Samstag, 7. Januar 2017

Professor Doktor honoris causa Manfred Lahnstein: „Ausfall eines Lobbyisten“

Polemik gegen einen, der entweder ein komischer Kauz oder ein nützlicher Idiot ist" Prof. Dr. h.c. Lahnstein

Manfred Lahnstein wird am 20. Dezember 2007 siebzig  Jahre alt  und kein bisschen Weise. Er studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Köln. Ich habe aber nirgends etwas über eine  Dissertation, um die Doktorwürde, oder eine Habilitation, um den Titel eines Hochschullehrers zu  erlangen gelesen! Anscheinend, wer eine Zionistin als Frau hat, bekommt  schnell von der Universität Haifa solche Titel. Noch nicht  einmal Studierte oder gar ein Abitur besitzen, haben solche Doktorhüte honoris causa von der Universität Haifa, wie zum Beispiel unseren früheren Bundesaußenminister Doktor honoris causa Joschka Fischer, bekommen. Man muss nur ein guter Lobbyist sein, ein Doktorhut ist ihm dann sicher. Auch Angela Merkel wurde diese Ehre zuteil, eben wie Prof. Dr. h.c. Manfred Lahnstein. Warum wohl?

Als SPD-Mitglied hat man ihm 1982 das Bundesministerium für Finanzen und das Bundesministerium für Wirtschaft als Superminister anvertraut. Ob die Schuhe von Karl Schiller ihm zu groß waren, steht hier nicht zur Debatte. Schon 1967 wurde er Mitglied der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft. Anfang der 90er Jahre übernahm er das Amt des Schatzmeisters der Deutsch- Israelischen Gesellschaft. Von 1994-2006 war er deren Präsident. Er war bis zum vergangenen Sommer “Chairman of  the Board of Governors of the University Haifa”. Das sagt wohl ziemlich viel. Amos Oz über ihn: „Manfred Lahnstein ist dem jüdischen Volk und Israel in ungewöhnlicher Weise verbunden“.

Verständlich also,  für einen langjährigen, altgedienten, loyalen und  gehorsamen Israel-Lobbyisten, wie Manfred Lahnstein,  verheiratet mit einer Zionistin Sonja Kandel-Lahnstein, wenn er so geehrt wird.  Somit sind beste Voraussetzungen geschaffen worden, um „His Masters Voice“ instrumentalisiert zu werden. 

Wie könnte er sich sonst anmaßen, so grob ins Fettnäpfchen zu treten, und  einen Mann von internationalem Format wie Ilan Pappe substanzlos anzugreifen?  Wenn man die akademische oder gar politische Laufbahn von Lahnstein Revue passieren lässt, findet man nichts, auch kein Hinweis, dass Manfred Lahnstein ein Fach über Geschichte belegt hatte. Man kann davon ausgehen, dass seine Geschichtskenntnisse auf seine zionistischen Lehrmeister zurückgehen, die auf längst entlarvte Geschichtsmythen, -legenden und –lügen basieren. Deshalb empfinde ich seinen Artikel, bei „honestly concerned“ - eine zionistische Hetzorganisation in Deutschland,  über Ilan Pappe und sein Buch „Ethnische Säuberung Palästinas“,  als  eine der  provokativsten  Anmaßungen und ein „brutaler, wenn nicht der brutalste Angriff auf die historische Wahrheit“.

Es scheint übrigens Sitte bei Lahnstein zu sein, stets  sich für seine Herren ins Feuer zu gehen.  Schon 2004 veröffentlichte er in der SPD-Zeitschrift „Vorwärts“ einen unverschämt einseitigen Artikel, in dem er die Palästinenser anlastet, „Friedensverhinderer“  zu sein, die Hisbollah, eine Befreiungsbewegung in Libanon, die den Besatzer Israel aus dem Libanon verdrängen will, als Terrororganisation.

Manfred Lahnstein muss eine Umwandlung in seiner Person erfahren haben, wenn er, noch im selben Artikel, zwischen kraftvolle und kraftlose Resolutionen der UN unterscheiden. Das heißt, wenn Israel verurteilt wird, ist das eben eine kraftlose Resolution, die auf dem Regal verstauben darf. Aber wenn eine Resolution gegen den Libanon, den Irak oder sonst einem anderen arabischen Land, dann ist sie kraftvoll und muss auf Punkt und Komma erfüllt werden.   Auf diesen Artikel nahm ich in zwei DIN A4-Seiten  Stellung, die glücklicherweise auch  in „Vorwärts“ veröffentlicht wurde. Später jedoch, und sicherlich durch Druck von ihm und seiner Lobby von „Vorwärts“  verschwand. Ich werde sie, und auch einen Brief an Peter Struck, wieder veröffentlichen, worauf Herr Lahnstein sich verlassen kann (auch Peter Struck).

Bevor ich mich mit den mythisch-legendären Lügengeschichten israelischer Politik, die von den Israel-Lobbyisten immer wieder nach außen vertreten und getragen werden, auseinandersetze, möchte ich zunächst die heuchlerische Einseitigkeit Lahnsteins und seinesgleichen mit einem Zitat aus dem „Heiligen Buch“, beschreiben:  „Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“ (Lukas 6;42). Es ist keine Schande, wenn man Geschichtszusammenhänge und  -fakten nicht  kundig  ist und ihm die Kompetenz fehlt. Bei Bedarf  könnte man sich kundig machen. Aber wenn man  Geschichtszusammenhänge weiß, jedoch verschweigt oder gar verdreht, dann ist das ein Lobbyist und Verdreher der aller schlimmsten Sorte.

Manfred Lahnstein muss sich nun entscheiden. Mit welcher Lügenpropaganda und "Krieg der Worte" der Staat Israel Geschichtsfälschung (Lüge statt Wahrheit) betreibt, um seine politisch-expansionistischen Ziele zu erreichen, beweisen die neuen israelischen Historiker. Diese fordern, dass die offizielle Geschichtsschreibung Israels revidiert und neu geschrieben werden muss. Es ist absolut nebensächlich, wer in Israel regiert, das Ziel der politischen Elite bleibt immer eins: "Kein Frieden mit den Arabern, bestrebt werden Expansionismus und Hegemonie".

Im Einzelnen:

1.    Lahnstein behauptet: Wahr ist: Einige Jahre vor 1948 ist die Frage eines Bevölkerungsaustauschs unter jüdischen und auch britischen Politikern erörtert worden. Aber: Diskutiert wurde ausschließlich ein freiwilliger, auf beiderseitiger Abmachung beruhender Austausch, keine „ethnische Säuberung“. Und: Diese Diskussion hat niemals irgendeine Substanz gewonnen.
 
Antwort:
 
Simcha Flapan, von dem Dr. h.c. Lahnstein vermutlich nichts gehört hatte,  ist ein israelischer Politiker. Er war von 1954-1981 Sekretär der Mapam-Partei und Leiter deren Referats für Arabische Angelegenheiten. Er war Gründer und  Chefredakteur der Monatsschrift „New Outlook“; er hat das Jewish Arab Institute und das Israeli Peace Research Institute gegründet; er hat am Center for International Affairs an der Harvard University und am dortigen Center for Middle East Studies gearbeitet und war außerordentliches Mitglied am Royal Institute for International Affairs in London. Simcha Flapan starb im April 1987 in Tel Aviv. Sein Buch: „Die Geburt Israels – Mythos und Wirklichkeit“, englische Ausgabe erschien im selben Jahr 1987 vor seinem Tod,  1988 deutsche Ausgabe bei Knesebeck & Schuler, später bei Melzer Verlag. Das Buch fußt auf 1982 vom Verteidigungsministerium freigegebenem Material. darin entlarvt Flapan die offizielle Geschichtsschreibung, sieben Mythen israelischer Politik, als israelische Lügen-Propaganda. Flapan machte eine schmerzhafte Erkenntnis, als seine Erforschungen Chaim Weizmann, der maßgeblich am Zustandekommen der Balfour-Deklaration beteiligt und der erste Staatspräsident Israels war, als "Vater" des Gedankens, "den Palästinensern dürfe kein Anspruch auf nationale Selbständigkeit zugestanden werden", herausbrachten. Weizmann war auch nicht bereit, den Palästinensern, als arabische Einwohner im jüdischen Staat, dieselben nationalen Rechte oder Ziele zuzugestehen. Ein Zustand, an dem bis heute nichts geändert hat, auch wenn Israel nach Außen Gleichberechtigung, für alle seine Bürger, propagiert.

"Ein leidgeprüftes, verfolgtes Volk suchte nach Schutz und einem eigenen Staat und fand beides zu einem furchtbaren Preis, den ein anderes Volk zu zahlen hatte." Tanya Reinhart. Das ist die nackte Wahrheit. Die Zionisten begangen, mit Unterstützung der westlichen Welt, ein menschliches Verbrechen an das palästinensische Volk. Gesühnt haben bis jetzt nichts. 
Simcha Flapan entlarvte in seinem Buch die sieben Mythen und Lügen israelischer Propaganda:

Dritter Mythos:

"Die Flucht der Palästinenser aus dem Land, sowohl vor als auch nach der israelischen Staatsgründung, setzte ein als Reaktion auf einen Aufruf der arabischen Führung, das Land vorübergehend zu verlassen, um dann mit den siegreichen arabischen Armeen zurückzukehren. Sie traten die Flucht an trotz der Bemühungen der jüdischen Führung, sie zum Bleiben zu veranlassen".
Flapan meint:

Wahr ist, dass die politischen und militärischen Führer Israels auf diese Flucht hin arbeiteten, da ihrer Überzeugung nach die zionistische Besiedlung und die israelische Staatswerdung den "Transfer", das heißt: die "Vertreibung" der arabischen Palästinenser in arabische Nachbarländer erforderlich machten.
 
Die Aussagen, auch früherer zionistischer Führer, bestätigen dieses Vorhaben. Israel Zangwill forderte, "die Einheimischen zu verjagen". Sein politischer Schlachtruf: "Ein Land ohne Volk, für ein Volk ohne Land" beweist die Aggressivität, mit der die Zionisten ihre Ziele verfolgten. Dass Palästina menschenleer war, wie die Zionisten stets behaupteten, kann doch kein Mensch behaupten.

Zitat aus dem Diensttagebuch Jitzhak Rabins [zitiert bei David Shipler, New York Times, 22. Okt. 1979]: "Yigael Allon fragte Ben Gurion, was mit der Zivilbevölkerung geschehen solle. Ben Gurion [alias David Grün, geb. 1886 in Plonsk, damals Russisch-Polen] machte eine Handbewegung, die man nur als "Fortjagen" deuten konnte. „Fortjagen“ ist ein Ausdruck, der einen harten Klang hat. Psychologisch war das eine der schwierigsten Maßnahmen, die wir ergriffen. Die Bewohner von Lydda gingen nicht freiwillig. Es gab keinen anderen Weg, als Gewalt und Warnschüsse einzusetzen, um die Bewohner dazu zu bringen, dass sie die 20 oder 25 Kilometer bis zu der Stelle marschierten, wo sie auf die Arabische Legion trafen.“ Flapan weiter: „Die zionistischen Führer befürchteten, eine große Zahl von Nichtjuden werde die Stabilität des neuen Staates sowohl in militärischer als auch gesellschaftlich Hinsicht gefährden, ersteres weil man diese Bürger als eine potentielle fünfte Kolonne für die Streitkräfte der feindseligen arabischen Nachbarstaaten betrachtete, letzteres weil gewichtige islamische und christliche Minderheiten den jüdischen Charakter des neuen Staates in Frage stellen würden. … Chaim Weizman sprach sicherlich vielen aus dem Herzen, als er dies als eine „Vereinfachung des Problems“ bezeichnete.    
Der erzwungene Exodus der Palästinenser setzte am 29. November 1947, dem Tag der UN-Teilungsresolution 181, ein und hielte, forciert durch Terror, Gewalt und Massaker der Zionisten, der einen vorläufigen Höhepunkt erreichte, als israelische Terrororganisationen, Irgun und Stern, das Dorf Deir Yassin am 9. April 1948, angeführt von Menachem Begin,  überfielen, und dabei 254 Frauen, darunter zahlreiche Schwangere, Kinder und Greise regelrecht schlachteten, auch nach der Unterzeichnung der Waffenstillstandsvereinbarungen im Sommer 1949, weiter an. „Menachem Begin hat sich  damit gebrüstet, dass es ohne Deir Yassin kein Israel gäbe und nach Deir Yassin die zionistischen Kräfte „wie ein heißes Messer in Butter" vordringen konnten.“ Zirka eine Million arabische Palästinenser wurden vertrieben auch aus Gebieten, die nicht für den jüdischen Staat vorgesehen waren.
Schon 1937 erklärte Ben Gurion: "Wir müssen die Araber hinauswerfen und uns an ihre Stelle setzen". 1948, kurz nach Staatsgründung, ernannte Ben Gurion einen Transferausschuss, und erklärte eine Woche danach der Jewish Agency: "Ich bin für eine Zwangsumsiedlung."

Mitte der Achtziger Jahre freigegebene Dokumente werfen ein neues Licht auf die Thematik. Demzufolge beruht die Massenvertreibung auf einen gezielten Plan in den Köpfen der Zionisten.

Plan "D" (Dalet) der Hagana vom März 1948 beinhaltet Aktivitäten gegen feindliche Siedlungen, ... diese umfassten die Zerstörung ganzer Dörfer, die Bekämpfung und Vernichtung der Feinde und die Vertreibung aus dem Staatsgebiet. Auch andere Aspekte wurden in den Plan "D", wie psychologischer Kriegführung u.a., nicht ausgelassen. Pappe zählt 31 dokumentierte Massaker und sechs weniger dokumentiert.    
Mehr unter: www.palaestina-stimme.de /Abhandlungen: „eine Legende zerbröckelt“

Der Historiker Benny Morris schreibt 1987 in seinem Buch „The Birth oft he Palestinian Refugee Problem“ ebenfalls, dass die Gewalt, die Einschüchterung und die Vertreibung der zivilen palästinensischen Bevölkerung durch die zionistischen Terrorbanden der Haganah, Irgun und Stern, schon im Dezember 1947 begann. Er wurde deshalb von anderen zionistischen Historikern als „Antizionist“  beschimpft, obwohl er  immer als glühender Zionist war und auch geblieben. Zu Beginn des Jahres 2004, als die Aqsa-Intifada einen Höhepunkt erreichte, hat er sich in „Gardian und „Haaretz“ als Befürworter der Vertreibungen von 1948 offenbart. Er ging sogar einen Schritt weiter und befürwortete im Notfall eine „ganze Arbeit zu leisten“. Was er wohl damit gemeint hat, muss der Fantasie des Lesers überlassen werden. Er antwortete in einem Interview auf die Frage „Ob Ben-Gurion zu wenig Araber vertrieben habe?“ eiskalt: „If he had already engaged in expulsion, may be he should have done a complete job. … If he had carried out a full expulsion – rather than a partial one – he would have stabilized the State of Israel for generations. Frage: “Sollten auch die israelischen Palästinenser vertrieben werden?“: “The Israeli Arabs are a time bomb. Their slide into complete Palestinization has made them an emissary of the enemy that is among us. They are a potential fifth column. In both demogaraphic and security terms they are liable to undermine the state.” "Wenn es die Umstände erfordern, wird die Ausrottung (der Palästinenser) die "final solution" sein. Diese unglaublichen zionistisch-rassistischen Äußerungen waren auch unter anderem notwendig, damit seine Bücher wieder in Israel erscheinen dürfen.
 

Die Lügenpropaganda der politischen Elite in Israel: „Es habe 1948 keine Vertreibungen gegeben“  hat das Buch von Ilan Pappe entzaubert.

2.    Lahnstein behauptet:    Wahr ist: Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat am 29.11.1947 die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat beschlossen, und zwar mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit (nicht mit einer „etwa gleichen Anzahl von Befürwortern und Gegnern“, wie Pappé in einem anderen Buch schreibt). Während die Juden in Palästina diesen Teilungsplan akzeptiert haben, ist er von den arabischen Staaten rundheraus abgelehnt und mit Gewalt bekämpft worden. 

Antwort: 

Vorab muss Etwas ein für allemal klar gestellt werden: „Die Teilung Palästinas an sich ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts“. Ich kann doch nicht das Haus von „Irgendjemandem“ einfach teilen, ohne diesen „Irgendjemanden“ vorher gefragt zu haben. Das ist nicht zulässig und verletzt geltendem Recht und damit strafbar. „Und das ist auch gut so.“ Im Falle Palästinas haben die Vereinten Nationen diesen flagranten Bruch des Völkerrechts klar und deutlich begangen. Die Ureinwohner Kanaans, das Philisterland Palästina, wurden nicht gefragt, als gäbe sie nicht. Folgten etwa die Vereinten Nationen den Spruch von Israel Zangwill: „Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land?“. Und warum sollten eigentlich die Palästinenser die Verbrechen Nazi-Deutschlands tilgen? Ich meine, Frau Dr. rer.nat. Dr. h.c. Haifa Angela Merkel könnte die Schuld an den Juden abtragen, in dem sie ihnen eine Heimat in Mecklenburg-Vorpommern anböte. Aber wenn man meint, die Juden gehen in das Land ihrer Väter zurück, musste ich diesen Mythos als glatte Lüge entzaubern und zurückweisen. Die meisten der Weltjuden, sind osteuropäische Juden Khasarischer Abstammung, Israel Shahak spricht von 92%, die Anfang des achten Jahrhunderts zum Judentum konvertierten. Ihre Ahnen kamen nicht vom Jordan, sondern von der Wolga, nicht aus Kanaan, sondern aus dem Kaukasus, den man einst für die Wiege der arischen Rasse hielt. Genetisch sind sie viel enger mit Hunnen, Uiguren und Magyaren verwandt als mit dem Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Hierdurch wird der Ausdruck „Antisemitismus“ bar jeder Bedeutung, da er aus einem Missverständnis erwachsen ist, das sowohl die Mörder als auch die Opfer (mit Hintergedanken?!?) teilten. Die Geschichte des Khasarenreiches, wie sie nun langsam aus der Vergangenheit empor taucht, erscheint wie ein grausamer Treppenwitz der Geschichte.

(mehr unter: www.palaestina-stimme.de /Abhandlungen: „Auf die Spuren von Gog und Magog“, Arthur Koestler „Der Dreizehnte Stamm“ 1989, engl. Ausgabe 1976).
 
Erster Mythos:
 
„Das Einverständnis der zionistischen Bewegung mit der UN-Teilungsplan vom 29. November 1947 stellte einen entscheidenden Kompromiss dar, mit dem die palästinensischen Juden ihre Vorstellung von einem sich über ganz Palästina erstreckenden jüdischen Staat aufgaben und den Anspruch der Palästinenser auf einen eigenen Staat anerkannten. Israel war zu diesem Opfer bereit, weil es die Voraussetzung dafür war, dass die Resolution in friedlicher Zusammenarbeit mit den Palästinensern verwirklicht werden konnte“.

Flapan meint:

Richtig ist, dass die Mehrheit der Zionisten gegen eine Teilung war. Wie meine Nachforschungen ergeben haben, war Ben Gurions Eintreten für den Teilungsplan rein taktischer Natur und „ein Sprungbrett für weitere Expansion“. Also in Wirklichkeit nur ein taktisches Zugeständnis im Rahmen einer unveränderten Gesamtstrategie. Diese Strategie zielte darauf ab, zunächst einmal die Schaffung eines selbständigen Staates der arabischen Palästinenser zu hintertreiben. ... Des Weiteren zielte diese Strategie auf die Ausweitung des von der UNO für den jüdischen Staat ausgewiesenen Territoriums. Wladimir (Zeev) Jabotinsky strebte ja einen jüdischen Staat zu beiden Seiten des Jordan. Das scheinbare "Ja" Israels zur UN-Teilungsresolution (Karte 5, S. 42 bei Flapan) blieb lange die wirksamste Waffe der israelischen Propaganda, auch noch als man längst begonnen hatte, gegen einen Paragraphen nach dem anderen zu verstoßen. Noch heute, da Israel die West Bank, den Gazastreifen, die Golanhöhen und dem Südlibanon kontrolliert, klammern sich die Israelis an diesen in ihrem nationalen Selbstverständnis und ihren Schulbüchern gleichermaßen fest verankerten Mythos. Dabei hatte im Laufe der gesamten hundertjährigen Geschichte der zionistischen Bewegung und des Jischuw (der jüdischen Gemeinschaft in Palästina) die große Mehrheit der Zionisten immer einen homogenen jüdischen Staat im gesamten (und darüber hinaus) oder zumindest im größeren Teil von Palästina (nur vor erst) vor Augen gehabt. Der ehemalige Terrorist Menachem Begin erklärte: „Die Zweiteilung unseres Heimatlandes ist ungesetzlich. Sie wird niemals anerkannt werden“ (siehe Flapan). Um die Geschichte der Teilung Palästinas kurz zu resümieren: 1917 verkündete Großbritannien die sogenannte "Balfour-Deklaration", die die zionistische Bewegung alsbald zu ihrer "Magna Charta" erkor. Als die World Zionist Organisation (WZO) zwei Jahre später der "Pariser Friedenskonferenz" eine Karte der geplanten "Heimstätte" vorlegte, zeigte sich, dass deren Territorium nicht nur ganz Palästina einschloss, sondern ein Gebiet vorsah, das sogar über das Staatsgebiet des heutigen "Großisrael" (Israel bis 1967 - der eroberten Gebiete Westjordanland, Gazastreifen und die Golanhöhen) hinausging (Karte 1, bei Flapan s. 28, Palästina-Plan der Zionisten 1919).


3.    Lahnstein behauptet:      Wahr ist: Im Unabhängigkeitskrieg vor 60 Jahren sind viele Araber und Juden ums Leben gekommen – in regulären Kämpfen und Terroraktionen. Auch von jüdischer und israelischer Seite sind Gewaltakte begangen worden, die moralisch absolut nicht zu vertreten sind. Aber: Diesen isolierten Aktionen hat kein Plan zugrunde gelegen, und zwar auf beiden Seiten nicht

Antwort: 

Diese Lüge ist bereits oben widerlegt worden. Auf Seiten bestand ein Plan der Vertreibung (siehe Texte oben).


4.    Lahnstein behauptet: 

Wahr ist: Nach der Staatsgründung Israels sind – und zwar noch am gleichen Tag – die Armeen von insgesamt sieben arabischen Nationen zum Krieg angetreten. Sie haben das nicht getan, wie Herr Pappé zu behaupten scheint, um irgendeine „ethnische Säuberung“ zu stoppen. Das behaupten nicht einmal die offiziellen Communiqués dieser Staaten (und man weiß, wozu derartige Propaganda – Dokumente fähig sind)

Antwort: 

Hier kann es sich eigentlich nur um ein inhaltsloses Wischi-Waschi-Gerede handeln, dem ein Sinn fehlt.
Längst ist es bewiesen, dass alle Kriege mit Israel immer um Angriffskriege von Israel waren. Wer hat es auch jemals behauptet, dass arabische Armeen angetreten waren, um den Vertriebenen zu stoppen? Auch Pappe nicht. Herr Lahnstein führt diese Behauptung, wohl absichtlich und irreführend oder aus Kenntnismangel von Geschichtsfakten. Natürlich weiß jeder sehr genau, wozu Propaganda fähig ist. Siehe die Propaganda-Lügen, -Mythen und –Legenden des zionistischen Staates Israel, der stets darauf bedacht war, Tatsachen zu vernebeln, um  die westliche Welt zu stillen wobei ja diese auch wohlwollend vernebelt werden wollte. Als „Waffe“ für die Aufrechterhaltung  historischer Mythen und Legenden und um Kritik abzuschotten setzt Israel und alle seine Ableger und Lobbyisten die „Antisemitismus-Keule“ mit großem Erfolg ein. Damit schüchtert es jeden ein und macht ihn mundtot.
Wer sich für die historische Wahrheit interessiert, sollte unbedingt beide Bücher von Simcha Flapan (wieder erhältlich bei Melzer Verlag, nachdem es vergriffen worden war) und Ilan Pappe (inzwischen ist das Buch nicht erhältlich beim Verlag). Es sind  nämlich  nur die Zionisten, die die Wahrheit, wie die Vampire das Tageslicht, nicht ertragen können, da diese Wahrheit ihren Plänen durchkreuzt. 

5.    Lahnstein behauptet: 

Wahr ist: Viele Palästinenser sind damals geflohen. Dabei hat Angst eine ebenso bedeutende Rolle gespielt wie die arabische Propaganda, die diesen Flüchtlingen vorgaukelte, dass sie nach dem unmittelbar bevorstehenden Sieg über Israel wieder zurückkehren könnten. Vereinzelt wird es wohl auch Druck gegeben haben. Viel bedeutender aber sind die Fälle, in denen, wie in Haifa, die jüdische Bevölkerung ihre arabischen Nachbarn geradezu flehentlich zum Bleiben aufgefordert hat

Antwort: 

Mag sein, sogar sicher, dass durch persönliche Freundschaften zwischen Araber und Juden, solche Begebenheiten sich ereigneten. Aber gab sie etwa nicht auch in Nazi-Deutschland? Die gibt es auch heute in Palästina und Israel. Man denke nur an die vielen Friedensaktivisten und -bewegungen auf beiden Seiten, auch in Europa und auf der ganzen Welt, die mit der zionistischen Besatzungsmacht, und ihrer Gräueltaten nicht einverstanden sind.  Was Lahnstein führt ist lediglich oberflächlich und eine Augenwischerei, nicht mehr und nicht weniger. Das  kann nicht gegen das Buch von Pappe angewendet werden. Wenn einem die Argumente fehlen, bleiben ihm nur solche Geschichtchen übrig, womit man vom Eigentlichen abzulenken versucht. (siehe Zitate und Taten israelischer Politiker).
 


6.    Lahnstein behauptet: 

Schließlich darf auch nicht übersehen werden, dass – trotz der Thesen des Herrn Pappé – in Israel weit mehr als eine Million arabischer Staatsbürger lebt. Wie kann er, der doch von der Universität Haifa kommt, verschweigen, dass dieser Campus mit mehr als 3.000 arabischen Studenten heute der größte Treffpunkt von Juden und Arabern auf der ganzen Welt ist?  

Antwort:   

Was ist das für ein Schwachsinn? Was hat das mit der Vertreibung zu tun? Die Zionisten haben es eben nicht geschafft, alle Palästinenser zu vertreiben. Aber das steht bei ihnen auf der Agenda und sie versuchen es bis heute, wie man in Palästina tagtäglich, Tag ein Tag aus beobachten. Vorausgesetzt er schaut hin! Abgesehen von Ilan Pappes Buch ist es eine vielfach und täglich belegte Tatsache, dass es in Palästina eine ethnische Vertreibung gegeben und bis heute gibt. Das ist ein ungeschriebenes aber täglich praktiziertes  Gesetz in Israel. Auch im Knesset hat Liebermann gefordert, die Immunität der arabischen Vertreter aufzuheben, um sie wie Freiwild zu behandeln und ins Gefängnis zu stecken, wie die etwa 12.000 andere Gefangene. Azmi Bishara ist vor Angst um sein Leben abgehauen. Einige andere Zitate sollten dokumentieren, was die Zionisten mit den Palästinensern vorhaben:
 
-    2003 schlug Lieberman als Verkehrsminister in der Knesset vor, freigelassene palästinensische Gefangene mit Bussen an einen Ort zu bringen, "von dem aus sie nicht zurückkehren". Anderen Quellen zufolge soll er vorgeschlagen haben, die Gefangenen im Toten Meer zu ertränken. 

-    „Jeder solle sich bewegen, rennen und so viele Hügel grabschen, wie er kann, um die Siedlungen zu vergrößern; denn alles was wir jetzt nehmen, können wir behalten und alles, was wir nicht grabschen, wird ihnen gehören.“ Ariel Sharon, Israeli Foreign Minister, addressing a meeting of militants from the extreme right-wing Tsomet Party, Agence France Presse, November 15, 1998. -    “Die Palästinenser sollten wie  Heuschrecken zermalmt werden …. ihre Köpfe an Felsen und Mauern zerdrückt werden.“  Isreali Prime Minister, Yitzhak Shamir,  in a speech to Jewish settlers New York Times April 1, 1988 -    „Wenn wir denken, dass anstelle von 200 palästinensischen Todesfällen 2000 Tote dem Kampf mit einem Schlag  ein Ende setzen würden, würden wir viel mehr Gewalt anwenden…“ Israeli Prime Minister Ehud Barak, quoted in Associated Press, November 16, 2000.

-    „Israel hätte die Unterdrückung  der Demonstrationen in China ausnützen sollen, als die Aufmerksamkeit der Welt sich auf dieses Land konzentrierte, um eine Massenvertreibung der Palästinenser aus den besetzten Gebieten auszuführen“ Benyamin Netanyahu, then Israeli Deputy Foreign Minister, former Prime Minister of Israel, tells students at Bar Ilan University, From the Israeli journal Hotam, November 24, 1989.

-    Es ist die Pflicht der israelischen Führer der isr. Öffentlichkeit klar und mutig einige Fakten erklären, die mit der Zeit vergessen worden sind. Das erste: es gibt keinen Zionismus, Kolonisierung oder einen jüdischen Staat ohne Vertreibung der Araber und die Enteignung ihres Landes.“ Yoram Bar Porath, Yediot Aahronot, of 14 July 1972.
  
-    „Die einzige Lösung heißt Eretz Israel“ oder wenigstens das westliche Eretz Israel: alles was westlich des Jordan liegt – ohne Araber. Da gibt es keinen Kompromiss in diesem Punkt … wir dürfen kein einziges Dorf, keinen einzigen Stamm übrig lassen. Joseph Weitz, Director of the Jewish National Fund, the Zionist agency charged with acquiring Palestinian land, circa 194. Machover Israca, January 5, 1973   p.2.
Die Liste ähnlicher Zitate kann noch fortgesetzt werden, die alle für sich sprechen.

Wenn Professor Doktor honoris causa meint, dass Ilan Pappe den Anspruch auf wissenschaftliche Seriosität mit seinem Buch selbst aufgegeben hat, dann ist damit bewiesen, dass Lahnstein absolut nur nach dem Mund der Zionisten uns etwas vorgaukelt. Ein Armutszeugnis für einen instrumentalisierten Lobbyisten. Wenn jemand längst entlarvte und entzauberte Mythen und Lügen israelischer Politik immer noch vertritt, dann darf man sich nicht wundern, wenn dem jede Befähigung, über andere Persönlichkeiten vom internationalen Ruf zu urteilen, abspricht. Seine Urteilskraft wäre somit bar jeder Seriosität.

Dr. Izzeddin Musa
Sozialdemokrat aus Wachtberg 


Weiterführende Links:



ETHNISCHE SÄUBERUNG IN ISRAEL?
Notwendige Polemik gegen einen, der entweder ein komischer Kauz oder ein nützlicher Idiot ist

Auf dem deutschen Büchermarkt macht ein Buch von sich reden, das der israelische Autor Ilan Pappé unter dem Titel „Die ethnische Säuberung Palästinas“ geschrieben hat. In ihm behauptet er, der sich wohl als „Historiker“ bezeichnen würde, es habe bereits vor der Staatsgründung Israels einen jüdischen Plan zur ethnischen Säuberung Palästinas gegeben. Nach diesem Plan sei seit 1948 vorgegangen worden, und die Politik Israels seit dem Sechstagekrieg 1967 würde bis heute durch diesen Plan beeinflusst.

Das ist der brutalste Angriff auf die historische Wahrheit, der mir seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion untergekommen ist.
- Wahr ist: Einige Jahre vor 1948 ist die Frage eines  Bevölkerungsaustauschs unter jüdischen und auch britischen Politikern erörtert worden. Aber: Diskutiert wurde ausschließlich ein freiwilliger, auf beiderseitiger Abmachung beruhender Austausch, keine „ethnische Säuberung“. Und: Diese Diskussion hat niemals irgendeine Substanz gewonnen.
-        Wahr ist: Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat am 29.11.1947 die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat beschlossen, und zwar mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit (nicht mit einer „etwa gleichen Anzahl von Befürwortern und Gegnern“, wie Pappé in einem anderen Buch schreibt). Während die Juden in Palästina diesen Teilungsplan akzeptiert haben, ist er von den arabischen Staaten rundheraus abgelehnt und mit Gewalt bekämpft worden
-     Wahr ist: Im Unabhängigkeitskrieg vor 60 Jahren sind viele Araber und Juden ums Leben gekommen – in regulären Kämpfen und Terroraktionen. Auch von jüdischer und israelischer Seite sind Gewaltakte begangen worden, die moralisch absolut nicht zu vertreten sind. Aber: Diesen isolierten Aktionen hat kein Plan zugrunde gelegen, und zwar auf beiden Seiten nicht
-    Wahr ist: Nach der Staatsgründung Israels sind – und zwar noch am gleichen Tag – die Armeen von insgesamt sieben arabischen Nationen zum Krieg angetreten. Sie haben das nicht getan, wie Herr Pappé zu behaupten scheint, um irgendeine „ethnische Säuberung“ zu stoppen. Das behaupten nicht einmal die offiziellen Communiqués dieser Staaten (und man weiß, wozu derartige Propaganda – Dokumente fähig sind)
-         Wahr ist: Viele Palästinenser sind damals geflohen. Dabei hat Angst eine ebenso bedeutende Rolle gespielt wie die arabische Propaganda, die diesen Flüchtlingen vorgaukelte, dass sie nach dem unmittelbar bevorstehenden Sieg über Israel wieder zurückkehren könnten. Vereinzelt wird es wohl auch Druck gegeben haben. Viel bedeutender aber sind die Fälle, in denen, wie in Haifa, die jüdische Bevölkerung ihre arabischen Nachbarn geradezu flehentlich zum Bleiben aufgefordert hat
Schließlich darf auch nicht übersehen werden, dass – trotz der Thesen des Herrn Pappé – in Israel weit mehr als eine Million arabischer Staatsbürger lebt. Wie kann er, der doch von der Universität Haifa kommt, verschweigen, dass dieser Campus mit mehr als 3.000 arabischen Studenten heute der größte Treffpunkt von Juden und Arabern auf der ganzen Welt ist?   

Das alles sind Fakten, aber die sind für Ilan Pappé wohl nicht entscheidend. Er  hat nämlich seinen ganz eigenen Blick auf die Geschichte. „Geschichte“ existiert für ihn nicht, lediglich „Geschichten“, zuweilen und hochtrabend auch als „Narrative“ bezeichnet. Dazu meint er: „Narrative dieser Art sind auch – und das ist kein Fehler, sondern ein Segen – durch eine tiefe Anteilnahme und den Wunsch, Stellung zu beziehen, motiviert …. Ich wollte die Entwurzelung der Palästinenser und die ihnen zugefügte Gewalt verdammen, die ‚Ent – Arabisierung’ der Juden, die aus arabischen Ländern nach Israel gekommen waren, die den Palästinensern aufgezwungene Militärherrschaft vor 1967...“ Und dann fügt er hinzu: “Mich treiben moralische Fragen um und nicht die allzu – menschlichen Torheiten professioneller Historiker“.
An anderer Stelle schreibt er: „Meine (pro-palästinensische) Einseitigkeit liegt offen, trotz des Wunsches meiner Berufskollegen, dass ich bei den Fakten und der ‚Wahrheit’ bleiben solle … Meine Vorgehensweise ist subjektiv“.

Nun gut – den Anspruch auf wissenschaftliche Seriosität hat er damit selbst aufgegeben, wie so manch andere post-moderne „Historiker“ auch. Deshalb wird man sich mit ihm politisch auseinander setzen und an folgendes erinnern dürfen:
-         Pappé hat mehrfach für die Knesset kandidiert, und zwar auf der Liste der Kommunistischen Partei. Während diese (wie die Mehrheit der Israelis, der Palästinenser und der Völkergemeinschaft insgesamt) an der „Zwei – Staaten –Lösung “ festhält und für einen unabhängigen Palästinenserstaat eintritt, optiert Pappé in Übereinstimmung mit den radikaleren Stimmen aus der arabisch – islamischen Welt für ein einheitliches Palästina. Das würde das Ende des jüdischen Staates und eine stockdunkle Zukunft für das jüdische Volk bedeuten
-  Seit einiger Zeit tritt Pappé im Zusammenwirken mit britischen Gesinnungsgenossen für den akademischen Boykott israelischer Universitäten ein. Das ist ein klarer Verrat an den Prinzipien akademischer Ethik, Unabhängigkeit und Zusammenarbeit. Es ist aber auch unanständig, denn schließlich hat er von einer dieser Universitäten sein Gehalt bezogen und wird das wohl auch in absehbarer Zeit wieder tun. Derzeit ist er in England – in einer unbezahlten Auszeit. Aber seine Stelle wird ihm frei gehalten. Deshalb wird die Universität Haifa gerade in jüdischen Kreisen heftig kritisiert. Aber – es gilt, die akademische  Freiheit hochzuhalten, auch gegenüber jemandem wie Ilan Pappé.

Ob Pappé nun ein Eigenbrötler, ein verirrter Idealist oder ein nützlicher Idiot ist, das ist unerheblich. Landauf, landab wird er jedenfalls zum Kronzeugen für antiisraelisches und auch antisemitisches Vorurteil. Dem muss entgegengetreten werden.

Prof. Dr.h.c. Manfred Lahnstein
Im November 2007 

  

2 Kommentare:


  1. -------- Original-Nachricht --------
    Datum: Sun, 9 Dec 2007 16:40:08 +0100
    Von: "INTERNATIONAL FORUM"
    An: "\'Izzeddin Musa\'" , digberlin@onlinehome.de,
    info@digev.de
    CC: Eisbrecher.Unihaifa@step21.de, "\'Freitag Zeitung\'"
    , "\'Dagmar Schmidt\'"
    , "\'Oskar Lafontaine\'"
    , "\'Petra Pau\'"
    , "\'Wolfgang Heuer\'"
    , "\'Deutschland funk\'"
    , "\'Tageszeitung Berlin\'" ,
    "\'heidemarie wieczorek-zeul\'" , "\'"Herta Däubler-Gmelin"\'" , "\'Gert Weisskirchen\'"
    , "\'kristina koehler\'"
    , "\'Links Fraktion\'"
    , "\'Norman Paech\'"
    , "\'Der Stern\'" ,
    "\'Tages zeitung\'" , "\'Spiegel HH\'"
    , "\'"redaktion Süddeutsche"\'"
    , "\'Gernot Erler\'"
    , info@just-peace.org
    Betreff: RE: Manfred Lahnstein: \\042Ausfall eines Lobbyistn\\042

    Sehr geehrter Herr Dr. Izzeddin Musa,

    mit Ihrem Artikel tragen Sie zweifellos bei zum reichen Wortschatz der deutschen Sprache, darf ich Sie fragen was Sie damit beitragen ab der
    Befreiung Palestinas ?

    Mit freundlichen Grüssen,

    International Forum

    Ben Smoes

    Chairman


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  2. Am 10.12.2007 um 18:38 schrieb Izzeddin Musa:

    Lieber Günter,

    bitte lese diese Äußerung von Ben Smoes sorgfältig. Ist Herr Smoes damit zufrieden, dass Zionisten und ihre Lobbyisten Lügen und Legenden verbreiten dürfen, ohne dass jemand darf, die Wahrheit aufzuzeigen?
    Ich verstehe diese Reaktion von ihm als eine provokative Unverschämtheit. Bevor ich Stellung nehme, wollte ich Dich fragen, ob du ihn kennst? Normalerweise lernte ich, mit seiner Organisation, kennen, als Kämpfer für Gerechtigkeit und andere gute Werte.
    Sei herzlich gegrüßt
    Izzeddin



    Lieber Izzeddin,

    das ist ja komisch. Ich kenne tatsächlich Ben Smoes und seinen jahrelangen Kampf für die internationale juristische Behandlung israelischer Verbrechen. Darin hat er ebenso meine Unterstützung wie meine Erkenntnis, dass er auch damit, bei aller Anstrengung und persönlichen Einsatz, nicht weiter gekommen ist. Ich bin aber auch nicht weiter gekommen. Das führt notwendigerweise zu Frustration.
    Wozu es allerdings nicht führen sollte, ist Querschießerei, Aggression gegen andere, die eigene Wege gehen, immer mit dem gleichen, gemeinsamen Ziel. Ben ist vielleicht sauer darüber, auf palästinensischer Seite so wenig Unterstützung erhalten zu haben. Auch ich könnte darüber sauer sein. Aber, wen soll ich da anklagen? Ich tu es bei den fetten Schmarotzern in Ramallah und in einigen Generaldelegationen, die sich längst bequem eingerichtet haben im Leid ihres Volkes. Da aber sind ja die Palästinenser keine Ausnahme. Schauen wir doch in unsre eigenen "fabelhafte" Demokratien!!!! Du bist ja auch eine einsame Stimme unter all den Pal. bei uns in Deutschland.

    Ben Smoes weiß nichts oder wenig über dich. Er weiß z.B. garantiert nicht, dass Du Dich, wie auch ich z.B., als deutscher Staatsbürger an deutsche Politiker wendest. Er reduziert Dich wohl auf "Palästinenser". Falsch und für Dich beleidigend. Du aber solltest darüber stehen, dies "verständlichvoll" deuten, ihn aber vielleicht darauf hinweisen, dass auch er, obwohl Du davon ausgehst, dass er großen persönlichen Einsatz gebracht hat, bisher nicht annähernd das erreicht hat, was er wollte. Das, so solltest Du ihm schreiben, machst Du ihm ebenso wenig zum Vorwurf, wie Du ihn bittest, zumindest respektvoll Deine Absicht, HIER IN DEUTSCHLAND politische Wirkung zu erzielen, ohne Vorwürfe zur Kenntnis nimmt. (Schieß nicht "beleidigend" zurück, das lohnt sich nicht.) Sag ihm vielleicht nur, dass Du es bedauerst, gerade von ihm so angesprochen zu werden, was da wohl geschehen sei???? Vielleicht auch das noch: was er, der gute Ratgeber, DIR vorschlägt, zu tun, wenn Herr Prof. Dr. e.h. Manfred Lahnstein ganz öffentlich vor dem deutschen Publikum die Sache Israels und Palästinas verdreht. Es ist tatsächlich ärgerlich, dass er Dir das geschrieben hat, aber es ist tatsächlich (glaub es mir) Ausdruck tiefer Ernüchterung und Frustration. Er hätte es auch mir schreiben müssen. Warum er das sozusagen "stellvertretend" Dir tat, weiß ich nicht. Aber, meine dringende Bitte, nicht ärgern! Du brauchst Deine Kraft zu Anderem!

    gruß
    guenter

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