Freitag, 1. Dezember 2023

DAS ELFTE GEBOT: ISRAE DARF ALLES



 Rezension von Evelyn Hecht-Galinskis Buch "Das elfte Gebot: Israel darf alles"


"Die Rote Karte“ für Israel!

Von Izzeddin Musa

Das Lebensmotto ihres Vaters: „Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen“, hat sich auch seine Tochter Evelyn Hecht Galinski zueigen gemacht. Es bewog sie, sich für die Palästinenser, denen unsägliches Unrecht durch Israel angetan wird, Partei zu ergreifen und für diese einzutreten.



Ihrem Motto treu, zum Unrecht nicht zu schwei- gen, tritt sie uneinge-schränkt für die Rechte der Palästinenser, unter anderem für ihr verbrieftes Rückkehrrecht, ein, und wendet sich vehement gegen die Annexion Jerusalems, den Land- raub und die Vertreibung der eigentlichen Besitzer des Landes. 

 

Wenn nicht für diese entrechteten Menschen, für wen sonst? Das Lebensmotto, schlägt sich in Form eines Buches: "Das elfte Gebot: Israel darf alles“, das vom Palmyra Verlag herausgegeben worden ist, nieder. Darin lässt sich ihr Einsatz und Engagement für die Palästinenser wie eine rote Linie verfolgen. Sie sagt, Israel darf nicht alles dürfen, und damit zeigt sie Israel die „Rote Karte“.

 

Sie hat direkte und deutliche Worte gefunden, um das Unrecht, das Israel gegen die Palästinenser begeht, scharf anzuprangern. Genauso deutlich und ohne Umschweife, geht sie mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, einer Institution des öffentlichen Rechts, die mit Steuergeld gefördert wird, ins Gericht. Dieses Klübchen verkommt immer mehr zum Sprachrohr und Handlanger der Besatzungsmacht Israel. Neben dem Zentralrat geht sie mit allen anderen Israel-Lobby-Gruppen hart ins Gericht. Auch Lobby-Politiker, Lobbyisten, ihre willfährigen Helfer und Helfershelfer, sowie die einschlägigen Medien werden nicht verschont.

 

Die Staatsräson, die Unterwürfigkeit Merkels und Ihrer Regierung gegenüber Israel sind ihr zuwider, ganz deutlich eine Form von Doppelmoral, und mit der Verfassung und dem Grundgesetz nicht konform. Beide, Deutschland wie die USA, ja fast die gesamte westliche Welt, werden, wie Tanzbären am Nasenring, von Israel durch die Manege geführt.

 

Die Autorin prangert den Missbrauch des Holocaust als Erpressungsinstrument an, das für sie eine Beleidigung der toten Nazi-Opfer darstellt. Die Gleichsetzung von Antisemitismus und Antizionismus ist absurd, deshalb erteilt sie dieser Gleichstellung eine klare Absage. Sie bekennt sich dazu, eine Antizionisten zu sein, denn sie betrachtet den Zionismus als eine rassistische und kolonialistische Ideologie und fordert die Rückgabe des geraubten Landes an die rechtmäßigen Besitzer.

 

Um Reden Taten folgen zu lassen und Wirkung zu erzielen, damit die Forderungen der Palästinenser nach Freiheit, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit, erfüllt werden, ruft sie zu mehr Zivilcourage und zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen), gegen Israel auf.

 

Eine Kampagne gegen das Engagement Evelyn Hecht-Galinskis in Form harscher Kritik, Beschimpfungen, Verleumdung und Diffamierung gibt es schon lange - nicht nur vom Zentralrat der Juden (ZRJ), dem ihr Vater mehrere Jahrzehnte vorstand, sondern von der gesamten Israel-Lobby - jüdischen, deutsch-jüdischen wie nicht-jüdischen Institutionen und Organisationen. Doch das hat sie nur noch mehr darin bestärkt, gegen Unrecht einzutreten und ist von ihrem Lebensmotto nicht abgewichen.

 

Das Buch ist authentisch wie spannend und eine gelungene lobenswerte Aneinanderreihung vorher bereits von ihr publizierter zahlreicher Artikel und Reden, die zu allen Themen Stellung beziehen.

 

Das Vorwort von Ilan Pappe, der für sein Tatsachenbuch: „Die ethnische Säuberung Palästinas“ in Israel angefeindet und von den eigenen Kollegen an der Universität Haifa, wo er einen Lehrstuhl inne hatte, bedrängt, geschnitten und schließlich gemobbt wurde, sowie ein Nachwort vom Musiker und Aktivisten Gilad Atzmon, verleihen dem Buch einen würdigen Rahmen.

 

Das Buch darf im Regal von Nahost-Interessierten nicht fehlen. Und: Es muss unbedingt mehrmals gelesen werden. (PK)

 

Dr. Izzeddin Musa, geb. 1938 in Haifa, Palästina. Die Familie zog 1945 nach Nablus. Sie floh vor den Übergriffen der Terrorgruppen Stern-Bande und Irgun. Ende 1956 beendete er seine Schulausbildung mit dem Abitur in Nablus und kam Anfang 1957 nach Deutschland. Hier studierte er Naturwissenschaften und promovierte. Als Diplom-Geologe arbeitete in einem Ingenieurbüro in der Nähe von Köln und machte sich dann selbstständig. 1991 gründete er zusammen mit einer Gruppe von Deutschen und Deutsch-Palästinensern einen gemeinnützigen Verein: Gesellschaft zur Humanitären Unterstützung der Palästinenser e. V. Seit einigen Jahren gibt er eine Zeitschrift im Internet (www.palaestina-stimme.de) heraus. Inzwischen ist er Rentner. Dr. Musa ist verheiratet, hat zwei Kinder. Früher lebte er in Köln, jetzt in Wachtberg.



Online-Flyer Nr. 348  vom 04.04.2012

Mittwoch, 29. November 2023

Kopftuchdebatte muss ein Ende haben

 


Leserbrief zum „Kontrovers“-Thema „Rolle Rückwärts?!“ in KW 41

Kopftuchdebatte muss Ende haben

22.10.2013 - 09:46

In einer funktionierenden und „echten“ Demokratie hat eine Kopftuchdebatte keinen Platz. Glaubens- und Meinungsfreiheit sind ein Menschenrecht und wird durch das Grundgesetz, das sich an die Charta der VN für Menschenrechte anlehnt, garantiert. Nonnen haben auch ein Kopftuch. Warum stört man sich nicht daran? Die Kopftuchdebatte ist lediglich ein Affront gegen muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Das muss ein Ende haben, damit der soziale Frieden gewahrt werden kann. Schließlich, mit dem längst überfälligen Erlass für die Türkei, erkennt das Land endlich die Glaubens- und Meinungsfreiheit an.

Dr. Izzeddin Musa, Wachtberg

 

Montag, 27. November 2023

Das jüdische Königreich der Khasaren

 

Das jüdische Königreich der Khasaren


Gog und Magog   -   Auf die Spuren der Juden!


Dr. Izzeddin Musa

12.12.2000, 20:07:00

Einleitung

Die Anregung zu dieser Abhandlung gab der englische, ungarisch-deutscher Herkunft, Historiker und Schriftsteller Arthur Koestler. Gestützt auf einen umfangreichen Literaturnachweis, beschreibt er, in seinem Buch "Der dreizehnte Stamm", detailliert den Aufstieg und Niedergang des Khasarenreiches und den Übertritt dieses Khasarenvolkes geschlossen zum jüdischen Glauben.

Ziel dieser Arbeit ist zunächst, das fern verdrängte Geschichtsereignis über den Ursprung der Juden wieder auf der Tagesordnung zu setzen, zu beleuchten und versuchen, darauf eine plausible Antwort zu finden. Es wird weiterhin ein Augenmerk auf die Tatsache fokussiert, dass die Volksstämme der Khasaren während einer langen Geschichtsepoche existent waren und geherrscht haben. Die Beziehung zwischen den Khasaren und den heute lebenden Juden wird herausgestellt und, anhand historischer Fakten, nachgewiesen. Zum Schluss wird auf die Frage eingegangen: "Sind khasarische Juden als die Vorfahren der jüdischen Siedler in Osteuropa und damit der meisten heute lebenden Juden zu betrachten?" Das heißt, es wird der Versuch gemacht, eine historische Bestätigung für die These Prof. Israel Shahak's, "dass 92 Prozent der weltweit 13 Millionen Juden keine Semiten sind und aus der khasarischen Bevölkerungsschicht in Europa/Russland
stammen", gesucht.

Die Abhandlung sollte auf alle diesen Fragen, in möglichst kürzester Form eingehen um eine Antwort zu finden, ohne daraus einen Geschichtswälzer werden zu lassen. Ohne Zweifel, es wird, in der komprimierten Form, keine leichte Aufgabe sein, aber der Versuch
sollte sich lohnen.

Die Khasaren

Einer der frühesten tatsächlichen Hinweise auf die Khasaren ist in der syrischen Chronik des sogenannten Zacharia Rhetor aus der Mitte des 6. Jahrhunderts zu finden. Sie erwähnt in einer Liste von Vogelkern, die den Kaukasus bewohnen, auch die Khasaren. Andere Quellen deuten an, dass die Khasarenstämme schon ein Jahrhundert früher
sehr wohl bekannt waren.

Zuerst hatten die Khasaren unter hunnischer und dann unter Türkischer Oberherrschaft gestanden. Nach dem Untergang des Westtürkischen Reiches in der Mitte des 7. Jahrhunderts waren nun sie an der Reihe, das Königsreich im Norden zu beherrschen.

Die Khasaren, ein Volk türkischer Herkunft, beherrschten vom 7. bis in das 11. Jahrhundert ein großes Reich in Südrussalnd. Etwa um die Zeit, als Karl der Große zum Kaiser des Westens gekrönt wurde, beherrschte ein jüdischer Staat den zwischen dem Kaukasus
und der Wolga liegenden Raum Osteuropas.

Durch das lebenswichtige Tor zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer (Khasarisches Meer), besaß das Khasarenland eine strategische Schlüsselposition. Es lag quer zu der natürlichen Linie des Vordringens der Araber als ihre Armeen wenige Jahre nach dem Jahr 632 (Todesjahr des Propheten Mohammeds) nach Norden stürmten
und so die Eroberung Osteuropas verhinderte. Bedingt durch diese wichtige Lage wirkte das Reich als ein Pufferstaat, der Byzanz vor barbarischen Stämmen und später vor den Wikingern und Russen, aus den nördlichen Steppen, bewahrte. Ein, aus heutiger, sicherlich auch früherer Sicht, noch viel bedeutenderer historisch-politischer Grund war, dass sie die arabischen Armeen an der Ausdehnung ihrer Eroberungen nach Osteuropa wirkungsvoll begegneten.

Die Kriege zwischen Arabern und Khasaren dauerten über ein Jahrhundert, wo die letzte Schlacht im Jahre 737 stattfand und mit einer Niederlage der Khasaren endete. Trotz dieses Sieges befanden sich die Araber bereits auf dem Rückzug aus dem Kaukasus, ohne einen Brückenkopf im Norden gewonnen zu haben.

Der  Übertritt der Khasaren zum Judentum

Wenige Jahre nach der letzten Schlacht - etwa um 740 -, waren die Khasaren noch mächtiger als zuvor, traten sie geschlossen, König, Hof und Volk zum jüdischen Glauben über und schließlich wurde das Judentum zur offiziellen Staatsreligion erklärt.

Der ungarische Historiker, Antal Bartha, schreibt hierzu in seinem Buch "Die ungarische Gesellschaft im 9.-10. Jahrhundert", Budapest 1968, zu diesem Ereignis: "... Der jüdische Glaube wurde zur offiziellen Religion der herrschenden Gesellschaftsschicht. ... Wir werden uns jedoch auf die Bemerkung beschränken, dass dieser offizielle Übertritt - den christlichen Bekehrungsversuchen zum Trotz, die von Byzanz ausgingen, und ebenso zum Trotz dem Einfluss der Moslems aus dem Osten und in Abwehr des politischen Druckes dieser beiden Mächte - zu einer Religion, die keinerlei Unterstützung von irgendeiner politischen Macht erhielt, dafür aber von nahezu allen verfolgt wurde, dass also für alle Historiker, die sich mit den Khasaren befasst haben, dies eine ausgesprochene Überraschung ist und keineswegs als zufällig betrachtet werden kann, sondern viel-
mehr als ein Zeichen der unabhängigen Politik gesehen werden muss, ..."

Zu Beginn des 8. Jahrhunderts war die Welt polarisiert durch die beiden Großmachte, den Islam und das Christentum. Das Khasarenreich stellte eine dritte Macht dar, die sich jeder einzelnen Supermacht als gleichwertig erwiesen hatte, sowohl als Gegner als auch als Verbündeter. Diese Unabhängigkeit konnte nur aufrechterhalten bleiben, wenn das Khasarenreich weder das Christentum noch den Islam annahm. Eine naheliegende Überlegung verdeutlicht den Übertritt zum Judentum und liegt darin begründet, dass wenn die Khasaren zum Islam oder zum Christentum konvertiert wären, in beiden Fällen hätten sie als ein Vasallenstaat des muslimischen Kalifen oder des römischen Kaisers fungieren müssen und deren Autorität unterstellt. Der Übertritt zum Judentum ermöglichte dem Königreich der Khasaren sich als dritte Kraft und als ein souveräner Eckpfeiler im Mächte-Dreieck zu behaupten.

Es kann keinen Zweifel darüber bestehen, dass der Khasarenkönig bei der Annahme des Judentums von machtpolitischen und, in gewisser Hinsicht, mentalen Motiven getrieben wurde.

Die jüdische Religion der Khasaren

"Talmud" heißt auf Neuhebräisch `das Lernen'. Er ist die bedeutendste Zusammenfassung der Lehren, Vorschriften und Überlieferungen des biblischen Judentums. Der Jerusalemer Talmud wurde im Jahre 370 und der Babylonische Talmud im Jahre 500 abgeschlossen. Der Talmud, neben dem Alten Testament legt die Grundlagen jüdischen Lebens und Verhaltens fest. Er ist das Religions- und Gesetzbuch der Juden und bestimmt ihr Leben, Handeln, zwischenmenschliche Beziehungen und diese zu Natur und anderen Lebewesen auf der Erde, Weltanschauung, die Auslegung der Tora und alles, was hierzu an traditionellen Erläuterungen erforderlich ist. Jedoch die Lehren aus dem Talmud zeugen Hass und Überheblichkeit gegenüber Nichtjuden (Gojim), wie zum Beispiel: "Es wird dreimal nacheinander gesagt, dass der Goj und die Goja verunreinigt sind" Fol. 83a.

Stets unterscheidet der Talmud zwischen Juden und Nichtjuden. Diese und viele andere Aussagen, Lehrweisen und Vorschriften veranlassten Israel Shahak zu der Feststellung, dass der Talmud von Rassismus und Hass gegen alles Nichtjude, Gojim genannt, erfüllt ist. Weiter predigt der Talmud, durch die Hervorhebung der Juden über alle anderen
Nichtjuden, dass Juden die "Auserwählten Gottes" seien. Philip Roth, zitiert bei Norman Finkelstein, meint hierzu, dass Juden nur  eine Art Psychologie vererbt bekommen, die sich in drei Worten ausdrücken lässt: "Juden sind besser." Diese Einstellung aus dem
Talmud kam den kriegerischen Khasaren in ihrem mentalen Bestreben, eine ebenbürtige, wenn nicht überragende, Macht, verglichen mit den beiden bestehenden, Islam und Christentum, gerade recht. Aus diesem Grund erscheint der Übertritt der Khasaren zum talmudischen Judentum plausibel und nachvollziehbar. Diese Denkweise und entsprechendes Verhalten der Juden, "Wir sind immer die Auserwählten und Besten", hat sich im kriegerischen Siedlerverhalten der Khasaren niedergeschlagen und lässt sich, wie ein "Roter Faden" bei den Nachkommen im jüdischen Staat in Palästina, bis heute deutlich
verfolgen.

Untergang des Khasarenreiches

Das Khasarenreich wurde im 12. Und 13. Jahrhundert zerstört, wonach Stämme und Gemeinschaften hauptsächlich nach Russland und Polen einwanderten, jene Gebiete Osteuropas, wo zu Beginn der Neuzeit Juden am dichtesten siedelten. Dies hat viele Historiker zu der Annahme geführt, dass die Mehrheit der Ostjuden und damit auch des
Weltjudentums khasarischer und nicht semitischer Abstammung sei. Die These von Prof. Israel Shahak's in seinem Buch "Die jüdische Geschichte und die jüdische Religion - eine Last von 3000 Jahren", dass 92 Prozent der weltweit 13 Millionen Juden keine Semiten sind und aus der khasarischen Bevölkerungsschicht in Europa/Russland stammen, findet auch hier ihre Bestätigung.

Einer der Vorkämpfer der Hypothese von einem khasarischen Ursprung der Juden ist auch der Professor für mittelalterliche jüdische Geschichte an der Universität von Tel Aviv, A. N. Poliak. Er schreibt in seinem Buch KHASARIA: "die Tatsachen erforderten, ... eine neue Einstellung sowohl zum Problem des Verhältnisses zwischen den khasarischen Juden und anderen jüdischen Gemeinschaften wie zu der Frage, inwieweit wir diese (khasarischen) Juden als der Kern der großen jüdischen Gemeinden in Osteuropa betrachten können. Die
Nachkommen der Siedler - jene, die blieben, wo sie waren; jene, die in den Vereinigten Staaten und in andere Länder emigrierten, und jene, die nach Israel gingen stellen heute die große Mehrheit des Weltjudentums dar." Auch findet die Aussage Shahak's eine weitere Bestätigung.

Dies wurde geschrieben, bevor das gesamte Ausmaß jener Katastrophe bekannt war, die das Judentum in Osteuropa vernichtete. Doch ändert das nichts an der Tatsache, dass die große Mehrheit der überlebenden Juden aus Osteuropa stammt und daher khasarischen Ursprungs ist.                                                                                                                                 

Das bedeutet, dass ihre Ahnen nicht vom Jordan, sondern von der Wolga kamen, nicht aus Kanaan, sondern aus dem Kaukasus, den man für die Wiege der arischen Rasse hielt. Dies bedeutet wiederum, dass sie genetisch viel enger mit Hunnen, Uiguren und Magyaren verwandt sind als mit dem Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs.

Epilog

Juden erheben Anspruch auf Palästina mit der Aussage, "Wir kommen nicht nach Palästina, sondern wir kehren zurück". Nach den obigen kurzen Ausführungen ist diese Behauptung, sowohl auch der Ausdruck "Antisemitismus" bar jeder Bedeutung. Dies bekommt eine plastische Dimension, wenn man sich die Frage stellt: Kann Samy Davis jr., ein zum Judentum Konvertierter, Anspruch auf Palästina erheben und behaupten, "er käme nicht nach Palästina, sondern er kehre dorthin zurück?"

Wenn es dem so wäre, dass Samy Davis aus seinem neu erworbenem jüdischen Glauben Anspruch auf Palästina erheben könnte und dürfte, dann hätten die Milliarden Christen dieser Gotteserde viel mehr Anspruch auf Palästina. Denn, Jesus Christus und seiner Mutter Maria lebten und starben dort. Ihre Geburts- und Grabstätten kann man heute auch besuchen.

Im Gegensatz zu den Juden, die seit 1967 in Jerusalem jedes Steinchen und jedes Staubkörnchen ausgegraben, mehrmals auf den Kopf gestellt und untersucht haben. Vergebens, nirgends fand sich ein Hinweis auf die Existenz eines angeblichen jüdischen Tempels. Auch wenn sie irgendeinen Hinweis fänden, einen Anspruch zu stellen und eine Berechtigung daraus abzuleiten, dürfen die, "zum Judentum übergetretene", Juden in Palästina nicht. Wir wissen nun einmal, darin sind sich alle einig, dass aus der Religion keine Gebietsansprüche abgeleitet dürfen. Dann würden, wie oben schon erwähnt, alle Christen und alle Muslime der Welt nach Palästina kommen wollen.

Faktum ist jedoch, dass die Araber und Muslime, speziell die Palästinenser, anderen Religionen, Glaubensrichtungen und -gemeinschaften, Toleranz und Respekt entgegen bringen. Wenn jemand, zum Beispiel wie Martin Buber, nach Palästina kam, um dort, aus tiefem Glauben, auf den Messias zu warten, wird er mit offenen Armen aufgenommen. Er hat nicht im Traum daran gedacht, Gebietsansprüche zu stellen. Er, Alfred Einstein, Mosche Menuhin und viele andere mehr, haben die Bildung eines jüdischen Staates verdammt und bekämpft, nachdem sie hinter der kolonialistischen Siedlerstrategie der Zionisten kamen.

Zum Schluss sollte nicht unerwähnt bleiben, dass im 8. Jahrhundert,  als die Araber im Jahre 711 Spanien eroberten, das Arabische Weltreich ihre gerosste Ausdehnung hatte. Die Omajaden Herrschaft mit Zentrum in Cordoba dauerte von 755 bis zum Niedergang des Kalifat dort im Jahre 1066. Diese Geschichtsepoche wird der Inbegriff einer Zivilisation, deren wissenschaftlicher, technischer und sozialer Stand das übrige Europa beschämt und aus der Position eines ungebrochenen Selbstbewusstseins das Beispiel einer toleranten Herrschaft liefert.

In den Genuss der Toleranz kommen nicht nur die Christen, sondern auch die Juden, die stets als Gradmesser gelten, von Güte und Härte eines Staates. Diese sephardische Juden können in ihren Synagogen unbehelligt Gottesdienste verrichten, jeglicher Tätigkeit nachgehen und frei umziehen, im Gegensatz zum christlichen
Europa werden sie nicht in Ghettos gezwungen. In der jüdischen Überlieferung heißt diese Zeitepoche "Die Goldene Diaspora"!

All das ist umso erstaunlicher, als es sich um eine Ära fortwährenden kriegerischer Auseinandersetzung, der "Reconquista" - christlicher Wiedereroberung Spaniens - handelt. Nach dem Niedergang des Kalifats Cordoba im Jahre 1066 und den Fall Toledos im
Jahre 1085, fingen die Juden an wieder zu flüchten, Verfolgungen und Pogrome kamen wieder auf der Tagesordnung Europas. Das sollten eigentlich gerade die Juden nicht vergessen!

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Literarturhinweise:

Becker, Hans-Juergen (übersetzt und kommentiert): Der Jerusalemer Talmud; Sieben ausgewählte Kapitel, Reclam jun., Stuttgart, 1995

Finkelstein, Norman G.: The Holocaust Industry - Reflections of the Exploitation on Jewish Suffering; Verso, London-New York, 2000

Glagau, Erich: Der babylonische Talmud - Ein Querschnitt; Teil 1 und 2, Verlag Neue Versionen, Schweiz, 1996

Koestler, Arthur: Der dreizehnte Stamm - Das Reich der Khasaren und sein Erbe; Gustav Lübbe Verlag, 1989
Lizenzausgabe 1991 für Manfred Pawlak Verlässiges.
Titel der englischen Originalausgabe: "The Thirteenth Tribe", 1976
P.S.: Das Buch ist längst vergriffen worden.

Poliak, A.N.: Khasaria. Die Geschichte eines jüdischen Königreiches in Europa; Tel Aviv, 1944 und 1951

Information zur politischen Bildung, Heft 140, 4. überarbeitete Auflage, 1985; Hrsg.: Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn

Manuskript zur Sendereihe des WDR: Die Araber und Europa; TR-Verlagsunion, München, 1991

 

 

 

Dienstag, 25. April 2023

Israel, eine zionistische Entität und illegitimes US-Bollwerk im Nahen Osten

 Gastbeitrag

Israel, eine zionistische Entität und illegitimes US-Bollwerk im Nahen Osten
Generalabrechnung mit dem aggressiven Westen
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait

http://www.nrhz.de/flyer/media/28551/anreisser.jpgIsraels illegitime Besatzungsherrschaft über Palästina, die Anerkennung Palästinas als ungeteiltes Land und gemeinsamer Staat für alle seine Einwohner, die territoriale Integrität Palästinas, der terroristische Krieg in Syrien, die Verwüstung dieses Landes mitsamt der humanitären Krise seiner Bevölkerung, die ungerechten illegalen Sanktionen gegen Russland, Iran, Syrien, Venezuela, Kuba und die Anerkennung der russischen Souveränität aller Territorien, die gemäß ausgeübten Selbstbestimmungsrechts der Bevölkerung an die Russische Föderation angegliedert wurden, alle diese Punkte stehen ganz oben auf der außenpolitischen Tagesordnung der USA und der europäischen Staaten, darunter Deutschland.

Israel als illegitimes US-Bollwerk im Nahen Osten

Israel, die zionistische Entität und US-Bollwerk im Nahen Osten ist und bleibt illegitim, da es auf religiöser Diskriminierung beruht und nicht auf dem Rechtsstaatsprinzip der Gleichheit aller Bewohner Palästinas. Denn es gibt nicht nur jüdische, sondern auch moslemische und christliche Bewohner in Palästina, die auch das Recht haben, dasselbe Heilige Land zu beanspruchen, es als ihr eigenes anzusehen, ein Heiliges Land, in dem viele Nationen oder Völker leben, Menschen, die zum Judentum, zum Islam, zum Christentum gehören, oder zu irgendwelchen anderen Religionen oder Weltanschauungen. In diesem Zusammenhang ist die Idee eines jüdischen Staates völlig fehl am Platz und inakzeptabel, weil sie diskriminierend und nicht rechtstaatlich ist. Darüber hinaus ist der sogenannte „jüdische Staat“ der einzige „Staat“ der Weltstaatengemeinschaft, der keine legitimen Grenzen hat, weil er seine Grenzen ständig gewaltsam ändert und sich selbst außerhalb legitimer, international anerkannter Grenzen definiert.

Räuberischen Aggressor und illegalen Besatzer Israel nicht mit den beraubten vertriebenen Angegriffenen gleichsetzen


Der lange Konflikt im Nahen Osten hat seinen Ursprung in Fehlentscheidungen der Europäer. Von Anfang an hatten die jüdischen Besatzer Palästinas kein Recht auf das Land, dessen ursprüngliche Einwohner sie einfach mit Gewalt vertrieben und ausraubten. Der Westen duldet dieses Verbrechen schon über 70 Jahre lang. Die Palästinenser sind keineswegs verantwortlich für die historische Ermordung europäischer Juden, um eine solche Ungerechtigkeit zu verdienen. Ihr Kampf zielt nicht darauf, ein fremdes Territorium zu erobern, sondern ihr eigenes Territorium wiederzuerlangen. Dieser Unterschied ist wesentlich: Der räuberische Aggressor und illegale Besatzer ist nicht mit den beraubten, vertriebenen Angegriffenen gleichzusetzen. Im Nahen Osten-Konflikt ist eindeutig zu unterscheiden, wo und bei wem die Gerechtigkeit und das Recht stehen und wo und bei wem nicht.

Israel seit seiner Gründung 1948 ein Pseudostaat, das Problem Nr.1 im Nahen Osten

Seit der Gründung dieses Pseudostaats 1948 führt Israel einen barbarischen Expansionskrieg und Aggressionen gegen seine Nachbarländer und unterdrückt die Palästinenser mit grausamer Gewalt. Alles straflos, ohne Sanktionen. Die Teilung Palästinas war ein großer Fehler der Weltstaatengemeinschaft. Daher entspringen unzählige Aggressionskriege im Nahen Osten. Israel wurde damit das Problem Nr. 1 im Nahen Osten.

Teilung Palästinas eine große Fehlentscheidung

Am 29. November 1947 erfolgte die Teilung Palästinas, die zur Sondergründung des Pseudostaates Israel führte, was wiederholte Aggressionen und Kriege im Nahen Osten mit sich brachte. Der so genannte Staat Israel entstand gegen den Willen der arabischen Staaten, gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung Palästinas. Diese überrumpelnde Staatsgründung, ungewollt von der einheimischen Bevölkerung, führte seitdem zu endlosen Kriegen, Krisen und Destabilisierung der ganzen Region. Bis heute noch.

Ein kurzer Blick auf den damaligen Kontext erklärt diese Fehlentscheidung der UN-Vollversammlung und ihre schwerwiegenden Konsequenzen mit dem tradierten Problem Israel: Washington hatte die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) beauftragt, sich weiter mit Palästina zu befassen. Am 29. November 1947 billigten die Vereinten Nationen die Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen Staat. Am Tag zuvor hatte Großbritannien sein Palästina-Mandat offiziell niedergelegt. Wenige Wochen danach sah Washington ein, dass die Teilung eine große Fehlentscheidung war, angesichts der Ablehnung und wachsender Unruhe unter den in der Region lebenden Arabern, die die Mehrheit der ansässigen Bevölkerung darstellten.

Die arabischen Staaten lehnten den Teilungsplan offiziell ab. Folgerichtig beauftragte Washington die UN-Vollversammlung, sich weiter mit dem Problem Palästina zu befassen. Die USA zogen ihre Zustimmung zum Teilungsplan zurück (19.03.1948). US-Präsident Harry Truman schlug vor, Palästina unter den Schutz der Vereinten Nationen (UN) zu stellen, sollte Großbritannien abziehen. Schlimmer Weise kam Israel den USA in die Quere und setzte sich über den Willen der Weltstaatengemeinschaft hinweg: Israel wurde als unabhängiger und souveräner Staat (14. Mai 1948) ausgerufen trotz der speziellen Démarche der UN, die Unabhängigkeitserklärung zu verschieben.

Terrorattentate seitens extremistischer zionistischer Banden im Kontext der Staatsgründung Israels

Israel wurde gerade dann gegründet, als die UN-Vollversammlung auf ausdrücklichen Wunsch der USA sich weiter mit Palästina befassen wollte und sollte, denn Washington revidierte seine Position und erklärte sich gegen die Teilung (30.3.1948), als es offensichtlich war, dass sie einen Bürgerkrieg in Palästina hervorbringen würde, was dann auch eintraf. US-amerikanische und britische Delegationen in Jerusalem erlitten sogar Terrorattentate seitens extremistischer zionistischer Banden.

Balfour-Erklärung: Keim des heutigen Konfliktes

1917 hatte der britische Außenminister Balfour den Juden „a national home“ - keinen Staat - in Palästina versprochen (Balfour-Erklärung). Damit war der Keim des heutigen Konfliktes gelegt. Der britische Außenminister, Lord Curzon, zusammen mit den Regierungen Italiens und Frankreichs lehnten damals jeden offiziellen Text ab, der den Wortlaut „der Anspruch der Juden, um Palästina in eine nationale Heimat zu verwandeln“ enthielt. Das Palästina-Komitee empfahl dem Foreign Office, jede Erwähnung vom angeblichen „jüdischen Anspruch“ wegzulassen, ja wegzuwischen. Die Alliierten hatten den historischen Zusammenhang im Vertrag von Sèvres (1920) anerkannt, aber „keinen jüdischen legalen Anspruch“. Vor allem der damalige Kolonial-Sekretär Großbritanniens, Winston Churchill, war sich im Klaren, dass jeder Keim eines möglichen Problems von Anfang an zu vermeiden war. Deshalb wollte er vom angeblichen „legalen Anspruch“ der Juden auf Palästina nichts wissen. Die Alliierten hatten verstanden, dass alles, was für das jüdische Volk getan werden müsste, allein aus Gefühlsgründen zu tun war. Also war es notwendig, den Zionisten Raum in Palästina zu ermöglichen, aber dies bedeutete nicht, die Lage so zu ändern, als ob das ganze Land ihre Heimat wäre.

Mythos vom „jüdischen Volk“

Evelyn Hecht-Galinski bringt die Sachlage auf den Punkt, wenn sie die Balfour-Erklärung scharf und präzis kritisiert: "Hier wurde auch der Grundstein dafür gelegt, dass sich der Mythos vom 'jüdischen Volk' bildete, indem die religiöse jüdische Gemeinschaft zu einem jüdischen 'Volk' deklariert wurde, um die 'nationale Heimat' zu legitimieren. Damit hatte sich auch der schreckliche Traum Theodor Herzls vom 'Judenstaat' und der 'modernen' Lösung der Judenfrage erfüllt... Mit der Balfour-Erklärung wurde Palästina dem 'Jüdischen Volk' als „nationale Heimstätte versprochen... Von Anfang an wurden die Rechte der 'bestehenden nicht-jüdischen Gemeinschaften in Palästina' missachtet.... Tatsächlich wurde mit der Balfour-Deklaration der Grundstein für die ethnische Säuberung und illegale Besatzung Palästinas gelegt..." (“Es gibt NICHTS zu feiern“ von Evelyn Hecht-Galinski, 08.11.2017)

Ursprüngliche Lage: Syrien und Palästina nicht geteilt und kein jüdischer Staat

"Die regionale Grenzziehung im Nahen Osten geht auf ein Geheimabkommen des britischen Diplomaten Mark Sykes und seines französischen Kollegen François Georges Picot zurück, die noch während des Ersten Weltkriegs 1916 die arabischen osmanischen Provinzen in eigene Interessenszonen umdefinierten. 1917 versprach der britische Außenminister Lord Balfour der Zionistischen Weltbewegung eine "jüdische Heimstätte in Palästina". Verhandelt wurde die Aufteilung des Osmanischen Reiches auf der Pariser Friedenskonferenz 1919/1920. Um zu erfahren, was die einheimische Bevölkerung der Region wollte, setzte der damalige US-Präsident Woodrow Wilson eine Kommission ein... Während ihrer dreimonatigen Reise, die sie von Adana bis Jerusalem, von Beirut bis Damaskus führte, war die überwiegende Meinung dieser 2.000 Delegationen, dass Syrien und Palästina nicht geteilt und kein jüdischer Staat errichtet werden sollte. Man wollte für den ungeteilten Staat Syrien-Palästina einen König einsetzen, der das Land zur Unabhängigkeit hätte führen sollen. Vorübergehend stimmte man einem ausländischen Mandat zu, um zu lernen, wie ein Staat politisch und wirtschaftlich entwickelt werden kann. Als Mandatsmacht wünschten sich die Delegationen die USA, die damals keine eigenen Interessen in der Region verfolgten. Auf keinen Fall wollte man ein französisches Mandat akzeptieren. Die Pariser Friedenskonferenz (1919/1920) beschloss in jedem Punkt genau das Gegenteil." („Angst vor Ausbreitung des Syrien-Krieges" von Karin Leukefeld, junge Welt, 16.12.2013)

Sanktionen gegen Israel bei Beharren auf Verstoß gegen das Völkerrecht

Auf der UN-Vollversammlung im September 2012 wurde inzwischen der Staat Palästina ausgerufen mit der erforderlichen Zustimmung einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Weltstaatengemeinschaft. Die blockfreien Staaten unterstützten einstimmig die Gründung des Staates Palästinas. Damit ist die Staatsgründung Palästinas legitim und legal zustande gekommen, ohne Fremdbestimmung. Nun ist der Weg dafür geebnet, dass die schwierigsten und heikelsten Fragen nicht mehr ohne weiteres blockiert werden und auf der Tagesordnung der Vereinten Nationen erscheinen können, nämlich die Räumung der illegalen Siedlungen, die Anerkennung Palästinas als ungeteiltes Land und gemeinsamer Staat für alle seine Einwohner, die Unterstützung Palästinas von allen zivilisierten Länder, die Verschrottung sämtlicher Atomwaffen und anderer Massenvernichtungswaffen in der Region, über die Israel verfügt. Sanktionen müssen gegen Israel bis hin zu seinem Ausschluss aus den Vereinten Nationen erfolgen. Es sollte Vorrang haben, die Arabische Union zu fördern. Mit einer arabischen Union wäre es möglich, Israel, der westliche Vorposten im Nahen Osten, wirksam zu beenden.

Sowie die Annäherung von Saudi-Arabien und dem Iran dank Gespräche in Peking erfolgte, sollte die Arabische Union erfolgen mit einer Vereinigten Arabischen Republik von Syrien, Ägypten, Libanon, Libyen, Irak, Marokko, Algerien und Tunesien. Die arabische Welt besteht bis zum Norden Afrikas. Sie braucht einen Führer, der sie zum politischen Zusammenschluss führt. Es war die Vision von Lawrence von Arabien und auch die Vision von Gamal Abdel Nasser.

Weltverhältnisse ändern sich schneller als gedacht: Ägypten nähert sich Syrien

Jetzt ändern sich jedenfalls die Weltverhältnisse schneller als gedacht, und die USA verlieren ihren Einfluss auf allen Ebenen. Ägypten nähert sich Syrien, Libyen und dem Irak. Es bahnt sich eine neue Allianz an, nämlich zwischen Ägypten und Algerien sowie mit Syrien, Irak, Iran und Russland. Das war zu erwarten, seitdem Ägypten 1958 zusammen mit Syrien die erste Vereinigte Arabische Republik unter Präsident Abdel Nasser bildeten.

Staatspräsident Nasser Hauptvertreter des panarabischen und panafrikanischen Gedankens

Nach der Revolution 1952 der freien Offiziere stand Ägypten unter der brillanten Präsidentschaft von Gamal Abdel Nasser, der als einer der herausragenden Führer der Bewegung der blockfreien Staaten gemeinsam mit Nehru, Sukarno, Tito und Fidel Castro den Kampf für die Unabhängigkeit der alten Kolonien förderte. In Nasser findet Ägypten das programmatische Führungsziel innerhalb der islamischen, arabischen und afrikanischen Welt. International war Nasser gemeinsam mit Josip Broz Tito aus Jugoslawien, Jawarharlal Nehru aus Indien und dem Indonesier Achmed Sukarno eine zentrale Persönlichkeit auf der ersten Gründungskonferenz der blockfreien Staaten 1955 in Bandung (Indonesien).

Zukunft in einer zweiten Vereinigten Arabischen Republik

Mit seinen über 274 Millionen Einwohnern ist Indonesien der viertbevölkerungsreichste Staat der Welt und außerdem das Land mit der weltweit größten Anzahl an Muslimen. Ägypten unterstützte in Algerien die Aufständischen gegen die französische Kolonialregierung. Algerien hat sich jetzt den BRICS-Staaten angeschlossen. 1958 schlossen sich Ägypten und Syrien zur Vereinigten Arabischen Republik zusammen. Abdel Nasser wurde ihr Staatspräsident. Nasser war der Hauptvertreter des panarabischen und panafrikanischen Gedankens, ein Vorbild auch für den libyschen Staatschef Muamar Gaddafi. In einer zweiten Vereinigten Arabischen Republik, die heute Syrien und Ägypten mit anderen arabischen Staaten wie Libanon, Libyen, Irak und Staaten des Maghreb zusammenschließen können, liegt die Zukunft des Nahen Osten, Palästina nicht zu vergessen, wo die Juden ihren sicheren Lebensplatz haben werden.

Der Außenminister Russlands, Sergej Lawrow, unterstrich die palästinensische Einheit in seiner Rede vor der Vereinten Nationen am 21.09.2017: "Wir widmen besondere Bedeutung der Wiederherstellung der palästinensischen Einheit, und wir begrüßen die Bemühungen Ägyptens in dieser Richtung."

Kubas Präsident Mario-Miguel Díaz Canel Bermúdez bezeichnete den Iran als Kubas „Schwesternation" in seiner Rede am 22.03.2023. Die Grundlagen der Beziehungen zwischen den beiden Ländern seien die Geschichte und der gegenseitige Respekt sowie der große Widerstand, den die beiden Völker angesichts der imperialen Blockaden und Sanktionen geleistet hätten. Dem kubanischen Präsidenten zufolge „teilen das kubanische und das iranische Volk ein Verständnis von Widerstand, Mut, Heldentum, Würde und Trotz gegenüber den Plänen der imperialistischen Macht".

Der kubanische Präsident drückte seine Bewunderung für die iranische Kultur, Zivilisation und Widerstand gegen die Aggression aus und sagte, dass die technologische Entwicklung, die der Iran trotz des Embargos und der Sanktionen erreicht hat, sehr wichtig und vielfältig sei. ... Díaz-Canel betonte auch, dass sein Land gute Beziehungen zur arabischen Welt unterhalte. In diesem Zusammenhang äußerte er auch seine Bewunderung für „den Mut, die Standhaftigkeit und das Selbstvertrauen Syriens angesichts einer aggressiven Kampagne, die darauf abzielt, das Land zu zerstören". Díaz-Canel stellte fest, dass Syrien nach vielen Jahren des ungerechten Krieges gegen das Land eine „starke und geeinte Nation" geblieben ist. Er betonte auch die Rolle des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad: „Der syrische Präsident hat seinem Volk gegenüber Aufrichtigkeit bewiesen und ist an vorderster Front geblieben, ohne aufzugeben. (...) Ich habe bei ihm immer ein großes Maß an Standhaftigkeit und Gelassenheit gesehen. Er sagte, dass Havanna weiterhin an der Seite des syrischen Volkes stehen werde und verurteilte die andauernde israelische Aggression gegen Syrien sowie die gegen das syrische Volk verhängten Sanktionen. Der kubanische Präsident erklärte auch, er wolle Damaskus noch in diesem Jahr besuchen.

Also, nicht nur aus China kommt eine Generalabrechnung mit dem aggressiven Westen, sondern auch aus Lateinamerika.


Verfasst am 25.03.2023


Luz María de Stéfano Zuloaga de Lenkait ist chilenische Rechtsanwältin und Diplomatin (a.D.). Sie war tätig im Außenministerium und wurde unter der Militärdiktatur aus dem Auswärtigen Dienst entlassen. In Deutschland hat sie sich öffentlich engagiert für den friedlichen Übergang der chilenischen Militärdiktatur zum freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat, u.a. mit Erstellen von Gutachten für Mitglieder des Deutschen Bundestages und Pressearbeit, die Einheit beider deutschen Staaten als ein Akt der Souveränität in Selbstbestimmung der beiden UN-Mitglieder frei von fremden Truppen und Militärbündnissen, einen respektvollen rechtmäßigen Umgang mit dem vormaligen Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik Erich Honecker im vereinten Deutschland, für die deutsche Friedensbewegung, für bessere Kenntnis des Völkerrechts und seine Einhaltung, vor allem bei Politikern, ihren Mitarbeitern und in Redaktionen. Publikationen von ihr sind in chilenischen Tageszeitungen erschienen (El Mercurio, La Epoca), im südamerikanischen Magazin “Perfiles Liberales”, und im Internet, u.a. bei Attac, Portal Amerika 21, Palästina-Portal. Einige ihrer Gutachten (so zum Irak-Krieg 1991) befinden sich in der Bibliothek des Deutschen Bundestages.


Online-Flyer Nr. 809  vom 29.03.2023

 

Samstag, 22. April 2023

Israel und die "Antisemitismus-Keule"

 

                                   Israel  und die "Antisemitismus-Keule"

 

Auch wenn Angela Merkel zum Judentum konvertieren würde, wären weder sie noch ihre Nachkommen „Semiten“.

Genauso ist es mit den heutigen Weltjuden. Um es direkt zu sagen, sie sind keine Semiten. Die einzigen richtigen Juden sind lediglich die Palästinenser, die in früheren Zeiten zum Islam konvertierten, so Prof. Shlomo Sand. Koestlers verblüffende These: "Die Khasaren sind die Vorfahren der jüdischen Siedler in Osteuropa und damit der meisten heute lebenden Juden".

 Heutige Juden sind fast alle khasarischer Abstammungen. Ein historisches Faktum wird für die These Israel Shahaks gesucht, dass: "92 Prozent der weltweit 13 Millionen Juden keine Semiten sind und aus der khasarischen Bevölkerungsschicht in Europa bzw. Russland stammen", womit die Behauptung der Juden von der "Rückkehr nach Palästina" lediglich als ein "Mythos" erweisen wird.

Die zionistische Ideologie ist also nichts anders als ein expansionistisch-kolonialistisches Siedlerprojekt." Die große Mehrheit der überlebenden Juden aus Osteuropa ist khasarischen Ursprungs. Arthur Koestler hierzu: "Das bedeutet, dass die Ahnen der Juden nicht vom Jordan, sondern von der Wolga kamen, nicht aus Kanaan, sondern aus dem Kaukasus, den man für die Wiege der arischen Rasse hielt. Dies bedeutet wiederum, dass sie genetisch viel enger mit Hunnen, Uiguren und Magyaren verwandt sind als mit dem Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Aus diesem Grund ist der Ausdruck "Antisemitismus" bar jeder Bedeutung. Dieser ist aus einem Missverständnis erwachsen, das sowohl die Mörder als auch ihre Opfer teilten.

Die "Antisemitismus-Keule" kann demnach nur als "Fremde Feder" in den Händen der kolonialistischen Zionisten, mit der sie, leider Gottes, die politische Klasse und die Medien hier versuchen zu erschlagen.

 

Dr. Izzeddin Musa

Anschrift

 

Die beiden folgenden Beiträgen von Dr. Ludwig Watzal geben Einblick, wie Erfolgreich die Zionisten, ihre Handlanger und Lobbyisten die "Fremde Feder" - "Die Antisemitismus-Keule" eingesetzt haben. 

 

1.

 

http://betweenthelines-ludwigwatzal.com/?p=273

 

Zionistische Israellobby und Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) gefährden die Meinungsfreiheit

Über zehn Jahre hinweg hat die Bundeszentrale für politische Bildung in herzlicher Eintracht mit der zionistischen Israellobby versucht, mir mein Recht auf Meinungsfreiheit zu beschneiden. Hören Sie auf, über Israel zu schreiben, bekam ich mehrmals von einem Leiter der Zentralverwaltung zu hören, oder:  Wir suchen nach Gründen, um Ihnen kündigen zu können. Dies ist alles in einem Protokoll dokumentiert, dass ein leider viel zu früh verstorbener Kollege des Personalrates bei einer dieser unsäglichen „Anhörungen“ geführt hat.  Über die Machenschaften einer Behörde und ihres Präsidenten Thomas Krüger hier mehr.


Dieser Beitrag wurde unter
Innenpolitik abgelegt am November 3, 2016.

 

2.

 

http://www.muslim-markt.de/interview/2016/watzal.htm
 

Muslim-Markt interviewt
Dr. Ludwig Watzal, Politikwissenschaftler, Journalist und Buchautor mit Schwerpunkt Palästina und Nahost

3.11.2016

Ludwig Watzal ist Jahrgang 1950 und hat eine Lehre als Großhandelskaufmann abgeschlossen. Anschließend holte er das Abitur nach und studierte Politische Wissenschaften an der FU Berlin, das er als Dipl. Pol. abschloss. Es folgte ein Masterstudium der Internationalen Beziehungen an der University of Pennsylvania in Philadelphia (M.A.) sowie eine Studium der Philosophie an der Hochschule für Philosophie S.J. in München (M.A.) und katholische Theologie in Würzburg. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen an der Universität der Bundeswehr in München, an der er zum Dr. phil. promovierte. Er arbeitete von 2000 bis 2006 als Lehrbeauftragter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Von 1986 bis 2016 war er Mitarbeiter der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB). Nebenberuflich arbeitet er als Redakteur, Journalist und Buchautor. Er kommentiert für Radio- und Fernsehstationen unter anderem das Geschehen im so genannten Nahen Osten. Zu dem Thema hat er auch zahlreiche Bücher verfasst, darunter Titel wie: „Frieden ohne Gerechtigkeit? Israel und die Menschenrechte der Palästinenser“ (1994), „Feinde des Friedens. Der endlose Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern“ (2001), das auch auf Englisch in Palästina erschienen ist.

Die Tatsache, dass er sachlich und wissenschaftlich fundiert über die Lage der Menschenrechte der Palästinenser unter israelischer Besatzung berichtet hat sowie zum Einsatz für Gerechtigkeit in der Region auffordert, hat ihm aus bestimmten Kreisen den Vorwurf des Antisemitismus eingebracht, um ihn mundtot zu machen (2008). Er betreibt eine eigene Homepage, auf der einige Bücher als pdf abrufbar sind (siehe unten).

MM: Sehr geehrter Herr Watzal, Sie waren bei der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) von 1986-2008 Redakteur der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte", der Beilage zur Wochenzeitung "Das Parlament". Die zionistische Lobby und ihre deutschen Helfershelfer haben eine regelrechte Hetz- und Verleumdungskampagne gegen sie initiiert, so dass sie in den Fachbereich Förderung und dann nach zwei Jahren in den Fachbereich Extremismus wohl strafversetzt worden sind. Solange sie bei der BpB waren, konnten Sie aus verständlichen Gründen kaum die ganze Geschichte aus Ihrer Sicht erzählen, aber wird es nicht Zeit, die interessierte Bevölkerung aufzuklären?

Dr. Watzal: Durchaus. Die Treibjagd auf mich begann am Tag nach meinem Kommentar im Deutschlandradio Berlin unter dem Titel "Haim Saban, die Medien und Israel„, in dem ich Haim Sabans Kauf von SAT 1 und einige andere bizarre Vorkommnisse kommentiert hatte. Ein organisierter "Shitstorm" brach über mich und die Bundeszentrale herein und wie nicht anders zu erwarten war, knickte Thomas Krüger, der Präsident der BpB, nach einer Weile - nachdem auch der damalige Innenminister Otto Schily und Mentor - Druck auf ihn ausgeübt hatte, anscheinend ein. Diese Hetzkampagne, die sich von September 2004 bis April 2008 hinzog, wurde hauptsächlich von den Wadenbeißern und Heckschützen der zionistischen Lobby, quasi dem Plebs, inszeniert, mit dem ich schon alleine fertiggeworden wäre, da sie keine Argumente hatten, sondern mit Verdrehungen, Halbwahrheiten und Lügen hantierten. In einigen Berichten, die die Leitung der BpB an das Innenministerium schicken musste, wurde ich jedes Mal von allen Anschuldigungen "freigesprochen", und meine unparteiische Arbeit wurde gelobt. Aber letztendlich saß mein größter Widersacher in der BpB.

MM: ... und nach 2008?

Dr. Watzal: Was seit April 2008 über mich hereinbrach, kann nur als Versuch einer Vernichtung meines Rufes und meiner beruflichen Existenz bezeichnet werden. Da haben sich nämlich die "big shots" der zionistischen Israellobby mit Briefen und Emails an den Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble gewandt und gefordert, mich zu entlassen. Zu diesen gehörten Abraham Foxman, der damalige Boss der Anti Defamation League in den USA, der Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, der Generalsekretär der Israelischen Kultusgemeinden in Wien, Raimund Fastenbauer, ein sogenannter Koordinierungsrat deutscher Nichtregierungsorganisationen gegen Antisemitismus zusammen mit der Jüdischen Gemeinde in Berlin ließen es sich nicht nehmen, auf diesen Diffamierungszug mit aufzuspringen. Von den anderen Figuren aus dem politischen Milieu gar nicht zu reden. Vermutlich wurde diese Kampagne von der Hetzwebsite "honestly concerned" koordiniert, da sie auf ihrer Seite nicht nur alle Briefe online gestellt hat, sondern auch ankündigte, das "Weitere Protestbriefe, i. B. auch von NICHTJÜDISCHEN "Gruppierungen" mit ähnlichem Kontext sind in Arbeit..." (siehe dazu: Eine „unkoordinierte“ und „spontane“ Verleumdungskampagne). Flankiert wurde diese Aktion durch verleumderische Artikel in der Springer-Presse, dem Tagesspiegel und der Jüdischen Allgemeinen. Die Treibjagd zog sich über zwölf Jahre hin. Sie wurde vom Palästina-Portal minutiös dokumentiert.

MM: Wie blicken Sie heute rückwirkend auf die Geschehnisse?

Dr. Watzal: Ich konnte mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen, dass mir jemals so etwas passieren würde, und gerade nicht in der Bundeszentrale, die ja Werte wie Zivilcourage, gesellschaftliches Engagement und andere schöne Parolen, die nichts kosten, vor sich herträgt. Wenn es aber heißt, sich vor einen Mitarbeiter zu stellen, der nichts anderes als ebendiese Werte in seinen Schriften vertreten hat, dann war keiner dieser Maulhelden zu sehen, am wenigsten Präsident Krüger. Im Gegenteil, die Führung und einige von Krügers Hofschranzen haben aktiv gegen mich gearbeitet und mit den Hetzern kooperiert. Gott sei Dank gab es damals noch einige anständige Kollegen, die mich über die geplanten Schweinereien, die im Umkreis von Thomas Krüger gegen mich ausgeheckt worden sind, auf dem Laufenden gehalten haben. An dem Vorwurf des "Antisemitismus" war von Anfang an nichts dran, was zeigt, dass man noch nicht einmal ein "antisemitisches" Wort aus meinen Schriften präsentieren konnte. Folglich musste auch der damalige Generalsekretär Stephan Kramer, den die Linkspartei im November letzten Jahres zum Präsidenten des thüringischen Landesamtes für Verfassungsschutz (sic!) gemacht hat, Innenminister Schäuble eine Collage, die er aus zwei meiner Artikel zusammengebastelt hatte, unterjubeln, um so etwas wie "Antisemitismus" vorzutäuschen. Bei meiner Kritik an den Menschenrechtsverletzungen und den Verstößen gegen das Völkerrecht sah ich mich immer in guter Gesellschaft mit zahlreichen Juden im In- und Ausland wie zum Beispiel Felicia Langer, Rolf Verleger, Abraham Melzer, Elias Davidsson, Evelyn Hecht-Galinski, Ilan Pappe, Norman G. Finkelstein, Rabbi Michael Lerner, Tikva Honig-Parnass, Uri Davis, Uri Avnery u.v.a.m., die das Beste der jüdisch-humanistischen Tradition verkörpern. Auch die Propheten haben immer wieder den Herrschenden der damaligen Zeit ins Gewissen geredet.

MM: Was würden Sie mit Ihren heutigen Erfahrungsschatz anders machen als damals?

Dr. Watzal: Gar nichts! Vielleicht hätte ich offensiver in der Öffentlichkeit dagegen vorgehen sollen, um die Lügen der zionistischen Lobby bekanntzumachen. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan. Da die BRD-Medien vor der Israellobby eine ehrfurchtsvolle Habachtstellung einnehmen, war keiner der so genannten Kollegen bereit, über die Tatsachen zu berichten. Sie haben doch Ähnliches am eigenen Leibe erfahren müssen. Hinzu kam der enorme Druck durch Krügers Bundeszentrale, die alles Erdenkliche versucht hat, um mir zu kündigen. Man hat sogar zwei anwaltliche Gutachten anfertigen lassen, in denen der Versuch unternommen worden ist, mir so etwas Ähnliches wie "Antisemitismus" oder arbeitsrechtliche "Verstöße" nachweisen zu können. Beide Gutachten entpuppten sich als Flop, da die überforderten Anwälte nach etwas gesucht haben, was es in meinem Schrifttum nicht gab. Ich erspare mir die Aufzählung aller weiteren niederträchtigen und schikanösen Maßnahmen. Mein Fazit: Außer enormen "Spesen" (Vergeudung von Steuergelder) nichts gewesen. Darüber hinaus hat die Bundeszentrale zwei Prozesse gegen mich verloren, und zwar den, vor dem Arbeitsgericht in Bonn und den zweiten vor dem Verwaltungsgericht in Köln. In beiden gab es eine schallende Ohrfeige für die Krüger-Behörde.

MM: Sie haben sehr lange gekämpft...

Dr. Watzal: Mein Fall war in dem zeitlichen Ausmaß bisher einzigartig in Deutschland. Wenn Sie sich aber die Verleumdungsaktionen der zionistischen Israellobby gegen Andersdenkende in jüngster Zeit anschauen, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Lobby eine große Gefahr für die Meinungsfreiheit darstellt. Es ist heute kaum noch möglich irgendeine Ausstellung oder Vortrag zu halten, der von dieser Lobby nicht mit der verleumderischen Parole des "Antisemitismus" gebrandmarkt wird. Jüngstes Beispiel war das Verbot der Stadt München, nach der Intervention von Charlotte Knobloch, den jüdischen Verleger Abi Melzer im EineWeltHaus reden zu lassen. München ist die Stadt mit den meisten Redeverboten für Andersdenkende. Oder nehmen Sie die Hetzkampagnen gegen meinen Kollegen Arn Strohmeyer in Bremen.

Die Machenschaften der zionistischen Israellobby lassen sich am treffendsten mit den Worten des ehemaligen amerikanischen Botschafters Charles Freeman umschreiben, der von Präsident Obama zum Vorsitzenden des Nationalen Nachrichtendienstlichen Rates und Berater der US-Regierung ernannt werden sollte. Kurz nach Bekanntwerden dieser Absicht startete die zionistische Lobby eine der übelsten Verleumdungskampagnen in den USA gegen Freeman, der daraufhin den vorgesehenen Job nicht antrat. Hervorzuheben ist jedoch, das Obama keinen Finger für ihn rührte. In einer Presseerklärung vom 12. März 2009 sagte Freeman damals. „Die Taktiken der Israel-Lobby stellen Höhepunkte der Schande und Unanständigkeit dar, sie schließen Rufmord ebenso mit ein wie selektive falsche Zitate, vorsätzliche Verfälschung der Fakten, Fabrikationen von Unwahrheiten und vollkommene Missachtung der Wahrheit.“ Diese Charakterisierung traf exakt auf die Kampagne gegen mich zu.

MM: Die von Ihnen vor einem Jahrzehnt beschriebene „brutale israelische Okkupation“ ist seither viel brutaler geworden. Welche Mitschuld tragen wir Deutsche?

Dr. Watzal: Nicht nur die Deutschen, sondern alle freiheitlichen Demokratien tragen eine Schuld daran, dass sich die rechtsnationalistischen israelischen Regierungen so aufführen können, wie sie es tun. Von den Deutschen und deren "Mut" halte ich, offen gesagt, gar nichts, wenn ich mir die Geschichte der letzten einhundert Jahre anschaue. Auch heute hat sich daran nur Unwesentliches geändert. In einer Demokratie kann ich auch sorglos den "Widerstandskämpfer" spielen.

MM: Ist aber die Sorge der Intellektuellen nicht nachvollziehbar angesichts dessen, was Ihnen zugestoßen ist?

Dr. Watzal: Sie reden von den "Sorgen" der Intellektuellen. Sind sie es gerade nicht, die sich als Rechtfertiger eines jedweden Systems immer schon einen Namen gemacht haben? Bei den Verbrechen, Menschrechts- und Völkerrechtsverstößen des zionistischen Besatzungsregimes müssten eigentlich alle Intellektuellen unisono auf die Barrikaden gehen und ihren Protest äußern. Günter Grass hat es kurz vor seinem Tod gewagt, in einem so genannten Gedicht das tatsächliche Problem mit Israel anzusprechen. Das Ende ist bekannt. Alle Medien sind über ihn hergefallen, bis auf Jakob Augstein, aber auch ihn haben sich die Zionisten einige Monate später vorgeknöpft und an den "antisemitischen" Pranger gestellt, indem ihn eine rechts orientierte zionistische und obskure Organisation in Los Angeles unter die Top-Zehn-Antisemiten eingereiht hat, was er eigentlich hätte als Auszeichnung verstehen sollen. Seitdem ist er einsichtig und handsame geworden und hat in einem Phoenix-Interview gewissen stilistischen Unsensibilitäten bei einigen Formulierungen eingeräumt.

MM: Dennoch scheint der Zenit der Allmachtphantasien des westlichen Kapitalismus, der die Hauptstütze des Zionismus ist, überschritten. In Israel wird der immer offenere Rassismus gar nicht mehr verheimlicht! In den USA können nur noch zwei Verrückte und/oder Verbrecher als Präsidentschaftskandidaten gegeneinander antreten, die man in jedem anderen Land wohl eher in eine geschlossene Anstalt verfrachtet hätte. Und in Deutschland erreichen die alten Parteien das Volk auch kaum mehr. Besteht in solch einem Untergangsszenario eines Imperiums nicht die Gefahr eines Weltkrieges, deren erste Anzeichen sich in Nahost bereits abzeichnen?

Dr. Watzal: Ohne die massiven finanziellen, politischen, militärischen, wirtschaftlichen und kulturellem Unterstützungen des westlichen Imperialismus könnte Israel als Brückenkopf des westlichen Imperialismus nicht auf Dauer überleben. Nicht nur in Israel feiert der Rassismus fröhliche Urstände. Blicken Sie nur in die USA oder auch in die Länder der Europäischen Union, offener Rassismus allerorten. Jedes Land hat die Repräsentanten, die es verdient, selber gewählt. Da bilden die USA keine Ausnahme, aber dass diese Nation nur zwischen zwei politischen "crooks" zu wählen hat, sollte dem Rest der Welt zu denken geben. Letztendlich ist es egal, wer im Weißen Haus sitzt. Obama ist dafür das beste Beispiel. In Europa wurde er geradezu als ein "Messias" gefeiert. Herausgekommen ist jedoch eine nicht-weiße Bush-light-Version.

Ob das Imperium untergeht, möchte ich bezweifeln. Dass wir jedoch an der Schwelle zu einem Dritten Weltkrieg stehen jedoch nicht. Sollte Hillary Clinton ins Weiße Haus einziehen und ihre so genannte Flugverbotszone in Syrien gewaltsam durchsetzen wollen, wird es zu einem Showdown zwischen Russland und der aggressivsten Nation in der Welt, den USA, kommen. Kein Land der Welt hat so viele Kriege geführt wie die USA. Der Nahe Osten wurde durch die Aggressionen der USA und seiner willigen Helfershelfer in Europa ins absolute Chaos gestürzt: Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien und Jemen seinen hier nur als Beispiele genannt. Auch der Putsch in der Ukraine geht auf das Konto der USA und einiger Europäer. Die Expansion der NATO bis an die Grenzen Russlands zeigt, dass die USA und in ihrem Schlepptau die NATO aggressive Absichten haben. Gerade hat die NATO massive Truppenverlegungen in die Staaten Osteuropas beschlossen. Es zeigt sich, dass der Westen der Aggressor ist und die folgsamen Medien diese Aggression von der Seitenlinie noch befeuern und wahrheitswidrig berichten.

MM: Während wir dieses Interview führen, wurde im Libanon nach 29 Jahren ohne Staatsoberhaupt wieder eine Regierung gebildet. Ausgerechnet die zur Neutralität verpflichtete Tagesschau schrieb dazu "Riad und Washington haben verloren". Was ist los mit dem deutschen Volk, dass es so kritiklos den USA folgt und keinerlei Scham mehr empfindet, wenn Politiker die Achse Washington, Tel Aviv und Riad in einem Atemzug nennen?

Dr. Watzal: Dass die deutschen Medien weder objektiv berichten noch neutral sind, dürfte jedem politischen Beobachter klar sein. Die Medien in Deutschland und den USA, um nur diese beiden Länder zu nennen, sind zu Hofschranzen und Claqueuren der herrschenden politischen Klasse verkommen. Sie sind im System "eingebettet", das ihnen die Luft zur freien und unabhängigen Berichterstattung nimmt. Wie Sie richtig erwähnt haben, hat die Tagesschau von einer Verbindung zwischen Riad und Washington gesprochen. In der Tat bilden beide Länder eine Art unheilige Allianz. Beide sind Förderer des internationalen Terrorismus, wie die Entwicklung von Al-Kaida, IS (Islamischer Staat) und al-Nusra-Front zeigt, um die letzte säkulare Regierung in Syrien zu stürzen und auch dort ein Terrorregime wie in Libyen zu errichten. Von einem so genannten religiös und ethnisch motivierten Bürgerkrieg zu reden, wie das die USA tun, ist völlig irreführend. Vor der US-Aggression in Afghanistan und dem darauffolgenden Überfall auf den Irak, gab es in diesen Ländern keinerlei religiös oder ethnisch motivierte Gewalt. Die USA haben bewusst diese Karte gespielt, um diese Länder auf Jahrzehnte hinaus ins Chaos zu stürzen und zu destabilisieren. Ich erwähne hier nur den Yinon-Plan, in dem ein Szenario vorgeschlagen wurde, das jetzt von den USA - erweitert auf Afrika - ins Werk gesetzt worden ist. Die USA sind die Hauptverursacher des Chaos in der Region und für die Flüchtlingskrise in den Länder des Nahen Ostens und Europa verantwortlich.

MM: Welche Hoffnung sehen Sie für Deutschlands Zukunft angesichts der unheilvollen Verstrickungen in NATO und den völkerrechtswidrigen Einsätzen der USA?

Dr. Watzal: Unter der Merkel-Regierung sehe ich Deutschlands Zukunft alles andere als optimistisch. Konnte der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder kurz vor dem Überfall der USA auf Irak den Bush-Kriegern noch die Stirn bieten, indem er sagte, dass über Krieg und Frieden in Deutschland und nicht anderswo entschieden werde, trifft dies für Merkel nicht mehr zu. Sie hat sich, aus welchen Gründen auch immer, ins amerikanisch-israelische Fahrwasser begeben, was für Deutschland nicht Gutes verheißt. Allein schon, dass Israel ein Teil der deutschen Staatsräson ist, ist eine verantwortungslose Aussage. Oder Merkels Verhalten in der Abhör-Affäre durch die NSA: Abhören unter Freunden gehe gar nicht. Eine politisch dämlichere Aussage kann man sich kaum von einer Bundeskanzlerin vorstellen. Seitdem die so genannte Rosenholz-Datei beim Sturz der DDR in die Hände der CIA gefallen ist, sind nicht nur viele Politiker und Medienleute servil gegenüber den USA geworden.

Merkel gehört auch zu denjenigen, die immer wieder für Härte gegenüber Präsident Vladimir Putin plädieren, obwohl er es ist, der nur auf die Aggressionen der NATO reagiert. Seine warnende Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007, auf der sich die Kriegstreiber des Westens ein Stelldichein geben, wurde vom Westen arrogant belächelt und beiseitegeschoben. Deutschland sollte seine eigenen nationalen Interessen verfolgen, so wie es jeder andere Nationalstaat auch tut, und aus dem Sanktionsregime gegen Russland, das den Europäern von den USA aufgezwungen worden ist, ausscheren und zu den alten freundschaftlichen Beziehungen zurückkehren, die unter Helmut Kohl und Gerhard Schröder geherrscht haben. Auch sollte Deutschland seine Beziehungen zum Iran massiv ausbauen und nicht länger die destruktive Politik der USA und Israels unterstützen.

MM: In Ihrem Ruhestand haben Sie jetzt größere Freiheiten. Wie wollen Sie diese nutzen und welche Projekte wollen Sie in Zukunft umsetzen?

Dr. Watzal: In der Tat bin ich seit dem 1. Mai endlich wieder geistig frei und kann schreiben, wie und was ich will. Ich habe bereits zwei Bücher als Lektor betreut und schreibe sehr viel, auch für Englischsprachige Websites in den USA, Kanada, Australien, Indien und dem Fernen Osten. Manchmal wünschte ich, der Tag hätte 25 Stunden, dann hätte ich wenigstens eine Stunde zur Muße.

MM: Herr Dr. Watzal, wir danken für das Interview.