Sonntag, 14. November 2021

Genosse Ulrich Kelber zu UN-Resolutionen des Bundestages zu Gaza

 

 

Von: Izzeddin Musa [mailto:izzeddin.gaza@gmx.de]
Gesendet: Sonntag, 5. Februar 2012 13:36
An: Kelber Ulrich
Betreff: Re: An alle Mitglieder im UB Rhein-Sieg-Kreis - Infobrief und polit. Tagebuch Uli Kelber

 
Lieber Genosse Uli,

deinen Schritt "Info-Mails" an die Genossinnen und Genossen zu versenden", finde ich großartig. Man kümmert sich endlich um die Basis, um das Wahlvolk. Alle Themen, die du behandelst, sind durchweg interessant und hoch aktuell. Bis jetzt habe ich allerdings noch nicht die Zeit gefunden, sie alle intensiv durch zu lesen. Aber das kommt noch, und ich werde mich zu dem einen oder anderen Thema äußern.

Aber, ich möchte von Dir etwas erfahren. Am 2. Juli 2010 hat der Bundestag eine Resolution verabschiedet (siehe unten). Es würde mich interessieren, welche Schritte in dieser Richtung gegangen sind bzw. unternommen wurden, um die Resolution in die Tat umzusetzen und nicht nur bei den Worten zu belassen?  

Deine Nachricht, sehe ich gerne entgegen und verbleibe

mit SD-Gruß und Glückauf

Dein Izzeddin



1.     Resolution im Bundestag: „Israel muss Gaza-Blockade beenden ...

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/resolution-im-bundestag-israel-muss-gaza-blockade-beenden-11008563.html

 www.faz.netPolitikAusland

2. Juli 2010 – Der Bundestag hat von Israel eine sofortige Aufhebung der Blockade ... Israelische Seeblockade: Auf Konfrontationskurs Richtung Gaza · Gaza: ... der Parlamentsfraktionen als einseitige Parteinahme gegen Israel kritisiert.

2.     Bundestag geschlossen gegen Gaza-Sperrung: Israel soll Blockade ...

www.taz.dePolitikDeutschland

2. Juli 2010 – Der Bundestag hat Israel aufgefordert, die Blockade des Gaza-Streifens sofort zu beenden. Sie sei unproduktiv, heißt es in einem ...

3.     Gaza: Bundestag fordert Ende der Blockade | Politik - Frankfurter ...

www.fr-online.de/.../ gaza-bundestag-fordert-ende-der-blockade,147...

Gaza: Bundestag fordert Ende der Blockade Gaza Bundestag ... Palästinensische Kinder stehen in Gaza-Stadt nach Brot an. ... OFC verliert gegen Chemnitz ...

4.     Deutsche Haltung zu Gaza: Bundestagsappell gegen Blockade - n ...

www.n-tv.de/.../Bundestagsappell-gegen-Blockade-article966746.ht...

1. Juli 2010 – Fraktionsübergreifend stellt der Bundestag fest, dass die Sperre des Gazastreifens kontraproduktiv ist und den israelischen ...

5.     Bundestag: Regierung begrüßt Beschluss gegen Gaza-Blockade ...

www.welt.de/.../Regierung-begruesst-Beschluss-gegen-Gaza-Blockad...

2. Juli 2010 – Israel solle die Absperrung des palästinensischen Landstrichs sofort beenden, heißt es in einem Antrag aus dem deutschen Parlament.

6.     Bundestag gegen Blockade von Gaza, 04.07.2010 (Friedensratschlag)

www.ag-friedensforschung.de/regionen/Gaza/bundestag2.html

4. Juli 2010 – Bundestagsfraktionen einstimmig gegen Blockade von Gaza. Von Christian Klemm * Der Angriff auf eine Solidaritätsflotte nach Gaza im März ...

7.     Politik kompakt - Bundestag einstimmig gegen Gaza-Blockade ...

www.sueddeutsche.dePolitikPolitik kompakt

2. Juli 2010 – Der Bundestag hat über alle Fraktionsgrenzen hinweg eine sofortige Aufhebung der Gaza-Blockade durch Israel gefordert. Die Absperrung ...

 

 

 

 

Von: Kelber Ulrich <ulrich.kelber@bundestag.de>

An:"izzeddin.gaza@gmx.de" izzeddin.gaza@gmx.de

Betreff:WG: An alle Mitglieder im UB Rhein-Sieg-Kreis - Infobrief und polit. Tagebuch Uli Kelber

Datum: Wed, 15. Feb 2012 09:03:20

 

Lieber Izzeddin,

vielen Dank für Deine Email und das Lob für meinen Infobrief. Wir werden uns auch weiter bemühen aktuell und interessant zu bleiben.

Was Deine Frage angeht, so kann ich Dir von keinen spektakulären, lauten oder wiederholten Aktionen den Israelis gegenüber berichten. Da wir Deutschen ein besonderes Verhältnis zu Israel haben, werden solche Probleme und unser Unverständnis über so manche israelische Aktion in erster Linie in den vertraulichen Gesprächen mit israelischen Politikerinnen und Politikern angesprochen. Ich weiß, dass dies sowohl Sigmar Gabriel als auch Frank-Walter Steinmeier immer wieder tun, um deutlich zu machen, dass die SPD diese Blockade für falsch und kontraproduktiv hält.

Auch wenn das jetzt sicher keine befriedigende Antwort für Dich ist, wirst Du verstehen, dass ich dazu nicht mehr berichten kann.

 

Mit freundlichem Gruß

Uli

 

Von: Izzeddin Musa [mailto:izzeddin.gaza@gmx.de]
Gesendet: Mittwoch, 15. Februar 2012 22:19
An: Kelber Ulrich
Betreff: Re: WG: An alle Mitglieder im UB Rhein-Sieg-Kreis - Infobrief und polit. Tagebuch Uli Kelber

 
Lieber Uli,

die Debatte im Bundestag und der Beschluss gegen die  völkerrechtswidrige Blockade von Gaza waren öffentlich. Darüber haben, wie Du weißt, auch alle Medien berichtet. Deshalb betrachte ich es als ein Recht des Wählers  zu erfahren, was unsere Volksvertreter aus der Resolution gemacht und was sie unternommen haben.
Es wären nur Worthülsen, wenn keine Taten folgen.

Es wäre keine gute Idee, über die Köpfe der Wähler im Geheimen zu entscheiden, was man bereits öffentlich beschlossen hat. Auch wenn Deine innerpolitische Themen für uns Wähler von großem Interesse sind und außenpolitische Fragen nicht zu Deinem Ressort gehören, jedoch informiert darüber, was aus einer Entscheidung des Hohen Hause, zu dem Du gehörst, geschehen ist, sollte man informiert sein und diese Information an den Wähler weiter geben können.

Ich bin mir der besonderen Verantwortung Deutschlands gegenüber den Juden wohl bewusst. Aber warum müssen die Palästinenser die Opfer der Opfer sein? Als Staatsräson, wie Frau Merkel stets betont, kann auf Kosten der Palästinenser nicht hingenommen werden.

Ich möchte Dir den beigefügten Artikel von Frau Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des verstorbenen Heinz Galinski, ehemals Vorsitzender des Zentralrats der Juden, wärmstens empfehlen.

http://www-.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17467&css=print 

 Mit solidarischem Gruß



Izzeddin 

 

 

Von: Kelber Ulrich <ulrich.kelber@bundestag.de>

An:"izzeddin.gaza@gmx.de" izzeddin.gaza@gmx.de

Betreff: WG: WG: An alle Mitglieder im UB Rhein-Sieg-Kreis - Infobrief und polit. Tagebuch Uli Kelber

Datum: Thu, 16. Feb 2012 10:29:32

 

 

 

Lieber Izzedin,

 

es liegt in der Natur der Sache, dass aus einer Resolution keine Taten folgen. In einer Resolution wird festgestellt wie die Meinung des Beschließenden zu einem bestimmten Thema ist und das hat der Bundestag einstimmig getan.

Die SPD und fast alle anderen Parteien im Bundestag treten für eine saubere Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israel und Palästina ein (s. z.B. Bundesparteitagsbeschluss vom 4.12.2011). Diese ist aber nur möglich, wenn auch die beiden beteiligten Seiten mitmachen, was in den letzten Jahren aus höchst unterschiedlichen Gründen nicht der Fall war.

Es besteht doch überhaupt kein Zweifel daran, dass Israel sich nicht korrekt verhält – weder den Palästinensern gegenüber noch den europäischen und amerikanischen Partnern -, aber ohne Israel wird es eben auch keine Lösung des Konflikts geben und deshalb können wir den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen.

 

Es ist natürlich Dein gutes Recht, darüber informiert zu werden, was im Bundestag aktuell zum Nahost-Konflikt diskutiert wird, aber das ist ja schließlich auch alles auf den Internetseiten des Bundestages und der SPD-Bundestagsfraktion nachlesbar, deshalb habe ich darauf nicht gesondert hingewiesen, s. z.B. hier:

 

http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,57238,00.html

http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,57018,00.html

http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,58570,00.html

http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,58344,00.html

http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,58000,00.html

http://www.bundestag.de/presse/hib/2012_01/2012_047/02.html

http://www.bundestag.de/presse/pressemitteilungen/2011/pm_1102253.html

http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2011/35621788_kw36_de_nahostkonflikt/index.html

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/060/1706006.pdf

 

Dein Link war leider nicht lesbar.

 

Mit freundlichem Gruß

Uli

 

 

Von: "Izzeddin Musa" <izzeddin.gaza@gmx.de>An:Kelber Ulrich ulrich.kelber@bundestag.de

Betreff:An alle Mitglieder im UB Rhein-Sieg-Kreis - Infobrief und polit. Tagebuch Uli Kelber

Datum:Thu, 16. Feb 2012 17:07:05

 


Lieber Uli,

für Deine schnelle Antwort danke ich Dir sehr. Merkwürdig wie unbefriedigend ist die Feststellung, dass auf  Resolutionen keine Taten folgen. Warum vertut man sich die Zeit damit? Wir haben es anscheinend zur Gewohnheit gemacht, weil Israel nie eine Resolution erfüllt hatte. Außer einer einzigen, und das aus höchst politischem kalkül, wonach es sich danach doch anderes verhalten hat. Ich möchte jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, weil es sich um einer unendlichen Geschichte handelt.  Nur soviel und aktuell: Ich betrachte Israel, mit seiner höchst radikalen und unverantwortlichen Regierung  als ein ungezogenes Kind, das, für den Weltfrieden, sehr gefährlich werden kann. Ich habe nicht nur Angst um Palästina oder den Nahen Osten, sondern wir und üherall werden genauso an diesem Flächenbrand zu leiden haben.
Laut einer Umfrage halten 63 Prozent der Menschen hier in Deutschland Israel und seinerzeit George W. Bush für die größte Gefahr für den Weltfrieden. Mit Recht, wie ich meine. Wenn man es beobachtet, wie Israel Barack Obama demütigt und versucht, ihn mit aller Gewalt in einen Krieg, mit unabsehbaren Folgen für die Welt, hineinziehen will (noch vor den Wahlen im Nov.), dann kann man nur noch beten, das dieses Unglück nicht passiert.

Wieso unberechenbarer Konflikt? Weil z.B. Russland, China und die Schwellenländer nicht tatenlos zusehen werden, wie sie militär-strategisch und politisch eingekreist werden, sowie ihren hart erarbeiteten wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand kaputt gemacht werden sollte.

Das ist nur ein kleiner Überblick, der Dir und sicherlich auch den meisten unserer Volksvertretern nicht entgangen sein kann. Vielleicht könnte man einmal persönlich einen Gedankenaustausch arrangieren. Oder evtl., wenn die heiße Wahlzeit kommt, dass Du bei uns in Wachtberg über ein Wahlthema reden kannst. Zum Beispiel, eine öffentliche Veranstaltung. Ich denke, es wäre schön wenn wir im Gespräch bleiben.

Obwohl ich ein Naturwissenschaftler bin, schreibe ich aber doch hin und wieder ein paar Worte über brisante politische Themen. Bei Interesse würde Dir ich meine Lektüren zukommen lassen.

Mit sozialdemokratischem Gruß

Izzeddin    


Hier ist der Inhalt des Links, was unleserlich war.

Kommentar vom Hochblauen
Deutsche Staatsräson für Israels Angriffskriege
Von Evelyn Hecht-Galinski

Darf Kanzlerin Merkel/Machiavelli wirklich wie vor der Knesset 2008 durch ihre Rede den Begriff der deutschen Staatsräson so missbrauchen, wie jetzt geschehen? Sagte sie doch: "Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes. Das heißt die Sicherheit Israels ist für mich als Bundeskanzlerin niemals verhandelbar - und wenn das so ist, dann dürfen das in der Stunde der Bewährung keine leeren Worte bleiben." Haben wir jetzt tatsächlich die Stunde der Bewährung, wenn das israelische Regime einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Iran plant?

 


Verantwortung für Israel – „Teil der
Staatsräson meines Landes“

NRhZ-Archiv

 

Und lassen wir uns nichts vormachen: dieser Angriffskrieg ist nur möglich, weil Israel als einer der hochgerüstetsten Staaten dieser Erde jedes Land bedrohen und einschüchtern darf. Das ist allerdings nur möglich, dank der Waffenlieferungen der Schutzmacht USA. Tausende Tonnen Waffen und Bunker brechende Bomben(GBU-39) wurden schon im Jahr 2007 vom US-Kongress zur Lieferung genehmigt. Ebenfalls im Jahr 2007 erhielt Israel von den USA ein Raketenfrühwarnsystem, dass von in Israel (Negev) stationierten US-Soldaten bedient wird.


Israel hat ja Erfahrung in Angriffskriegen und deren propagandistischer "Andersdarstellung" (Koscher-Macher) und Verschleierung. Schon 1981 flog Israel einen Luftwaffenangriff gegen den irakischen Leichtwasserreaktor Osirak und zerstörte die Anlage weitgehend. In der Nacht des 6. September 2007 bombardierten israelische Jets abermals eine angeblich mit Nordkoreas Hilfe gebaute Atomanlage in Syrien erfolgreich. Der Gaza-Angriff mit mehr als 1400 ermordeten Palästinensern wurde in der US-Wahlnacht des 4. November durch Ermordung von sechs Hamas Aktivisten auf deren Territorium vorbereitet. Und erst danach reagierte die Hamas mit einem Raketenbeschuss auf Südisrael. Soviel zum Märchen, dass die Hamas die Waffenruhe gebrochen hätte.

 

So ist es auch nicht verwunderlich, dass es Schuhe und Steine gegen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hagelte - als Zeichen der Verachtung während seines Gaza Besuches letzte Woche. Er lehnte es ab, Eltern und Angehörige  von etwa 4000 in Israel einsitzenden "Sicherheitshäftlingen" zu treffen -  ganz im Gegensatz zu den Eltern von Gilad Schalit, die er in Israel besuchte! Die Bevölkerung von Gaza hat es satt, von UN-Almosen und -Hilfen leben zu müssen (nach internationalem Recht wäre es Israels Pflicht als Besatzer, die Bevölkerung Gazas zu versorgen. Entgegen der falschen israelischen Behauptung, Gaza nicht mehr besetzt zu halten),  weil auch die Uno und die westliche Welt keinen wirklichen Druck auf Israel ausüben, um die Blockade aufzuheben und das größte Freiluftgefängnis der Welt zu befreien.


Das israelische Regime hat es von Beginn an verstanden die Opferrolle zu spielen, umzingelt von Feinden.


Denn merke: "Wer auf einer Insel lebt, sollte sich das Meer zum Freund machen". Genau das Gegenteil ist der Fall! Der jüdische Staat hatte und hat nur eine Intention: Israel muss "araberrein" werden. Dem müssen wir entgegenwirken und es nicht weiter tolerieren, dass Israel mit einem Tsunami von unzumutbaren Maßnahmen auch den letzten Palästinensern jeglichen Lebensraum entzieht.


Sehen wir uns einmal die sogenannten C-Gebiete an. Diese machen 62 Prozent des Westjordanlandes aus und sind die einzig verbliebene Landreserve für einen lebensfähigen Palästinenserstaat. Israel hat es durch seine Planungsbehörden und Verwaltung geschafft, dass die palästinensische Präsenz "kontinuierlich unterminiert" wurde. So werden von uns bezahlte Entwicklungsprojekte gefährdet, nicht genehmigt, oder zerstört. So ordnete die israelische Militärbehörde im Januar an, im Dorf Thaale wegen (angeblich) fehlender Genehmigung eine neue Solaranlage abzureißen. Diese Anlage wurde vom Auswärtigen Amt mit 400 000 Euro unterstützt. Unweit von Thaale, in Imneizil, auch ein Dorf ohne Stromversorgung, soll ein von Spanien gefördertes Solarprojekt abgerissen werden, drei Solar- und Windkraftanlagen in dieser C-Zone südlich von Hebron sind vom Abriss bedroht. Diese Beispiele sind nur einige von Dutzenden!


Schon Jeff Halper vom Komitee gegen Häuserzerstörungen  stellte das fest, was jetzt auch die EU-Diplomaten in ihrem jüngsten Bericht feststellten: Die israelischen Militärbehörden erteilen nur auf EINEM Prozent der C-Gebiete Baugenehmigungen. Die dann erfolgende Zerstörung von Häusern und anderen Einrichtungen, denen die (nicht erteilten) Genehmigungen fehlten, führe zu einem "erzwungenen Transfer der einheimischen Bevölkerung". Ethnische Säuberung! Heute leben in den C-Gebieten nur noch etwa 150 000 Palästinenser. Waren es im Jahr 1967, allein im dazugehörigen Jordantal noch mehr als 300 000. In derselben Zeit haben sich aber 310 000 Siedler in der C-Zone niedergelassen. Das konnte auch Entwicklungsminister Niebel sehen, als er letzte Woche diese C-Gebiete besuchte.


Auffallender könnten die Unterschiede zwischen den palästinensischen Dörfern und den Siedlungen nicht sein. Wellblechhütten und Zelte, (auch diese werden vom israelischen Militär abgerissen) fehlender Strom und kein fließendes Wasser (außer Regengüsse), sogenannte Geröllstraßen und Schlamm. Daneben die geteerten Straßen, Blumenbeete und Palmenhaine, die zu den Siedlungen Tomer und Pezalel führen. Niebel verlangte dann - tatsächlich war er das ERSTE deutsche Regierungsmitglied, das die C-Gebiete besuchte!: "Die palästinensische Bevölkerung muss sich entwickeln, bauen und sich bewegen können".

 

Niebel besuchte diesmal auch Fasail und den Ostjerusalemer Stadtteil Silwan, wo sich die Palästinenser  von 300 jüdischen Siedlern bedrängt fühlen, die dort einen archäologischen Park bauen. Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er auch diesen Besuch in Silwan als erstes deutsches Regierungsmitglied unternahm, unter Führung einer israelischen Friedensaktivistin, die ihn darüber aufklärte, wie Israel mit diesen Maßnahmen die Palästinenser daran hindert, im Ostteil Jerusalems eine eigene Hauptstadt für einen Palästinenserstaat zu gründen.  (Dies berichtete die FAZ durch ihren hervorragenden Israel-Korrespondenten H.C.Rößler.) Beamte aus Liebermans Außenministerium behaupteten dagegen: "Muslime beanspruchen ganz Jerusalem als ihre Stadt, als wichtiges Zentrum ihrer Religion." Tatsache ist, dass Netanjahu Jerusalem als ungeteilte israelische Hauptstadt behalten will.

 

Zum selben Zeitpunkt reiste der zweite FDP-Minister (welche überproportionale Präsenz für eine 3% Partei), nämlich Außenminister Westerwelle zu seinem Kollegen (und Wein- und Zigarrenfreund) Lieberman, um den "Stillstand in den Nahost-Verhandlungen zu beenden" und um das iranische Atomprogramm zu diskutieren. Nach obligatem Yad Vaschem-Besuch und 10 Millionen Euro Aufstockung für die Gedenkstätte war er so ergriffen, dass er Israel aus falsch verstandener Vergangenheitsbewältigung heraus wieder volle Solidarität zusagte.


Damit sind wir also wieder beim Iran und einem möglichen Angriff Israels. Einerseits hat Berlin Militärschläge stets abgelehnt. Nur der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Missfelder  (keine Hüftgelenke für Alte!) ist dafür, dass alle Optionen offen bleiben. Damit meint er, ohne es direkt auszusprechen, einen möglichen militärischen Angriff Israels.

 

Israel kann sich also wieder deutschen Verständnisses sicher sein, Staatsräson eingeschlossen. Auch in Deutschland gibt es mahnende Stimmen, wie die von dem ehemaligen Leiter der Sicherheitskonferenz und ehemaligen Kanzler Kohl-Berater Horst Teltschik oder von Ruprecht Polenz, oder auch von Verteidigungsminister de Maiziere, oder vom stellvertretenden Fraktionschef der SPD im Bundestag, Gernot Erler, die vor einem israelischen Angriff warnen.

Auch der jetzige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz setzt auf "Containment" und möchte einen Angriff verhindern. Er sagte in einem DLF-Interview vom 3.2.2012 folgende BEZEICHNENDE Sätze: "Auch in Israel, auch unsere israelischen Freunde wissen, dass ein Militärschlag eine ganz schlechte Option ist." Und: "Zweitens ist, mal abgesehen von der Frage der völkerrechtlichen Zulässigkeit…".

 

Da haben wir also wieder die typischen Sätze, wenn es um Israel geht: "Israelische Freunde" und noch viel schlimmer: man geht einfach über das Brechen des Völkerrechts hinweg, wie schon nach dem Angriff auf die Mavi Marmara, Gaza- und Libanon-Angriffe mit Phosphor und Streubomben etc.

 

Das israelische Regime, der jüdische Staat führt einen Krieg "mit Gottes Hilfe", d.h. der Geheimdienst Mossad führt Aktionen mit den Namen "Zorn Gottes" durch, wie die Aktion gegen die palästinensischen Freiheitskämpfer, die das Attentat in München während der Olympiade 1972 verübt hatten.


So war es nur folgerichtig, dass israelische Journalisten den ehemaligen Geheimdienstchef Dagan fragten, ob vielleicht "Gott" bei den vielen "Unfällen" rund um das iranische Atomprogramm seine Hand im Spiel hatte. Dagan bejahte das. Der heimliche "Gotteskrieg" mit bei Attentaten zu Tode gekommenen Atomforschern ist voll im Gange, ebenso der Computerkrieg; jetzt fehlt Israel nur noch der "richtige" Krieg zu seiner "Endbefriedigung".


Israel wird und will wieder, wie schon so oft im Schatten eines US-Wahlkampfes die Handlungsunfähigkeit der US-Regierung ausnutzen.


STOP THE BOMB FROM ISRAEL!!!
(PK)

Evelyn Hecht-Galinski ist Publizistin und Tochter des 1992 verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski. Unsere LeserInnen kennen sie als Autorin der Serie, die sie "vom Hochblauen", ihrem 1186 m hohen "Hausberg" im Badischen, schreibt.



Online-Flyer Nr. 340  vom 08.02.201

 

 

Hallo Ludwig,

hier ist der Schriftverkehr zwischen mir und Ulrich Kelber. Oben war die letzte Post von mir, vom 16. Februar. Ich habe danach nur die normalen Infobriefe bekommen, auf die ich nicht mehr reagierte.

 

 

 

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