Samstag, 7. Januar 2017

Rettet Bethlehem - Sayanim Johannes Gerster?

Als Deutscher palästinensischen Ursprungs interessiert mich alles, was meinem Volk nützen könnte. So wurde ich aufmerksam auf den Artikel von Johannes Gerster, Präsident der Deutsch-israelischen Gesellschaft, in Ihrer Zeitung: Rettet Bethlehem. Die Überschrift weckt große Erwartungen, aber der Inhalt ist um so hässlich einseitiger und enttäuschender, weil er nur die rassistische und heuchlerische Haltung des Westens und insbesondere Israels wiederspiegelt. War nicht Gerster lange Jahre Vertreter der Adenauer-Stiftung in Israel? Er ist befangen und ist nur ein Sprachrohr Israels. Wenn Gerster schreibt: ?Aus der Stadt Bethlehem, die Mitte des 20. Jahrhunderts fünfmal mehr Christen als Muslime in ihren Mauern zählte, ist längst eine muslimisch-arabische Stadt geworden. Es waren vor allem die Schikanen und Gewalttätigkeiten der Muslime dort und in den letzten Jahrzehnten auch der Nahostkonflikt, die die Christen veranlassten, ihre Stadt zu verlassen.? Gerster hätte es eigentlich besser wissen sollen, dass meine Landsleute in Bethlehem die Stadt nicht wegen ihren muslimischen Mitbürgern verlassen haben, sondern wegen der Unerträglichkeit der israelischen Besetzung. Ihre Leser sollten wissen, dass es trotz muslimischer Mehrheit einen christlichen Bürgermeister gibt, und die Hamas hat Christen auf ihren Listen und im Parlament. Gerster und seine israelischen Freunde hätten es wohl gerne, wenn sich christliche und muslimische Palästinenser bekriegen würden.

Gerster schreibt weiter: ?Das Leben in Bethlehem ist trist und grau, für viele hoffnungslos. Eine hohe Betonmauer trennt Bethlehem von Jerusalem, und doch finden sich ein halbes Dutzend Schleichwege, auf denen findige, oft jugendliche Palästinenser ohne jede Kontrolle Jerusalem erreichen und manches Mal auch mit Bombengürteln bewehrt sind.? Hier erübrigt jeder Kommentar. Gerster, der Präsident der DIG, hat anscheinend Dreck am stecken, damit er auch akzeptiert wird! Haben das die Katholiken in Deutschland das wirklich nötig, wie sich der Katholik Gerster in Israel die Sporen verdienen will? Gerster betreibt in Deutschland das üble Geschäft der Israellobby, indem jedes Verbrechen Israels gerechtfertigt werden soll.

Weiter Gerster: ?Wer jahrelang mit Israelis und Palästinensern in Jerusalem gearbeitet hat, der glaubt an den Wunsch der Mehrheit auf beiden Seiten, diesen todbringenden Konflikt endlich durch faire Kompromisse zu beenden. Aber es fehlt vor allem auf palästinensischer Seite an Persönlichkeiten, die den Weg des Ausgleichs und des Verzichts auf Maximalforderungen gehen und ihr Volk auf diesem Weg mitnehmen.?

Gerster scheint wirklich hinter der Apartheidmauer stecken geblieben zu sein. Und mit dieser Unterwürfigkeit kann ich mich als Deutscher Bürger nicht identifizieren. Ich weise sie weit, sehr weit, von mir ab. Ich frage: ?können sich meine deutschen Landsleute wirklich mit so viel Unterwürfigkeit identifizieren?? Das glaube ich nicht. Gerster und die politische Klasse in Deutschland sprechen eine andere Sprache. Sie schieben das alles auf ihre schwarze Vergangenheit, und damit soll alles legitimiert werden. Mit den Deutschen Verbrechen an den Juden haben wir Palästinenser nichts zu tun. Warum stellen Sie nicht Hessen oder Schleswig-Holstein ihren OIpfern zur Verfügung. Wir Palästinenser wollen nicht länger die Opfer der deutschen Opfer sein.

Warum bringt eine katholische Wochenzeitung nicht einen Beitrag des lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Michel Sabbah, der in seiner Weihnachtsbotschaft Bethlehem als "Stadt des Todes und der Zerstörung" bezeichnet hat, die die israelische Besatzung verursacht habe. Gerster schreibt, dass die palästinensischen Händler "wie Raben über die wenigen Pilger" herfielen. Eine ekelerregende, zynisch-rassistische und menschenverachtende Äußerung. Weiß doch dieser Lobbyist, dass Israel mein Volk seit 40 Jahren stranguliert und aushungert. Wie würden sich die Deutschen verhalten, wenn sie einer israelischen Unterdrückung seit 40 Jahren ausgesetzt wären? Vielleicht würden sie sich bei ihren Peinigern noch bedanken, so wie es deutschem Nationalcharakter entspricht. Werfen Sie die Erpressungen der jüdischen Lobby über den Holocaust ab und kommen Sie zu sich! Schauen Sie sich endlich wieder in den Spiegel. Wachen Sie auf. Die jüdische Lobby will meine deutschen Landsleute für ewig in Geiselhaft nehmen und erpressen. Und die politische Klasse hier, wie Gerster und Gleichen, lässt sich gern überführen. Ich gehöre Gott sei Dank nicht dazu und wehre mich dagegen. Die deutsche Büßermentalität verachte ich.

Eine weitere rassistische Äußerung von Gerster besteht darin, dass er behauptet, dass auch an den Weihnachtsfeiertagen gearbeitet werde und der Marktlärm die kirchlichen Glocken übertönt. Mein Volk hat dies bei dieser brutalen und bestialischen Unterdrückung auch nötig. Die Verbrechen Israels sind so gravierend, dass man es nicht für möglich hält. Aber die Deutschen scheinen selbst für die übelsten Verbrechen einer jüdischen Besatzungsmacht vollstes Verständnis aufzubringen.
Der Alltag ist besonders grau und trostlos in Palästina. Wer die unmenschliche Mauer sieht, dagegen war die Berliner Mauer niedlich und harmlos, kann nur Verachtung für diesen Lobbyisten empfinden und für Ihre Zeitung, die diesen menschenverachtenden Rassismus druckt und verbreitet. Für den "Bombenterror" der Palästinenser, wie dieser Lobbyist schreibt, ist Israel durch seine menschenverachtende Politik verantwortlich. Wer meinem Volk die Lebensgrundlage entzieht, indem sie das Land wider das Völkerrecht raubt, ihnen jeglichen Zukunft verbaut, sie mit amerikanischen Massenvernichtungswaffen bekämpft, ungesetzlich durch fliegende Hinrichtungskommandos unschuldige Menschen liquidiert braucht sich nicht zu wundern, dass mein Volk zur letzten Möglichkeit greift, die ihr zur Verfügung steht: Die Einsetzung des eigenen Lebens gegen übelste Unterdrückung und absolute Strangulierung. Ihr Christen solltet wissen, dass es nach eurer eigenen Soziallehre ein legitimes Widerstandrecht gegen eine langanhaltende Besetzung gibt. Vielleicht erfahren dies einmal ihre Leser. Christen sollten sich immer für die Unterdrückten und nicht für die Unterdrücker einsetzen, dies habe ich als Muslim wenigstens von Jesus gelernt.

Nicht auf palästinensischer Seite fehlt es an Kompromissbereitschaft wie Gerster meint, sondern seit der Gründung Israels sind die zionistischen Kolonisatoren darauf aus, meinem Volk das Land zu stehlen. Wer nur ein wenig Ahnung von der zionistischen Ideologie hat, wird dies wissen. Wie konnte Ihre Zeitung nur solch einen rassistisch-menschenverachtenden Müll drucken? Dann kann ich das nur so deuten, dass Sie mit dem Inhalt voll einverstanden sind, und im Fall Israel alle Kontrollorgane abgeschaltet haben. Machen Sie 2007 weiter so! Israel wird es Ihnen danken.

Wachtberg 2007

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