Lieber Genosse Sigmar,
bitte nicht umfallen, sonst droht ein Gesichtverlust vor Graumanns,
Schweigmanns & Co.!
Eine unserer sozialdemokratischen Grundwerte lautet: Solidarität. Nach
meinem Verständnis, üben wir Solidarität mit den Schwächeren, Entrechteten,
Benachteiligten und Unterdrückten der Gesellschaft. Wir üben Solidarität mit
den Menschen, die Willkür und Gewalt ausgesetzt sind. Und mit den Menschen,
denen ihre Selbstbestimmung verweigert wird. Wenn nicht mit den Palästinensern
auf unserer Gotteserde, mit wem dann?
Ich habe Deinen Mut, Deine Offenheit und zutreffenden Worte, anlässlich
Deines Besuches in Hebron, gegen das
Apartheid-Regime Israels, bewundert. Sie haben mich mit Hoffnung
erfüllt. In Hebron hast Du sicherlich beobachtet, dass über die arabischen
Straßen Maschendraht aufgezogen wurde, nämlich weil die radikalen Siedler dort,
die stets oberhalb wohnen, ihr Unrat, Fäkalien und sonstiger Müll, über die
Araber werfen. Für so ein Verhalten gibt es in unserer Gesellschaft keine
Bezeichnung, nicht einmal im Tierreich.
Ich habe dir, Dankesworte für Deinen ehrlichen Auftritt, geschrieben. In
einem offenen Brief, bin ich mit deinen Angreifern, die Israellobbyisten
Hermann Gröhe und Philipp Missfelder, sehr offen ins Gericht gegangen und ihnen
die Leviten klipp und klar gelesen.
Dieser Brief liegt dir und dem
SPD-Vorstand vor. Er ist weit verbreitet
worden und habe dafür viel Lob für die klaren Worte bekommen, u.a. von
Mitgliedern des Bundestags, namhafte
Publizisten und Journalisten, Menschenrechtler, Organisationen und auch
viele Interessierte, denen alle ich aus dem Herzen sprach.
Soweit es mir leid tut, ich kann kein Verständnis für ein Umfallen
aufbringen, was soviel, wie die Aufgabe von sich selbst und von der eigenen
Prinzipien und Wertvorstellungen, gleich kommt. Meines Erachtens, hat das auch
mit der eigenen Selbstachtung viel zu tun. Deshalb appelliere ich an dich,
bleib dir und deiner selbst treu. Lass es bitte nicht soweit kommen, dass wir
nicht damit leben müssen, dass unsere Politiker Bescheid wissen, aber das
Gegenteil sagen? Wir sollten nicht soweit kommen zu denken, dass die Politiker
inzwischen immun gegen Gewissensbisse sind?
Der Zentralrat der Juden in Deutschland wird mit Steuergeldern
finanziert und ist für die Angelegenheiten seiner jüdischen Mitglieder
verantwortlich. Viele Juden in
Deutschland wollen nicht vom ZRJ vertreten sein. Denn der ZRJ verkennt
inzwischen, die ihm zugedachten Aufgaben und fungiert als Handlanger des zionistischen
Regimes Israels. Dieter Graumann macht es zu seiner Hauptaufgabe, mit der
„Antisemitismus-Keule“ jeden, bei Bedarf zu erschlagen, den er beim Kritik an
den Besatzer Israel, ertappt. Kay Schweigmann und alle andere Lobbyisten machen
es ihm nach.
Absolut keiner, wirklich keiner kann sich anmaßen, die Aussagen von Nelson
Mandela, Erzbischof Desmond Tutu und Ronnie Kasrils anzuzweifeln, wenn sie das
Apartheid-Regime Israels als ein viel schlimmeres als das Südafrikanische,
bezeichnen.
Eine Bundestagabgeordnete war beim Russel-Tribunal, im November 2011, in Kapstadt, bei dem die Jury ganz eindeutig
zu dem Schluss kam, dass es sich bei der israelischen Politik gegenüber den
Palästinensern um eine Apartheidpolitik, die ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
ist, handelt. Die Ergebnisse dieses Tribunals sind hier durch die Medien
verschwiegen worden, daher kaum bekannt in Deutschland.
Die israelische Regierung verfolgt eine Strategie der
Judaisierung, in dem sie den meisten Palästinensern verbietet – ob Muslime oder
Christen – den Zugang zu Jerusalem und den Besuch der heiligen Stätten. Immer
mehr der noch verbliebenen palästinensischen Bürger werden durch direkte
Vertreibung aus ihren Häusern oder administrative Maßnahmen gezwungen,
Jerusalem zu verlassen. Mehrere tausend Häuser mussten bereits jüdischen
Siedlungen weichen. Der Abriss der palästinensischen Häuser in Ostjerusalem
wird immer fortgesetzt. Apartheid par Excellence.
Genosse Sigmar, ich glaube nicht, dass der
indirekte Apartheid-Vergleich, ein spontaner emotionaler Ausbruch war. Sondern
aus Überzeugung, durch das, was man mit eigenen Augen sehen und beobachten
konnte.
Wie weit die Selbstüberschätzung des ZRJ geht, sieht man daran, kaum ist
Joachim Gauck als Präsident gewählt worden, schon meldet der Zentralrat der
Juden ganz konkrete Wünsche an ihn, an. Dieter Gaumann, Vertreter Israels in
Deutschland, wünscht sich eine Positionierung gegen Antisemitismus und ein
Engagement des Herzens für Israel und seine Sicherheit. Unter Graumanns „Antisemitismus“
ist jede Kritik an die verbrecherische Politik Israels als solches zu
verstehen.
Ich denke, Du hast mit Kritik gerechnet. Aber, nie darf man
Charakterschwäche haben oder zeigen, er wäre sonst ein wehrloses Opfer für die
Meute wilder Hunde, die ihn schnell zerfleischen wird. Bestes Beispiel erkennt
man an die ekelhaften und selbstüberschätzenden Äußerungen des Vorsitzenden der
Israelvertretung in Niedersachsen, die Deutsch-israelische Gesellschaft in
Hannover, Kay Schweigmann-Greve: "Die Äußerungen
des SPD-Bundesvorsitzenden sind eine böse Entgleisung. Den souveränen und
demokratischen Staat Israel mit dem Apartheidsregime in Südafrika
gleichzusetzen ist ein Schlag ins Gesicht der Israelis. Dies gilt insbesondere,
da gleichzeitig die Menschen in Südisrael unter dem Raketenterror leiden.
…“
Diese schlimmen Worte, von jemandem, der
seine zugedachten Aufgabe völlig verkannt hat, muss man als eine Entgleisung
und Anmaßung der schlimmsten Sorte, deklarieren. Noch dazu muss für das
Anheucheln des Israelvertreters angemerkt werden, wenn er die
Streichholzraketen aus Gaza erwähnt, und dabei vergisst, mit Absicht zur
verlogenen Heuchelns, wie Israel mit den Palästinensern umgeht, nicht einmal
mit einem Wort, zu erwähnen.
Hierzu füge meinen offenen Brief als
Antwort auf die Unverschämtheiten Schweigmanns:
Offener Brief:
Erbärmliche Auftritte deutscher
Parlamentarier
Sehr geehrte
Herren Gröhe und Missfelder,
Über den Apartheid-Vergleich vom SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, zur
israelischen Politik im Westjordanland, haben Sie sich mit Kritik übertreffen
wollen. Zum einen verlangen Sie eine Entschuldigung für den „Totalausfall“, zum
anderen bezeichnen den Vergleich als „inakzeptabel“. Abgesehen von ihren
Ausfällen im Lande (Hofgeismar, Rentner-Schreck, Hartz IV), die hier nicht zur
Debatte stehen, werde ich mich nur auf Ihre Angriffe gegen den
Apartheid-Vergleich beschränken.
Für Sie heißt es
zunächst, wer endlich einmal die Wahrheit ausspricht, muss sich dafür
entschuldigen, da das inakzeptabel sei. Nach dem Motto, Wahrheit tut weh,
erscheint mir Ihr Auftritt um so erbärmlicher. Denn, wie Israel mit den
Palästinensern umgeht, übersteigt jeder Beschreibung. Man glaubt es erst, wenn
man das mit eigenen Augen beobachtet hat. Leider, bekommt man hier durch die
Medien und Lobbyisten oft ein total verzerrtes Bild von der Lage dort. Für
seine ehrlichen und mutigen Worte sollten Sie besser, Sigmar Gabriel danken und
nicht maßregeln.
Vorab, der
SPD-Vorsitzende Gabriel hat mit seiner Äußerung gar stark untertrieben. Ich
möchte Ihnen, was dort vor sich geht, einmal vor Augen führen.
Ich bin Deutscher
palästinensischer Abstammung, in Haifa geboren und weiß wovon ich rede. Ich
möchte hier differenzieren und werde, zwischen der abgeschafften Apartheid in
Südafrika und dem, immer noch, nach über 45 Jahren existenten, Apartheidregime
in Palästina, unterscheiden.
Das
Apartheid-Regime in Südafrika hat die schwarze Bevölkerung nicht vertrieben. Im
Gegensatz zu Israel, das die Besitzer des Landes Kanaan, die Gastgeberischen
Palästinenser für die Aschkenasim, mit aller Gewalt vertrieben hat und immer
noch vertreibt.
In Palästina
werden die Einheimischen mit F-16 Fighting Falcon und Apache Hubschraubern
bombardiert. Sogenannte Verdächtige werden außergerichtlich exekutiert. Oft
werden ganze Häuserzeilen, Hochhäuser und Blöcke mit Raketen in die Luft
gejagt, um einen angeblich Verdächtigen zu töten, in Kauf nehmend, dass so
viele Unschuldige mit in den Tod gerissen werden. Beim Kriegsverbrechen,
gegessenes Blei, gegen Gaza, hat Israel die Menschen mit Phosphorbomben
verbrannt.
Das rassistische
Israel hält schwangere Frauen an Checkpoints fest, sie werden daran gehindert,
zum Krankenhaus zu gelangen, bis sie das Kind tot zur Welt bringen. Oft sterben
sie auch mit. Das und ähnliche Schikane veranlassten den, inzwischen
verstorbenen, Religionsphilosophen Yeshayahu Leibowitz, Israel als
Judeo-Nazi-Staat zu bezeichnen. An den Checkpoints werden genauso Frauen,
Kinder, Greise, Schülerinnen und Schüler fest gehalten, schikaniert und
demütigt. Manche sterben an den Checkpoints, vor den glotzenden Augen der
Soldaten, bei denen keine menschliche Geste sich rührt.
Dazu kommen die
tagtäglichen Demütigungen, Erniedrigungen, Diskriminierung und Schikane aller
Art, die die Palästinenser ununterbrochen, Tag ein Tag aus, ausgesetzt sind.
Häuserzerstörungen, Landenteignung, Plantagen- und Felderrodungen und so weiter
und sofort, abgesehen von der Apartheidmauer, die das Land der Palästinenser
weiter zerfrisst und die Menschen total einschließt, sie von ihrem Wasser, von
ihren Feldern und von der Außenwelt abschottet, stehen auf der Tagesordnung
Israels.
Israel setzt
rücksichtslos seine völkerrechtswidrige Siedlungspolitik in den besetzten
Gebieten verstärkt fort und löst eine unvorstellbare Rüstungsspirale in der
gesamten Nahost-Region aus und heizt die Kriegsstimmung bis zum platzen auf.
Dabei wird übersehen, dass das aggressive Israel die einzige atomare Macht in
der Region ist. Israel ist wohl der einzige Staat in der Region, der die größte
Gefahr für den Weltfrieden darstellt.
In Israel sind
zweierlei Rechtssysteme, für Israelis und für Palästinenser, ob mit oder ohne
israelische Identität.
Bei allem
Erwähnten handelt es sich in der Tat nur um einen Auszug dessen, was das
Besatzerregime Israel mit seinen Gastgebern anstellt. Die nackte Wahrheit
übersteigt jeder menschlichen Vorstellung.
Zum Schluss,
möchte ich in Erinnerung rufen, dass die Würde des Menschen unantastbar sei.
Das lehrt uns unsere Verfassung. Gilt diese Würde etwa nur hier in Deutschland,
oder auch für andere Menschen?
Meine Herren
Gröhe und Missfelder, Sie wollen doch nicht die Behandlung der Palästinenser
durch Israel als menschenwürdig bezeichnen! Bitte mäßigen Sie sich in Ihren
Auftritten. Wenn Sie dennoch für die israelischen Verbrechen gegen die
Menschlichkeit eine Rechtfertigung, die Sie mit Ihrer Nazi-Vergangenheit
begründen wollen, uns auftischen wollen, dann kann ich Ihnen nur eines
empfehlen, geben Sie den Juden, denen in Nazi-Deutschland Unrecht getan wurde,
das Land Hessen, das so groß sei wie Palästina. Hier sind Sie Ihren Günstlingen
fiel näher und können Ihre „Staatsräson“, gegenüber dem Land Israel in Hessen,
nach Herzenslust austoben. Für Ihre Vergangenheitsaufrechnerei zitiere ich
einen Freund: „Wozu kann das Aufarbeiten vergangener
Verbrechen dienen, wenn nicht der Verhinderung zukünftiger?“ (Günter Schenk,
Straßburg).
Israel hat keine andere Wahl, als letzte postkoloniale
europäische Enklave, sich freiwillig in einen bürgerlichen und demokratischen
Staat zu verwandeln. Israel muss sich seiner Geschichte der ethnischen
Säuberung stellen. Aber die Ideologie, die es ermöglicht hat, 1948 die Hälfte
der einheimischen palästinensischen Bevölkerung zu vertreiben, ist nach wie vor
lebendig, und betreibt weiter eine unerbittliche, zuweilen unbemerkte ethnische
Säuberung des Landes von ihren Besitzern.
Es gilt als
sicher, dass die Palästinenser nicht dazu verdammt werden dürfen, die
Verbrechen der deutschen Vergangenheit zu sühnen. Ihre Schulden, Herren Gröhe
und Missfelder, sollten Sie gefälligst selber tilgen. Und wenn Sie sich auf die
„Gnade der späten Geburt“ berufen sollten, dann kann ich Ihnen nur raten,
benehmen Sie sich endlich als ehrliche und aufrechte Demokraten, die einem
Unrecht laut und deutlich ins Gesicht schreien würden: „Das ist Unrecht.“
Solange Sie das nicht können, bleibt Ihnen nur eins, Schweigen.
Ich als
Deutsch-Palästinenser fühle mich von Ihrem Gedankengut doch nicht betroffen.
Mein Volk hat Israel und den Zionismus immer so gesehen wie es seinem Wesen
nach ist: brutal, expansiv und menschenverachtend. Die Deutschen hingegen
hängen aus falsch verstandenen Schuldgefühlen einem romantischen Israel-Bild
an, das es in der Realität gar nicht gibt. Man könnte fast schadenfroh sagen,
es geschieht Ihnen recht!
Ich kann meine
deutschen Landsleute nur empfehlen, endlich den Kriechgang aufzugeben und
aufrechten Hauptes diesen Unverschämtheiten Israels entgegenzutreten.
Dr. Izzeddin Musa Anschrift
März 12012
Anmerkung: Es
sollte nicht heißen, Parteigänger braucht man nicht zu antworten. Das kann ich nicht
gelten lassen. Eben deshalb, bitte ich unbedingt, um eine Antwort, um zu
wissen, woran man ist, gebeten!!!
Eine Antwort von Elie-Lukas Limbacher kam,
Lieber Izzeddin,
vielen Dank für Deine E-Mail, die uns am 26.03.2012 erreicht hat.
vielen Dank für Deine E-Mail, die uns am 26.03.2012 erreicht hat.
Sicherlich haben Sie Verständnis dafür, dass der SPD-Parteivorsitzende, Herr
Sigmar Gabriel, nicht alle an ihn gerichteten Zuschriften persönlich
beantworten kann. Er hat mich gebeten, auf Ihre Nachricht zu antworten.
Sigmar Gabriels Eintrag auf seiner Facebook-Seite hat bundesweit viel Beachtung
gefunden – negative wie positive.
Hintergrund des Eintrags ist sein Besuch in der Stadt Hebron. Er hat dort
Zustände erlebt, gesehen und berichtet bekommen, die ihn nicht minder
beeindruckt haben als die Terror-Angriffe von Palästinensern auf jüdische
Siedlungen mit Kassam-Raketen, von denen ihm Freunde im Kibbuz Magen an der
Grenze zu Gaza berichtet haben. Die Siedlungspolitik Israels hält der
SPD-Vorsitzende für falsch und die Verhältnisse in Hebron für unwürdig. Seine
Haltung ist deshalb: Unter Freunden muss man Klartext reden dürfen. Und Sigmar
Gabriel empfindet sich als Freund Israels!
Dass der Begriff „Apartheits-Regime“ für solches Aufsehen gesorgt hat, tut ihm
leid. Denn eine Gleichsetzung des demokratischen Israel mit der Diktatur im
einstigen Südafrika war damit nicht beabsichtigt. Dennoch, so hat Sigmar
Gabriel auf seiner Facebook-Seite klargestellt: „Die Situation für die
Palästinenser in Hebron ist schrecklich. Faktisch werden ihnen elementare
Bürgerrechte vorenthalten. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, dort mal
hinzufahren und sich von den internationalen Beobachtern führen zu lassen. Auch
Soldaten der israelischen Armee, die wir dort getroffen haben, finden die
Verhältnisse unerträglich.“
Für Sigmar Gabriel ist klar: „Israel hat das Recht seine
Existenz zu schützen und gerade wir Deutschen haben jeden Grund, das zu
unterstützen. Heute und in Zukunft, denn Israel ist der einzige Staat der Welt,
dessen Nachbarn sein Existenzrecht in Frage stellen.“ Aber dies sei „keine
Rechtfertigung für die Fortsetzung einer Siedlungspolitik, wie man sie speziell
in Hebron erlebt. Und das darf nicht dazu führen, dass wir es uns selbst
verbieten, die Fehler der israelischen Regierung zu kritisieren.“
Freundliche Grüße
Elie-Lukas Limbacher
SPD-Parteivorstand
Direktkommunikation
Telefon: (030) 25 991-500
Telefax: (030) 25 991-375
E-Mail: parteivorstand@spd.de
Internet www.SPD.de
Und ich antworte Klartext:
Sehr geehrter Herr Elie-Lukas „Wiesel“,
Ihre Antwort im Namen von Siegmar Gabriel habe ich bekommen. Aus Ihren
Zeilen entnehme ich, dass für Sie das Wichtigste von allem die Angriffe mit
Kassam-Raketen auf jüdische Siedlungen gewesen sind, die er als Terror
abgestempelt sehen wolle. Sie haben eins übersehen, oder übersehen wollen, dass
diese “Gegenangriffe“ eines geschundenen Volkes, dessen elementarsten Rechte
beraubt sind. Es scheint genauso Ihrer Aufmerksamkeit entgangen zu sein, dass
diese “Gegenangriffe“ als Antwort auf die F16- und Apache Hubschrauber-Angriffe
sind, die gegen wehrlose Menschen verübt werden. Die Kassam-Raketen, die eher
mit Feuerwerkskörpern zu vergleichen wären, haben bisher fast immer nur
minimale Sachschäden verursacht, im Gegensatz zu den alltäglichen Angriffen
Israels, denen täglich mehrere Tote zum Opfer fallen, abgesehen vom
israelischen Kriegsverbrechen mit Phosphorbomben „Gegossenes Blei“ gegen die
Menschlichkeit, dem etwa 1.400 Menschen zum Opfer fielen, die meisten von ihnen
Kinder und Frauen und über 5.000 Verletzte, zum größten Teil mit Dauerschäden.
Abgesehen von unermesslichen Mentalschäden für alle. Mit den Kriegsverbrechen Israels könnte ich
weitere Seiten füllen.
Es scheint als hätten Sie mein Schreiben an Herrn S. Gabriel und den
angehängten offenen Brief an die Herren Gröhe und Mistfelder (Zitat vom 8. Juli
2011: „Es gibt im nahen Osten nur die leuchtende Flamme Israel,, alles andere
ist grau) gar nicht gelesen. Oder Sie leiden, wie fast alle in Berlin, unter
Beratungsresistenz und frönen lieber ihrem Tunnelblick, wodurch sie nur das
sehen wollen, was Israel genehm ist und was ihnen erlaubt wird zu sagen. Und
was die Apartheid betrifft, haben Sie nicht begriffen, dass die Apartheid in Südafrika, im Gegensatz zur der in Israel, fast als „human“ bezeichnet werden kann. Die
weißen Rassisten haben niemals ihre schwarzen und braunen Sklaven vertrieben
oder mit F-16-Bombern und Apache-Kampfhubschraubern ermordet, was Israel unter dem Applaus des
Westens fast jeden Tag ungestraft tun kann.
Es geht hier wahrhaftig nicht um das Existenzrecht Israels, wie die
Lobbyisten uns immer unterjubeln wollen, sondern um das Existenzrecht
Palästinas. Die Palästinenser haben hier keine Lobby und leiden unter einem
unvorstellbaren und grausamen israelischen Staatsterror und einem
Apartheid-Regime.
Was dem letzten Absatz Ihrer Mail betrifft, sollten Sie ruhig meinen
Vorschlag im offenen Brief, bezüglich der Wiedergutmachung an die
Nazi-Opfer und der Tilgung deutscher Schuld, gründlich lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Izzeddin Musa
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