Mittwoch, 6. Januar 2021

“Vernichtungskrieg & Aggression der Saudis gegen Yemen”

 

“Vernichtungskrieg & Aggression der Saudis gegen Yemen”

von Izzeddin Musa

Die Allianz der Aggressoren ist nur eine Lachnummer. Saudi Arabien ist bereits der Verlierer, trotz Bombenhagel gegen zivile Menschen und zivile Infrastruktur, mit vielen Toten, darunter viele Kinder und Frauen.

Gruss  Izzeddin Musa

Auch du, Brutus?

In der Charta der Liga der Arabischen Staaten wird vor allem die Unabhängigkeit der Mitgliedstaaten und das Nichteinmischungsprinzip betont.

In Artikel 5 steht: „Der Gebrauch von Gewalt, um Konflikte zwischen zwei oder mehreren Mitgliedstaaten beizulegen, ist nicht gestattet. … Der Rat vermittelt versöhnend in einem Streit, von dem er den Ausbruch eines Kriegs zwischen zwei Mitgliedstaaten oder zwischen einem Mitgliedstaat und einem anderen Staat befürchtet“.

Artikel 8: “Jeder Mitgliedstaat der Liga respektiert die in den anderen Mitgliedstaaten bestehende Staats- und Regierungsform, erkennt diese Staats- und Regierungsform als Recht dieser Staaten an und verpflichtet sich, nichts zu unternehmen, um diese Staats- und Regierungsform zu ändern.“

So weit so gut. Das heißt, dass der Angriff gegen das arabische Land Yemen gemäß der Charta der Arabischen Liga, gegründet am 22. März 1945, illegitim ist. Seit ihrer Gründung hat die Liga nie etwas „Vernünftiges“ für die „Arabische Sache“ getan oder beschlossen. Außer, dass sie in ihren Sitzungen seither immer beschloss „nichts zu beschließen“, wie es immer lakonisch im arabischen Volksmund heißt. Ihre Beschlüsse und Aktionen lassen sich etwa so zusammenfassen: „Wir sind besorgt..…“, oder, „Wir sind in Sorge….“. Und wenn sie besonders energisch sein wollen, heißt es dann: „Wir verurteilen….“. alles in allem, nur „heiße Luft“. Nicht mehr und nicht weniger.

In letzter Zeit hat sich ihr Auftritt noch gesteigert. Sie haben sich nicht mehr nur besorgt gezeigt, Konflikte, wie die Charta vorschreibt, verhindert und vermittelnd eintraten, sondern, sie haben gar die Konflikte selbst geschürt, Terroristen, Takfiristen und Mörderbanden unterstützt, finanziert und bewaffnet, damit sie legitime arabische Regierungen stürzen. Das heißt, diese Autokraten haben eine enorme Entwicklung durchgemacht und verhalten sich nun den Interessen Israels und Amerikas gegenüber konform und haben sich stromlinienförmig und geschmeidig angepasst. Das alles steht im Gegensatz zu den Anfängen der Arabischen Liga, als diese Staaten die eigene Freiheit und Souveränität, gegen die hegemonialen Bestrebungen der USA und westlicher Staaten, zu verteidigen vorhatten.

Die Allianz der Aggressoren

Der Allianz haben sich Marokko, Ägypten, Sudan, Jordanien, Kuwait, Bahrain, Katar und die Arabischen Emirate, angeführt vom salafistisch-wahhabtisachen Saudi-Clan, angeschlossen. Verwerflich ist, dass auch ein „Quasi-Präsident“ Mahmoud Abbas, diese Kriegsallianz unterstützt. Neutralität stünde ihm besser zu Gesicht. Noch ist der Palästinenser unbekannt, der ihn, zu seinem niederträchtigen Verhalten, ermächtigt hatte. Hier kann man nur sagen: „Auch du, Brutus?“ Als weitere Unterstützer des kriegerischen Vorhabens treten Pakistan, chronischer Almosenempfänger der Saudis, und die Neo-Osmanische Türkei in Erscheinung.

Die Aggression, die durch nichts zu rechtfertigen ist, hat keine internationale rechtliche Basis und keine Legitimität. Auch die Statuten der Arabischen Liga erlauben das nicht.

Amerika, ein Pate für den Krieg

Die Saudis haben nun offenbart, dass der Militäreinsatz bereits seit mehreren Monaten mit den USA geplant und koordiniert wurde. Amerika macht sich die Hände nicht schmutzig, sie lässt kämpfen, also, Stellvertreterkriege vom Feinsten führen. Die USA macht aus diesem Krieg ein super profitables Geschäft, indem es seine ausgemusterten Waffen an die “Musterdemokratien” und Befehlsempfänger am Golf, allen voran das Saudische Herrscherhaus, für Hunderte Milliarden Petrodollars mit der Auflage verscherbelt, dass diese Waffen nur in Bruderkriegen oder gegen den Iran, jedoch nie gegen den „Erzfeind“ Israel, eingesetzt werden dürfen. Nach dem Einsatz steht die nächste Waffen-Bestellung auf der Tagesordnung und die US-Wirtschaft kann florieren.

Auch ein Großteil dieser Waffen wurde zu den IS-Terrorgruppen geliefert, bis die Gefahr auch diese Autokratien erreichte, und nun werden sie zu den sogenannten „moderaten“ Terroristen in Syrien umgeleitet, die jetzt fürstlich von USA und Saudia auch finanziert werden. Als Lastenträger und Einschleuser bot sich der Monarch in Jordanien an. Auch eine Kommandozentrale befindet sich in Amman, darin tummeln sich jordanische, saudische, CIA und Mossad Geheimdienste tummeln. Dieser “König” ist zu „allen Seiten“ offen und stets auf Almosen aus den Öl-Staaten und den USA angewiesen, um seine Spiel- und Luxussucht finanzieren zu können. Auch jährliche Tantiemen aus Saudi-Arabien, für das Haschemiten-Haus in Jordanien kommen für den Rausschmiss aus dem Hijaz noch jährlich hinzu.

Weitere Almosenempfänger in dieser Allianz sind der Sudan, Ägypten, der „Führer der Autonomiebehörde“ Abbas und finanziell notleidende Pakistan. „Last not least“, Nabil Al-Arabi, sogenannter Chef der „Arabischen Liga“, ist ein treuer Befehlsempfänger der Saudis und Kataris.

Erwähnenswert aus der Runde wäre noch die Türkei, dessen Neo-Osmanischer Sultan, Recep Tayyip Erdogan, nicht abseits stehen möchte, wenn die Einflusssphären des New Middle East-Kuchen verteilt werden, um seine Expansionsgelüste zu befriedigen.

Wie bereits erwähnt, sind die USA ein Nutznießer. Eigentlicher Nutznießer ist aber der lachende Dritte, Israel, als klatschender Schmieren-Theater-Zuschauer, wo die arabischen Staaten, ganz in seinem Sinne und kompatibel israelischer Interessen, sich gegenseitig bekriegen und schwächen, um von Israel eines Tages geschluckt zu werden.

Gesucht und gefunden

„Der Feind meines Feindes ist mein Freund“. Nach dieser Devise hat Saudi Arabien gesucht und in Israel den Freund gefunden, um der „iranisch-schiitischen Atom-Bombe“ zu begegnen. Die sunnitisch-salafistisch-wahhabitischen Saudis fürchten den schiitischen Islam wie der Teufel das Weihwasser. In diesen Konfessionskonflikt haben die USA die Saudis und die anderen Golfanrainerstaaten hineingetrieben.

Die Prinzen-Garde in der wahhabitisch-salafistischen Saudi-Diktatur ist bereit, das Äußerste zu tun, um ihre Herrscherdynastie zu schützen. Dafür wäre ein starker Yemen, mit iranischem Einfluss, sehr schädlich und muss daher destabilisiert und geteilt werden. Der wahhabitische Wüstenherrscher Salman hat sich vorgenommen, den Einfluss Irans in der arabischen Welt, auch im Interesse des Verbündeten Israels, zu unterbinden. Hier sollte festgehalten werden, dass Iran eigentlich nur das politische Vakuum füllt, das die Araber nicht füllen konnten. Wäre es nicht so, hätte Israel den Raum längst ausgefüllt. Das Ziel Irans ist lediglich, die Souveränität und Stabilität in der Region zu sichern und Israel daran zu hindern, die nationale Sicherheit der Region für seine Interessen auszuschlachten, damit es schaltet und waltet wie es ihm beliebt ist.

Die Bombenwerfer der Allianz treten sonst nie in Erscheinung, und nun tauchen sie wie Phönix aus der Asche auf und werfen ihre tödliche Last über Wohngebiete, Märkte, Infrastruktur, Trinkwasseranlagen und Armeeeinheiten in Yemen ab, treffen dabei fast nur zivile Opfer, darunter viele Kinder und Frauen. Eigenartig ist allerdings, dass man diese F15 und F16 Bomber über dem Himmel von Israel nicht beobachten kann, um den zionistischen tödlichen Bombenregen zu verhindern, der über die Kinder von Gaza stets runter regnet.

 

Anzumerken sei noch, dass diese Witzfiguren-Allainz ein Probelauf sein könnte, um eines Tages, Israels Interessen dienend, stellvertretend gegen den Iran loszuschlagen.

 

Dialog

 

Statt sich mit dem Iran an einen Tisch zu setzen und über die Interessensphären zu verhandeln und von seinem technischen und wirtschaftlichen Fortschritt zu lernen, haben sich die Saudis für eine Allianz mit dem zionistischen Feind und seinem großen Bruder USA entschieden. Sie liefern sich auf Gedeih und Verderb den USA und Israel aus, und glauben, das seien ihre Beschützer. Aber sie sollten wissen, dass sie nur so lange gebraucht werden, bis ein weiteres arabisches Land im Chaos versinkt. Haben die Saudis das Schicksal des Schahs von Persien, bester „Freund“ der USA, Mohammad Reza Pahlawi, vergessen?

http://www.barth-engelbart.de/?p=24299


"Die Rote Karte“ für Israel!

 Rezension von Evelyn Hecht-Galinskis Buch "Das elfte Gebot: Israel darf alles"

"Die Rote Karte“ für Israel!

Von Izzeddin Musa

Das Lebensmotto ihres Vaters: „Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen“, hat sich auch seine Tochter Evelyn Hecht Galinski zueigen gemacht. Es bewog sie, sich für die Palästinenser, denen unsägliches Unrecht durch Israel angetan wird, Partei zu ergreifen und für diese einzutreten.


Ihrem Motto treu, zum Unrecht nicht zu schweigen, tritt sie uneingeschränkt für die Rechte der Palästinenser, unter anderem für ihr verbrieftes Rückkehrrecht, ein, und wendet sich vehement gegen die Annexion Jerusalems, den Land- raub und die Vertreibung der eigentlichen Besitzer des Landes. 

Wenn nicht für diese entrechteten Menschen, für wen sonst? Das Lebensmotto, schlägt sich in Form eines Buches: "Das elfte Gebot: Israel darf alles“, das vom Palmyra Verlag herausgegeben worden ist, nieder. Darin lässt sich ihr Einsatz und Engagement für die Palästinenser wie eine rote Linie verfolgen. Sie sagt, Israel darf nicht alles dürfen, und damit zeigt sie Israel die „Rote Karte“.

Sie hat direkte und deutliche Worte gefunden, um das Unrecht, das Israel gegen die Palästinenser begeht, scharf anzuprangern. Genauso deutlich und ohne Umschweife, geht sie mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, einer Institution des öffentlichen Rechts, die mit Steuergeld gefördert wird, ins Gericht. Dieses Klübchen verkommt immer mehr zum Sprachrohr und Handlanger der Besatzungsmacht Israel. Neben dem Zentralrat geht sie mit allen anderen Israel-Lobby-Gruppen hart ins Gericht. Auch Lobby-Politiker, Lobbyisten, ihre willfährigen Helfer und Helfershelfer, sowie die einschlägigen Medien werden nicht verschont.

Die Staatsräson, die Unterwürfigkeit Merkels und Ihrer Regierung gegenüber Israel sind ihr zuwider, ganz deutlich eine Form von Doppelmoral, und mit der Verfassung und dem Grundgesetz nicht konform. Beide, Deutschland wie die USA, ja fast die gesamte westliche Welt, werden, wie Tanzbären am Nasenring, von Israel durch die Manege geführt.

Die Autorin prangert den Missbrauch des Holocaust als Erpressungsinstrument an, das für sie eine Beleidigung der toten Nazi-Opfer darstellt. Die Gleichsetzung von Antisemitismus und Antizionismus ist absurd, deshalb erteilt sie dieser Gleichstellung eine klare Absage. Sie bekennt sich dazu, eine Antizionisten zu sein, denn sie betrachtet den Zionismus als eine rassistische und kolonialistische Ideologie und fordert die Rückgabe des geraubten Landes an die rechtmäßigen Besitzer. 

Um Reden Taten folgen zu lassen und Wirkung zu erzielen, damit die Forderungen der Palästinenser nach Freiheit, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit, erfüllt werden, ruft sie zu mehr Zivilcourage und zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen), gegen Israel auf.

Eine Kampagne gegen das Engagement Evelyn Hecht-Galinskis in Form harscher Kritik, Beschimpfungen, Verleumdung und Diffamierung gibt es schon lange - nicht nur vom Zentralrat der Juden (ZRJ), dem ihr Vater mehrere Jahrzehnte vorstand, sondern von der gesamten Israel-Lobby - jüdischen, deutsch-jüdischen wie nicht-jüdischen Institutionen und Organisationen. Doch das hat sie nur noch mehr darin bestärkt, gegen Unrecht einzutreten und ist von ihrem Lebensmotto nicht abgewichen.

Das Buch ist authentisch wie spannend und eine gelungene lobenswerte Aneinanderreihung vorher bereits von ihr publizierter zahlreicher Artikel und Reden, die zu allen Themen Stellung beziehen.

Das Vorwort von Ilan Pappe, der für sein Tatsachenbuch: „Die ethnische Säuberung Palästinas“ in Israel angefeindet und von den eigenen Kollegen an der Universität Haifa, wo er einen Lehrstuhl inne hatte, bedrängt, geschnitten und schließlich gemobbt wurde, sowie ein Nachwort vom Musiker und Aktivisten Gilad Atzmon, verleihen dem Buch einen würdigen Rahmen.

Das Buch darf im Regal von Nahost-Interessierten nicht fehlen. Und: Es muss unbedingt mehrmals gelesen werden. (PK)

 

Dr. Izzeddin Musa, geb. 1938 in Haifa, Palästina. Die Familie zog 1945 nach Nablus. Sie floh vor den Übergriffen der Terrorgruppen Stern-Bande und Irgun. Ende 1956 beendete er seine Schulausbildung mit dem Abitur in Nablus und kam Anfang 1957 nach Deutschland. Hier studierte er Naturwissenschaften und promovierte. Als Diplom-Geologe arbeitete in einem Ingenieurbüro in der Nähe von Köln und machte sich dann selbstständig. 1991 gründete er zusammen mit einer Gruppe von Deutschen und Deutsch-Palästinensern einen gemeinnützigen Verein: Gesellschaft zur Humanitären Unterstützung der Palästinenser e. V. Seit einigen Jahren gibt er eine Zeitschrift im Internet (www.palaestina-stimme.de) heraus. Inzwischen ist er Rentner. Dr. Musa ist verheiratet, hat zwei Kinder. Früher lebte er in Köln, jetzt in Wachtberg.


http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17638

Online-Flyer Nr. 348  vom 04.04.2012


www.palaestina-stimme.de: jetzt Blog: FREIE PALÄSTINA-STIMME
Inzwischen ist der Verein, da kein Nachwuchs, leider aufgelöst.