worauf er sich zwischendurch
auf Mark Twain alias Samuel Langhorne Clemens bezog. Was Mark Twain mit der Geschichte
Palästinas zu tun hat, blieb sein Geheimnis und keiner der Anwesenden konnte
nachvollziehen, was er damit sagen wollte. Zu allem Überfluss nahm er die zur
Verfügung stehenden 20 Minuten für sein Geschwätz in Anspruch. Er wollte
sicherlich keine kritischen Fragen mehr beantworten, die ihn hätten in
Verlegenheit bringen können. Für mich war es unerlässlich, dieses
Lügen-Geschwätz nicht im Raum stehen zu lassen. Der Diskussionsleiter lehnte
zunächst, wegen des engen Terminplans, ab. Als ich aber massiv auftrat und
entgegnete, diesen Blödsinn könne nicht unwidersprochen bleiben, gewährte er
mir ein paar Sätze.
Ich zitierte einen Artikel von Armin Wertz aus dem
,Kölner Stadtanzeiger" vom Sa./So., 29./30.Juli 1995: "Mit David fing
nicht alles an". Zitat: "Jerusalem ist eben nicht 3000 Jahre alt. Die
5000 Jahre alten sogenannten Ebla-Tafeln (Die Tontafeln von Ebla,
https://de.wikipedia.org/wiki/Ebla), die in der
Nähe von Aleppo gefunden wurden, erwähnen zum ersten Mal einen Ort, der nach
dem kanaanitischen Gott des Abendsterns Salem benannt war. Auf 4000 Jahre alten
Scherben aus Ägypten tauchte erstmals der Name Urushalem auf (Canaanite Phoenician Jerusalem, Urushalim,) , was so viel wie "Gründung des Gottes Salem"
bedeutet. Jerusalem ist ein Dorf, errichtet vor 2.500 Jahren v. Chr. auf einen
Hügel. … Um diese Zeit, so berichtet die Genesis, traf "Melchisedek",
der König von Salem, Abraham und segnete ihn (Gen. 14, 18). Als David
schließlich um 1.000 v. Chr. Salem den Jebusitern (Jebusiter ein kanaanitischer
Stamm) entriss und zur Hauptstadt seines Reiches machte, verwechselten die
Hebräer den Namen Salem mit dem hebräischen Wort Shalom, das Friede bedeutet:
So wurde aus dem alten Urushalem oder Salem die Stadt des Friedens -
Yerushalavim". Als Abraham um 1.800 v. Chr. nach Kanaan kam, regierte der
Kanaaniter König Melchisedek bereits in Jerusalem.
Ich zitierte einen Artikel von Armin Wertz aus dem ,Kölner Stadtanzeiger" vom Sa./So., 29./30.Juli 1995: "Mit David fing nicht alles an". Zitat: "Jerusalem ist eben nicht 3000 Jahre alt. Die 5000 Jahre alten sogenannten Ebla-Tafeln (Die Tontafeln von Ebla, https://de.wikipedia.org/wiki/Ebla), die in der Nähe von Aleppo gefunden wurden, erwähnen zum ersten Mal einen Ort, der nach dem kanaanitischen Gott des Abendsterns Salem benannt war. Auf 4000 Jahre alten Scherben aus Ägypten tauchte erstmals der Name Urushalem auf (Canaanite Phoenician Jerusalem, Urushalim,) , was so viel wie "Gründung des Gottes Salem" bedeutet. Jerusalem ist ein Dorf, errichtet vor 2.500 Jahren v. Chr. auf einen Hügel. … Um diese Zeit, so berichtet die Genesis, traf "Melchisedek", der König von Salem, Abraham und segnete ihn (Gen. 14, 18). Als David schließlich um 1.000 v. Chr. Salem den Jebusitern (Jebusiter ein kanaanitischer Stamm) entriss und zur Hauptstadt seines Reiches machte, verwechselten die Hebräer den Namen Salem mit dem hebräischen Wort Shalom, das Friede bedeutet: So wurde aus dem alten Urushalem oder Salem die Stadt des Friedens - Yerushalavim". Als Abraham um 1.800 v. Chr. nach Kanaan kam, regierte der Kanaaniter König Melchisedek bereits in Jerusalem.
Der Geschichtserfinder Netanjahu ging nicht mehr darauf ein und verließ fluchtartig den Saal. Diese Geschichte ist kennzeichnend für die zionistische Lüge. Al-Quds ist die ewige Hauptstadt der Palästinenser damals und heute.
Mehr davon bei:
Shlomo Sand: „Die Erfindung des Landes Israel: Mythos und Wahrheit“. und "Die Erfindung des Jüdischen Volks"
Balfour-Deklaration II
Der US-Kongress entschied
bereits 1995 die US-Botschaft nach Jerusalem
zu verlegen. Keiner der Präsidenten in den USA hat es gewagt, diese
schwerwiegende Entscheidung zu verwirklichen, bis ein konfuser, ich-bezogener
Präsident, um die Gunst der zionistischen Lobby zu erhaschen, dem jüdischen
Schwiegersohn und seiner konvertierten Tochter zu gefallen, voll ins
Fettnäpfchen tappte und kritzelte seine seismographischen Schwingungen, „sog.
Unterrscxhrift“, unter diesem Beschluss.
Seit der Balfour-Deklaration
von 1917 stehen wir heute, genau nach 100 Jahren, vor einer zweiten
Deklaration, ausgesprochen von einem Ignoranten, namens Donald Trump (genannt
Dumpy Trümpi), in dem er den antijüdischen Lord Balfour nachzueifern versucht,
als er Al-Quds zur Hauptstadt des zionistischen Retortengebildes Israel erklärt
und die Verlegung der US-Botschaft nach dorthin veranlasste. Das bedeutet, eine
totale Elimination Palästinas. Nichtahnend, dass er damit die Büchse der
Pandora geöffnet hatte. Er hat nicht mit der Reaktion und Aufwallung der
Volksmassen nicht nur in Palästina, in
der arabischen und islamischen Welt, sondern auch weltweit und sogar in Amerika
vor dem Weißen Haus, gerechnet.
Diese Entscheidung hat einen
tiefen Riss auf internationaler Ebene verursacht und die Staatengemeinschaft
tief gespalten, USrael und Kollaborateure in der arabischen Welt Saudi Arabien,
die Emirate und Bahrain auf der einen, die übrige Welt auf der anderen Seite.
Trump glaubte, der Boden sei durch die Konflikte in der Region fruchtbar für
seine Entscheidung, wo er auch zwei Wochen vor seinem Vorhaben, den Verrätern im arabischen Lager, wie Salman und seinen Sohn Mohammed, Al Sissi von
Ägypten, Abdallah von Jordanien und Abbas der „Präsident“, wohlgemerkt nicht
konsultiert, nur informierte,
nichtwissend, dass diese Quislinge bei den Volksmassen längst entlarvt
sind.
Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Diese Entscheidung hat alle Resolutionen der Weltgemeinschaft und das Völkerrecht verhöhnt und zertrümmert. Aber die Antwort ließ nicht lange aus sich warten und kam am nächsten Tag postwendend. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte gegen die US-Stimme Trumps einseitige Aktion.
Der Zweck des Vorhabens
unterschied Balfour und Trump voneinander. Der erstgenannte wollte keine Juden
mehr in England haben. Und genauso, wie die Entdeckerfahrten ab dem 15.
Jahrhundert von Anfang an letztlich einem ethisch minderwertigen Zweck dienten,
nämlich den Rest der Welt mit vorgehaltener Waffe für Europas Krise bezahlen zu
lassen, so diente auch das zionistische Projekt von Anfang an einen
verwerflichen Zweck, nämlich dem, Europa "judenfrei" zu machen,
dergestalt, dass die christlichen Europäer den jüdischen Europäern die
Möglichkeit gaben, auf Kosten der Palästinenser [den wahren Nachfahren der
antiken Juden, wie Shlomo Sand (Es gibt kein jüdisches Volk) darlegt, auf
älteren Forschungsergebnissen aufbauend] einen Staat zu gründen, in dem sie
nach eigenem Gutdünken und Herzenslust schalten und walten konnten - außerhalb
Europas, versteht sich.
Also kann Israel gar nicht
anders als so zu handeln, wie es das tut. Andernfalls (wenn es nicht
rassistisch gegenüber den Palästinensern wäre) würde es den ganzen Zionismus ad
absurdum führen. Das darf freilich nicht bedeuten, dass wir davor die Augen zu
verschließen hätten, nach der Devise: "Der Jude unter den Staaten (wie
Israel von Broder genannt wurde und wird) muss halt so handeln, weil er der
Jude unter den Staaten ist; also, wäre es antisemitisch, sich daran zu
stören."
Das Gute daran
Man könnte auch positive Teile aus dieser Entscheidung
ziehen, nämlich, das marginalisierte Palästinaproblem wurde in die Spitze der
politischen Agenda katapultiert und gab dem Osloer "Friedensprozess"
den Todesstoß. Abbas ist nun unter enormen Druck, die Sicherheitskoordination
mit Israel aufzukündigen. Auch Verhandlungen sind endgültig passe. Bei dieser
Gelegenheit erscheint es unerlässlich zu erwähnen, dass nach 24 Jahren
gescheiterter Verhandlungen, die keinen Nutzen sondern nur Nachteile brachten,
wie Landraub, mehr Siedlungen und vieles mehr, es an der Zeit ist zu sagen, wir
machen Platz für Andere. Abbas denkt
aber gar nicht dran, bis er Palästina auch den Gnadenschuss gegeben hat. Aber
die Volksmassen werden ihm dieses Mal keine Gelegenheit mehr geben. Jordanien
und Ägypten müssen auch handeln und die
diplomatischen Beziehungen zu Israel abbrechen oder zumindest einfrieren und
ihre Botschafter aus Tel Aviv abziehen.
Eine einzige Alternative
bleibt, Widerstand, auch der bewaffnete. Was man mit Gewalt genommen hat, kann
man nur mit Gegengewalt zurück bekommen. Denn, es gibt keine
Zwei-Staatenlösung, es gibt nur einen demokratischen Staat Palästina, für alle
seine Bürger, Muslime, Christen und Juden, nur keine Zionisten und Siedler. Es
gibt auch kein West- und Ost-Jerusalem, es gibt nur ein Al-Quds. Für ein
zionistisches Retortengebilde Israel gibt es keinen Platz. Es muss auf dem
Müllhaufen der Geschichte entsorgt werden.
Die Buraq
Mauer
https://www.al-madina.com/article/87910/ Arabisch von Dr. Taha Professor für Humanwissenschaften an der Najah-Universität in Nablus
Die Zionisten hallunizieren
und haben seit der Balfour-Deklaration im Jahre 1917 begonnen, die Buraq-Mauer
(Westmauer der Al-Aqsa Moschee) als ihre „Klagemauer“ zu bezeichnen. Deswegen
gab es immer Zündstoff zwischen Muslimen und Juden. Im Jahre 1929 gab es Streiks, Aufstände und Unruhen in vielen Städten
Palästinas, gegen die Weißbücher
Großbritanniens (diese sind eine offizielle Grundsatzerklärung der britischen
Regierung) und die Ansprüche auf die Klagemauer, bei denen 133 Juden, 116 Araber, vor allem von
Briten getötet wurden. Jedes Palästina betreffende Weißbuch bekam den Namen des
jeweiligen Kolonialministers: „Churchill-Weißbuch“ 1922; „Passfield-Weißbuch“
1930; „MacDonald-Weißbuch“ 1939.
Im selben Jahr, während des britischen
Mandats über Palästina, hat eine objektive wie unparteiische internationale
Untersuchungskommission, angeführt vom ehemaligen schwedischen Außenministers Eliel Löfgren, festgestellt,
dass es sich bei der sogenannten „Klagemauer“ lediglich um die muslimische
„Buraq-Mauer“ handelt, und diese sei einzig und allein Eigentum der Muslime. Im
Jahr 1930 hat die Kommission, nach Anhörung beider Seiten und Auswertung aller
Dokumente, jüdische und arabische, einen Bericht an den Völkerbund gesandt, in
dem ohne jeden Zweifel dokumentiert wurde, dass die Buraq-Mauer eindeutig ein
Besitz der Muslime sei. Im Bericht steht, dass
die westliche Wand der Al-Aqsa-Moschee (Al-Buraq-Mauer) ein unteilbarer
Teil des Territoriums des „Al-Haram
Al-Sharif“ - Al-Aqsa Moschee und des Felsen Doms - ist. Diese sind ohne Zweifel
Eigentum des Islamischen Waqf (Stiftung).
Fakt ist, dass Juden, sprich
Zionisten, keinen Anspruch auf die sog. Klagemauer haben. Die Klagemauer, die
es nicht gibt, kann den Juden gar nicht heilig sein. Lediglich der
„zionistische Gott“ hat die muslimische Buraq-Mauer in eine Klagemauer
umbenannt und für die Juden geheiligt, also heiliggesprochen, damit die
Zionisten ihrem zerstörten und angeblichen
„Salomon-Tempel“ nachweinen und ihn wieder auf dem Tempelberg errichten können.
Welche Wünsche hat der Präsident? |
Die Fantasien der Zionisten
kann man nur als ein Treppenwitz zionistischer Geschichte bezeichnen. Auch
Trump, als erster US-Präsident, hat die Mauer besucht und einen frommen Wunsch
eingesteckt, wahrscheinlich, dass er die Wahlperiode übersteht.
Vorgeschichte - Die 3000-Jahre-Lüge ist lediglich eine Fabel
zionistischerPhantasien. Im Jahr 1993 wurde Netanjahu zum Chef des zionistischen rechtsgerichteten Likud-Blocks und folglich zum Oppositionsführer gewählt. Ende 1995 wurde er - Premierminister Israels in spe für die Wahlen 1996 - als Gastredner von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Sankt Augustin eingeladen. An diesem Abend war ich auch anwesend. Der als notorischer Lügner bekannte Likud-Chef Netanjahu begann, wie üblich, mit seiner Geschichtsklitterung; dies auf eine Weise, daß alle Historiker und Geschichtsforscher erblaßt wären, hätten sie seine Ausführungen zur Geschichte Jerusalems gehört. Unter anderem phantasierte und faselte er davon, daß Jerusalem erst seit David - also lediglich 3.000 Jahre alt - und immer jüdisch gewesen sei.
Weiterlesen:
http://politonline.ch/?content=news&newsid=2735
Ein Beitrag vom israelischen Philosoph Omri Boehm:
Jerusalem,
unser Goldenes Kalb
Theologisch spricht
nichts für die schwärmerische Identifikation der Israelis mit ihrer Hauptstadt.
Es handelt sich im Gegenteil um einen götzendienerischen Messianismus VON OMRI BOEHM
Im April 2010 schaltete Elie Wiesel ganzseitige Anzeigen in der New
York Times, der Washington Post und dem Wall Street Journal. Sie enthielten ein
Manifest für Jerusalem, ein Plädoyer für die jüdische Souveränität über die
Stadt: »Jerusalem steht über der Politik. Die Stadt wird mehr als
sechshundertmal in der Bibel erwähnt – und kein einziges Mal im Koran. (...)
Für viele jüdische Theologen ist sie die jüdische Geschichte (...). Sie gehört
dem jüdischen Volk. (...) Jerusalem ist das Herz unseres Herzens, die Seele
unserer Seele.«
Den jüdischen Reaktionen auf Trumps Jerusalem-Entscheidung lag
zumeist eine ähnliche Einstellung zugrunde. In der ZEIT von vergangener Woche
schreibt Zeruya Shalev in diesem Sinne, dass Jerusalem bereits »vor dreitausend
Jahren« unsere Hauptstadt war. Es habe einen jüdischen König in Jerusalem
»Hunderte von Jahren vor Mohammed, vor dem Koran« gegeben. Trumps Erklärung
stelle nicht nur »historische«, sondern auch »literarische Gerechtigkeit« her.
Diese vertrauten Klischees sind grob vereinfachend und irreführend.
Zum einen ist das Herz unseres Herzens die Thora, und in der Thora kommt
Jerusalem nicht vor. Andere städtische Zentren sind in dem Buch bedeutsam:
Hebron ist stark mit Abraham verbunden, und in Bet-El wurde Jakob höchst
symbolisch in »Israel« umbenannt. Moses hat nie von Jerusalem gehört und Josef
nie von ihm geträumt. In der Theologie der Thora glänzt Jerusalem durch
Abwesenheit.
Jerusalem gewinnt erst an Bedeutung, nachdem die Israeliten einen
König verlangen, »wie ihn alle Völker haben« – nachdem sie also von einer
weltlichen, politischen Obrigkeit regiert werden wollen statt unmittelbar von
Gott (1. Sam 8, 5). Samuel versteht diese Forderung als einen
götzendienerischen Akt des Betrugs, ein Urteil, das eindeutig auch dasjenige
Gottes ist. Mit Verweis darauf, dass die Israeliten »anderen Göttern gedient«
und ihn in der Wüste »verlassen« haben, erklärt Gott Samuel, dass die
Israeliten direkt gegen die Gottheit rebellieren: »sie haben nicht dich,
sondern mich verworfen, dass ich nicht mehr König über sie sein soll« (1. Sam
8, 7–8). Neben dem Vorfall mit dem Goldenen Kalb ist die Forderung der
Israeliten, einen König zu bekommen, »wie ihn alle Völker haben«, ein
paradigmatisches Beispiel der Bibel für einen Götzendienst – einen der
schlimmsten Frevel.
Von diesem Moment der Idolatrie an wird die jüdische Politik in Jerusalem zentralisiert. Mit Bau des Tempels festigte die weltliche Hauptstadt ihre politisch-theologische Macht. Diese Ursprünge haben Jerusalem dauerhaft besudelt: Ein angemessenes jüdisches Verhältnis zu der Stadt kann bestenfalls das einer zwiespältigen Liebe sein und nicht das einer schwärmerischen Identifikation.
Die Größe der jüdischen Propheten besteht auch in ihrer
Kultivierung solcher Zwiespältigkeit. Sie wissen, dass Jerusalem nicht die
Stadt Gottes ist, sondern ein allzu menschlicher Ort der Geistlichen,
Politiker, Könige. Wenn es die Erbsünde der Stadt ist, aus dem Wunsch der
Israeliten entstanden zu sein, wie »alle Völker« zu werden, dann ist es das
Projekt der Propheten, die Israeliten zum Vorbild der Völker zu machen. Diese
Umkehrung von Jerusalems götzendienerischem Vorbild liegt hinter der
Formulierung des Propheten Jesaja, die Israeliten sollten durch »Gerechtigkeit«
zum »Licht der Völker« werden (Jesaja 42, 6). Doch bleibt diese Umkehrung
unvollständig; erst mit der Ankunft des Messias wird Jerusalem selbst zum
Modell von Gerechtigkeit und Frieden für alle Völker: »Denn von Zion wird
Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. (...) Da werden sie ihre
Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein
Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr
lernen, Krieg zu führen.« (Jesaja 2, 3–4)
Tatsächlich verbietet das jüdische Gesetz jede jüdische
Herrschaft über Jerusalem vor der Ankunft des Messias und der Erfüllung von
Jesajas Prophezeiung. In sofern steht nicht nur Trumps Anerkennung von Jerusalem
als Hauptstadt Israels, sondern auch Ben-Gurions Verkündung von Israels
Unabhängigkeit in scharfem Widerspruch zur jüdischen Religion. Die
religiösen Zionisten vergaßen dieses Verbot nicht, sondern machten es vielmehr
zur Grundlage ihrer Theologie: Sie erklärten den götzendienerischen
zionistischen Wunsch, einen Nationalstaat zu begründen, »wie ihn alle Völker
haben«, als athalta d’geula, den Beginn der Ankunft des Messias.
Diese Kombination aus Idolatrie und Messianismus hat den
Fundamentalismus hervorgebracht, den wir heute von der religiös-zionistischen
Siedlerbewegung kennen: eine Heiligung des Staates Israel, verbunden mit einer
heidnischen Verehrung von Land. Durch diese giftige
Mischung ist Jerusalem wahrlich zum Modell geworden, allerdings zu einem, das
sehr weit von Jesajas Vorstellungen von Gerechtigkeit und Frieden entfernt ist.
Dieser messianische Götzendienst ist heute auch außerhalb der
Siedlerbewegung oder Netanjahus Regierung weit verbreitet. Avi Gabbay, der
Vorsitzende der größten israelischen Oppositionspartei, begrüßte Trumps
Entscheidung: »Ein vereinigtes Jerusalem ist wichtiger als Frieden.« Eine Woche
vorher hatte er bemerkt, Israels Linke habe »vergessen, was es heißt, ein Jude
zu sein«. Gabbays Kommentare liegen auf einer Linie mit Wiesels Vorstellung,
Jerusalem stehe »über der Politik«, weil es »das Herz« eines jüdischen
»Herzens« sei. Eine verhängnisvolle Form von götzendienerischem Messianismus
prägt zunehmend den jüdischen Konsens.
Unlängst erklärte mir der israelische Literaturwissenschaftler
Nissim Calderon: »Jeder, der auch nur ein wenig Ahnung von der modernen hebräischen
Literatur hat, sollte wissen, dass unsere hellsten Köpfe Jerusalem als Symbol
für den neuen und souveränen Juden abgelehnt haben. Agnon in Gestern,
vorgestern, Brenner, Alterman – ängstlich, widerwillig und ablehnend schrieben
sie über Jerusalem.« In der Tat hatten sie alle, wie die Propheten, ein
misstrauisches Verhältnis zu der Stadt – oder bestenfalls wie Agnon eines von
zwiespältiger Liebe. Shalev hingegen sieht in Trumps Jerusalem Erklärung einen
Ausdruck »literarischer Gerechtigkeit« und wünscht sich lediglich, sie wäre aus
Obamas Mund gekommen statt aus dem des »lächerlichen und gefährlichen
Präsidenten«. Literarisch aber passt es nur zu gut, dass der Immobilienmogul im
Weißen Haus die vulgäre Verwandlung Jerusalems in ein Goldenes Kalb vorantreibt.
Es ist nicht Israels Linke, die vergessen hat, was es heißt, ein
Jude zu sein. Jerusalem hat nie über der Politik
gestanden und war nie das Herz unseres Herzens. Die unverzichtbaren Säulen des Judentums, das sind die
Bedeutung der Thora und die Gerechtigkeitslehre der Propheten. Doch die
Neigung, sie durch einen Jerusalem-Götzendienst zu ersetzen, ist uns von Beginn
an vertraut.
Aus dem Englischen von Michael Adrian
Der israelische
Philosoph Omri Boehm, Jahrgang 1979, ist Professor für Philosophie an der New
School for Social Research in New York
Am 11.12. kommentierte Ghazi:
AntwortenLöschenlieber Izzedin,
was du hier schreibst ist großartig.........solche Fahigkeiten und Ausdauer haben
nur ausgewählte Leute.
Ich wünsche dir alles Gute.......sende mir deine Telefonnr.. und schreibe mir,wann ich dich anrufen darf!!
Salamat
Dein Bruder
ghazi
Nawal El Zoghbi - Ya Qodos ( Official Music Video ) | نوال الزغبي - يا قدس
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Mit solidarischen Gruessen aus den Niederlanden,
Samy Yildirim
Zaandam // Nordholland // Niederlande
On Monday, December 11, 2017, 9:28:02 PM GMT+1, Izzeddin Musa wrote: