Mittwoch, 29. Mai 2019

BDS und der Bundestag


Israelische Journalistin Amira Hass zum Beschluss des Bundestags, BDS als antisemitisch

Von: Izzeddin Musa                                                   27.05.2019 um 11:09 Uhr
An: Norbert Röttgen


Sehr geehrter Herr Dr. Röttgen,

gerne leite ich diesen Beitrag von Amira Hass an Sie weiter. Es würde mich sehr interessieren, wie Sie sich bei der Abstimmung zu BDS verhalten haben.

Für eine Nachricht von Ihnen danke bereits im Voraus.


Mit freundlichen Grüßen

Dr. Izzeddin Musa
Anschrift u. Telefon


Haaretz 19. 05. 2019


Israel spricht von Sieg nach Deutschlands BDS-Verbot, das den Holocaust kleiner macht
Amira Hass

Der Bundestag hat die Boykottaufrufe einer Organisation gegen die Besatzung mit jenen gleichgesetzt, die man in den 1930er Jahren in Deutschland gehört hat. Dieser Schritt ist für die israelische Regierung ein gelungener Coup – und macht den Nazi-Antisemitismus kleiner.

Der Beschluss, der letzte Woche vom deutschen Parlament verabschiedet worden ist, und der die Boykott-, Investitionsabzugs- und Sanktionsbewegung als antisemitisch bezeichnet, ist widerlich. Als Tochter von Überlebenden der Transportzüge, die nur aus Zufall nicht das für sie vom Dritten Reich geplante Ende erlebt haben, stinkt diese Resolution ganz besonders nach Verkleinerung der Ziele und der Ergebnisse des Nazi-Antisemitismus. Jeder Vergleich zwischen den Juden in Deutschland während der 1930er Jahre und dem heutigen Israel ist diesbezüglich ein Akt der Minimalisierung für die Agenda des Staates, der 1948 durch die Vertreibung der Nation, die hier lebte, etabliert wurde, und der ist jetzt eine Militärmacht, die über 5 Millionen rechtlose Palästinenser herrscht.

Der Beschluss zieht einen nicht tolerierbaren Vergleich zwischen den Aufrufen zum Boykott jüdischer Geschäfte in Nazi-Deutschland und dem logischen Aufruf zum Boykott oder zum Verhängen von Sanktionen über eine stärkere Macht, deren Institutionen und Gesetze und deren mehrheitliche Bevölkerung mehr denn je dem Projekt widmen, die Palästinenser, deren Wurzeln und Rechte in ihrem Heimatland liegen, als Kollektiv zum Verschwinden zu bringen.

Dieser Vergleich macht wütend und ist eine Leugnung der Geschichte. Denn was ist die offensichtliche Schlußfolgerung eines Vergleichs, der den ganzen historischen und institutionalen Kontext herabstuft? Die Schlußfolgerung ist, dass die Palästinenser wie die Nazis sind, und dass die jüdischen Hausierer, die von Polen nach Berlin auswanderten, oder die jüdischen Eigentümer großer Verlage in Frankfurt zu jener Zeit mächtig und in der Lage waren, es mit den Wellen der Sturmabteilung aufzunehmen – (und) gerade so mächtig und fähig (waren) wie Israel heute. Die Entscheidung ist auch eine Quelle der Verzweiflung (Hoffnungslosigkeit). Wenn es eine geringe Chance gäbe, die Israelis von sich selbst und von ihrem Job, mit dem sie sich so sehr identifizieren – dem von Gefängniswärtern, die zur Herrenrasse gehören - zu retten, dann nur mit den Mitteln von Boykott, Investitionsabzug und Sanktionen. Nicht gegen irgendwelche Auftritte eines Künstlers, aber gegen internationale Unternehmen, gegen israelischen Tourismus im Ausland, gegen freundliche Empfänge rassistischer israelischer Politiker in Hauptstädten der Welt, gegen Handelsbeziehungen mit israelischen Entwicklern von Waffen, die ihre Waren an die mörderischsten Regime in der heutigen Welt verkaufen.

Wir können mit BDS über die offizielle Absichtserklärung und die tatsächliche Umsetzung, die Widersprüche zwischen Erklärungen und Umsetzung, die politische Unbestimmtheit, die gewählten Ziele und den Entscheidungsprozess streiten. Aber es ist ein wirkliches Verbrechen, die Essenz und die Wurzeln der Idee von BDS, die die Palästinenser als ein bewußtes und politisches Mittel im Kampf gegen die unterdrückerische Fremdherrschaft gewählt haben, so gewaltsam auszuradieren, wie das der deutsche Beschluss macht.

Das ist ein Regime, das ständig alle UN-Resolutionen in Bezug auf die Rechte der Palästinenser mißachtet. Das wesentliche Bestimmungen im Völkerrecht niedertrampelt, das die Diskriminierung der Palästinenser mit israelischer Staatsangehörigkeit in der Gesetzgebung verankert, das die ganze Welt mit der Art, wie es die Oslo-Abkommen manipuliert hat, betrogen hat, um einen Genehmigungsstempel für sein siedlerkoloniales Unternehmen zu bekommen.

Es ist ein wirkliches Verbrechen, die Umstände, unter denen der BDS-Aufruf entstand, zu ignorieren; mit anderen Worten, die Zeit und den Ort, in denen ein Teil des jüdischen Volkes, der in Israel zynisch und konstant den Holocaust, unsere ermordeten Familien, die Erinnerung ihrer vernichteten Zukunft verkauft, - um fortzufahren, die Gegenwart und die Vergangenheit des palästinensischen Volkes zu vernichten. Und das Verbrechen ist vom deutschen Parlament begangen worden. Welche Schande!

Deutsche politische Parteien haben erfahrene Gesandte in Israel: Die sozialdemokratische Friedrich Ebert-Stiftung, die christlich-demokratische Konrad Adenauer-Stiftung, die Heinrich Böll-Stiftung der Partei Die Grünen und die Rosa Luxemburg-Stiftung der Linken. Sie alle haben Verbindungen zu palästinensischen und israelischen Aktivisten und Organisationen, die Widerstand gegen die Besatzung leisten. Sie verfügen über eine große Menge an Information und Einblicken - die für jeden Parlamentarier und Beamten im deutschen Außenministerium zugänglich sind - was die methodische Art und Weise betrifft, wie Israel alle möglichen Wege für eine Veränderung und ein gemeinsam geteiltes und würdiges Leben mit den Menschen in diesem Land, den Palästinensern zu verhindern (gleichgültig ob in zwei Staaten, einem Staat oder einer Konföderation; jedenfalls kennt die Geschichte kein Endstadium.) Der skandalöse Beschluss des Parlaments wirft auch ein Licht auf die gesamten Kenntnisse und Einblicke, die seine Botschaften gesammelt haben.

Es ist eine direkte Weiterführung der Strategien, die sich verschiedene Länder in Europa und der Vereinigten Staaten zu eigen gemacht haben, um Kritiker Israels zum Schweigen zu bringen. Es ist keine Frage, dass das für Israel ein riesiger Erfolg ist. Die Investition in NGOs (wie NGO Monitor), in das Ministerium für Strategische Angelegenheiten und in die Schaffung eines Netzwerks von bezahlten Volontären unter jungen Juden und Studenten-organisationen hat es selbst bewiesen. Zusammengefasst: dank der unerschöpf-lichen finanziellen Ressourcen und der Strategien, den internationalen Mainstream-Medien Angst zu machen, unter anderem, haben sie die Realität erfolgreich verdreht: indem sie das palästinensische Volk, das aufsteht, um gegen seine Enteignung zu protestieren, als Angreifer, und Israel als ein Opfer an der Pforte von Auschwitz zu präsentieren. Was für eine krankmachende Absurdität. Die Entscheidung, die angeblich den Antisemitismus bekämpfen soll, ist auch ein Produkt der raffinierten israelischen Propaganda. Raffiniertheit und die Herstellung großer Wichtigkeit einer antisemitischen Karikatur.

Diese Worte wurden am Samstag geschrieben, weniger als 24 Stunden nach der Verabschiedung des Entschlusses. Noch sind nicht alle Details klar, aber ich lese mit einer gewissen Erleichterung, dass Vertreter der Partei Die Linke nicht dafür gestimmt haben. Wenn sie nur die Aufgabe übernehmen würden, den durch den Beschluss entstandenen Schaden zu stoppen und gemeinsam mit BDS-Befürwortern einen politischen Weg schmieden würden, würde das zeigen, dass Widerstand gegen Antisemitismus und Kampf für die Rechte der Palästinenser miteinander verbunden sind.



Übersetzung: K. Nebauer

28.5.2019                 Haaretz.Com


Dr. Norbert antwortet prompt am nächsten Tag:

Ihre Mail

Von: Norbert Röttgen Wahlkreis                             28.05.2019 um 09:44 Uhr


Sehr geehrter Herr Musa,


ich habe Ihre Mail vom 27. Mai erhalten. Sie fragen darin nach meinem Abstimmungsverhalten im Hinblick auf den Antrag zu der BDS-Bewegung.


Leider konnte ich an der Abstimmung nicht teilnehmen, weil ich dienstlich im Ausland war.
Ich habe aber gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen einen persönliche Erklärung abgegeben, die ich zu Ihrer Kenntnis in der Anlage beifüge.



Mit freundlichem Gruß



Norbert Röttgen


Anlage 3
                                              Erklärung nach § 31 GO

der Abgeordneten Dr. Andreas Nick, Dr. Norbert Röttgen, Roderich Kiesewetter, Norbert Maria Altenkamp, Sybille Benning, Peter Beyer, Thomas Erndl, Dr. Maria Flachsbarth, Ursula Groden-Kranich, Manfred Grund, Frank Heinrich (Chemnitz), Markus Koob, Andreas G. Lämmel, Antje Lezius, Gisela Manderla, Jan Metzler, Elisabeth Motschmann, Martin Patzelt, Thomas Rachel, Uwe Schummer und Dr. Matthias Zimmer (alle CDU/CSU) zu der Abstimmung über den Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen

(Zusatztagesordnungspunkt 11)

   Seit knapp 15 Jahren versucht die BDS-Kampagne, Israel politisch, wirtschaftlich und kulturell zu isolieren. Wir haben vielfach erleben müssen, wie antisemitische Methoden aus der Bewegung Ressentiments bedienen, die Erinnerungen an die schrecklichste Phase der deutschen Geschichte hervorrufen. Wir lehnen diese transnationale Kampagne daher mit Nachdruck ab. Deshalb stimmen wir dem interfraktionellen Antrag „Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“ zu.

   Gleichfalls bekennen wir uns nachdrücklich zum universellen Recht auf Meinungsfreiheit, das in Deutschland wie in Israel geschützt ist. Legitime Kritik an der Politik der israelischen Regierung darf nicht als vermeintlich antisemitisch diskreditiert und in unangemessener Weise eingeschränkt werden. Wir nehmen die Bedenken aus der israelischen Zivilgesellschaft in dieser Hinsicht ernst.

   Eine Zweistaatenlösung mit dem friedlichen Zusammenleben zwischen dem jüdischen und demokratischen Staat Israel und einem unabhängigen, demokratischen und lebensfähigen palästinensischen Staat bleibt Ziel und Maßstab unserer Nahost-Politik. Wir bekennen uns daher uneingeschränkt zur Resolution 2334 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen und unterscheiden auch klar zwischen dem Gebiet des Staates Israel in den Grenzen von 1967 und den besetzten palästinensischen Gebieten.

   Die erfolgreiche Umsetzung des Friedensprozesses im Nahen Osten kann nur durch einen nachhaltigen Versöhnungsprozess zwischen den beteiligten Parteien gelingen. Ein umfassender Dialog sowohl innerhalb als auch zwischen den Zivilgesellschaften in Israel und den palästinensischen Gebieten ist deshalb notwendiger denn je.

   Unsere politischen Stiftungen leisten einen wichtigen Beitrag, um einen solchen Austausch zu ermöglichen. Gerade angesichts der zunehmenden Verschärfung der Spannungen auf beiden Seiten kommt ihnen eine wichtige Mittlerrolle zu, die es zu bewahren gilt. Wir dürfen den Freiraum unserer Stiftungen dabei nicht einschränken. Es muss sichergestellt sein, dass sie ihre Arbeit weiterhin ungehindert ausüben können.

   Den interfraktionellen Antrag „Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“ verstehen wir als Beitrag, um den sich zunehmend ausbreitenden antisemitischen Tendenzen entschieden entgegenzutreten. Klar ist jedoch, dass wir hier nicht stoppen dürfen. Um dem Problem des Antisemitismus gerecht zu werden, reicht es nicht aus, nur die BDS-Kampagne zu thematisieren. Wir benötigen vielmehr eine breite gesellschaftliche Debatte, die wir ehrlich führen müssen.


Meine Bemerkungen:

Wenn Politiker einmal antworten, kann man nicht erwarten, dass sie sich noch einmal zum selben Thema äußern, ganz besonders wenn die Fragen heikel werden  und sie in Verlegenheit bringen. Es läuft alles nach einem bestimmten Muster. 

Ich mache zu der Anlage 3 einige Bemerkungen, nicht um sie an Norbert Röttgen zu schicken, von dem ich diesezüglich keine Antwort mehr erwarten kann, sondern, weil ich sie auch öffentlich machen möchte.  

Eine Stellungnahme und Kritik zu der Anlage 3 erscheint mir zwecklos und als  Zeitverschwendung. Der Inhalt ist nichts weiter als geheuchelter Schmand. Hier nur soviel vorab: Norbert Röttgen kann es und will es nicht wissen, dass die palästinensische Bürgerrechtsbewegung BDS für die legitimen Rechte der Palästinenser gewaltfrei kämpft. Das will die Politikerkaste und die Mainstream-Medien, zugunsten des Apartheidstaates Israel, wollwollend übersehen. Norbert Röttgen fällt ja  im gleichen Topf und will mir, wie seine Politiker-Kolleginnen und –Kollegen sonst tun, wieder Larifari verkaufen wollen. 

Zum Inhalt:

Der zweite Satz  aus der Erklärung nach § 31 GO  fällt auf: Na, fällt der Groschen? Ich glaube ja. Eben:Kauft nicht beim Juden“. Der Vergleich hat sich längst ausgeleiert. Es fällt den Typen nichts Besseres ein. Aber diese Herde kann eben nichts anderes als sich zu ducken und glaubt, wenn sie sich vom rassistischen Apartheid-Staat, Lobbyisten, Handlanger und Helfershelfer unterjochen lässt, sei das Karrierefördernd. Nein,  das ist nichts anderes als ein Beweis für  die Charakterlosigkeit dieser Herde und dass sie kein Rückgrat besitzt. 

Im zweiten Absatz stellt Röttgen fest, dass „Meinungsfreiheit“ nur in Deutschland und in Israel geschützt ist. Er nimmt die Bedenken aus der israelischen Zivilgesellschaft in dieser Hinsicht ernst. Und was ist mit der „Stellungnahme der Palästinensischen Zivilgesellschaft?  Kennt er wohl nicht.

Palestinian Civil Society Statement in Response to the German Bundestag: Anti-BDS Resolution Violates Principles of International Law, Stands against Palestinian Civil Society and Aspirations for Freedom, Justice, and Dignity       

Dritter Absatz der Anlage beginnt mit dem Faseln von  einer Zweistaatenlösung. Das sind doch nur Hohlbegriffe eine Pflichtübung. Die deutsche Regierung kann keine Palästinenser damit beeindrucken. Sie hinken hinterher. Wo Herr Röttgen sollen die Palästinenser einen eigenen Staat gründen?  
Herr  Röttgen sollte uns sein Verständnis von der Demokratie, die sich unter dem Begriff: „jüdischen und demokratischen Staat Israel“, definieren lässt.  
Und noch ein Letztes; Sie können sich zu allen Resolutionen uneingeschränkt  bekennen, aber Israel pfeift drauf.  Was halten sie davon? Wie edel, Sie wollen einen Palästinenserstaat in den Grenzen von vor dem 4. Juni 1967 errichten. Danke, und was tun Sie dafür, um Israel gefügig zu machen?


Nach dem „unbedachten“ Anti-BDS-Beschluss des Bundestages, möchte ich Ihnen, als Antwort auf Ihrer Stellungnahme, folgende Beiträge schicken. Könnten helfen!  

Den Beitrag von Sara Roy haben Sie bereits, worauf Sie mir Ihre Stellungnahme zukommen ließen.

 

FAZ-Beitrag:

https://edition.faz.net/faz-edition/politik/2019-06-06/dde51db64d72b8c797ad3c86c27c1b9d/

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Der Beitrag in Die Zeit – 16 Nahost-Experten:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-06/israel-boykott-bds-antisemitismus-meinungsfreiheit-bundesregierung/komplettansicht

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240 israelische u. jüdische Akademiker:

https://www.scribd.com/document/412474418/Aufruf-von-240-Judischen-und-Israelischen-Wissenschaftlern-an-die-Bundesregierung-zu-BDS-und-Antisemitismus

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Ich möchte in Erinnerung rufen, dass das GRÜNE-Urgestein Jürgen Trittin und 16 andere haben sich an das europäische Recht und an das Grundgesetz gehalten und entsprechend gegen den Anti-BDS-Beschluss gestimmt. Bitte denken auch Sie daran, dass die Bundesregierung an europäisches Recht und an das Grundgesetz  gebunden ist, wo keine Zensur der Meinungsfreiheit gemacht werden darf.   

Eine Anmerkung noch. Sie können Ihre Stellungnahme/Antwort/Erklärung noch länger machen, sie wird nicht überzeugen. Mit Verlaub, ja noch inhaltsloser. Insbesondere, wenn Sie die historische Verantwortung Deutschlands, ich denke hier auch an Merkels „Staatsräson“, erwähnen. Hier kann man nur erwidern, warum sollen die Palästinenser die Schulden Deutschlands tilgen? Noch verwerflicher, wenn Sie von der Zweistaatenregelung reden aber nichts dafür tun, kann ich nur als eine Pflichtübung betrachten. Diese Utopie ist in der gegenwärtigen Situation nur noch eine Fata Morgana. 

Jede weitere Erklärung Ihrerseits, in gleicher Richtung, kann nur noch als vernachlässigbar betrachtet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Izzeddin Musa  2019

 

Dienstag, 21. Mai 2019

Duckmäuse im Bundestag - Shame on You


Shame on You!!!

Shame on You, Schämen Sie sich, Sie Heuchler, sog. Volksvertreter, Scheinpolitiker und Mainstreamer. Ich weisß, meine Rede erscheint Ihrem „Stand“ unpässlich  zu sein, aber „auf grobe Klötze grobe Keile“, das ist sicher verständlicher.  Da jedes Schamgefühl bei Ihnen abhanden gekommen zu sein scheint, müssen wir uns für Sie in Grund und Boden schämen. Was muss noch geschehen, bis Sie endlich aufwachen, Rückgrat zeigen und aufrecht gehen? In Ihrer gegenwärtigen Lage, scheint das doch zwecklos und unerreichbar zu sein. Dann bleiben Sie doch da wo Sie sind.

Lesen Sie die Beiträge (nur ein Auszug), vielleicht könnte die Herde noch wach gerüttelt werden. Aber ich mir fast sicher, dass Sie nichts davon wissen wollen. Sie wollen sich lieber "karrierefördernd" dem Apartheid-Retorten-Besatzer-Unterdrücker-Staat Israel und seiner Zionisten-Lobby duckmäuserisch anbiedern. Vom Völkerrecht, Menschenrechte, Genfer-Konventionen, UN- und WeltsicherheitsResolutionen wohl noch nie gehört.  

Wenn nur das Wahlvolk wüsste, was Sie mit seinem Steuergeld täten, würde Sie zum Teufel jagen. Leider weißt das die breite Masse nicht. 

Nochmal, shame on you.


Izzeddin Musa, Am Bonner Graben 19, 53343 Wachtberg

1)
May 19, 2019 5:46 AM
Opinion // Germany, Shame on You and Your anti-BDS Resolution
Germany has just criminalized justice. A blend of warranted guilt feelings, orchestrated and taken to sickening extremes by cynical and manipulative Israeli extortion, caused the federal parliament on Friday to pass one of the most outrageous and bizarre resolutions since the end of World War II.The Bundestag has defined the boycott, divestment and sanctions movement against Israel as anti-Semitic. Benjamin Netanyahu and Gilad Erdan rejoiced. Germany ought to be ashamed.

From now on, Germany will consider every supporter of BDS to be a Jew-hater; saying “the Israeli occupation” will be like saying “Heil Hitler.” From now on, Germany cannot boast of its freedom of speech. It has become an agent of Israeli colonialism. While some are indeed anti-Semites, the majority of BDS supporters are persons of conscience who believe that an apartheid state deserved to be boycotted. What’s anti-Semitic about that? The majority of parties in the Bundestag supported the resolution, including that of Chancellor Angela Merkel, the conscience of Europe. How sad. So paralyzing are the guilt feelings, so effective the propaganda.

Does Merkel think that Daniel Barenboim – the musical director of the Berlin State Opera and the principal conductor for life of its orchestra, the Staatskapelle, a prime example of an artist who is committed to conscience and morality, a proud Jew and embarrassed Israeli, the co-founder of the West-Eastern Divan Orchestra, an Israeli patriot, yes patriot, who fears with every fiber of his being for the future of the country of his youth – is also an anti-Semite? Barenboim may not explicitly support BDS, but for years he has quietly boycotted Israel’s concert halls. He cannot bring himself to play for Israelis when, less than a one-hour drive from the auditorium, a nation is groaning under the occupation. That is his noble way of expressing his protest. Merkel is his friend. She undoubtedly admires his sense of justice. What will she say to him now?

What will the German legislators say about those who call to boycott the products of sweatshops or of the meat industry? Will they criminalize them as well? What about the sanctions on Russia, over its invasion of Crimea? Why is one occupation worthy of a boycott and another of cheers? What did Germans think about the sanctions on South Africa? What is the difference?
It’s permissible to call for a boycott against a tyrannical regime; in fact, it’s obligatory. It’s also permissible to think differently, to think there is no Palestinian people and no occupation, only a chosen people in the promised land. But to criminalize justice-seeking Germans as anti-Semites? I know a few of them, and they have absolutely nothing in common with anti-Semites. One more push from the Erdans, and BDS will be designated as a terrorist organization.

Guilt feelings are always a bad counselor. This time they turned out to be a particularly terrible one. Germany is not a country like any other. It carries a deep obligation to the state of the Jews. It is duty-bound to contribute to its security and its growth, but that duty must not be allowed to include moral blindness and automatic license for Israel to do whatever it wants and to scorn the resolutions of the international institutions that were established in the wake of the war that Germany instigated. Germany has a duty to support Israel, but like any true friend it must also do everything possible to prevent it from being an evil state. Fighting opposition to the occupation is not friendship.

Germany may supply Israel with submarines, but it must also place ethical demands on the state. On the margins of its guilt toward the Jews, it also carries an indirect moral responsibility for the fate of the people that lives in the land to which the Jews fled from Germany in terror and in which they created a state. Germany also has an obligation to those who would not have been deprived of their land and their rights if not for the Holocaust. This people has been living for decades under the Israeli boot. Germany must aid in its liberation.

In passing this resolution, the Bundestag did not do right by Israel, by justice or by international law. Only the Israeli occupation profited from it. The Bundestag does not have to support BDS, it’s permissible to object to the boycott movement, but to criminalize it as anti-Semitic, especially in Germany? The “other Germany” betrayed its duty to its own conscience-driven civil society, to the Palestinians and also to Israel.     
2)
Amira Hass |May 19, 2019 | 8:08 PM

Israel claims victory after Germany's BDS ban at the expense of minimizing the Holocaust

The Bundestag has equated the boycott calls of an anti-occupation organization to those heard in 1930s Germany. The move is a coup for the Israeli government - and minimizes Nazi anti-Semitism

The resolution passed last week by the German parliament defining the boycott, divestment and sanctions movement as anti-Semitic is nauseating. As the daughter of survivors of the cargo trains, who only by chance did not reach the end planned for them by the Third Reich, this resolution above all reeks of minimization of the objectives and results of Nazi anti-Semitism. Any comparison between the Jews in Germany during the 1930s and today’s Israel is an act of minimization in its concern for the agenda of the state that was established in 1948 through the expulsion of the nation that lived here, and that is now a military power that rules over 5 million Palestinians without rights.

The decision makes an intolerable comparison between the calls to boycott Jewish businesses in Nazi Germany and the logical call to boycott or impose sanctions on a great power whose institutions, laws and most of the population are dedicated more than ever to the project of causing the disappearance of the Palestinians as a collective with roots and rights in its homeland.

This comparison is infuriating, and is a denial of history. Because what is the obvious conclusion from a comparison that degrades an entire historical and institutional context? The conclusion is that the Palestinians are like the Nazis, and that the Jews who peddled notions and migrated from Poland to Berlin, or the Jewish owners of a large publishing company in Frankfurt were powerful and capable at the time of confronting the waves of the Sturmabteilung – just as Israel today is powerful and capable.

The decision is also a source of despair. If there was a slight chance of saving Israelis from themselves and from the job with which they identify so strongly – that of prison wardens belonging to the master race – it was only by means of boycotts, divestment and sanctions. Not against some performance by an artist, but against international corporations, against Israeli tourism abroad, against smiling receptions for racist Israeli politicians in world capitals, against commercial ties with Israeli arms developers who sell their wares to the most murderous regimes in the world today.

We can argue with BDS, about the official declaration of intentions and the actual implementation, the contradictions between declarations and implementation, the political vagueness, the targets that are chosen and the decision-making process. But it’s a real crime to erase so violently – as the German decision does – the essence and the roots of the idea of BDS, which the Palestinians adopted and developed as a conscious and political tool in the battle against oppressive foreign rule.

This is a regime that consistently shows contempt for all United Nations decisions regarding Palestinian rights. That tramples important clauses in international law, that anchors the discrimination against Palestinians with Israeli citizenship in legislation, that deceived the entire world in the way in which it manipulated the Oslo Accords so that they would provide a stamp of approval for its colonialist-settlement enterprise.

It’s a real crime to ignore the circumstances under which the call to BDS arose; in other words, the time and the place in which a branch of the Jewish people which came into being in Israel cynically and constantly trades in the Holocaust, our murdered families, the memory of their severed future – in order to continue to sever the present and past of the Palestinian people. And that crime is being committed by the German parliament. Oh, the shame.

German political parties have veteran emissaries in Israel: The Social Democrats’ Friedrich Ebert Foundation, the Christian Democrats’ Konrad Adenauer Foundation, the Green Party’s Heinrich Boll Foundation and the left’s (Die Linke) Rosa Luxemburg Foundation. They all have ties with Palestinian and Israeli activists and organizations that oppose the occupation. They have a great deal of information and insights that are available to every parliamentarian and official in the German Foreign Ministry regarding the methodical manner in which Israel is crushing all the possible avenues for change and a shared and decent life with the people of this country, the Palestinians (in two states, one state, a confederation – it makes no difference. In any case history has no final stages). The parliament’s scandalous decision also makes light of all the knowledge and insights that its embassies have accumulated.

It is a direct continuation of the silencing tactics adopted against critics of Israel in various countries in Europe and the United States. There is no question that this is a huge Israeli success. The investment in nongovernmental organizations (such as NGO Monitor), in the Strategic Affairs Ministry and in creating a network of paid volunteers among Jewish youth and student organizations has proved itself.

Taken together, thanks to the inexhaustible financial resources and scare tactics of mainstream international media outlets, among others, they have succeeded in reversing reality: presenting the Palestinian people that is arising to protest its dispossession as the attacker, and Israel as a victim standing at the gates of Auschwitz. What a sickening absurdity. The resolution, ostensibly designed to fight anti-Semitism, is also a product of sophisticated Israeli propaganda. Sophistication and skill of the magnitude alleged by an anti-Semitic cartoon.

These words are being written on Saturday, less than 24 hours after the decision was passed. Not all the details are clear as of yet, but I read with some degree of relief that representatives of Die Linke did not vote for it. If only they would take on the task of stopping the damage caused by the decision, and together with BDS supporters forge a political path that will show that opposition to anti-Semitism and the battle for Palestinian rights are combined.
3)
Prof. Mosche Zuckermann
Aus: Ausgabe vom 20.05.2019, Seite 8 / Ansichten
Verdinglichter Fetisch
Bundestag verurteilt BDS-Bewegung
Von Moshe Zuckermann

4)

Übergroße Koalition für Apartheid

Von AfD bis Linkspartei gegen die Israel-Boykott-Kampagne

Autor: U. Gellermann
Datum: 20. Mai 2019

5)
Wie der Bundestag mit Apartheid umgeht
Die Verteidigung Israels Regierung gegen Menschenrechte und Völkerrecht
von Jochen Mitschka.
Veröffentlicht am: 19. Mai 2019
Anzahl Kommentare: 4 Kommentare

6)
Iris Hefets – Vorstand der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e. V.“
Der letzte Freitag zeigte uns leider, wie schnell demokratische Grundrechte und das Völkerrecht von dem Bundestag ignoriert wird. Shir Hever, unser Vorstandsmitglied erklärt auch die Gründe für das Eilverfahren des Bundestages in diesem Interview auf unsere Webseite und in Real News auch als Video.  

Die Initiative des Antrags ging von der FDP. Ein Interview in DRF mit dem außenpolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Bijan Djir-Sarai, ist aufschlussreich. Die Journalistin hat ihn mit wichtigen Fragen konfrontiert und man kann auch hören, dass es vor allem um Organisationen im Deutschland geht, deren Aktivität gehindert werden soll. In diesem Zusammenhang steht auch den gestrigen angehängten Aufruf von Uwe Becker, der neue hessische Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, die Gemeinnützigkeit unserer Organisation abzuerkennen. 

Wir gehen davon aus (und dass wird auch im oben verlinkten Radio-Interview bestätigt und aus anderen Länder wie die USA bekannt), dass es hier um eine Kooperation zwischen der israelischen und deutschen Regierung handelt. Ähnliche Versuche in der USA BDS illegal zu machen sind gescheitert. Die BDS Bewegung trug auch dazu bei, dass die Eurovision in Israel trotz enormen Investitionen kein finanzieller Erfolg war (nicht wie üblich, waren weder die Karten noch die Hotelzimmer ausverkauft). Israel, wie Südafrika damals, hat also viele gute Gründe Aktivisten dieser Bewegung zu verfolgen. 

Es gab Bemühungen im Vorfeld den Antrag zu verhindern bzw. zu ändern, weil es die deutschen Stiftungen in Nahost in Schwierigkeiten bringt, wie Barbara Unmüßig vom HBS-Vorstand dem Spiegel sagt. Die Mehrzahl der Bundestagsabgeordnete hat aber die  Kritik israelischen und jüdischen Experten ignoriert. Jürgen Trittin erklärt in diesem taz-Interview, warum er dagegen war, andere waren dagegen, stimmten den Antrag aber trotzdem zu. Heute schreibt Gideon Levy in Haaretz dazu: Shame on you, Germany

Somit erklärt den deutschen Parlament tausende Juden in der Welt, darunter renommierten Intellektuelle zu Antisemiten. Der Guardian-Artikel von Naomi Klein bleibt immer noch aktuell. 

Israel schafft es dadurch, alle Palästinenser zu diskreditieren und Ehud Baraks Paradigma ("es gibt kein Partner") zu festigen: sowohl die militante Palästinenser als auch solche, die für gewaltfreien Kampf gegen die militärische Herrschaft von Israel werden zum "kein Partner" erklärt. Daher erübrigt sich irgendeine friedliche Lösung zu suchen.

Diesen Bundestagsbeschluss, auch wenn er für uns bitter, weil wir als Juden von Deutschen Parlamentarier als Antisemitisch klassifiziert werden, ist vor allem ein Angriff auf die Meinungs- und Lehrfreiheit und auf das Grundrecht zum politischen Organisieren. Er beweist, dass BDS die richtige Strategie ist, weil die politische Ebene seit Jahrzehnten versagt. 
Wie Franz Josef Strauß und Helmut Kohl, die den Apartheidregime bis 1988 unterstützten und wie Journalisten von der ARD, ZDF und "die Welt" mit Südafrika kooperiert haben, machen es die deutschen Politiker (und auch paar Journalisten) wieder. Handelt es sich um Israel, bekommt die dortige rechtsextreme Regierung Zustimmung von der AfD bis hin zu der Linke.
Wir in der Jüdischen Stimme bleiben daher um so stärker bei unsere BDS-Unterstützung.  

Wenn Sie bzw. Ihr Protest äußern möchten, hänge ich hier den Mail-Verteiler alle MdB (bis auf AfD) an. Man kann Uwe Becker auch im CC setzen: dezernatII@stadt-frankfurt.de  

Wenn die Juristen unter Ihnen / Euch eine gemeinsame Erklärung aus dieser Sicht herausgeben wollen, stehen wir zu Verfügung und können diese mit Hilfe renommierten Juristen aus der Welt internationalisieren.

Mit der Hoffnung, dass die deutsche Presse und Zivilgesellschaft auch langsam mehr versteht, dass eine Kooperation mit rechtspopulistische Kräfte selbstzerstörerisch ist,



Ergänzung: Genosse Günter Schenk tritt, wegen SPD-BDS aus der Partei

Ich stelle den Vorgang auf meinem Blog, als Ergänzung: I. Musa

Kündigung meiner Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, nach knapp 53 Jahren, heute mit sofortiger Wirkung. Mitgliedsnummer 50597707 (1966 - 2019)


Sehr geehrte Frau Dr. Högl,
liebe - bis zum heutigen Tag - Parteifreundin  Eva,

von meinem Mitstreiter Norbert Jost wurde ich über seinen Mail-Wechsel mit Dir wegen des unsäglichen - tausende und abertausende
unbescholtene und politisch aktive Menschen beleidigenden fraktionsübergreifenden Beschluss zu BDS informiert.

Dass die SPD-Fraktion, ohne die Möglichkeit individueller Dissens-Erklärung - siehe die Bündnisgrünen, siehe DIE LINKE - zuzulassen ist, mit Verlaub, eine Ungeheuerlichkeit. Diese nehme ich, seit nun 53 Jahren minus einige Wochen, als persönliche Herabsetzung, ja potenziell der mich betreffenden Erklärung zum OUTLAW, zum Anlass, ab sofort mein Parteibuch zurückzugeben. Dass mir das nicht leicht fällt, sollten Sie sich vorstellen können. Oft gab es Unstimmigkeiten, Abweichungen, auch Unzufriedenheit, die ich jedoch bei der Mitgliedschaft zur Partei als hinzunehmen, ja "natürlich" ansah.

Aber nachdem alle mein "Hilferufe", auch an "meinen" Wahlkreisabgeordneten, Herrn Dr. Castellucci, unbeantwortet blieben, muss ich erkennen, dass diese Partei, die sich nicht an das uns alle verpflichtende Menschenrecht, an die Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen hält, wenn es um Israel geht, nicht meine Partei sein kann.

Die palästinensische Bürgerrechtsbewegung BDS kämpft gewaltfrei, wie es für Befreiungsbewegungen in Algerien, bei den ehemals britischen Kolonien Afrikas nur ein Traum gewesen wäre (auch Nelson Mandela hatte den gewaltsamen Widerstand erst aufgegeben, nachdem er von er Regierung eindeutige Signale erhalten hatte!)  für die Umsetzung von UNO-Resolutionen und Menschenrechte, weil es die Politik, auch unsere, seit 70 Jahren nicht geschafft hat - das sollte von meiner Partei, der Sozialdemokratischen in guter Manier früherer Befreiungsbewegungen unterstützt, aber nicht  kriminalisiert werden! Erinnert sich bei der SPD noch jemand an "Ben Wisch" seligen Angedenkens?

Seit dem Jahr 2005, seit der Ersterklärung aus der palästinensischen Zivilgesellschaft, unterstütze ich selbstverständlich  aktiv BDS. Antisemit zu sein weise ich ohne Einschränkung zurück, auch wenn ein unseliger Beschluss im Bundestag dieses  behauptet. Lieber nehme ich Abschied von jener Partei, der ich so lange treu geblieben war. Damit folge ich meiner, der weltweiten, Bewegung, die vor einigen Jahrzehnten zur Ablösung des südafrikanischen Apartheid-Regimes (nicht der Vernichtung des Staates wohlgemerkt) mitbewirkte, geführt hatte.

Ihr Schreiben an Herrn Jost ist - auch unter dem Gesichtspunkt politischer Kommunikation - pardon, wenn nicht eine Frechheit, so eine Dummheit. Wen aus der Zivilgesellschaft hatten Sie wohl befragt? Ist ihnen nicht bekannt, was die extremistische Regierung PM Netanjahus unternimmt, um, mit Millionen-US$ - Beträgen die BDS Bewegung zu zerstören? Haben Sie sich, hat sich jemand in der Fraktion, je mit den allgemein zugänglichen Texten der BDS-Bewegung beschäftigt? Nennen Sie bitte Ross und Reiter, wenn Sie von "Zivilgesellschaft" schwadronieren.

Das können Sie nicht. Sie haben sich weder bei der israelischen NGO B'tselem, nicht bei den israelischen PHR und deren Präsidentin, der Ärztin Dr. Ruchama Marton  https://en.wikipedia.org/wiki/Ruchama_Marton  kundig gemacht. Nicht einmal das Einfachste haben Sie getan, die regelmäßigen Artikel des Ha'aretz-Journalisten und Mitherausgebers Gideon Levy  (siehe seinen en angehängten Artikel "Shame on You")*, gelesen, auch nicht von Amira Hass, der einzigen israelischen Journalistin, die für Ha'aretz aus den besetzten Gebieten berichtet, gelesen. Das, zumindest das, hätte der Fraktion gut angestanden, bevor sie ein so schwerwiegendes Verdickt über BDS fällt.  Haben Sie aber nicht getan, obwohl die SPD spätestens nach Sigmar Gabriels Erlebnis in Hebron, oder nach er Ausstellung "BREAKING THE SILENCE" im Willy-Brandt-Haus es besser wissen musste.

Sehr geehrte nun-nicht-mehr-Parteifreundin, Sie haben sich der hohen Werte der deutschen Sozialdemokratie für unwürdig gezeigt. Schlimmer, nicht nur Sie, die Bundestagsfraktion der SPD. Daran kann auch nicht der zaghafte Versuch Einiger von Ihnen, z.B. Rolf Mützenich, seitens der SPD der "Gemeinsamen Erklärung" durch einen Zusatz "die Spitze zu nehmen", nichts ändern. Schließlich hat die Fraktion dann doch das getan, was uns Sozialdemokraten in der Vergangenheit nur allzu oft vorgeworfen wurde: sie ist eingeknickt. Und nun muss ich von Ihnen lesen, dass es sich doch nicht so verhält, sondern, dass Sie pauschal und diffamierend, ohne führende Vertreter_innen der BDS-Bewegung befragt zu haben, das abgenickt haben, was "die von Ihnen befragten Gruppen der "Zivilgesellschaft, der Propaganda-Minister Netanyahus, Gilad  Erdan, mit seinem Sprachrohr, der Botschaft Israels und gewiss dem ZdJiD und anderen selbsternannten "Israel-Freunden" von Ihnen erwartet, nein verlangt haben. Oer hatten Sie nur keinen Mumm, Vorwürfen, auch Sie seien Antisemiten, zu widerstehen? Und dann wurden Sie auch noch von der rassistischen AfD vor aller Welt Augen vorgeführt, die, wie könnte es anders sein, gewiss von ihren Auftragsgebern (Gesinnungsgenossen, in der Tat) in Tel Aviv keine Kritik bekommt! Siehe die Männerfreundschaften Netanjahu - Victor Urbán, Israels Netanjahu - Brasiliens Bolsonaro! Macht Sie das nicht nachdenklich?

Die Palästinenser, die noch unter der Führungsriege Brandt-Kreisky-Palme in die später von er SPD verlassene "Sozialistischen Internationale aufgenommen, kämpfen bis heute gegen in immer offener agierendes israelisches Regime weiterer Landaneignung und Vertreibung. Auch eine mutige Erklärung Arafats, vor den VN, den bewaffneten Widerstand aufzugeben, es hat ihnen alles genutzt. Sie werden ausgerechnet von "meiner" SPD im Stich gelassen? Das kann doch nicht wahr sein! Doch, es ist wahr, es ist, seit jenem 17. Mai 2019 aktenkundig.

Nun, die Fraktion er SPD, sie wird ohne mich leben können, gewiss, wie auch die Partei. Aber, dessen sollten Sie gewiss sein, Vertrauen ist durch Abnicken von aus Ungerechtigkeit und Rassismus geborenen Forderungen Außenstehender nicht zu gewinnen.

Es ist traurig, wie tief "die gute alte SPD" mit dieser Bundestagsfraktion gesunken ist. Ich kann's nicht ändern.  Nicht mehr. So sag ich heute meiner Partei, die meine nicht mehr sein kann, adieu!

Günter Schenk
1A rue des Aveugles
F-67000 Strasbourg

Membre du Collectif Judéo Arabe et Citoyen pour la Palestine
Strasbourg/France

CJACP bei facebook
www.facebook.com/CJACPalestine

P.S. Wichtige Anmerkung: An Euch, meine geschätzten Kameraden vom Ortsverein Altlussheim, hat's gewiss nicht gelegen. Allerdings, Euch obliegt es, en Kassenwart vom Erlöschen meiner Parteimitgliedschaft zu informieren, denn meinen Dauerauftrag bei der  Commerzbank Rastatt werde ich in der kommenen Woche widerufen.  Euch aber ruf ich hiermit ein freundschaftliches rheinpfälzisches "Alla, weiterhin viel Glück" zu! Euer Günter

*
https://www.haaretz.com/opinion/.premium-germany-shame-on-you-and-your-anti-bds-resolution-1.7254386


Opinion // Germany, Shame on You and Your anti-BDS Resolution

Gideon Levy

May 19, 2019 5:46 AM

Dieser Bitrag ist oben enthalten. 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Norbert Jost [mailto:norbert.jost@berlin.de]
Gesendet: Donnerstag, 16. Mai 2019 13:37
An: Högl Eva Wahlkreis Büro <eva.hoegl.wk01@bundestag.de>; Dr. Eva Högl MdB <eva.hoegl@bundestag.de>; BT Fraktion SPD <frakmail@spdfraktion.de>; SPD Parteivorstand <parteivorstand@spd.de>
Cc: BT Fraktion der Grüne / B90 <info@gruene-bundestag.de>; Robert Habeck, Vors. B90/Die Grünen <robert.habeck@gruene.de>
Betreff: Interfrakt. BT-Antrag von CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne: "Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen"

Brief an Eva Högl, SPD Berlin + stellvertr. BT-Fraktionsvorsitzende wg interfrakt. BT-Antrag gegen BDS – 16May19



Berlin, 16. Mai 2019

Sehr geehrte Frau Högl,

ich schreibe Ihnen wegen des gemeinsamen Anti-BDS-Antrags von CDU/CSU und SPD "Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen", der vermutlich morgen, 17. Mai 2019 im BT zu Abstimmung gestellt werden soll.

Ich möchte Sie dringend bitten, diesem Antrag Ihre Stimme zu verweigern und erwarte von Ihnen als stellvertr. Fraktionsvorsitzende, daß Sie in diesem ablehnenden Sinne auch Ihren persönlichen und Parteifunktionsbedingten Einfluss gegenüber Ihren SPD Kollegen-Innen im BT geltend machen. Denn:

1)     BDS ist keineswegs antisemitisch. Alle gegenteiligen Behauptungen sind gezielte Ideologieproduktion der rechtsnationalistischen israelischen Regierung.

2)     Den Sack schlägt man, den Esel meint man: Die Verteufelung von BDS dient dazu, jede Opposition gegen Israels ungerechte Behandlung der Palästinenser klein zu bekommen, und zwar auch und gerade die jüdische Opposition, sowohl in Israel (z. B. Combatants for Peace, Breaking the Silence, Zochrot) als auch in Deutschland (z.B. Jüdische Stimme für gerechten Frieden). Daher: Der Anti-BDS-Antrag bekämpft nicht Antisemitismus, sondern er ist antisemitisch, indem er menschenrechtsorientierten Juden in Deutschland die Rede- und Versammlungsfreiheit nimmt.

3)     Generell ist die in diesem Antrag ausgedrückte Verteufelung einer politischen Meinung ein schwerwiegender Eingriff in die Rede- und Versammlungsfreiheit im Interesse einer ausländischen Regierung. Das kann nicht Ihr Ziel gewesen sein, als Sie sich entschlossen, in die Politik zu gehen.

Begründung:

zu 1) Israel lebt auf geraubtem Land. Das Eigentum der zur Staatsgründung 1948 vertriebenen und geflohenen Palästinenser wurde 1950 auf Beschluss des israelischen Parlaments verstaatlicht und den Bewohnern die Rückkehr verweigert – entgegen allen UN-Resolutionen. Auf geraubtem Land kann man nicht in Frieden leben. Daher müsste sich Israel um einen gerechten Ausgleich bemühen. Stattdessen setzt es auf eine Politik der gnadenlosen Stärke, hat den Gaza-Streifen in einen Käfig verwandelt und bemüht sich, die Palästinenser im Jordan-Westuferland und Jerusalem zu verdrängen und zu enteignen.

BDS – "Boykott, Desinvestition, Sanktionen"– ist eine Basisbewegung der palästinensischen Zivilgesellschaft, die mit gewaltfreien Mitteln gleiche Rechte für Palästinenser verlangt. Wer BDS verurteilt, möge den Palästinensern mitteilen, welche Mittel sie zur Verfolgung ihrer Anliegen denn benutzen dürfen. Sollen es wieder Flugzeugentführungen sein wie in den 1970er-Jahren? Kollektiver Aufstand mit Steinewerfen wie in der Ersten Intifada? Bombenattacken gegen israelische Zivilbevölkerung wie vor 15 Jahren zur Zweiten Intifada?

Um diese neue Form des zivilen Widerstands klein zu bekommen, startete Israel eine ideologische Offensive, nimmt BDS aufs Korn und behauptet, dies sei antisemitisch. Das ist völliger Blödsinn. Das Erschütternde ist, wie leicht die deutsche Politik bei dieser Ideologieproduktion mitspielt. Zum Beispiel lobt der Anti-BDS-Antrag Ihrer Fraktion (II. 2) den interfraktionellen Anti-BDS-Antrag des Landtags Nordrhein-Westfalen. Dieser NRW-Antrag behauptet im ersten Absatz (1): "In Berlin haben BDS-Anhänger ein Podiumsgespräch mit einer Holocaust-Überlebenden gestürmt und diese niedergebrüllt." Dies sei "eine Schande" und "klar antisemitisch". Die Wahrheit ist: Es handelte sich bei diesem nebensächlichen Ereignis vor zwei Jahren um zwei, höchstens drei Dissidenten in einem halbleeren Seminarraum; das „Stürmen und Niederbrüllen” war ein energisches, monologisierendes Dazwischenreden aus der fünften Reihe, ohne diesen Platz zu verlassen; dies endete nach kurzer Zeit durch das Eingreifen zweier breitschultriger Ordner (2); niemals wurde ein Podium "gestürmt" – es gab gar kein "Podium" in diesem kleinen Seminarraum. Und die Pointe: Nach Aussage von Frau Weinstein, der „Holocaustüberlebenden”, waren die Zwischenrufer in der Tat BDS-Anhänger, aber es seien weder blutrünstige Dschihadisten noch judenhassbesessene Germanen gewesen, sondern jüdische Israelis (3). Hier wird also politischer Dissens jüdischer Israelis mit Tatsachenverdrehungen als "antiisraelisch" und "antisemitisch" bezeichnet – man kann wohl mit Fug und Recht sagen: verleumdet. Das ist nichts anderes als Propaganda. Es ist eine Schande, dass sich deutsche Parlamentarier dazu hergeben.

2) Aufgrund der im Antrag von CDU/CSU-SPD gelobten Anti-BDS-Initiative einzelner Städte wurden Veranstaltungen unter anderem mit dem jüdischen Deutsch-Israelis Prof. Moshe Zuckermann, Judith Bernstein, Abraham Melzer untersagt, wurde der Organisation Jüdische Stimme für gerechten Frieden (mehr als 40 jüdische Mitglieder, zum großen Teil Israelis) öffentlicher Raum für eine Preisverleihung verweigert. Gegen diese Drangsalierung menschenrechtsbetonender jüdischer Menschen erhoben viele Jüdinnen und Juden im In- und Ausland ihre Stimme, u.a. Noam Chomsky, Judith Butler, der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland Shimon Stein, Prof. Rolf Verleger (Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland 2005-2009), Prof. Micha Brumlik. Ebenso protestierten gegen die Repressalien der Stadt Göttingen gegen die Preisverleihung an die Jüdische Stimme mehrere Professoren der Göttinger Universität, u.a. der Völkerrechtler Prof. Kai Ambos, die Orientalistin Prof. Irene Schneider, der Physiker Prof. Christian Jooss, sowie mehrere frühere Träger des Göttinger Friedenspreises, u.a. Konstantin Wecker und Prof. Wilhelm Heitmeyer. All diesen Menschen ist deutlich, gegen wen sich diese sogenannten "Anti-BDS"-Maßnahmen auch und überwiegend richten: Juden, die sich gegen Netanjahus radikalnationalistischen Kurs wenden.

3) Trump, Bolsonaro, Orban, Kaczynski, Wilders, Strache, Le Pen, von Storch: Radikalnationalisten auf der ganzen Welt bewundern den Staat Israel für seine nationalistische Ideologie, für seine Ausgrenzung ungewollter Einwanderer und vor allem für seine Kompromisslosigkeit gegen die vertriebenen und enteigneten Palästinenser. Wollen Sie sich wirklich mit diesen politischen Strömungen gemein machen?

Als zum ersten Mal in der Süddeutschen Zeitung über Ihre neue "Anti-BDS"-Initiative berichtet wurde – federführend von der FDP-Fraktion –  (4), setzten vierzehn jüdische Erstunterzeichner eine "Petition" an die FDP-Fraktion auf, in der dieser Anbiederungskurs an die AfD abgelehnt wurde und die FDP aufgefordert wird, ihren Anti-BDS-Antrag zurückzuziehen (5). Einer der Erstunterzeichner war Prof. Henri Hurwitz, der 1936 als Dreijähriger mit seinen Eltern aus Berlin nach Belgien auswanderte, dort nach der deutschen Besatzung den Judenstern tragen musste und dann versteckt als Schein-Christ in einem Internat die deutsche Besatzung überlebte. Sein Vater wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet. Wollen Sie im Sinne der "Internationalen Holocaust-Allianz" im Ernst die Frechheit besitzen, Henri Hurwitz "antisemitisch" zu nennen?

Hier geht es um Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit, elementare Bestandteile des Grundgesetzes. Das sollte Ihnen als Juristin kristallklar sein. Wollen Sie lieber das Grundgesetz an Ihre Israelpolitik anpassen als die Israelpolitik an das Grundgesetz? Wollen Sie nicht eindeutig Partei für die Menschenrechte ergreifen? Die vielbeschworene "deutsche Verantwortung" kann in nichts anderem bestehen.

Ich bin Ihnen für Ihre Rückmeldung und Information darüber dankbar, wie Sie bezgl. des besagten BT-Antrags abgestimmt haben.

Mit frdl. Grüssen,

Norbert Jost
Erasmusstr. 9
10553 Berlin



Am 17.05.2019 um 13:56 schrieb Dr. Eva Högl MdB:

Sehr geehrter Herr Jost,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 16. Mai 2019 zum interfraktionellen Antrag „Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten - Antisemitismus bekämpfen“ von CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen.

Der Antrag ist intensiv mit den beteiligten Fraktionen und der Bundesregierung abgestimmt. Auch Hinweise aus der Zivilgesellschaft wurden berücksichtigt. Er stellt einen guten Kompromiss dar zwischen den berechtigten Interessen, den Dialog unter den beteiligten Akteuren zu bewahren, und die inakzeptablen Maßnahmen der BDS-Kampagne zu verurteilen.

Ihren Vorwurf, der Antrag sei selber antisemitisch, weise ich entschieden zurück. Für die SPD ist die Bekämpfung von Antisemitismus und die Sicherheit Israels Teil der Staatsräson unseres Landes. Es gibt keine Rechtfertigung für Antisemitismus. Die SPD wird sich dem Hass auf Jüdinnen und Juden weiterhin in aller Form konsequent entgegenstellen.

Die BDS-Bewegung ruft seit Jahren in Deutschland und weltweit zum Boykott gegen Israel auf und bedient sich dabei antisemitischer Methoden. Dies betrifft u.a. israelische Unternehmen, Waren und Dienstleistungen, israelische Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Sportler*innen. Israelische Staatsbürger*innen jüdischen Glaubens in dieser Form zu brandmarken, verurteile ich scharf.

Eine "Verteufelung" einer politischen Meinung kann ich in diesem Antrag beim besten Willen nicht erkennen. Selbstverständlich bleibt die Meinungsfreiheit in Deutschland auch für Unterstützer*innen der BDS-Kampagne gewahrt.

Mit Blick auf die gestiegene Zahl von antisemitischen Straftaten ist ein erneutes Bekenntnis zur Bekämpfung von Antisemitismus ein wichtiges Signal. Die SPD nimmt nicht hin, wenn Menschen wegen ihrer jüdischen Identität diffamiert oder angegriffen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Eva Högl

::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Dr. Eva Högl
Mitglied des Deutschen Bundestages
Stv. Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion

Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Besucheranschrift: Wilhelmstraße 68

Tel. +49 30 227-79023
Fax +49 30 227-76035
Homepage: www.eva-hoegl.de
Twitter: @EvaHoegl

"Für Berlin-Mitte im Bundestag" - den regelmäßig erscheinenden Newsletter von Eva Högl können Sie hier abonnieren.

Gesendet: Sonntag, 26. Mai 2019 um 16:51 Uhr
Von: "Norbert Jost" <norbert.jost@berlin.de>
An: "Dr. Eva Högl MdB" <eva.hoegl@bundestag.de>
Betreff: [liste@kopi-online.de] Stellungnahme der Palästinensischen Zivilgesellschaft zum Interfrakt. BT-Beschluss "Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen"
Berlin, 26 Mai 2019

Sehr geehrte Frau Högl,

ich bestätige den Erhalt Ihres u.a. e-Schreibens vom 17.05.2019 und möchte Ihnen gegenüber mein Entsetzen über Ihren Rechtfertigungsversuch für Ihre Befürwortung des interfraktionellen BT-Beschlusses v. 17 Mai 2019 zum Ausdruck bringen.

Ihren Hinweis aufgreifend, daß "auch Hinweise aus der Zivilgesellschaft berücksichtigt wurden", möchte ich Ihnen die ausführliche Stellungnahme der Palästinensischen Zivilgesellschaft zu dem besagten BT-Beschluss zur Kenntnis bringen (bitte siehe Anhang).

Palestinian Civil Society Statement in Response to the German Bundestag: Anti-BDS Resolution Violates Principles of International Law, Stands against Palestinian Civil Society and Aspirations for Freedom, Justice, and Dignity

Thursday, 23 May 2019 15:19 Date: 23 May 2019
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Mit frdl. Grüssen,
Norbert Jost, Berlin


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In memoriam 1917, 1947 + 1967 : 100 years BALFOUR DECLARATION, 70 years UN Resolution 181 and 70/50 years Israeli OCCUPATION of Palestine.


Ceterum censeo occupationem Palaestinensem esse finiendam, subito.


The Holocaust tragedy does NOT EXEMPT Israel from policy criticism and moral disqualification.
Silence is treason - Inaction complicity.
Tzedek, Tzedek Tirdof - Justice, Justice you shall pursue - Deut 16,20

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In memoriam 1917, 1947 + 1967 : 100 years BALFOUR DECLARATION, 70 years UN Resolution 181 and 70/50 years Israeli OCCUPATION of Palestine.
Ceterum censeo occupationem Palaestinensem esse finiendam, subito.
The Holocaust tragedy does NOT EXEMPT Israel from policy criticism and moral disqualification.
Silence is treason - Inaction complicity.
Tzedek, Tzedek Tirdof - Justice, Justice you shall pursue - Deut 16,20

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