Auch du, mein Sohn
Brutus?
In der Charta der Liga der Arabischen Staaten wird vor allem die
Unabhängigkeit der Mitgliedstaaten und das Nichteinmischungsprinzip
betont. In Artikel 5 steht: „Der Gebrauch von Gewalt, um Konflikte
zwischen zwei oder mehreren Mitgliedstaaten beizulegen, ist nicht
gestattet. … Der Rat vermittelt versöhnend in einem Streit, von dem er
den Ausbruch eines Kriegs zwischen zwei Mitgliedstaaten oder zwischen
einem Mitgliedstaat und einem anderen Staat befürchtet“. Artikel 8:
“Jeder Mitgliedstaat der Liga respektiert die in den anderen
Mitgliedstaaten bestehende Staats- und Regierungsform, erkennt diese
Staats- und Regierungsform als Recht dieser Staaten an und verpflichtet
sich, nichts zu unternehmen, um diese Staats- und Regierungsform zu
ändern.“
Abdullah II. bin al-Hussein König von Jordanien
Quelle: wikipedia/ www.flickr.com
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So weit so gut. Das heißt, dass der Angriff gegen das arabische Land
Yemen gemäß der Charta der Arabischen Liga, gegründet am 22. März 1945,
illegitim ist. Seit ihrer Gründung hat die Liga nie etwas „Vernünftiges“
für die „Arabische Sache“ getan oder beschlossen. Außer, dass sie in
ihren Sitzungen seither immer beschloss „nichts zu beschließen“, wie es
immer lakonisch im arabischen Volksmund heißt. Ihre Beschlüsse und
Aktionen lassen sich etwa so zusammenfassen: „Wir sind besorgt..…“,
oder, „Wir sind in Sorge….“. Und wenn sie besonders energisch sein
wollen, heißt es dann: „Wir verurteilen….“. alles in allem, nur „heiße
Luft“. Nicht mehr und nicht weniger.
In letzter Zeit hat sich ihr Auftritt noch gesteigert. Sie haben
sich nicht mehr nur besorgt gezeigt, Konflikte, wie die Charta
vorschreibt, verhindert und vermittelnd eintraten, sondern, sie haben
gar die Konflikte selbst geschürt, Terroristen, Takfiristen und
Mörderbanden unterstützt, finanziert und bewaffnet, damit sie legitime
arabische Regierungen stürzen. Das heißt, diese Autokraten haben eine
enorme Entwicklung durchgemacht und verhalten sich nun den Interessen
Israels und Amerikas gegenüber konform und haben sich stromlinienförmig
und geschmeidig angepasst. Das alles steht im Gegensatz zu den Anfängen
der Arabischen Liga, als diese Staaten die eigene Freiheit und
Souveränität, gegen die hegemonialen Bestrebungen der USA und westlicher
Staaten, zu verteidigen vorhatten.
Die Allianz der Aggressoren
Der Allianz haben sich Marokko, Ägypten, Sudan, Jordanien, Kuwait,
Bahrain, Katar und die Arabischen Emirate, angeführt vom
salafistisch-wahhabtisachen Saudi-Clan, angeschlossen. Verwerflich ist,
dass auch ein „Quasi-Präsident“ Mahmoud Abbas, diese Kriegsallianz
unterstützt. Neutralität stünde ihm besser zu Gesicht. Noch ist der
Palästinenser unbekannt, der ihn, zu seinem niederträchtigen Verhalten,
ermächtigt hatte. Hier kann man nur sagen: „Auch du, Brutus?“ Als
weitere Unterstützer des kriegerischen Vorhabens treten Pakistan,
chronischer Almosenempfänger der Saudis, und die Neo-Osmanische Türkei
in Erscheinung.
Die Aggression, die durch nichts zu rechtfertigen ist, hat keine
internationale rechtliche Basis und keine Legitimität. Auch die Statuten
der Arabischen Liga erlauben das nicht.
Amerika, ein Pate für den Krieg
Die Saudis haben nun offenbart, dass der Militäreinsatz bereits
seit mehreren Monaten mit den USA geplant und koordiniert wurde. Amerika
macht sich die Hände nicht schmutzig, sie lässt kämpfen, also,
Stellvertreterkriege vom Feinsten führen. Die USA macht aus diesem Krieg
ein super profitables Geschäft, indem es seine ausgemusterten Waffen an
die "Musterdemokratien" und Befehlsempfänger am Golf, allen voran das
Saudische Herrscherhaus, für Hunderte Milliarden Petrodollars mit der
Auflage verscherbelt, dass diese Waffen nur in Bruderkriegen oder gegen
den Iran, jedoch nie gegen den „Erzfeind“ Israel, eingesetzt werden
dürfen. Nach dem Einsatz steht die nächste Waffen-Bestellung auf der Tagesordnung und die US-Wirtschaft kann florieren.
Auch ein Großteil dieser Waffen wurde zu den IS-Terrorgruppen
geliefert, bis die Gefahr auch diese Autokratien erreichte, und nun
werden sie zu den sogenannten „moderaten“ Terroristen in Syrien
umgeleitet, die jetzt fürstlich von USA und Saudia auch finanziert
werden. Als Lastenträger und Einschleuser bot sich der Monarch in
Jordanien an. Auch eine Kommandozentrale befindet sich in Amman, darin
tummeln sich jordanische, saudische, CIA und Mossad Geheimdienste
tummeln. Dieser "König" ist zu „allen Seiten“ offen und stets auf
Almosen aus den Öl-Staaten und den USA angewiesen, um seine Spiel- und
Luxussucht finanzieren zu können. Auch jährliche Tantiemen aus
Saudi-Arabien, für das Haschemiten-Haus in Jordanien kommen für den
Rausschmiss aus dem Hijaz noch jährlich hinzu.
Weitere Almosenempfänger in dieser Allianz sind der Sudan, Ägypten,
der „Führer der Autonomiebehörde“ Abbas und finanziell notleidende
Pakistan. „Last not least“, Nabil Al-Arabi, sogenannter Chef der
„Arabischen Liga“, ist ein treuer Befehlsempfänger der Saudis und
Kataris.
Recep Tayyip Erdogan
NRhZ-Archiv
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Erwähnenswert aus der Runde wäre noch die Türkei, dessen
Neo-Osmanischer Sultan, Recep Tayyip Erdogan, nicht abseits stehen
möchte, wenn die Einflusssphären des New Middle East-Kuchen verteilt
werden, um seine Expansionsgelüste zu befriedigen.
Wie bereits erwähnt, sind die USA ein Nutznießer. Eigentlicher
Nutznießer ist aber der lachende Dritte, Israel, als klatschender
Schmieren-Theater-Zuschauer, wo die arabischen Staaten, ganz in seinem
Sinne und kompatibel israelischer Interessen, sich gegenseitig bekriegen
und schwächen, um von Israel eines Tages geschluckt zu werden.
Gesucht und gefunden
„Der Feind meines Feindes ist mein Freund“. Nach dieser Devise hat
Saudi Arabien gesucht und in Israel den Freund gefunden, um der
„iranisch-schiitischen Atom-Bombe“ zu begegnen. Die
sunnitisch-salafistisch-wahhabitischen Saudis fürchten den schiitischen
Islam wie der Teufel das Weihwasser. In diesen Konfessionskonflikt haben
die USA die Saudis und die anderen Golfanrainerstaaten hineingetrieben.
Die Prinzen-Garde in der wahhabitisch-salafistischen Saudi-Diktatur
ist bereit, das Äußerste zu tun, um ihre Herrscherdynastie zu schützen.
Dafür wäre ein starker Yemen, mit iranischem Einfluss, sehr schädlich
und muss daher destabilisiert und geteilt werden. Der wahhabitische
Wüstenherrscher Salman hat sich vorgenommen, den Einfluss Irans in der
arabischen Welt, auch im Interesse des Verbündeten Israels, zu
unterbinden. Hier sollte festgehalten werden, dass Iran eigentlich nur
das politische Vakuum füllt, das die Araber nicht füllen konnten. Wäre
es nicht so, hätte Israel den Raum längst ausgefüllt. Das Ziel Irans ist
lediglich, die Souveränität und Stabilität in der Region zu sichern und
Israel daran zu hindern, die nationale Sicherheit der Region für seine
Interessen auszuschlachten, damit es schaltet und waltet wie es ihm
beliebt ist.
Die Bombenwerfer der Allianz treten sonst nie in Erscheinung, und nun tauchen sie wie Phönix aus der Asche auf und werfen ihre tödliche Last über Wohngebiete, Märkte, Infrastruktur, Trinkwasseranlagen und Armeeeinheiten in Yemen ab, treffen dabei fast nur zivile Opfer, darunter viele Kinder und Frauen. Eigenartig ist allerdings, dass man diese F15 und F16 Bomber über dem Himmel von Israel nicht beobachten kann, um den zionistischen tödlichen Bombenregen zu verhindern, der über die Kinder von Gaza stets runter regnet.
Die Bombenwerfer der Allianz treten sonst nie in Erscheinung, und nun tauchen sie wie Phönix aus der Asche auf und werfen ihre tödliche Last über Wohngebiete, Märkte, Infrastruktur, Trinkwasseranlagen und Armeeeinheiten in Yemen ab, treffen dabei fast nur zivile Opfer, darunter viele Kinder und Frauen. Eigenartig ist allerdings, dass man diese F15 und F16 Bomber über dem Himmel von Israel nicht beobachten kann, um den zionistischen tödlichen Bombenregen zu verhindern, der über die Kinder von Gaza stets runter regnet.
Anzumerken sei noch, dass diese Witzfiguren-Allainz ein Probelauf
sein könnte, um eines Tages, Israels Interessen dienend, stellvertretend
gegen den Iran loszuschlagen.
Dialog
Statt sich mit dem Iran an einen Tisch zu setzen und über die
Interessensphären zu verhandeln und von seinem technischen und
wirtschaftlichen Fortschritt zu lernen, haben sich die Saudis für eine
Allianz mit dem zionistischen Feind und seinem großen Bruder USA
entschieden. Sie liefern sich auf Gedeih und Verderb den USA und Israel
aus, und glauben, das seien ihre Beschützer. Aber sie sollten wissen,
dass sie nur so lange gebraucht werden, bis ein weiteres arabisches Land
im Chaos versinkt. Haben die Saudis das Schicksal des Schahs von
Persien, bester „Freund“ der USA, Mohammad Reza Pahlawi, vergessen?
Die Ansarollah-Rebellen im Yemen, genannt die Huthis, genießen
breite Unterstützung, auch innerhalb großer Teile der Armee, haben stets
zum Dialog aufgerufen. Sie wollen an der Staatsmacht im Lande beteiligt
werden, von der, Präsident Hadi sie fern halten will. Den Aufruf der
Huthis zum Dialog haben die Saudis stets abgelehnt. Auch Russland hat
zum Dialog aufgerufen, um den Konflikt politisch und friedlich zu lösen.
Der mental behinderte saudische„Außenminister“, Saud Al Faisal, hat
diesen Aufruf beleidigend zurückgewiesen. Nach der Devise, Krieg ist In,
Dialog ist verpönt. Unüberhörbar war auch der Ruf Irans zu einem
politischen Dialog zwischen den Konfliktparteien. Auch dieser wurde von
den Wahhabiten in den Wind geschlagen. Was die regierende Prinzengarde
will, ist lediglich einen schwachen Yemen, den sie unterjochen will.
Der Hass und die Hetze der Saudis gegen den Iran scheint grenzenlos
zu sein. Dass der Angriffskrieg gegen den Yemen am 26. März begann,
kurz vor Ende der Atom-Verhandlungen mit Iran, kann kein Zufall sein.
Dadurch sollte den Amerikanern ein weiteres Druckmittel in der Hand, bei
den Atomverhandlungen gegen den Iran gegeben werden. Immer, wenn die
Verhandlungen kurz vor dem Abschluss stehen, bauen John Kerry oder der
Israel-Handlanger und Saudi-Prostituierte Laurent Fabius aus Frankreich
neue Hürden auf.
Nach zähem Ringenhaben sich die fünf Vetomächte plus Deutschland
mit Iran am 2. April in Lausanne, auf ein „dünnes“ Eckpunktepapier, ein
Rahmenabkommen, geeinigt. Ein umfassendes Endabkommen muss bis Ende Juni
ausformuliert und unterschrieben werden. Israel steht nach diesem
Abkommen Kopf und versucht weiter zu torpedieren. Befürworter findet es
bei den Konservativen in den USA und Frankreich. Skepsis bleiben m. E.
bis zum Schluss bestehen, da der Kongress und Laurent Fabius
"befehlsgemäß“ versuchen werden, Stolpersteine, auf den Weg zu werfen.
Obama nennt die Vereinbarung historisch, andersherum schließt er,
Netanyahu besänftigend, ein Scheitern nicht aus.
Nach einem Abkommen wird die Staatengemeinschaft sicherlich ihr
Augenmerk auf Palästina fokussieren. Der ungehaltene Wutausbruch und
Sturmlauf Netanyahus, ist nur ein Manöver, um den Blick von Palästina
abzulenken. Man kann in etwa ahnen, wozu Netanyahu im Stande ist,
innerhalb der kommenden drei Monate, alles unternehmen wird, um das
Abkommen zu torpedieren, damit er Palästina einverleibt. Also, erst wenn
die Unterschrift unter das, vom Weltsicherheitsrat garantierte
Schlussabkommen, steht, glaube ich an den Erfolg.
Schlußbemerkungen
Der palästinensische „Quasi-Präsident“, der seine Seele, Ehre,
Würde und Palästina längst verscherbelt hat, meldet sich aufraggemäß zu
Wort und stellt sich auf die Seite der Aggressoren gegen den Yemen.
Ausgerechnet Abu Mazen will die Legitimität des zurückgetretenen
jemenitischen Präsidenten, Abed Rabbo Mansur Hadi, unterstützen und
befürwortet seine Wiedereinsetzung. Diese Unterstützung scheint nicht
uneigennützig zu sein. Denkt er dabei vielleicht auch an sich? Dem kann
man entgegnen: “Auch du, Brutus?”
Diese Feststellung von Julius Cesar kann man auf alle Teilnehmer und Unterstützer dieser Kriegsallianz getrost anwenden.(PK)
Veröffentlicht am5
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