Montag, 4. März 2019

Fw: Der Land- und Wasserräuber

Gastbeitrga von Ludwig Watzal mit Einleitung von Izzeddin Musa

Ein Land- und Wasserräuber, rassistischer Apartheidstaat, ist die Staatsräson Merkels!!!

Einleitung vor der Weiterleitung

Im Herbst 1994 war ich einer der geladenen Gäste bei einer Abendveranstaltung - Podiumsdiskussion - in der Synagoge in Köln. Teilnehmer waren: Dr. Noy, Sprecher der Israelischen Botschaft - Bonn; Mohammed Nazzal, Angestellter der Palästinensischen Generaldelegation - Bonn; Hakam Abdel-Hadi, Angestellter bei der Deutschen Welle – Köln. Moderator war Peter Philipp, Chef der Nah- u. Mittelostabteilung bei der DW.

Das Diskussionsthema ging um Frieden zwischen Israel und Palästina. Versteht sich, dass solche Themen, kurz nach Oslo, bevorzugt behandelt wurden.     

Kurze Eindrücke von den Teilnehmern: Dr. Noy kannte ich von ähnlichen Veranstaltungen. Ein durch und durch Überzeugter Zionist. Er war auch einer, der stets massiv gegen Dr. Watzal, Redakteur bei der BpB, hetzte, um ihn seines Amtes zu entheben.

M. Nazzal war ein Sprachrohr seines Herrn, des Generaldelegierten Abdallah Frangi, der zu allen Schandtaten bereit war, wenn es um großzügige palästinensische Konzessionen für Israel ging. Ich rede aus eigener Erfahrung, da ich jedes Mal erleben müsste, dass er zu allem bereit war. Er widerte mich mit seiner Aussage und Bereitschaft, Palästina zu opfern, wahrschenlich um seine Position zu stärken, regelrecht an. Wir hatten des Öfteren heftige Auseinandersetzungen wegen dieser Art der Bereitschaft.

H. Abdel-Hadi war an diesem Abend nur Schatten seiner selbst. Als Untertan vom Moderator redete er ihm nach dem Mund. Also, langweilig. Denn, der Moderator Peter Philipp, den ich persönlich gut kannte, gab sich stets als Palästinenser-freundlich. Wenn man allerdings seine Schriften und Kommentare liest, merkt man, den geschickt versteckten israellastigen Unterton. Verständlich, wenn man erfährt, dass er mit einer jüdischen Israeliten verheiratet war und seine Söhne in der israelischen Armee gedient haben.

Die Herren redeten, und was die zwei hirngewaschenen Palästinenser, Nazzal und Abdel-Hadi, von sich gaben, konnte mich als Palästinenser nur aufregen. Das war hohl, und beide wollten nur dem Moderator gefallen. Aber Dr. Noy gab sich sehr großzügig gegenüber den Palästinensern. Er erzählt uns allen Ernstes und mit vollem Mund, dass Israel den Palästinensern als Friedensdividende sage und schreibe 20 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr gibt (schenkt!!!). Da habe ich gedacht, nach der Podiumsdiskussion einige kritische Fragen zu stellen. Da war ich zu optimistisch, denn der Moderator verkündete, dass  keine Diskussion im Anschluss stattfinde. Meine Enttäuschung war verständlicherweise grenzenlos. Ich bin am Ende sofort zu Peter Philipp gegangen und fragte, wie konntest du so eine Podiumsdiskussion machen, ohne Fragen im Anschluss zuzulassen? Seine Antwort war entwaffnend: „Wir wollen ja nicht nur diskutieren, wir wollen doch auch genießen.“ Es gab nämlich einen Imbiss und Getränke im Anschluss. Jämmerlicher kann eine Antwort nicht ausfallen. Daraufhin ging ich zu Herrn Noy und habe ihn erfragt, wieso er nicht gleichzeitig erwähnt, dass Israel das gesamte palästinensische Wasser von 100 Millionen Kubikmeter für sich in Anspruch nimmt, also raubt, und nach Oslo den Palästinensern 20 Prozent (20 Millionen qm) von ihrem eigenen Wasser lässt. Seine Antwort noch erschlagender: „Wir sind die Besatzer und können uns das erlauben.“

Kommt Zeit kommt Rat

Anfang Herbst 1996 war ich einer der Gäste in der Volkshochschule in Köln anlässlich einer Feier zur Städtepartnerschaft Köln-Bethlehem (damaliger Kölner OB Dr. Norbert Burger und damaliger Bürgermeister von Bethlehem Hanna Nasser) eingeladen. Unglaublich aber wahr, Dr. Noy war auch anwesend. Ich dachte, jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen.

Vorgeschichte: Wenige Monate vorher hat sich ein palästinensischer Selbstmordattentäter (völkerrechtlich: Freiheitskämpfer) in Israel in die Luft gejagt.

Ich bin auf Dr. Noy zugegangen, habe ihn begrüßt und mein tiefes Beileid ausgesprochen. Überheblichkeit des Besatzers gewohnt, erwiderte er, nachdem er sich bedankte, dass Arafat viel mehr tun muss gegen solche Attentate. Denn, nach Oslo war Arafat lediglich ein Sicherheitspolizist von Israels Gnaden. Ich erwiderte, ja das muss der Polizist tun, aber ich hätte eine viel bessere Lösung. Seine Augen wurden so groß und ein Riesenlächeln breitete sich über das ganze Gesicht aus, als er fragte: „Und, was wäre das?“ Ich entgegnete: „Sie und alle Zionisten sollten schleunigst aus Palästina verschwinden.“ Er wurde so rot, sein Blut schoss in sein Gesicht und er verschwand sofort.

Dr. Izzeddin Musa
Am Bonner Graben 19
53343 Wachtberg

Wann will die Bundeskanzelrin, die Israel zur "Staatsräson" erhoben hat zurück zur Vernunft kommen und Israel die Leviten lesen?

Der folgende Beitrag ist eine weitere Wassergeschichte aus Palästina – Dr. Watzal beschreibt: 

Israels Wasserraub in Palästina


Neben dem Landraub gibt es von Seiten des israelischen Besatzungsregimes auch eine Art Wasserraub in Palästina. Die israelischen Regierung verfolgen seit 1967 in den von ihnen besetzten Gebieten eine Strategie, die systematisch die ökonomische Nicht-Entwicklung der besetzten Gebiete betreibt. Dass die deutsche Öffentlichkeit über solche skandalösen Entwicklungen derart desinformiert ist, ist zu einem großen Teil der medialen und politischen Klasse, aber auch dem israelischen Hasbara-Ministeriums (Propaganda-Ministerium). zu verdanken. Die Botschaften Israels tun das ihrige dazu. Dies wurde besonders beim Vortrag von Clemens Messerschmid im „Cafe Palästine“, veranstaltet vom „Institut für Palästinakunde„,  in Bonn deutlich, der sich in seinem sehr informativen, exzellenten, aber auch politisch erschütternden Vortrag ausschließlich auf Zahlen, Daten und Schaubilder der israelischen Wasserbehörde Mekorot stützte. 

Messerschmid lebt und arbeitet als Hydrologe seit zirka 20 Jahren in Palästina. Wasserknappheit gebe es in Israel und Palästina nicht, allein die Verteilung stelle das Hauptproblem dar, so eine seiner Thesen. Im Sommer drehe Israel regelmäßig die Wasserzufuhr für die besetzten Gebiete ab, sodass die Palästinenser Wasser zu einem horrenden Preis von Israel kaufen müssten, obwohl ein großer Teil des israelischen Wassers aus den besetzten Gebieten komme. Allein Ramallah kaufe zu einhundert Prozent Wasser aus Israel. Nach Messerschmid handele es sich bei der so genannten Wasserknappheit um einen von Israel geschaffenen „Mythos“, da es Wasser im Überfluss gebe. Israel schaffe eine „Wasserkrise“, die gar keine Krise sei, sondern eine jährliche Erscheinung während des Sommers. Die Siedler hingegen verfügen über Wasser im Überfluss, oder es werde in der Landwirtschaft vergeudet, die nur zwei Prozent des israelischen Inlandsproduktes ausmache, aber 60 Prozent des Wasser verbrauche. In den besetzten Gebieten gebe es genügend Wasser. In Ramallah falle mehr Niederschlag als in London. Auch Grundwasser gebe es in Hülle und Fülle, nur die Palästinenser bekämen keine Genehmigung zum Brunnenbohren. Die Wasserkrise sei eine künstliche durch die Militärbesatzung erzeugt Krise.

In der deutschen Berichterstattung wird immer so getan, als stünden sich zwei gleichwertige Partner gegenüber, die sich nicht einigen könnten. Nichts wäre irreführender als das. Israel beansprucht nicht nur einen Teil des Wassers, sondern die vollständige Kontrolle über das komplette Wasser allein für sich. Den Palästinensern ist es verboten, selbst auf ihrem eigenen Land Wasserreservoire anzubohren. Darüber hinaus dürfen sie auch nicht alte Brunnen oder Wasserleitungen eigenmächtig reparieren. Selbst das Sammeln von Oberflächenwasser und sogar das Sammeln von Regenwasser ist ihnen verboten. Wie politisch obszön die Lage ist, zeigt die Tatsache, dass die Palästinenser das ihnen geraubte Wasser  teuer zurückkaufen müssen. Für diese „Großzügigkeit“ wird den Israelis von Seiten der deutschen medialen und politischen Klasse noch auf die Schulter geklopft.

Diese „Hydro-Apartheid“ existiere bereits seit der kriegerischen Einnahme der Westbank durch Israel im Juni-Krieg von 1967. Seit dieser Zeit habe Israel keine neue Brunnenbohrung mehr genehmigt. Selbst nach Ausbruch des sogenannten Friedensprozesses gab es keine solche Genehmigung. Dieses Apartheid-System existiert bereits seit 1967, nachdem Israel in den besetzten Gebieten eine sogenannte Zivilverwaltung, die de facto eine Militär-Diktatur ist, eingerichtet habe, die aufgrund von Militärverordnungen, sogenannten „Military Orders“, absolut herrscht.

Der Referent erwähnte die drei bedeutendsten Militärverordnungen, die dem Militärkommandanten totale Macht verleihen:

– Militärverordnung 92 vom 15. August 1967 legt die alleinige Kontrolle über alle Wasserfragen in die Hand des Militärkommandeurs.

– Militärverordnung 158 vom 19. November 1967 etabliert ein so genanntes „Permit-System“, das heißt, für jede Tätigkeit bedarf es einer Genehmigung durch die „Zivilverwaltung“.

– Militärverordnung 291 vom 19. Dezember 1968 annuliert alle bisherigen Regelungen. Der Militärkommandant kann selbst Entscheidungen von Zivilgerichten überstimmen.

Die deutschen Entwicklungsbehörden malten sich eine Wasserversorgung, und es werden Milliarden für den Stillstand verpulvert, so der Referent. Die deutschen Projekte würden an die israelische Militärbesatzung angepasst. Deutschland übe keinerlei Druck auf Israel aus und fordere die Besatzung nicht heraus. „Wir opfern die lebenswichtigen Interessen der Palästinenser auf dem Alter der Besatzung.“

Wäre es nicht Aufgabe einer staatlich verordneten politischen Bildung, hier für Aufklärung zu sorgen? Stattdessen betreibt die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) wider ihr eigenes Selbstverständnis massiv einseitige Israel-Propaganda, die jeder Ethik und Moral Hohn spricht. Als jüngstes Beispiel kann der Artikel in der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ von Marcel Serr dienen, der doch allen Ernstes dem deutschen politischen Establishment die israelischen Terrormaßnahmen in Palästina als nachahmenswert empfohlen hat.
Der Vortrag von Clemens Messerschmid hat gezeigt, wie desinformiert die deutsche Öffentlichkeit über das israelische Besatzungsregime ist, dem wir als Deutsche keinerlei Solidarität schulden. Schon gar nicht darf ein solches Regime Teil der deutschen Staatsräson sein.




Dieser Beitrag wurde unter Israel/Palästina abgelegt am November 22, 2016.

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