Montag, 5. Juli 2021

Dr. Noy in der Synagoge

 

Dr. Noy in der Synagoge und VHS Köln:

Siegespose eines Zionisten wurde beendet!

 

 

Im Herbst 1994 war ich einer der geladenen Gäste zu einer Abendveranstaltung - Podiumsdiskussion - in der Synagoge in Köln. Podiumsteilnehmer waren: Dr. Noy, Sprecher der Israelischen Botschaft  in Bonn; Mohammed Nazzal, Angestellter der Palästinensischen Generaldelegation - Bonn; Hakam Abdel-Hadi, Angestellter bei der Deutschen Welle – Köln. Moderator war Peter Philipp, Chef der Nah- u. Mittelostabteilung bei der Deutschen Welle - Köln. 

Das Diskussionsthema ging um Frieden zwischen Israel und Palästina. Solche Themen wurden,  kurz nach Oslo, oft und  bevorzugt behandelt.     

Kurze Eindrücke von den Teilnehmern: Dr. Noy kannte ich von ähnlichen Veranstaltungen. Ein durch und durch Überzeugter Zionist. Er war auch einer, der stets massiv gegen Dr. Ludwig Watzal, Redakteur bei der Bundeszentrale für politische Bildung, kurz BpB, hetzte, um seines Amtes entheben zu können.

Mohammed  Nazzal war ein Sprachrohr seines Herrn, der Generaldelegierte Abdallah Frangi, der zu allen Schandtaten bereit war, wenn es um großzügige palästinensische Konzessionen für Israel ging. Ich rede aus eigener Erfahrung, wo ich jedesmal erleben müsste, dass er zu allem bereit war, im Sinne und kompatibel mit  der palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Er widerte mich, mit seiner Aussage und Bereitschaft, Palästina zu opfern, regelrecht an. Wir hatten des Öfteren heftige Auseinandersetzungen, wegen seiner Bereitschaft, für einen „Frieden“ mit Israel, Vieles, sprich Palästina,  zu opfern.  

Hakam Abdel-Hadi war an diesem Abend nur Schatten seiner selbst. Als Untertan des Moderators, redete nur nach seinem Munde. Seine Abwesenheit täte ihm besser, also, total nichtssagend und langweilig. Denn, der Moderator Peter Philipp, den ich persönlich gut kannte, gibt sich stets als palästinenser-freundlich aus. Wenn man allerdings seine Schriften und Kommentare liest, merkt man den geschickt versteckten israellastigen Unterton. Verständlich, wenn man erfährt, dass er mit einer jüdischen Israeliten verheiratet war und seine Söhne in der israelischen Armee gedient haben.

Die Herren redeten und was die zwei hirngewaschenen Nazzal und Abdel-Hadi von sich gaben,  war nur anbiedernd und inhaltslos. Sie wollten um jeden Preis nur gefallen, Abdel-Hadi seinem Chef der Moderator und Nazzal dem Konzessionär Abdallah Frangi, der ja nicht anwesend war, aber würde davon Wind bekommen.

Dr. Noy gab sich, gegenüber Palästinensern, sehr großzügig, indem er den Anwesenden erzählte, Israel „schenkt“ den Palästinensern, um seine Friedenswillen zu dokumentieren, 20 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr. Wie weit Zionisten lügen und trügen kann man nicht erahnen. Also, Israel schenkt den Palästinensern vom eigenen Wasser, was es zu Hundertprozent geraubt hat, zwanzig Prozent zurück. Das hat der Hasbara-Mensch aber nicht erzählen wollen. Da habe ich gedacht, nach der Podiumsdiskussion werde ich das alles klarstellen und  ihn jämmerlich vorführen. Gut gedacht und sehr optimistisch. Als ich mich unverzüglich zu Wort meldete, verkündete der Moderator kurzer Hand, es findet keine Diskussion im Anschluss statt. Ich traute meinen Ohren nicht. Meine Enttäuschung war verständlicherweise grenzenlos, da, was ich los werden wollte, ist zunächst bei mir im Halse stecken geblieben.

Unverzüglich bin ich zu Peter gegangen und fragte, wie konntest du so eine Podiumsdiskussion machen ohne Fragen und Diskussion im Anschluss? Seine Antwort war entwaffnend: „Wir wollen ja nicht nur diskutieren, wir wollen doch was essen, trinken und genießen“. Es gab nämlich einen Imbiss mit Getränke im Anschluss. Jämmerlicher kann eine Antwort nicht ausfallen. Es blieb nur, dass  ich dann zu Noy gerannt bin und habe ihn gefragt, wieso er nicht gleichzeitig erwähnt, dass Israel das gesamte palästinensische Wasser für sich beansprucht,  also raubt, und nach Oslo den Palästinensern 20 Prozent (20 Millionen qm) von ihrem eigenen Wasser lässt. Seine Antwort noch erschlagender: „Wir sind die Besatzer und können uns das erlauben.“ Paff. Ich bin sprachlos gegangen. Oder sollte dort laut schreien und informieren???

Kommt Zeit kommt Rat

Anfang Herbst 1996 war ich in der Volkshochschule Köln, zum Feier der Städtepartnerschaft Köln-Bethlehem eingeladen, Kölner OB war Dr. Norbert Burger und seinerzeit Bürgermeister von Bethlehem Hanna Nasser.

Siehe da, unglaublich aber wahr, Dr. Noy war auch anwesend. Ich dachte, jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen.

Die Vorgeschichte: Wenige Monate vorher hat sich ein palästinensischer Selbstmordattentäter (völkerrechtlich: Freiheitskämpfer) in Israel in die Luft gejagt und viele Menschenleben mit in den Tod gerissen

Ich bin auf Dr. Noy zugegangen, habe ihn begrüßt und mein tiefes Beileid ausgesprochen. Überheblichkeit des Besatzers gewohnt, erwiderte er, nachdem er sich bedankte, dass Arafat viel mehr tun müsste, um  solche Attentate zu verhindern. Denn, nach Oslo war Arafat lediglich ein Sicherheitspolizist bei Israel. Deshalb erwarte Israel das von ihm. Ich dachte jetzt ist seine Stunde gekommen. Da erwiderte ich, ja das muss Arafat, der Polizist, der für die Sicherheit  des Besatzers Israel, tun. Aber, lieber Herr Noy,  ich hätte eine viel bessere Lösung. Seine Augen wurden so groß und ein riesen Lächeln breitete sich über das ganze Gesicht als er fragte: „Und, was wäre das?“ Ich entgegnete: „Sie und alle Zionisten sollten schleunigst aus Palästina verschwinden.“ Er wurde so rot, dass beinahe das Blut aus seinem Gesicht schoss und verschwand. Ja, das war die Rechnung für die Synagoge in Köln. Die Siegespose in der Synagoge konnte zur richtigen Zeit und richtigen Moment in der VHS beendet werden.

 

Izzeddin Musa

Herbst 1994


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