Steinmeier pflanzt einen Baum auf geraubtem Land in Israel. |
Das ist ja rührend, wenn ich sehe, wie Genosse Dr. Frank-Walter im Begriff
ist, einen Baum zu pflanzen. Es scheint aber, dem Fraktionsvorsitzenden und
ehemals Außenminister entgangen zu sein, dass er auf einem gestohlenen Land
steht, um sein Vorhaben zu vollenden. Jammerschade und zugleich befremdend ist, dass der ehemalige
Außenminister offensichtlich keine Kenntnis davon hat, mit welchen Methoden und
Machenschaften der Staat Israel dem Jüdischen Nationalfonds das Land zuschanzt, welches er nur scheinbar bewalden
will. Es ist ein Skandal erster Güte, dass der JNF in Deutschland die
Gemeinnützigkeit erlangt hat und mit Steuergeldern gefördert wird, wobei der
Hauptzweck dieser quasi Regierungseinrichtung verschleiert wird, weil er nur an
Juden Land verpachtet oder Wohneinheiten und Siedlerkolonien, nur für
israelische Juden darauf errichtet. Der Jüdische Nationalfonds ist gerade auch
wegen seiner Aktivitäten im Negev schon seit mehreren Jahren umstritten. Der
JNF ist keine „Wohltätigkeitsorganisation“, sondern eine
staatlich-rassistische. Ihm gehört die Gemeinnützigkeit entzogen. Oder haben
die Finanzbehörden vor der Israellobby Angst, wie aus meinem Schriftwechsel mit
dem Finanzamt Düsseldorf indirekt zeigt?
(Briefe beigefügt)
Zugegeben, es gibt in der SPD viele unterschiedliche Meinungen. Das ist gut
so. Aber von einem Außenminister a. D. erwarte ich, dass er mehr Kenntnisse,
von den Verhältnissen in Nahost, sprich vom Palästina-Israel-Konflikt, hat, und
ihm entsprechend handelt.
Auch die Geschäftsführerin Andrea Nahles sprach kürzlich von gemeinsamen Werten zwischen SPD und Fatah-Organisation der Palästinenser. Wie kann man im Falle Israel, einem brutalem Besatzungsregime seit über 45 Jahren, ebenfalls die gleichen Grundwerte haben? Hier sind Zweifel angebracht.
Das zionistische Regime verhindert seit über 60 Jahren mit aller Gewalt die Gründung eines Staates Palästina. Der Gang der Palästinenser zur UNO, um ihr Anliegen vorzutragen, einen anerkannten Status zu bekommen, wird mit schwersten Drohungen, Vergeltungen, Bombardierungen, der Zurückhaltung von Steuergeldern und der Aufkündigung der Osloer Verträge beantwortet. Seit dieser Zeit ist Israel dabei, das gesamte Land Palästina Stück für Stück zu enteignen, einzuverleiben und zu judaisieren. Dabei vertreibt es die Menschen aus ihren Häusern und ihrem angestammten Land, rodet ihre Plantagen und Felder, zerstört ihre traditionelle Lebensgrundlage durch die Entwurzelung von inzwischen über einer Million Olivenbäume, sprengt ihre Häuser in die Luft, stranguliert ihre Wirtschaft, inhaftiert ohne Anklage und richtet Menschen außergerichtlich hin. Es verhindert schwangeren Frauen an Checkpoints daran, zum Krankenhaus zu gelangen, bis sie das Kind tot zur Welt bringen und oft selbst auch dabei sterben. Es demoralisiert, demütigt, schikaniert, erniedrigt, diskriminiert und entrechtet die Menschen dort. Darüber hinaus existieren in Israel zwei Rechtssysteme, eins für jüdische und das andere für palästinensische Israelis. Dank erfolgreicher Lügen-Propaganda erfährt man hier von all diesen Fakten, wenn überhaupt, leider nur wenig. Das ist nur ein kleiner Auszug von dem, was tatsächlich dort passiert. Ich setze voraus, dass ein ehemaliger Außenminister, zumindest mehr als die breite Masse, trotz Vernebelungspropaganda, davon Kenntnis hat. Wie kann sich nun die SPD mit diesem Jüdischen Nationalfonds, mit diesem Israel solidarisieren?
Wir gehen davon aus, dass die SPD neben den Spenden auch unsere Mitgliedsbeiträge für die Finanzierung dieser schändlichen Aktion bereit stellen wird. Wir, die Unterzeichner verwahren uns, einer von uns Palästinenser mit deutschem Pass (!) - mit aller Entschiedenheit dagegen, dass die SPD, wohl auch finanziert durch unsere Mitgliedsbeiträge, die Errichtung eines Waldes auf gestohlenem palästinensischem Grund und Boden fördert.
Unseren Genossinnen und Genossen scheint Wesentliches abhanden gekommen zu sein, nämlich, „Grundwerte der Sozialdemokratie, wie z. B. Freiheit, soziale Gerechtigkeit, Demokratie, Gleichheit, Achtung der Menschenrechte und Solidarität.“ Das vermissen wir in diesem Fall sehr.
Um nicht noch viele Erklärungen abzugeben, bitten wir, den angegebenen Link anzuschauen und zu lesen, was Professor Uri Davis über den JNF zu sagen hat:
http://www.uridavis-official-website.info/
(Uri Davis ist ein 1943 in Jerusalem geborener, an einer US-Universität lehrender und forschender Jude)
Außerdem fügen wir zwei, bzw. drei Schreiben an das Finanzamt Düsseldorf bei, aus denen mehr über die Machenschaften des JNF zu erfahren ist.
Wir bitten die Genossinnen
und Genossen dringend das Vorhaben zu überdenken und umgehend zu beenden.
Dr. Izzeddin Musa
Sozialdemokrat aus
Wachtberg
Am Bonner Graben 19
veröffentlich auch in:
Günter Schenk
Deutscher Sozialdemokrat
aus Strassburg (F)
Karl Schmidt, Pfarrer in
Ruhestand
Saumweg 21
Stuttgart
Anlagen: Briefwechsel mit dem Finanzamt
Dr. Izzeddin Musa Tel.:
(0228) 184 78 95
Am Bonner Graben 19 Fax:
(0228) 184 78 96
53343 Wachtberg izzeddin.gaza@gmx.de
An den
Leiter des Finanzamts Düsseldorf-Altstadt
Kaiserstr. 52
40479 Düsseldorf 06.
März 2012
Betr.: Vereinsgemeinnützigkeit
Bezug: Beschwerde
Sehr geehrte Damen und Herren,
in meiner Eigenschaft als Steuerzahler, deutscher Staatsbürger palästinensischer Abstammung, beschwere ich mich über die Erteilung der Gemeinnützigkeit an einem Verein, dessen Handlungen im Widerspruch zur unserer geltenden Verfassung steht. Somit findet ein Missbrauch deutscher Steuergelder statt, der umgehend beendet werden muss.
Schon vor einigen Jahren ist in einer breiten
Öffentlichkeit bekannt geworden, dass die Aktivitäten des Jüdischen
Nationalfonds e.V. (JNF) – „Keren Kayemeth Leisrael (KKL)“ eng verbunden sind
mit der Ausgrenzung, Vertreibung und Enteignung (Verstoß gegen Artikel 14 GG)
der Palästinenserinnen und Palästinenser. Ob der Jüdische Nationalfonds
überhaupt bei seinen Aktivitäten Schutz und Pflege von Umwelt und Natur im
Blick hat, wie die Verantwortlichen dieser Organisationen behaupten, scheint
bei genauer Betrachtung zweifelhaft. 2007 hat der
Oberste Gerichtshof eine einstweilige Verfügung erlassen, die den Jewish
National Fund (JNF) darauf verpflichtet, auch Nichtjuden Land zur Verfügung zu
stellen. Der JNF hat sich bis heute nicht daran gehalten. Die
Machenschaften des Vereins verstoßen in
eklatanter Weise gegen nationales wie internationales Recht.
http://therealnews.com/t2/index.php?option=com_content&task=view&id=31&Itemid=74&jumival=8002
http://www.plands.org/store/pdf/JNF%20Report.pdf (siehe auch http://stopthejnf.org/)
Dieses Treiben wäre in Deutschland schlicht verboten. Insbesondere die
Klausel, dass das Land nur an Juden verpachtet werden darf, ist hier in
Deutschland rechtlich ausgeschlossen.
Zu den größten aktuellen Aktivitäten des Jüdischen Nationalfonds gehört ein 600-Million-US-Dollar-Projekt, mit dem angeblich der Negev entwickelt werden soll. Der Jüdische Nationalfonds beabsichtigt dort Parks und Wälder anzulegen, zum Teil auf den Trümmern arabischer Dörfer Siedlungen zu bauen, die ausschließlich jüdisch-israelischen Bewohnern vorbehalten sein werden" (Verstoß gegen Artikel 3, Abs. 1 u. 3 GG), siehe www.zochrot.org/en und www.uridavis-official-website.info. Dafür sollen 30.000 bis 45.000 Palästinenser im Negev zwangsumgesiedelt werden. Als künftige Heimat für diese Palästinenserinnen und Palästinenser sind ärmliche Planstädte mit extrem schlechter Infrastruktur vorgesehen, die am unteren Ende des Sozialindexes israelischer Städte und Gemeinden vegetieren. Ein Beispiel für eine solche Stadt ist Rahat. International bekannt geworden ist der Widerstand der Bewohner von Al Arakib bei Beer Sheva gegen diese Politik (im Juli 2010 berichtete auch die BBC darüber). Kurz nach der Staatsgründung Israels war das Dorf von den israelischen Behörden als Gerichtssitz anerkannt worden, Anfang der 50er Jahre wurden die Bewohner trotzdem zwangsumgesiedelt. Sie sind inzwischen wieder zurückgekehrt und wehren sich mit rechtlichen Mitteln und zivilem Widerstand gegen die Enteignung. Auf einem Teil des Landes von Al Arakib ist die Siedlung Givot Bar angelegt, die ausschließlich jüdischen Staatsbürgern vorbehalten ist. In den vergangenen zwei Jahren haben die israelischen Behörden die Hütten der Bewohner des Dorfes fast 30mal zerstört. Auf dem restlichen Land von Al Arakib will nämlich der Jüdische Nationalfonds die Pflanzung des „God-TV“-Wald durchsetzen. Siehe dazu: Radikale US-Christen finanzieren Palästinenser-Vertreibung www.youtube.com/watch?v=12TvNEhcsx0
Im Staat Israel hat der Jüdische Nationalfonds die Rolle übernommen, eine Landverteilung zu sichern, die die nichtjüdischen Bürger des Staates extrem benachteiligt (Nichtjüdische israelische Staatsbürger sind von der Nutzung von 93 % des Bodens ausgeschlossen).
Human Rights Watch beschreibt
im Jahr 2008 in seiner Studie zur Situation der Palästinenser im Negev die
Rolle des Jüdischen Nationalfonds folgendermaßen: „The JNF has a specific
mandate to develop land for and lease land only to Jews. Thus the 13 percent of land in Israel
owned by the JNF is by definition off-limits to Palestinian Arab citizens, and
when the ILA (Israeli Land Administration) tenders leases for land owned by the
JNF, it does so only to Jews—either Israeli citizens or Jews from the Diaspora.
This arrangement makes the state directly complicit in overt discrimination
against Arab citizens in land allocation and use, and
Israeli NGOs are currently challenging this practice in Israel’s Supreme Court.
The ILA’s Governing Council is comprised of 22 members —12 representing
government ministries and 10 representing the JNF, giving the JNF a hugely
influential role in Israeli land policies generally and the overall allocation
of state lands“.
Die kritische Haltung zur israelischen Landverwaltung und
der Rolle des Jüdischen Nationalfonds-KKL in diesem Zusammenhang hat Human Rights Watch in
den folgenden Jahren bekräftigt. siehe dazu auch
www.hrw.org/news/2010/08/01/israel-halt-demolitions-bedouin-homes-negev
Auch Amnesty International kritisiert das Vorgehen des Jüdischen
Nationalfonds im Negev.
siehe www.amnesty.org/fr/node/22995
Das Negev-Projekt ist nur ein Beispiel für die
Vorgehensweise des Jüdischen Nationalfonds, der in derselben Art und Weise auch
im Westjordanland bei Jerusalem und im Jordantal aktiv ist. Aufgrund der öffentlichen Diskussion verliert der Jüdische Nationalfonds
immer mehr Unterstützer. Im Mai 2011 hat sich
Beispielsweise der britische Premierminister David Cameron, als Schirmherr der Organisation in England, zurück gezogen.
www.guardian.co.uk/politics/2011/may/29/david-cameron-resigns-patron-jnf
Im Dezember 2011 distanzierte sich die Stadt Genf von ihrer ursprünglichen Förderung eines Benefizkonzerts des Jüdischen Nationalfonds mit einem Sondertarif für die Victoria Hall. Eine genauere Auseinandersetzung mit den Aktivitäten des Jüdischen Nationalfonds war Anlass dafür.
Ein
solcher Verein stünde im Konflikt mit der hier geltenden Verfassung und darf
mit Sicherheit nicht das Recht erhalten steuerabzugsfähige Quittungen
auszustellen. Eine
Satzung, die im Konflikt mit GG steht, dürfte hierzulande ohnehin keinen
Bestand haben. Ein solcher Verein darf auch keine Gemeinnützigkeit und
Steuerprivilegien bekommen. Die Subventionierung so einen Verein durch den
deutschen Steuerzahler stellt eine Verletzung des GG dar. Zum Abschluss sei auf Artikel 25 Grundgesetz hingewiesen: Danach ist
Deutschland verpflichtet, gegen jede Verletzung des Völkerrechtes von
Rechtswegen vorzugehen. Auch die erteilte Gemeinnützigkeit des Vereins (JNF) ist mit
dem Diskriminierungsverbot im GG, Artikel 3, Abs. 3, nicht zu vereinbaren.
Aus den obigen Ausführungen bitte ich Sie dringend, die Gemeinnützigkeit dieses Vereins abzuerkennen.
Ihrer Nachricht diesbezüglich sehe ich gern entgegen und danke Ihnen für
Ihre Hilfe und Bemühungen bereits im
Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Izzeddin Musa
Dr. Izzeddin Musa Tel.:
(0228) 184 78 95
Am Bonner Graben 19 Fax:
(0228) 184 78 96
53343 Wachtberg izzeddin.gaza@gmx.de
Finanzamt Düsseldorf-Altstadt
Postfach 101021
z.Hd. Herrn Slomsek
40001 Düsseldorf 26.04.2012
Aktenzeichen: Str. Nr. 103/5924/0394
Jüdischer Nationalfonds e.V.
Unsere Beschwerde vom 06.03.2012
Bezug: Ihr Schreiben vom 18.04.2012
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrter Herr Slomsek,
vielen Dank für Ihr Schreiben, mit dessen Inhalt ich absolut nicht einverstanden bin. Mir ist unerklärlich, was meine Beschwerde über die Gemeinnützigkeit für den JNF mit dem Steuergeheimnis zu tun hat. Ich halte fest: Der Jüdische Nationalfonds e.V. darf aufgrund seiner unrechtmäßigen Machenschaften in Palästina kein Steuerbegünstigter Verein nach dem deutschen Steuerrecht sein, da er eine parastaatliche Organisation ist. Seine Einstufung durch das Finanzamt Düsseldorf-Altstadt als steuerbegünstigt, verstößt in eklatanter Weise gegen unsere Gesetze. Es heißt, unser Steuergeld wird nicht gesetzeskonform eingesetzt. Hiergegen erhebe ich in aller Form nochmals meinen Protest und Einspruch. Ihrerseits sollten Sie mir mitteilen, ob die, zu Unrecht erteilte, Gemeinnützigkeit aberkannt wird oder nicht. Hier kann also gar keine Rede davon sein, dass das Finanzamt sich in so einem Fall auf das Steuergeheimnis berufen kann. Die Gemeinnützigkeit ist doch öffentlich, und der JNF wirbt damit. Hierbei kann es sich m. E. nur um eine Ausrede ihrerseits handeln, wogegen ich gewillt bin, juristischen Beistand in Anspruch zu nehmen.
Um der unberechtigten Erteilung der Gemeinnützigkeit an den JNF, dessen Handlungen unsere Verfassungsnormen verletzen, in dem er steuerbegünstigte „Spenden für Kolonialismus und Apartheid“ einsetzt, ein Ende zu setzen, da das ein Akt der Verletzung geltender Gesetze in diesem Land darstellt, füge ich folgenden Link bei, um die völkerrechtswidrigen Untaten und Machenschaften des JNF noch einmal zu dokumentieren. Gleichzeitig fordere ich Sie noch einmal auf, die Gemeinnützigkeit zu widerrufen.
Palästina-Info Spezial als PDF in niedriger Auflösung
Spenden für Apartheid und Kolonialismus
Die Grünwaschung von Vertreibung und Enteignung in Palästina durch den Jüdischen Nationalfonds (JNF/KKL)
Die 40-seitige Broschüre soll die internationale Kampagne
„Stop the JNF“ im deutschen Sprachraum unterstützen und bekannt machen. Die
Kampagne will über die zentrale Rolle des JNF/KKL bei der Umsetzung der
zionistischen Politik aufklären. Dazu gehören die andauernde Vertreibung der
palästinensischen Bevölkerung von ihrem Land, die Enteignung ihres Landes und
Besitzes, die fortdauernde Kolonialisierung und die Zerstörung der natürlichen
Umwelt Palästinas.
Zur Verdeutlichung des Sachverhalts, hier noch eine
Besprechung der Broschüre „Kolonialismus und Apartheid“ von Dr. Ludwig Watzal,
die zu dem Schluss kommt:
Deutsches Recht besagt: „Alle wesentlichen Tätigkeiten des Vereins müssen gemeinnützig sein.“
Besteht jetzt nicht ein dringender Handlungsbedarf der nationalen Finanzbehörden in den einzelnen Ländern für eine Neubewertung der Gemeinnützigkeit für den JNF?
In Erwartung Ihrer Antwort bedanke ich mich bereits im
Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Izzeddin Musa
Dr. Izzeddin Musa Tel.:
(0228) 184 78 95
Am Bonner Graben 19 mobil:
01577 4779249
53343 Wachtberg izzeddin.gaza@gmx.de
Finanzamt Düsseldorf-Altstadt
Postfach 101021
z.Hd. Herrn Slomsek
40001 Düsseldorf
02.07.2012
Ihr Zeichen: 103/5924/0394
Jüdischer Nationalfonds e.V.
Ihr Schreiben vom 16.05.2012
Sehr geehrter Herr Slomsek,
nach reiflicher Überlegung und Beratungen teile ich mit, dass ich eine klagefähige Entscheidung über meinen Einspruch gegen die Zuerkennung der Gemeinnützigkeit bezüglich des Jüdischen Nationalfonds e.V. von Ihnen wünsche.
In Erwartung Ihrer Entscheidung bedanke ich mich für Ihre Bemühungen bereits im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
http://www.scharf-links.de/44.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=31396&cHash=0f5e0ae847
Meinungen:
http://www.jungewelt.de/2013/04-22/039.php
22.04.2013 / Inland / Seite 8Inhalt
»Kritik an Israel wäre besser, als ihm Geschenke zu machen«
Die Ankündigung der SPD, in der Negev-Wüste einen Wald zu pflanzen, wird mit einiger Skepsis gesehen. Ein Gespräch mit Meir Margalit
Interview: Rolf-Henning Hintze
Meir Margalit wurde als Mitglied der sozialdemokratischen Meretz-Partei in den Stadtrat von Jerusalem gewählt
Die SPD hat Israel anläßlich des bevorstehenden 65. Jahrestages der Staatsgründung einen Wald geschenkt: Die Parteimitglieder wurden zu Spenden aufgerufen, mit deren Hilfe in der Negev-Wüste etwa 5000 Bäume gepflanzt werden sollen. Dadurch würden die dort lebenden Beduinen vertrieben …
Ich bin sehr unglücklich darüber. Die Regierung versucht ohnehin, Tausende und Abertausende Beduinen von ihrem Land in der Negev-Wüste zu vertreiben. Die SPD sollte zur Kenntnis nehmen, daß sie den Eindruck erweckt, mit einem solchen Geschenk die Politik des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu unterstützen. Für ihn lautet doch die Botschaft: Deutschland steht hinter uns.
Der israelischen Regierung sollte auch klar sein, daß alle Freunde unseres Landes eines Tages sagen werden: »Genug ist genug«, wenn sie die Diskriminierung der Menschen im Westjordanland und ihre imperialistische Politik fortsetzt. Die guten Beziehungen zu diesen Freunden wären dann beendet. Je eher unsere Regierung das begreift, desto besser wäre das für uns alle hier in der Region. Im übrigen möchte ich der SPD empfehlen, künftig die befreundete Meretz-Partei zu befragen, bevor sie mit Geschenken solche Fehler macht.
Wie hätte Ihrer Meinung nach ein sinnvolles Geschenk der SPD zur Feier der Unabhängigkeit aussehen können?
Kritik wäre besser, als Geschenke zu machen. Für uns wäre es sehr wichtig, wenn unsere Freunde in Europa Israel aufforderten, endlich die Besetzung der Palästinensergebiete zu beenden. Eine solche Politik können wir moralisch keineswegs unterstützen.
Kritiker der israelischen Politik fordern unter anderem den Boykott der Produkte israelischer Firmen, die in den besetzten Gebieten produziert werden. Sollte sich die SPD Ihrer Meinung nach dieser Kampagne anschließen?
Auf jeden Fall. Israel muß es zu spüren bekommen, daß Europa gegen den Bau jüdischer Siedlungen auf Palästinenserland ist.
Es wird auch kritisiert, daß die SPD bei dem Waldprojekt mit dem Jüdischen Nationalfonds (JNF) zusammenarbeitet. Wie sehen Sie das?
Der JNF besteht schon seit über 100 Jahren, in der Zeit vor der Unabhängigkeit Israels hat er auch gute Arbeit geleistet. In den Jahren danach hat er aber immer intensiver die Besatzungspolitik unterstützt, das gilt vor allem für die vergangenen zwei Jahrzehnte. Der JNF sagt, Israel gehöre den Juden und Araber hätten kein Recht auf das Land. In anderen Worten: Er unterstützt die Politik der ethnischen Trennung. Eine solche Organisation kann man nur boykottieren.
Natürlich ist es eine interessante Idee, einen Wald anzupflanzen – für jeden, der für Menschenrechte eintritt, sollte es sich aber verbieten, Geld für ein solches Projekt zu spenden, das in der Negev-Wüste, mit Hilfe des JNF und unter dieser Regierung entstehen soll.
Sie finden es also richtig, daß Menschen in Deutschland die Zusammenarbeit von SPD und JNF kritisieren?
Völlig richtig. Ich denke, die besten Freunde Israels sind diejenigen, die seine Regierung kritisieren.
Wenn die Besetzung der Palästinensergebiete anhält, wird Israel irgendwann zusammenbrechen – es sei denn, daß wir gemeinsam etwas dagegen unternehmen. Wer Israel liebt, sollte unsere Bemühungen unterstützen, daß sich dessen Soldaten von palästinensischem Territorium zurückziehen.
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 21 Jan 2013 14:13:34 +0100 (CET)
Von: "Guenter Schenk" <guenter.schenk@web.de>
An: "SPD Andrea Nahles" <andrea.nahles@spd.de>
CC: "SPD Sigmar Gabriel" <sigmar.gabriel@bundestag.de>, "SPD Peer Steinbrück MdB" <peer.steinbrueck@wk.bundestag>, "Barbara Hendricks" <barbara.hendricks@wk.bundestag.de>, "Izzedin Musa" <izzeddin.gaza@gmx.de>, "Karl Schmidt, Pfr. i. R." <kpo.schmidt@t-online.de>
Betreff: Fw: "Wald der SPD" im Negev (Israel): Wie befreit sich die SPD aus der JNF-Falle? - Mein Austritt aus der SPD
1a rue des Aveugles
F-67000 Strasbourg
- membre du Collectif Judéo-Arabe et Citoyen pour la Paix, Strasbourg
Von: "Karl Schmidt" <kpo.schmidt@t-online.de>
An: "SPD Andrea Nahles" <andrea.nahles@spd.de>
Cc: "SPD Sigmar Gabriel" <sigmar.gabriel@bundestag.de>, "SPD Peer Steinbrück MdB" <peer.steinbrueck@wk.bundestag>, "Barbara Hendricks" <peer.steinbrueck@wk.bundestag>, "Barbara Hendricks" <peer.steinbrueck@wk.bundestag>, "Barbara Hendricks" <barbara.hendricks@wk.bundestag.de>, "Guenter Schenk" <guenter.schenk@web.de>, "Izzedin Musa" <izzeddin.gaza@gmx.de>
Betreff: "Wald der SPD" im Negev (Israel): Wie befreit sich die SPD aus der JNF-Falle? - Mein Austritt aus der SPD
SPD-Wald auf geraubtem Land
Liebe Andrea Nahles,
der Protest gegen den "Wald der SPD" im Negev
(Israel) formiert und verstärkt sich - unter Freunden und Mitgliedern der
geschichtsträchtigen, antikolonialen SPD.
Dies wäre Grund genug, sich darauf zu berufen
und von diesem SPD-JNF-Projekt und Geschenk zum 65. Jahrestag der Gründung
des Staates Israel im Mai 2013 Abschied zu nehmen - ohne großen Imageverlust.
Am Ende könnte die SPD in der gegenwärtigen Opposition -
trotz der starken deutschen angeblichen "Israel Lobby", - gar
an Gewicht gewinnen.
Denn in ihrer Geschichte trat die SPD für die Wahrung des
Völkerrechts, für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit ein.
Das gegenwärtige "Apartheid"-Regime (Jimmy
Carter) tritt diese Grundsätze mit Füßen, indem es in der besetzten Westbank
Siedlungen baut, die Lebensgrundlagen palästinensischer Beduinen im Negev
zerstört, „Vergeltungsschläge“ gegen Gaza führt, unliebsame Politiker gezielt
ermorden lässt .... und eine Zweistaatenlösung unterminiert.
Hier sollte die SPD ihren grundlegenden Werten treu
bleiben und diese nicht über den halbstaatlichen "Jüdischen Nationalfonds
(JNF-KKL)" aufgeben und verraten - mit allen den Folgen, die diese
Positionierung für die SPD künftig haben wird.
Aus Sorge um „unsere“ alte SPD schlagen wir darum vor:
- Sich angesichts des qualitativen und wohl auch
quantitativen Protestes von diesem unsinnigen und in der
gegenwärtigen Lage unverständlichen SPD-JNF-Wald zu lösen und zu befreien.
- Die Versendung der SPD-Flyer mit Spendenaufruf
umgehend einzustellen und die noch vorhandenen Flyer zur Entsorgung
einzustampfen.
Dietrich Bonhoefer bekannte 1943 aus dem Gefängnis:
"Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich
sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit
unseren vermeintlichen Guttaten".
In der Hoffnung auf Ihr Verständnis und die
Bereitschaft zur Umkehr grüßen wir in Erwartung Ihrer Antwort
solidarisch
Dr. Izzeddin Musa / Wachtberg, izzeddin.gaza@gmx.de
Günter Schenk / Straßburg, guenter.schenk@web.de
Karl Schmidt / Stuttgart, kpo.schmidt@t-online.de
veröffentlicht in:
Anlagen:
- German Social
Democratic party funds project to dispossess Bedouin of their land
- Brief
Jüdische Stimme für gerechten Frieden
Skandal: SPD sammelt Spenden für einen Wald im Negev zum 65. Geburtstag des Staates Israel im Jahr 2013
SPD-Wald auf geraubtem Land
An den SPD-Vorstand und Fraktion,
liebe Genossinnen und Genossen,
wie wir durch eine Mitteilung der israelischen Botschaft vom 11.12.2012: „Die Botschaft
freut sich daher besonders über die Initiative der Sozialdemokratischen Partei
Deutschlands, zum 65. Geburtstag des Staates Israel Spenden für einen Wald im Negev
zu sammeln.“, erfahren, beteiligt sich meine Partei an einem „edlen“ Vorhaben in Israel.
Das hat uns die Sprache verschlagen. Wir sind empört.
http://www.spd.de/82724/20121130_spd_wald.html
Das ist ja rührend, wenn wir sehen, wie Genosse Dr. Frank-Walter im Begriff ist, einen
Baum zu pflanzen. Es scheint aber dem Fraktionsvorsitzenden und ehemals
Außenminister entgangen zu sein, dass er auf einem gestohlenen Land steht, um sein
Vorhaben zu vollenden. Jammerschade und zugleich befremdend ist, dass der
ehemalige Außenminister offensichtlich keine Kenntnis davon hat, mit welchen
Methoden und Machenschaften der Staat Israel dem Jüdischen Nationalfonds das Land
zuschanzt, welches er nur scheinbar bewalden will. Es ist ein Skandal erster Güte, dass
der JNF in Deutschland die Gemeinnützigkeit erlangt hat und mit Steuergeldern
gefördert wird, wobei der Hauptzweck dieser quasi Regierungseinrichtung verschleiert
wird, weil er nur an Juden Land verpachtet oder Wohneinheiten und Siedlerkolonien
(streichen) nur für israelische Juden darauf errichtet. Der Jüdische Nationalfonds ist
gerade auch wegen seiner Aktivitäten im Negev schon seit mehreren Jahren umstritten.
Der JNF ist keine „Wohltätigkeitsorganisation“, sondern eine staatlich-rassistische. Ihm
gehört die Gemeinnützigkeit entzogen. Oder haben die Finanzbehörden vor der
Israellobby Angst, wie es sich in meinem Schriftwechsel mit dem Finanzamt Düsseldorf
indirekt zeigt? (siehe beigefügte Briefe)
Zugegeben, es gibt in der SPD viele unterschiedliche Meinungen. Das ist gut so. Aber
von einem Außenminister a. D. erwarten wir, dass er mehr Kenntnisse von den
Verhältnissen in Nahost, sprich vom Palästina-Israel-Konflikt, hat und dementsprechend
handelt. Auch die Geschäftsführerin Andrea Nahles sprach kürzlich von gemeinsamen
Werten zwischen SPD und Fatah-Organisation der Palästinenser. Wie kann man im
Falle Israels, einem brutalem Besatzungsregime seit über 45 Jahren, ebenfalls die
gleichen Grundwerte haben? Hier sind Zweifel angebracht.
Das zionistische Regime verhindert seit über 60 Jahren mit aller Gewalt die Gründung
eines Staates Palästina. Der Gang der Palästinenser zur UNO, um ihr Anliegen
vorzutragen, einen anerkannten Status zu bekommen, wird mit schwersten Drohungen,
Vergeltungen, Bombardierungen, der Zurückhaltung von Steuergeldern und der
Aufkündigung der Osloer Verträge beantwortet. Seit dieser Zeit ist Israel dabei, das
gesamte Land Palästina Stück für Stück zu enteignen, einzuverleiben und zu judaisieren.
Dabei vertreibt es die Menschen aus ihren Häusern und ihrem angestammten Land,
rodet ihre Plantagen und Felder, zerstört ihre traditionelle Lebensgrundlage durch die
Entwurzelung von inzwischen über einer Million Olivenbäume, nimmt ihnen das Wasser
weg, sprengt ihre Häuser in die Luft, stranguliert ihre Wirtschaft, inhaftiert ohne Anklage
und richtet Menschen außergerichtlich hin. Es verhindert schwangere Frauen an
Checkpoints daran, zum Krankenhaus zu gelangen, bis sie das Kind tot zur Welt bringen
und oft selbst auch dabei sterben. Es demoralisiert, demütigt, schikaniert, erniedrigt,
diskriminiert und entrechtet die Menschen dort. Darüber hinaus existieren in Israel zwei
Rechtssysteme, eins für jüdische und das andere für palästinensische Israelis. Dank
erfolgreicher Lügen-Propaganda erfährt man hier von all diesen Fakten, wenn
überhaupt, leider nur wenig. Das ist nur ein kleiner Auszug von dem, was tatsächlich dort
passiert. Wir setzen voraus, dass ein ehemaliger Außenminister, zumindest mehr als die
breite Masse, trotz Vernebelungspropaganda davon Kenntnis hat. Wie kann sich nun
die SPD mit diesem Jüdischen Nationalfonds, mit diesem Israel solidarisieren?
Wir gehen davon aus, dass die SPD neben den Spenden auch unsere Mitgliedsbeiträge
für die Finanzierung dieser schändlichen Aktion bereit stellen wird. Wir, die
Unterzeichner verwahren uns – einer von uns Palästinenser mit deutschem Pass (!) – mit
aller Entschiedenheit dagegen, dass die SPD, wohl auch finanziert durch unsere
Mitgliedsbeiträge, die Errichtung eines Waldes auf gestohlenem palästinensischem
Grund und Boden fördert.
Unseren Genossinnen und Genossen scheint Wesentliches abhanden gekommen zu
sein, nämlich, „Grundwerte der Sozialdemokratie, wie z. B. Freiheit, soziale
Gerechtigkeit, Demokratie, Gleichheit, Achtung der Menschenrechte und
Solidarität.“ Das vermissen wir in diesem Fall sehr.
Um nicht noch viele Erklärungen abzugeben, bitten wir, den angegebenen Link
anzuschauen und zu lesen, was Professor Uri Davis über den JNF zu sagen hat:
http://www.uridavis-official-website.info/
(Uri Davis ist ein 1943 in Jerusalem geborener, an einer US-Universität lehrender und
forschender Jude)
Außerdem fügen wir zwei bzw. drei Schreiben an das Finanzamt Düsseldorf bei, aus
denen mehr über die Machenschaften des JNF zu erfahren ist.
Wir bitten die Genossinnen und Genossen dringend, das Vorhaben zu überdenken und
umgehend zu beenden.
Dr. Izzeddin Musa
Sozialdemokrat aus Wachtberg
Am Bonner Graben 19
Günter Schenk
Deutscher Sozialdemokrat aus Strassburg (F)
Karl Schmidt, Pfarrer in Ruhestand
Saumweg 21
Stuttgart
Stellungnahme der
Palästinensischen Gemeinde Deutschland (PGD)und der Deutsch Palästinensischen
Gesellschaft (DPG) zum Vorhaben der SPD, Israel einen Wald zu finanzieren
Tatsächlich gibt es
immer noch Vorhaben, immer noch Pläne, die uns erstaunen und sogar erschüttern.
Dazu gehört fraglos die Ankündigung der SPD-Spitze, Israel zum 65. Geburtstag
einen Wald in der Negev zu schenken. Ein Vorhaben, das wahrlich an
Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffen ist.
Die SPD-Führung
spricht von der besonderen Verbundenheit ihrer Partei zu Israel. Das gibt uns
das Recht, die Damen und Herren in der SPD zu fragen, mit welchem Israel bitte
sie sich verbunden fühlen und solidarisieren? Mit einer Regierung und mit einem
Land, das gerade vor ein paar Tagen einen abscheulichen Angriff auf Gaza
gestartet und 150 Menschen den Tod gebracht hat? Oder mit einer Regierung und
einem Land, das seit über sechs Jahrzehnten ein ganzes Volk terrorisiert und
unterdrückt, seiner Menschenrechte beraubt und seine minimalsten Anstrengungen
zur Normalität Tag für Tag ad absurdum führt?
Meine Damen und
Herren in der SPD: Sie als SPD schreiben sich groß auf Ihre Fahne, sich sozial
zu engagieren und für Frieden, Menschenrechte und Menschenwürde einzutreten.
Das Vorhaben Ihrer Parteispitze aber ist das komplette Gegenteil: Es ist die
blanke Unterstützung eines Unterdrückerregimes, eines Staates, der
internationales Recht und internationale Resolutionen nicht nur missachtet,
sondern mit Füßen tritt.
Einige Tatsachen
über die Negev und das zionistische Vorgehen gegen die palästinensischen
Ureinwohner sollten Ihnen die Augen öffnen über die Tragweite des Vorhabens
Ihrer Parteispitze.
Ø Seit der Vertreibung der Mehrheit des
palästinensischen Volkes aus ihrer Heimat versucht Israel die verbliebenen
Beduinenstämme in der Negev mit Zwangsansiedlung und Beschneidung ihrer
elementaren Rechte ebenfalls aus der Heimat zu verdrängen.
Ø Die Zerstörung von Häusern, Baracken und
Zelten in den Dörfern der Negev gehört zum Alltag. Das letzte Beispiel in dem
Dorf A´arakib beschäftigte unter anderem zahlreiche internationale und deutsche
Menschenrechtsorganisationen.
Ø Fast ein Drittel der Ureinwohner – und
das sind immerhin über 86.000 palästinensische Beduinen – leben nach 65 Jahren
israelischer Staatsgründung immer noch in so genannten „nicht anerkannten“
Dörfern. Sie sind unerwünschte israelische Staatsbürger. „Nicht anerkannte“
Dörfer bedeutet Menschenansammlungen, teilweise mehrere Tausend in jedem Dorf,
ohne jegliche zivilisatorische Grundlagen – ohne Wasser, ohne Strom, ohne Straßen,
ohne Schulen, ohne Gesundheitsversorgung. Also praktisch ein Leben, das dem
Warten auf den Tod gleichkommt. So leben die Menschen in der so genannten Oase
der Demokratie im Nahen Osten.
Ø Die überwiegende Mehrheit der
palästinensischen Beduinen in der Negev lebt von der Viehzucht – und das seit
Jahrhunderten. Das israelische zionistische Regime versucht seit der Gründung
des Staates diesen Menschen ihre Lebensgrundlage durch Ausdehnung der
militärischen Sperrgebiete, Landenteignung und Siedlungsbau zu berauben.
Ø Darüber hinaus sollte Ihnen bekannt sein,
dass gerade das für den „Wald in der Wüste“ benötigte Wasser aus
palästinensischen Quellen entnommen und den Palästinensern vorenthalten
würde.
Ihre propagierte Verbundenheit sollte Menschlichkeit und Würde
sowie die Achtung der bürgerlichen Rechte der Menschen, die seit Jahrzehnten um
ihr nacktes Überleben kämpfen, nicht konterkarieren. Sie verschenken einen Wald
an ein Regime, das in den vergangenen 20 Jahren über 600.000 Olivenbäume und
Zitrusbäume in der Nachbarschaft der Negev– im besetzten Palästina – abgeholzt
hat. Ist dieser verschenkte Wald nicht buchstäblich mit blutigen Blättern
versehen?
Meine Damen und Herren in der SPD: Das Vorhaben Ihrer Parteispitze
ist eine direkte Unterstützung, Hunderttausende von Menschen, zu unterdrücken
und sie aus ihrer Heimat zu vertreiben. Ihr Vorhaben ist der blanke Hohn, eine
Ohrfeige für Frieden, Menschenrechte und Menschenwürde.
Hannover 13.12.2012
Raif Hussein
Datum: 11. Dezember 2012
An: "Izzedin Mussa, Dr." <izzeddin.gaza@gmx.de>
Cc: kpo.schmidt@t-online.de
Betreff: Fw: Re: Infobrief vom 11.12.2012 / Botschaft zum 'Wald der SPD' des JNF.
Botschaft erfreut über geplanten 'Wald der SPD' |
Von: Rajab <gav.rajab@online.de>
An: "Guenter Schenk" <guenter.schenk@web.de>, "Karl Schmidt" <kpo.schmidt@T-Online.de>
Betreff: Re: Fw: Infobrief vom 11.12.2012
lieber Karl,
so ein gequirlter Mist, den Günter da entdeckt hat. Wer ist denn auf so einen Unsinn gekommen bei euren SPD-Genossen? Vor kurzem haben die Bonner SPDler (OB etc.) erst gespürt, wieviel Kritik an JNF- Wäldern laut wird. Und Uri Davis hat schon 2004 eine Studie zum Willy-Brandt-Wald (für Righteous Gentiles) in Galiläa verfasst, aus der scmerzhaft klar wird, um was für ein Landraub-Instrument es sich dabei handelt, bei righteous gentiles tut das besonders weh. Ihr findet diese Studie auf
unter der Abteilung zum Jewish National Fund.
Unternehmen wir was! Ein offener Brief wäre sehr wichtig, er sollte bei SPDlern besonders gut wirken, denn die Beteiligung von jüdischen Gruppen bei diesen Protesten ist - wie Karl und ich auch von den Aktionen der Stuttgarter wissen - beeindruckend. Da ärgern sich viele schon lange darüber, wie gutwillige Spender mit den blue boxes hinters Licht geführt werden.
Herzliche Grüße
Verena
Am 11.12.2012 18:44, schrieb Guenter Schenk:
Schaut mal her: in Israel ein "Wald der SPD"! der JNF kauft seit fast einem JahrhundertLandflächen, stiehlt sie fast ebenso lang, sorgt für die Vertreibung der zuvor dort seitJahrhunderten Ansässigen und bepflanzt die Flächen mit Baumarten, die dort nicht einmalhingehören! Und das sehr häuftig durch Mittun öffentlicher Hände, besonders in DeutschlandUnd nun auch noch unserer "alten Tante SPD".. Abscheulich !GünterGesendet: Dienstag, 11. Dezember 2012 um 16:53 Uhr
Von: "Botschaft des Staates Israel - Berlin" <information@israel.de>
An: guenter.schenk@web.de
Betreff: Infobrief vom 11.12.2012
Botschaft erfreut über geplanten "Wald der SPD" |
Israel ist wahrscheinlich das einzige Land, das zu Beginn des 21. Jahrhunderts über größere Waldflächen verfügt als 100 Jahre zuvor. Dies ist auch und besonders den vielen Spenden zu verdanken, ohne die die Aufforstung auch in Zukunft nicht möglich wäre. Die Botschaft freut sich daher besonders über die Initiative der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, zum 65. Geburtstag des Staates Israel Spenden für einen Wald im Negev zu sammeln. (Botschaft des Staates Israel, 11.12.12) Mehr zur Initiative der SPD unter http://bit.ly/SPDWald |
Dr. Izzeddin Musa, Am
Bonner Graben 19, 53343 Wachtberg izzeddin.gaza@gmx.de
Günter Schenk, 1a rue des
Aveugles, F-67000 Strasbourg guenter.schenk@web.de
Karl Schmidt, Pfarrer i.R., Saumweg 21. 70912 Stuttgart kpo.schmidt@t-online.de
An den
Kanzlerkandidaten der SPD
Herrn Peer Steinbrück
Sehr
geehrter Herr Steinbrück,
wir haben das Schreiben „SPD-Wald auf
geraubtem Land“, zunächst an den SPD-Vorstand und Fraktion gerichtet auch
Ihnen gesondert zugeschickt.
Dazu möchten wir Folgendes anmerken:
In Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern, wurde eine Kampagne ins Leben gerufen, die sich gegen dieses „Wald-Projekt“ der SPD und dessen Träger, den „Jüdischen Nationalfonds“ JNF (Jewish National Fund) richtet.
Gegen das Finanzamt Düsseldorf ist eine Klage in Vorbereitung, da es dem JNF die Gemeinnützigkeit erteilte, obgleich es sich bei dieser Institution um eine semi-staatliche Organisation handelt.
In Sorge um unsere SPD möchten wir, was Sie anbetrifft, sehr geehrter Herr Steinbrück, noch dazu sagen, dass Sie sich nach ihrer Honoraraffäre eine weitere Affäre ohne Not in Ihrer Eigenschaft als Kanzlerkandidat der SPD aufhalsen. Die Träger der Kampagnen verfügen über mehrere Zehntausend Stimmen, die u. U. nicht mehr an die SPD fallen werden. Ja viele SPD-Mitglieder, wie wir, werden überlegen, in diesem Fall sich an die Parteidisziplin zu halten. Ihnen werden diese Stimmen dann fehlen. Dabei kommt es dieses Mal wirklich auf jede Stimme an. Das stimmt nachdenklich.
Auch können wir nicht
verstehen, wie unsere SPD, zu einem Zeitpunkt, an dem Frau Merkel wegen ihrer
unsinnigen Doktrin von „Israels Sicherheit als deutsche Staatsraison“, bis in
hohe Kreise des Auswärtigen Amtes zu Zähneknirschen und die bis in die seriöse
Redaktion der FAZ zu sarkastischen Kommentaren und zu Kopfschütteln führt, nun
im auch noch die Kernorganisation des politischen und kolonialistischen
Zionismus, den JNF hofiert. Anstelle eine klare Position gegen Frau Merkel
einzunehmen, schickt sich die SPD vor den wichtigen Wahlen an, Frau Merkel
rechts-außen zu überholen. Warum sollten dann Wähler nicht gleich Merkel
wählen, das werden sich viele von jenen fragen, die wenig informiert sind über
die Machenschaften des JNF. Auch demokratische Kräfte in Israel werden wie wir,
dem nur mit Kopfschütteln begegnen, wohingegen die rechtsextremistischen Kräfte
in der gegenwärtigen Regierung nur einen Judaslohn für die SPD bereit halten
werden.
Das Handeln des rassistischen JNF (Only for Jews), zugleich finanzielles
Rückgrat des Zionismus (in Palästina), verstößt in eklatanter Weise gegen
unsere Verfassung, was unseren Genossinnen und Genossen in Berlin entgangen zu
sein scheint. Das und andere Einzelheiten werden Sie aus unserem noch einmal
beigefügtem Schreiben ersehen.
Nachdem Sie alles genau gelesen haben, möchten wir Sie bitten, Ihr Gewicht
als Kanzlerkandidat in die Wagschale zu werfen, um beim „Wald der SPD“ im Negev diese skandalöse Zusammenarbeit unserer Partei mit dem JNF rückgängig
zu machen.
Sie hatten gesagt, dass Sie die Leute besuchen werden, die es wünschen. Da
ich, Dr. Musa, quasi Ihr Nachbar bin, würde ich mich freuen, wenn Sie mich, den
Nächstgelegenen der Unterzeichner, besuchen. (Den Kuchen brauchen Sie auch
nicht mitzubringen). Ich werde Ihnen einen
vorzüglich schmeckenden, selbst gebackenen Weihnachtsstollen anbieten.
Wir eine Antwort sind Ihnen dankbar.
Im Namen von Günter Schenk und Pfarrer Karl Schmidt grüßt
Hochachtungsvoll
Dr. Izzeddin Musa
Betreff: SPD-Wald im Negev
AntwortenLöschenSehr geehrte Damen und Herren,
Am 14.09.2003 fand in der Nikolaikirche in Kiel unter der Schirmherrschaft der damaligen Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein Frau Heide Simonis und der damaligen Oberbürgermeisterin der Stadt Kiel Frau Angelika Volquartz ein Benefizkonzert. In der Einladung zum Konzert stand folgendes zu lesen:
„Der Erlös kommt dem Jüdischen Nationalfonds (JNF) für die Erweiterung und Pflege des „Yitzhak-Rabin-Parks“ an der Strasse von Tel Aviv und Jerusalem zugute. Der Fonds ist weltweit einzigartig. Er verfolgt seit Anfang des vorigen Jahrhunderts das Ziel, unfruchtbares Land mit Hilfe moderner Pflanz- und Bewässerungsmethoden für Menschen urbar zu machen. Seitdem sind in Israel über 400 Millionen Bäume gepflanzt worden. Seit 1996 pflanzen seine Mitglieder mit Hilfe vieler Freunde Israels Bäume zum Andenken an den Friedensnobelpreisträger Yitzhak Rabin“.
Was mir als unangemessen und nicht wahr auffällt, ist folgende Aussage:
„Der Fonds ist weltweit einzigartig. Er verfolgt seit Anfang des vorigen Jahrhunderts das Ziel, unfruchtbares Land mit Hilfe moderner Pflanz- und Bewässerungsmethoden für Menschen urbar zu machen."
Der jüdische Nationalfonds ist seit seiner Gründung eine Kolonisierungsinstitution, die damit befasst ist, palästinensischen Boden in israelisches Territorium zu verwandeln. Dies ist durch Kauf, Enteignung oder andere Zwangsmaßnahmen mit Hilfe des israelischen Staates geschehen. Böden, die dem Fond gehören, dürfen von Nichtjuden weder bearbeitet, noch verpachtet oder gekauft werden. Sie sind für die ausschließliche Nutzung und Gebrauch von Juden vorgesehen. Diese Böden gelten dann als erlöste Böden, d.h. Böden die nicht im Besitz von Nichtjuden sind.
Dan Diner, Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur e. V., dem man keine antisemitischen Tendenzen unterstellen kann, schreibt:
„Bodenkauf und -besiedlung waren also von Anfang an die Bedingungen jüdischer Nationalstaatsbildung in Palästina. Damit aber war bereits die Verlaufsform des Konflikts vorgezeichnet: Es war nötig geworden, anstelle der arabischen Bauernbevölkerung, den Fellahen, jüdische Siedler mit dem Boden zu verbinden, und es mußte gleichzeitig verhindert werden, daß jener Boden jemals wieder von Arabern zurückgekauft werden könnte. Dies geschah vor allem dadurch, daß die zionistische Bodenkauf-Organisation, der Keren Kayemeth Leisrael (KKL), den Juden ausdrücklich verbot, erworbenen Boden wieder zu veräußern. Er gilt seit seinem Aufkauf als Nationaleigentum. Diese Regelung, die auch heute im Staate Israel rechtlich wirksam ist, darf nicht mit einer Sozialisierungsmaßnahme verwechselt werden, die den Boden verstaatlicht. Vielmehr handelt es sich um eine Nationalisierung im ursprünglichem Sinne des Wortes, und zwar insofern, als dieser Boden nur von einer nationalen Bevölkerungsgruppe - nämlich der jüdischen – beansprucht und besiedelt werden darf.
...Vor der Staatsgründung, bis zum Jahre 1947, waren von der zionistischen Organisation nur 1734000 Dunum oder 6,6% des palästinensischen Bodens käuflich erworben worden.
Auch heute haben im Staate Israel Gesetze Geltung, die eine Veräußerung, Übertragung sowie eine Bearbeitung jener Böden durch Nichtjuden, d.h. Araber, verbieten, die rechtlich dem KKL gehören oder als »Staatsböden« geführt werden. Dabei handelt es sich – neben der Satzung des Nationalfonds - um das »Konstitutionelle Gesetz über Grundbesitz«, das »Gesetz über Grundbesitz in Israel« und das »Landverwaltungsgesetz Israels« vom 19. bzw. 15. Juli 1960. Der Geltungsbereich dieser Gesetze erstreckt sich auf ca. 92% der Landesfläche oder 18000 Quadratkilometern von 20255 in den Grenzen vor dem Junikrieg 1967.“ ( Siehe Dan Diner, Fischer Weltgeschichte, Band 36/1981, S.166ff.)
Der frühere Vorsitzende der Liga für Menschenrechte in Israel, Pro. Israel Shahak, ein überlebender der nationalsozialistischen Konzentrationslager schreibt:
Fortsetzung von oben:
AntwortenLöschen" Der Staat Israel diskriminiert offiziell Nichtjuden gegenüber Juden in vielen Lebensbereichen, von denen ich folgende drei als die wichtigsten betrachte: Wohnrecht, Arbeitsrecht und das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz. Die Diskriminierung im Wohnrecht gründet sich auf der Tatsache, daß etwa 92% des israelischen Landes Staatseigentum sind und von der israelischen Landbehörde entsprechend den vom Jewish National Fund (JNF), einem Ableger der World Zionist Organization, erlassenen Vorschriften verwaltet werden. In diesen Vorschriften verweigert der Jewish National Fund jedermann, der nicht jüdisch ist, das Recht auf Niederlassung, auf Geschäftseröffnung und oft auch zur Arbeit. Und zwar nur deshalb, weil er kein Jude ist. Gleichzeitig ist es Juden aber erlaubt, sich überall in Israel niederzulassen und geschäftlich tätig zu sein. Solche Maßnahmen gegen Juden in einem anderen Staat würden sofort und zu Recht als Antisemitismus gebrandmarkt werden und zweifellos massive öffentliche Proteste hervorrufen" (Israel Shahak, "Jewish History, Jewish Religion", 1994, Seite 7)
Der jüdisch-israelische Sozialwissenschaftler Uri Davis antwortete in einem Interview, vom 21.11.2002 auf die Frage:
„In Israel existieren keine Gesetze, die zwischen jüdischer und nichtjüdischer Bevölkerung unterscheiden wie in Südafrika?“
wie folgt:
„Israel ist wie Südafrika ein kolonialer Siedlerstaat. Und in allen kolonialen Besiedlungen spielt die Kontrolle über den Boden eine entscheidende Rolle. Auch der israelisch-palästinensische Konflikt ist primär ein Konflikt zwischen der einheimischen arabischen Bevölkerung und dem kolonialen Siedlerstaat Israel, der sich selbst als jüdischer Staat ausgibt und deshalb undemokratisch ist. In dieser Region ist das gesetzliche System so ausgestaltet, dass 93 % des Landes per Gesetz und Parlamentsbeschlüssen jüdischen SiedlerInnen zur Nutzung und Kultivierung vorbehalten ist. Nicht-Juden/JüdInnen haben nur Zugang zu weniger als 7 Prozent des Landes von Israel. Als nichtjüdische Bevölkerung sind davon hauptsächlich die arabisch-palästinensischen BewohnerInnen betroffen. Wenn wir die israelische Apartheid unter diesem Aspekt betrachten, dann ist sie extremer als in Südafrika. Auf dem Höhepunkt der Apartheid in Südafrika waren per Gesetz 87 Prozent des Landes weissen SiedlerInnen zur Nutzung vorbehalten, 13 Prozent standen für die Nicht-Weissen zur Verfügung und konzentrierten sich hauptsächlich auf Bantustans. Das Kriterium des südafrikanischen Apartheidregimes war, ob jemand Weiss oder Nicht-Weiss ist, in Israel ist es die Unterscheidung zwischen Juden/JüdInnen und Nicht-Juden/Jüdinnen.
AntwortenLöschenFortsetzung von oben:
Es stimmt, dass es im Vergleich zu Südafrika im israelischen Rechtswesen schwieriger ist, die Apartheid zu erkennen. Am einfachsten ist es, das israelische Apartheidsystem an seinen konkreten Auswirkungen zu erkennen. Diese sind deutlich sichtbar, was sehr viel zu tun hat mit dem Verteilkonflikt von Land und Wasserressourcen zwischen Siedlerstaat und einheimischer Bevölkerung.
Wer dagegen in einer israelischen Gesetzessammlung, die auch auf Englisch vorliegen, in den Inhaltsverzeichnissen nach Gesetzen sucht, die zwischen Juden/JüdInnen und Nicht-Juden/Jüdinnen unterscheiden, wird nicht fündig werden. Wer südafrikanische Apartheidgesetzen studiert, findet relativ einfach zahllose Gesetze, die schon im Namen verraten, dass sie zwischen Weissen und Nichtweissen unterscheiden. In dieser Hinsicht sind Untersuchungen über das israelische Apartheidsystem viel komplizierter. Die israelischen Gesetzgeber, das Parlament und die Leitung der Zionistischen Weltorganisation (WZO), der Jewish Agency oder des jüdischen Nationalfonds haben beachtliche Anstrengungen unternommen, um Israel als einzigen demokratischen Staat im Nahen Osten erscheinen zu lassen, um sich damit die internationale Unterstützung zu sichern. Die politische Unterstützung, die der Staat Israel unter westlichen Staaten immer noch geniesst, wäre viel schwieriger aufrechtzuerhalten, wenn Israel wie das ehemalige Südafrika offensichtlich als Apartheidstaat erscheinen würde. Deshalb wurden enorme Anstrengungen unternommen, um die rechtliche und praktische Realität zu verschleiern. Anstatt Gesetze zu erlassen, die zwischen Juden und Nicht-Juden unterscheiden, wurde ein System mit zwei Kategorien geschaffen, die eine Arbeitsteilung zwischen Staat und verschiedenen Organisation wie der Zionistischen Weltorganisation, der Jewish Agency und dem jüdischen Nationalfonds vorsehen. Diese Organisationen vertreten nach ihrem Statut bei der Landverteilung, bei der Besiedlung und bei der Unterstützung der jüdischen Immigration nur jüdische Interessen. Der Staat hat diesen Organisationen einen offiziellen Status eingeräumt, und sie übernehmen de facto Staatsaufgaben. Durch diese Arbeitsteilung kann der Staat behaupten, dass er niemanden diskriminiert, während diese Aufgabe den zionistischen Organisationen übertragen ist.“
(http://www.soal.ch/dossiers/Pal%E4stina/Interview%20Uri%20Davis.html)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Deutschland hat sicherlich eine unbestreitbare Verantwortung gegenüber den Opfern des nationalsozialistischen Wahnsinns. Aber hat Deutschland nicht auch eine Verantwortung gegenüber den Opfern der Opfer, den Palästinensern? Verlangt die Verantwortung nicht auch etwas mehr Feingefühl gegenüber den Palästinensern? Oder besteht der deutsche Beitrag darin, durch Spenden zur Anpflanzung von Wäldern die sich darunter befindenden Spuren und Reste der 1948 anlässlich der Staatsgründung Israels zerstörten 388 Dörfer der Palästinenser zu verdecken und heute?
Zu einer Zeit, in der die israelische Politik weltweit zunehmend kritisiert wird, ist es gleichzeitig erschreckend und belustigend zu sehen, wie der Apartheidspolitik israelischer Institutionen – in diesem Fall die Apartheidspolitik des Jüdischen Nationalfonds – unter dem Deckmantel der Begrünung der Negevwüste zunehmende Akzeptanz bei der Bevölkerung verschafft wird.
gruss
nicola abu-khalil
Vorstandsmitglied des Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein
Von: Izzeddin Musa [mailto:izzeddin.gaza@gmx.de]
AntwortenLöschenGesendet: Freitag, 14. Dezember 2012 22:04
An: Sigmar Gabriel
Cc: SPD Fraktion; Ulrich Kelber
Betreff: SPD-Wald auf geraubtem Land
Wichtigkeit: Hoch
An den SPD-Vorstand und Bundestagsfraktion,
mit der Bitte um Beachtung und Stellungnahme.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Izzeddin Musa
Am Bonner Graben 19
53343 Wachtberg
Anlagen
Von: Claudia Karas [mailto:claudiakaras@web.de]
Gesendet: Samstag, 15. Dezember 2012 11:22
An: 'Paula Abrams-Hourani'
Cc: 'izzedin.gaza@gmx.de'; 'info@palaestinakomitee.de'; 'info@palaestina-info.ch'; Guenter Schenk
Betreff: AW: SPD-Wald auf geraubtem Land / Izzedin Musa an SPD -- und Finanzamt wegen Gemeinnützigkeit des JNF
Wichtigkeit: Hoch
Liebe Paula,
ich bin ganz deiner Meinung ... ein große Verbreitung organisieren UND eine Petition in deutsch/englisch/französisch.
Leider weiß ich nicht, wie man eine Petition lanciert (technisch) ... Sonst tue ich, was ich kann, um zu helfen!!!
man sollte auf jeden Fall das Palästinakomittee in Stuttgart und die Palästina-Solidarität Basel in der Schweiz, einbeziehen, die diese wichtige Broschüre erstellt haben: http://palaestina-info.ch/
Ich setze beide mal in Cc -- und natürlich Günter Schenk für Frankreich J
Liebe Grüße – aus Frankfurt
Claudia
Von: Paula Abrams-Hourani [mailto:paula.abrams.hourani@gmail.com]
Gesendet: Samstag, 15. Dezember 2012 09:56
An: Claudia Karas
Cc: izzedin.gaza@gmx.de
Betreff: Re: SPD-Wald auf geraubtem Land / Izzedin Musa an SPD -- und Finanzamt wegen Gemeinnützigkeit des JNF
Liebe Claudia,
Ich bin neugierig ob IJAN und andere Gruppen wie Stop JNF in Grossbritannien und in Frankreich über dieses SPD Projekt wissen und glaube, es wäre gut ein breites Publikum zu erreichen, vielleicht mit einer Petition - das müsste natürlich Deutsch und Englisch sein. Was meinst Du?
liebe Grüße,
Paula
Am 15. Dezember 2012 09:26 schrieb Claudia Karas :
Wir alle sollten Izzedin Musa unterstützen und uns an einer Klage gegen die Zuerkennung der Gemeinnützigkeit bezüglich des Jüdischen Nationalfonds beteiligen! Gruss ck
Wie versprochen, falls nicht angekommen! MfG Karl Schmidt
AntwortenLöschenKarl Schmidt
Saumweg 21, 70192 Stuttgart
Tel. 0711 - 257 64 81, E-mail: kpo.schmidt@t-online.de
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Karl Schmidt [mailto:kpo.schmidt@t-online.de]
Gesendet: Freitag, 14. Dezember 2012 20:00
An: Christian Lange
Cc: Izzedin Mussa; Raif Hussein; Frank-Walter Steinmeier
Betreff: Projekt "Wald der SPD" in der Negev-Wüste (Israel)
Sehr geehrter Herr Lange - SPD-MdB!
Dieser Tage erfuhr ich von dem genannten SPD-Projekt. Nach Auskunft von Ute Vogt waren Sie Initiator bzw. twarben und werben Sie besonders für dessen Verwirklichung.
Als ich von diesem SPD-Projekt zum ersten Mal hörte, war ich empört.
Denn der Hintergrund dieses Projekts, die vorherige Vertreibung der Beduinen und Palästinenser, wird verschwiegen. Mit der Werbung "Wüste begrünen und zu neuem Leben erwecken" lassen sich dagegen Menschen gewinnen und Geldbeutel zu Spenden öffnen.
Inzwischen erhielt ich wohl begründete Proteste sowohl von der PGD (Palästinensiche Gemeinde Deutschland) und der DPG (Deutsch-Palästinensiche Gesellschaft) wie auch von Dr. Izzeddin Musa, wie sie den beiden Anhängen entnehmen können. Diese Proteste kann ich nach meinen Apartheid-Erfahrungen gut verstehen.
Bei meinem Pfarrdienst in Südafrika in schwarzen, Xhosa-sprechenden Gemeinden z.Zt. der Apartheid (1966-71) erlebte ich hautnah deren Unmenschlichkeit (Crime against Humanity). - 1973 initiierte ich die Aktion "Freiheit für Nelson Mandela!" und war 17 Jahre Vorsitzender von deren Aktionsgruppe e.V. - 1974 war ich Mitbegründer der westdeutschen Anti-Apartheid-Bewegung (AAB)". - Nach etlichen Monitor-Einsätzen konzentriere ich mich seit 2002 konzentriere im `Unruhestand` auf den Apartheid-ähnlichen Nahost-Konflikt.
Von daher ist mir auch der hiesige Einfluss der "Israel Lobby", des REUT-Instituts, des JNF (Jüdischer National Fond) etc. einigermaßen bekannt.
Meine Position "Aus Respekt und Liebe zu Juden und Palästinensern" bleibt nach wie vor:
"Meine Sorge ist, dass die Politik der israelischen Regierung gegenüber den unterdrückten Palästinensern den Hass besonders in der arabischen Welt steigert, und am Ende womöglich auf Israel und Juden
wie ein Bumerang zurückschlägt.
Können Zionisten und Palästinenser nicht zusammenleben und gemeinsam ihre Zukunft gestalten - wie Weiße und Schwarze in Südafrika?"
Darum bitte ich Sie, Herr Lange, im Sinne von Dr. Izzeddin Musa das Vorhaben eines "Waldes der SPD" in der Negev-Wüste noch einmal gründlich zu überdenken.
Verhindern Sie bei unserer `lieben alten anti-kolonialen SPD` eine Preisgabe ihrer grundlegenden Werte und - trotz Merkels "Staatsräson" - eine Blamage!
Aus Zusammenarbeit mit progressiven Juden und Palästinensern ist mir deren Ablehnung des SPD-Wald-Projektes bekannt. Sie sind weithin empört.
Manche mir bekannte Nahost-Engagierte wollen ihre SPD-Mitgliedschaft überdenken. Der SPD wünsche ich allerdings einen besseren Auftakt für die kommenden Wahlen.
In gespannter Ewartung auf Ihre Antwort grüßt Sie
solidarisch mit Shalom - Salam!
Karl Schmidt, Pfarrer i.R. - Jahrgang 1928; SPD-OV Sttuttgart-Nord/Prag
Karl Schmidt
Saumweg 21, 70192 Stuttgart
Tel. 0711 - 257 64 81, E-mail: kpo.schmidt@t-online.de
SPD-Wald auf geraubtem Land / Izzedin Musa an SPD -- und Finanzamt wegen Gemeinnützigkeit des JNF
AntwortenLöschenVon: Claudia Karas
DOC JNF-SPD Mehr Speicherplatz für Anhänge
Wir alle sollten Izzedin Musa unterstützen und uns an einer Klage gegen die Zuerkennung der Gemeinnützigkeit bezüglich des Jüdischen Nationalfonds beteiligen! Gruss ck
AW: SPD-Wald auf geraubtem Land
AntwortenLöschenVon: Claudia Karas 15.12.2012 um 10:08 Uhr
Lieber Izzedin,
ganz großartig! DANKE !
Es wäre wichtig, wenn sich noch mehr einer Klage anschließen könnten. WAS
ist da zu tun?
Ich werde erst mal verbreiten ...
Liebe Grüße
claudia